Friedrich Gerstäcker - In Amerika

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Im Anschluss an die beiden Romane 'Nach Amerika' ist dieser Band die Fortsetzung. Friedrich Gerstäcker schildert auf authentische Weise das Schicksal der deutschen Auswanderer, folgt dabei ihren Spuren und lässt den Leser in das mühsame Leben der Pioniere in Nordamerika Einblick nehmen. Zahlreiche Orte besuchte der Autor selbst während seiner ersten Nordamerika-Reise, unterhielt sich mit zahlreichen Auswanderern, sah Land und Leute und versuchte selbst, sesshaft zu werden. Doch seine stete Unruhe trieb ihn immer weiter voran – seine zahlreichen Werke legen davon noch heute Zeugnis ab.

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„Hallo, Doktor!“, rief da die laute Stimme eines Mannes, der eben in die Tür trat, die kleine Gruppe einen Moment betrachtete und, sowie er Hückler erkannte, diesen anrief. Es war Jacob Roßwein, der hiesige „Barbier“, wie er von den Bauern besonders bezeichnet wurde, denn gegen ein paar von ihnen, die ihn anfangs Doktor nannten, war er so grob geworden und hatten ihnen sogar gedroht, dass er ihnen das nächste Mal beim Rasieren in den Hals schneiden würde, dass sie das schon von da an aus Furcht sein ließen. Sie wussten auch eigentlich gar nicht, woran sie mit dem Mann waren, denn voll von trockenem Humor, hatte ihn noch niemand selber herzlich lachen gesehen. Er kannte auch gegen andere gar keine Schonung. Teilte nach rechts und links scharfe Hiebe aus und ließ dabei die Angegriffenen stets in Zweifel, ob er Spaß oder Ernst mit ihnen machte. Übrigens war er ein ganz ausgezeichneter Chirurg und ein braver Kerl dabei, der z.B. von wirklich Armen nie eine Bezahlung nahm, selbst wo er, wie bei den ziemlich teuren Blutegeln, oft selber bedeutende Auslagen hatte.

Doktor Hückler hatte sich rasch nach dem Ausruf umgedreht, schien aber, als er Roßwein erkannte, nicht besonders erfreut über die Begegnung und sagte, nur mit einer kalthöflichen Bewegung des Kopfes die halbe Begrüßung erwidernd:

„Ach, Herr Roßwein, ich hatte schon gehört, dass Sie hier eine ,Stube’ etabliert haben.“

„Wirklich?“, bemerkte Roßwein trocken. „Aber wie kommen S i e hier an den Ohio – von Geschäften zurückgezogen, heh? – wollen sich wohl zur Ruhe setzen und die Menschen von jetzt ab leben lassen.“

Hückler antwortete ihm gar nicht mehr, sondern sich wieder an Georg wendend, wobei ihn jedoch die Gegenwart des „Barbiers“ augenscheinlich störte, sagte er:

„Ich hoffe, wir werden uns darüber einigen, Herr Donner, denn Sie selber müssen mir zugeben, dass es mit der Beobachtung einer solchen Form nicht drängt. Ich versichere Sie, wenn ich nur erst einmal festen Fuß hier gefasst habe und bekannt geworden bin, werden Sie einsehen, wie vollkommen ich meinen Platz ausfülle.“

„Alle Wetter“, sagte Roßwein. „Sie wollen wohl Ihr Gerippe im Glaskasten hier in Donnersville aufsetzen? Ist aber immer gefährlich. Wissen Sie wohl noch, wie die eine Frau in Milwaukee, die in Ihre Apotheke trat, beinah den Tod vor Schreck davon bekam und ohnmächtig fortgetragen werden musste?“

„Herr Roßwein“, sagte Hückler verächtlich, „helfen Sie nicht solche alberne Lügen verbreiten. Die Frau bekam einen Schlaganfall, wie sie nur in die Tür trat.“

„Ja, mein lieber Herr Doktor“, sagte Georg achselzuckend, „ich muss Sie allerdings bitten, vorher, ehe ich Sie wenigstens hier vorschlagen kann, Ihr Diplom zu bekommen, und kann Ihnen freilich, wenn das zu lange ausbliebe, nicht mehr dafür gutstehen, dass der Posten bis dahin besetzt ist. Für jetzt aber bitte ich Sie, mich zu entschuldigen, denn ich habe einen Freund hier, mit dem ich einige Geschäfte erledigen muss. – Guten Morgen, wir sehen uns wohl nachher noch, Roßwein? Sie sind doch zu Hause?“

„Gewiss – nur herüber gekommen, um hier ein Glas von Ludkins’ Brandy zu trinken, damit der Schund bald alle wird und wir besseren kriegen.“

Georg und Wolf hatten das Lokal schon verlassen und schritten zusammen die Straße hinab.

„Der Herr scheint wenig Aussicht zu haben, hier Arzt zu werden“, lachte Wolf.

„Ich kenne den Burschen zu genau“, erwiderte Georg, „Roßwein versteht mehr im kleinen Finger von schwierigen Krankheiten als er im ganzen Kopf. Übrigens wird er uns nicht lange lästig fallen, denn das Diplom kann er schon aus dem Grunde nicht schaffen, weil er gar keins hat. Er war selber in Deutschland Barbier und hat sich hier wie tausend andere in Amerika nur eigenhändig zu einem ,berühmten Arzt’ gemacht. Aber lassen wir den unangenehmen Menschen, Wolf. Wir wollen dafür lieber einmal die Auswanderer aufsuchen, die, wie ich gehört habe, in dem deutschen Wirtshaus da drüben sitzen.“

Herr „Doktor“ Hückler blieb bei Ezra Ludkins zurück und hatte sich, um nur etwas zu tun, schon das dritte Glas brandy cocktail geben lassen. Er war, durch die nicht gerade übermäßig aufmerksame Behandlung Donners, des früheren Zwischendeckpassagiers, in seinem Stolz und Eigendünkel gekränkt und beleidigt worden und – das Schlimmste dabei – er konnte sich nicht verhehlen, dass eben dieser Donner jetzt eine ganz andere Stellung im Leben einnahm, wie er, während er sich fest überzeugt fühlte, dass er ihm selber in geistiger Beziehung nicht das Wasser reichte. Und trotzdem s u c h t e er jetzt eine Stellung und dieser Donner hatte eine zu v e r g e b e n.

Wir finden das übrigens sehr häufig in Amerika, dass Kajüten- und Zwischendeckpassagiere an Land ihre Stellungen wechseln und die Letzteren nach einiger Zeit von den Ersteren, Hilfe erbittend, aufgesucht werden. An Bord hielten sie es unter ihrer Würde, mit irgendwem aus dem Zwischendeck zu verkehren, einmal aber erst mit vier Wochen in Amerika in allen Erwartungen getäuscht, in allen Hoffnungen betrogen, werden sie sehr rasch entsetzlich zahm und fallen dabei in den entgegengesetzten Fehler, in einen vollkommen ungerechtfertigten Kleinmut, in dem sie sich dann törichterweise für völlig verloren halten.

Das Letztere war nun allerdings mit Hückler nicht der Fall, denn er hatte eine zu gute Meinung von sich selber, und wusste auch etwa schon, wie man sich in Amerika durchbrachte; aber er fühlte sich gerade durch diese Abweisung eines D e u t s c h e n, denen allen er sich überlegen glaubte, in seinem Stolz, in seiner Eitelkeit gekränkt, und das besonders ärgerte ihn dabei, dass der B a r b i e r Zeuge gewesen. D e m musste er wenigstens beweisen, dass er sich nicht s o viel daraus mache und überall mit Kusshand aufgenommen würde. So wenig er sonst daran gedacht haben würde, sich mit ihm einzulassen, so suchte er jetzt selber ein Gespräch mit ihm.

„Nun, Roßwein“, sagte er, nachdem sie jeder e i n z e l n ihr Glas getrunken, was sonst in Amerika gar nicht Sitte ist, „Sie haben sich also ganz hier in Donnersville niedergelassen und leben hier Ihrer K u n s t ?“

Roßwein schmunzelte leise vor sich hin, sagte aber dann, mit einem Seufzer: „Ach, Herr D o k t o r, die K u n s t allein nährt hier in Amerika ihren Mann nicht, oder w e n n sie es tut, bringt sie ihn wenigstens nicht vorwärts. In Deutschland sagt man freilich:

Ein Kerl, der spekuliert,

ist wie ein Tier auf dürrer Heide

von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt.

Und rings umher liegt schöne grüne Weide. 52

Das passt aber nicht für Amerika, und gerade die Kerle, die spekulieren, bringen es hier zu etwas und werden reiche, und damit angesehene Leute.“

„Das Spekulieren hat mich s e h r viel Geld gekostet, Roßwein.“

„Haben es dann nicht beim richtigen Zipfel angefasst“, bemerkte Roßwein trocken. „Ich selber beschäftige mich jetzt mit einer sehr bedeutenden Spekulation, an der Sie sich vielleicht beteiligen könnten.“

„Und die wäre?“, frug Hückler gespannt.

„Ich beabsichtige, oben am Erie-See eine Störzucht anzulegen.“

„Eine Störzucht?“, sagte Hückler verwundert. „Aber wo wollen Sie denn hier die Eier bekommen?“

„Ich nehme Kaviar“, sagte Roßwein und sah den Doktor dabei mit einem so gutmütigen Gesicht an, dass Hückler, in der Naturwissenschaft sehr vernachlässigt, ganz verwundert zu ihm aufschaute.

„Und geht das?“, fragte er.

„Und warum soll es nicht gehen? Ich sage Ihnen, lieber Herr Doktor, dass in der Natur noch Kräfte verborgen liegen, von denen wir gar keine Idee haben. Ahnungslos birgt dabei unser eigener Geist die größten Schätze, die wir selber nicht einmal kennen, und von denen wir nur in lichten Augenblicken überrascht werden. Sehen Sie z.B. nur einmal den Ochsen da drüben, der vor dem Wagen geschirrt steht – bemerken Sie, wie ihm die Zunge da vorn heraushängt? Das dumme Beest hat aber das ganze Jahr die delikateste Ochsenzunge im Maul und weiß nicht einmal, wie sie schmeckt.“

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