Werner Hetzschold - Der Nachlass

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Nikolai sitzt allein in der Wohnung von Großvater Thomas Boronsky, wie dieser noch wenige Tage zuvor. Völlig unerwartet hat der Großvater sich verabschiedet, nachdem er dem Enkel immer wieder mitgeteilt hatte, wo er was zu suchen hat. Nur den Enkel weihte der Alte ein. Nur er allein sollte wissen, wo was zu finden ist. Nikolai liest. Ihm öffnet sich eine Welt, die ihm unbekannt ist. Den Menschen, über die sein Großvater Thomas Boronsky schreibt, ist er, Nikolai Boronsky, nie persönlich begegnet. Es war eine völlig andere Zeit, es waren völlig andere Menschen. Damals. Zu keinem der Menschen, die in den Heftern des Großvaters als Figuren auftauchen, hat er irgendeine Beziehung. Er kennt sie nicht, weiß nicht, was sie gedacht und gefühlt haben, wohin sie in ihrem Leben gegangen sind und wo sie verstorben sind. Fremde, Unbekannte sind sie für ihn.
Nikolai erlebt immer die Geschichte in Form von Geschichten. Schicksale sind individuell erlebtes Sein, sind der Stoff für Dichtung, für Literatur.

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Als Vater und Sohn nach der Matinee auf dem Karl-Marx-Platz stehen und Thomas die Richtung zur Straßenbahnhaltestelle einschlagen will, hält ihn der Vater zurück.

„Wir müssen erst noch ein Bier trinken.“

„Aber Mutter wartet mit dem Mittagessen.“

„Lass sie warten. Ewig bleiben wir ja auch nicht weg.“

In Köhlers Bierstuben finden sie Platz.

„Weißt du,“ sagt Vater Boronsky, „die Musik war ja manchmal ganz hübsch, aber wenn die Kerle auf der Bühne nicht richtig Gleichschritt halten, die Uniformen nicht echt sind ... und dann nur Gesinge! Das A und O ist und bleibt eine gute Exerzierausbildung. Wenn der Gleichschritt nicht klappt, klappt nichts. Das sollten auch die vom Theater wissen. Sonst bleibt Theater eben nur Theater!“

Thomas gefällt der Unterricht bei der Künstlerin, wie er die Dozentin nennt. Regelmäßig besucht er ihren Unterricht, regelmäßig begegnet er auch dort Volker.

„Bedienen Sie sich stets einer gepflegten, kultivierten Aussprache. Lassen Sie keine Oberflächlichkeiten zu“, pflegt die Dozentin in jeder Stunde zu sagen.

Die Aussprache aller Laute wird durchgenommen. Thomas übt und übt, allein oder mit Volker gemeinsam. In den letzten Stunden vor Semester-Ende liest die Gruppe gemeinsam „Die Räuber“ von Schiller. Thomas ist begeistert. Wie Volker will er Schauspieler werden.

Eines Abends sagt Frau Boronsky zu ihrem Sohn: „Du hast dich sehr verändert, mein Junge.“

Sie stehen vor dem Schauspielhaus. Thomas spürt, wie die Unentschlossenheit sein mühsam erworbenes Selbstvertrauen beiseiteschieben will. Zögernd öffnet er die breite Glastür, durch die die Schauspieler immer gehen, lässt Volker den Vortritt, der wie immer Selbstsicherheit ausstrahlt. Hinter der Glastür erwartet sie eine weitere Tür, auf die Volker rasch zugeht, sie - ohne eine Sekunde zu zögern -- öffnet, den Raum betritt. Thomas muss sich beeilen, wenn er dem Freund folgen will. In der Pförtnerloge sitzt ein älterer Mann. In der rechten Hand hält er ein mit Wurst belegtes Brot, die linke umklammert eine Kaffeetasse. Überrascht schaut er Volker und Thomas an. Ihm ist die Verärgerung anzusehen. Thomas ist klar: Sie stören. Er hat Verständnis für die Verärgerung des alten Mannes, der gerade isst und trinkt und bei dieser Beschäftigung gestört wird. Schon will er eine Entschuldigung stammeln, da kommt ihm Volker zuvor.

„Einen wunderschönen guten Tag und guten Appetit. Lassen Sie sich bitte nicht stören, aber ...“

„Ihr wollt wohl Künstler werden?“

„Statisten.“ Dabei lächelt Volker wie ein Filmstar.

Der Pförtner wählt eine Nummer, wechselt ein paar Worte mit der Stimme am anderen Ende der Leitung, dann wendet er sich wieder Volker und Thomas zu: Durch diese Tür! Im dritten Stock den Gang geradeaus! Letzte Tür links! Da sitzt der Kollege Schlehmilch.

Volker und Thomas klettern die Stufen hinauf, laufen den Gang entlang, der in einer Tür mündet. Links neben dieser Tür befindet sich noch eine weitere Tür. Vor dieser Tür bleiben Volker und Thomas stehen.

„Das muss die Tür sein“, verkündet Volker. Kurz entschlossen klopft er kräftig an die Tür, drückt die Klinke nach unten, betritt vor Thomas den Raum. Thomas folgt ihm rasch nach. Hinter einem Schreibtisch mustert sie spöttisch ein graues Augenpaar. Der Mann mag Mitte Vierzig sein, obwohl die silbergrauen Haare, die er streng gescheitelt trägt, ihn älter erscheinen lassen. Äußerst gepflegt wirkt er. Die Krawatte passt zum Anzug. Er erweckt den Eindruck, als wäre er einer Modezeitschrift entsprungen.

Volker beginnt seine Rede. Leicht kommen die Worte ihm über die Lippen. Schweigend hört der Mann zu. Dann holt er ein großes, dickes Buch aus seinem Schreibtisch. Lässig blättert er in dem Buch, bis er die richtige Seite gefunden hat. Er lässt sich die Namen der Jungen geben, ihre Anschrift. Mit großer Geste trägt er alle Angaben in das große, dicke Buch ein. Jede seiner Bewegungen wirkt würdevoll, so als habe er sie vorher bis ins kleinste Detail vor dem Spiegel einstudiert. Nichts scheint dieser Mann unbewusst zu tun.

„Morgen Abend um 19:00 Uhr seid ihr hier. Wir geben „Die Räuber“. Noch irgendwelche Fragen?“

Als Volker und Thomas an der Pförtnerloge vorbeigehen, nickt ihnen der Alte freundlich zu.

Um wie vieles wirkt er sympathischer als der Komparserie-Chef. Um wie vieles natürlicher, denkt Thomas. Er ist ein Mensch wie ich. Der Komparserie-Chef spielt sein Leben.

„Wann geht es denn los“, erkundigt sich teilnahmsvoll der Pförtner.

„Morgen!“ Das ganze Gesicht von Thomas ist ein Strahlen. Auch er hat es geschafft. Nun gehört er der Statisterie an, ist Künstler, darstellender Künstler. Eine Wortschöpfung von Volker.

„Na, dann viel Erfolg bei den ‚Räubern‘.“

Es ist 19:00 Uhr. Obwohl Volker und Thomas zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit bereits vor der Tür stehen, ist und bleibt sie verschlossen.

„Wir werden uns ein wenig umsehen“, schlägt Volker vor. Während er das sagt, klopft er kurz, aber energisch an die Tür neben der von Herrn Schlehmilch, anschließend drückt er die Klinke nach unten.

Die Tür öffnet sich, und die beiden stehen am Beginn eines neuen Ganges mit neuen Türen. eine der Türen ist angelehnt. Sofort geht Volker auf diese Tür zu. Hinter ihr sind viele Stimmen zu hören. Ohne zu zögern, betreten beide den Raum. Sie befinden sich in der Garderobe der Statisterie.

Thomas ist erstaunt. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass sich so viele junge Männer zum Theater hingezogen fühlen.

Wie alte Bekannte werden sie begrüßt. Sie schauen sich um. Nirgends ist Herr Schlehmilch zu entdecken. Ein junger Mann tänzelt auf sie zu.

„Ihr seid sicher die beiden Neuen. Ich bin der Garderobier. Wir werden uns gleich einmal nach einem geeigneten Kostüm umsehen. Ihr gestattet, ich gehe voran. Schließlich bin ich hier zu Hause.“

Überall hängen Kostüme. Reihe folgt auf Reihe.

„Hier habe ich etwas Geeignetes für euch.“ Begeistert klatscht er in die Hände, ergreift eine Stange mit Harken, holt die Kostüme herab, prüft sie kurz. Die müssten passen. Streift sie einmal über.

Volker und Thomas verkleiden sich als Räuber. Sie betrachten sich im Spiegel, müssen lachen. Die Kostüme sind viel zu knapp. Sie stellen sich dem Garderobier vor.

Begeistert klatscht er in die Hände, ruft entzückt aus: „Kinder, süß seht ihr aus. Richtiggehend süß. Zwei richtige kleine süße Räuber seid ihr. Abwechselnd wendet und dreht er Volker und Thomas vor dem Spiegel hin und her, klatscht dabei jedes Mal in seine Hände, wobei er ausruft: Zwei richtige kleine süße Räuber seid ihr. Zum Anbeißen süß. Ihr könnt so bleiben, meine Süßen. Jetzt geht ihr zu unserem Maskenbildner und lasst euch anhübschen.“

Während Thomas geschminkt wird, erzählt der Maskenbilder, der wie der Garderobier ein sehr junger Mann ist, dass er von Beruf eigentlich Friseur ist, aber schon immer zum Theater wollte. Und jetzt ist er am Theater. Und er ist glücklich. Für ihn gäbe es nichts Schöneres als das Theater.

Volker und Thomas müssen lachen, als sie sich im Spiegel betrachten. Braun verschmiert ist ihr Gesicht. Ein gemalter riesiger Schnurrbart ziert den Raum zwischen Nase und Mund.

Herr Schlehmilch ist inzwischen eingetroffen. Er nähert sich Volker und Thomas.

„Na, ihr beiden, wie fühlt ihr euch?“

„Prächtig“, meldet sich Thomas zu Wort.

„Wenn wir jetzt auf die Bühne gehen, bleibt ihr in der Nähe von Matthias. Er wird euch zeigen, wie ihr euch zu verhalten habt. Matthias, du bist so freundlich und kümmerst dich um die beiden. Ich bin überzeugt, schon in der nächsten Vorstellung werden sie wissen, wie sie sich zu verhalten haben, wo es langgeht.“

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