Helmut Lauschke - Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia

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Die Ovahimbas von der anderen Flussseite des Kunene hielten leere Plastikbehälter in den Händen, die sie mit Benzin gefüllt haben wollten, weil es Benzin im Süden Angolas durch den langen Bruderkrieg so gut wie nicht, und wenn doch, nur zu horrenden Wucherpreisen gab. Da wollten auch sie ihren Profit machen und den Sprit billig über den Fluss importieren und zu Höchstpreisen in ihrem Land verkaufen.
Der Freund zeigte auf die Sandbank auf der namibischen Seite des Flusses mit den frischen Eindrücken eines Riesenkrokodils, das die Nacht dort gelegen hatte. «Da haben Sie aber Glück gehabt, dass Sie dieses Monster in Ruhe gelassen hat. Das wäre mit Sicherheit nicht gut ausgegangen.»
Der Anstand fiel nicht vom Himmel. Jeder musste sich anstrengen, die weggerutschten Dinge ins Lot der Ethik zu bringen, sie im Zusammenhang der höheren Ordnung zu begreifen, um zu verstehen, was ein Arzt zu tun hatte, damit der Inhalt wieder stimmte. Wenn der Arzt das tat, dann hatte sich das Studium gelohnt und die Koordinaten der Geradlinigkeit und Gleichförmigkeit entsprachen dem Relativitätsprinzip. So wusste es die Vernunft.

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Fidel Castro spielt auf großem Cello,

das dem Pablo, dem großen Casals gehört,

der Castro 'fidelt' sozialistisch seine Melo,

die das Ohr des großen Pablo stört.

Da zeigt es sich, der Fidel hat Probleme mit den Noten,

hat er sie denn nicht gelernt ?

Der alte Pablo fasst sich an die Stirn,

rutscht fast vom Stuhl und ruft mit aller Kraft:

Fidel, halt!, so kann's nicht gehn,

wenn wir auf der großen Bühne stehn,

um zu spielen, vor den Menschen, jung und alt.

Lern erst die Noten, so schwer kann's doch nicht sein,

dann spiel dein Solo vor den Lebenden

und den Toten, spiel dein Solo dann allein!

Dr. Ferdinand erinnerte sich gut an den Kollegen Dr. George, der als orthopädischer Chirurg mit großer Erfahrung und in den besten Jahren auf die Fidel-Tournee oder den Castro'schen Devisentrip mit vielen andern Kollegen nach Namibia geschickt wurde. Dieser Kollege war ein brillanter Operateur und sprach dazu noch ein gebrochenes Englisch. Da gab es doch eine Kommunikation, wenn auch in engen Grenzen, weil Dr. George, nicht anders als die andern kubanischen Kollegen, an seiner Linientreue keinen Zweifel aufkommen lassen wollte. Er wollte als zuverlässiger Genosse gelten und nicht aus der Rolle fallen. Ein Wegrutscher von der offiziellen roten Parteilinie, mochte er noch so versehentlich sein und auf einem bloßen Missverständnis beruhen, konnte die vorzeitige Rückkehr in das Fidel'sche Inselreich bedeuten, was einer Strafversetzung gleichkam. Es dauerte nicht lange, um zu erkennen, dass er wie seine karibischen Kollegen die afrikanische Luft gern und tief atmeten. Warum die Luft hier besser war als über der Schweinebucht oder den baufälligen Prachtalleen von Havanna, Santiago de Cuba oder den verkommenen Armenvierteln von Guantánamo, dazu sagte Dr. George wie die andern kein Wort. Man musste es erraten, dass es da offensichtlich Gründe der persönlichen Unsicherheit gab, von einem der Kollegen, der es noch genauer nahm, bei dem wachsamen Politbeisser der Botschaft verpetzt zu werden.

Es brauchte einige Wochen, bis Dr. George im vertraulichen Gespräch sagte, dass er seine Familie vermisse, die aus finanziellen und Sicherheitsgründen in Kuba zurückblieb. Er zeigte, nachdem weitere Wochen vergangen waren, einige Fotos von seiner Familie und seinem Haus in einer der vornehmen Gegenden Havannas. Da standen vorm Eingang des Hauses seine Frau mit zwei beinahe attraktiven Töchtern, wie sie nach vorne schauten und sich beim Lächeln abzumühen schienen. Das Haus im Hintergrund war nicht besonders groß, das Mauerwerk aber in einem ordentlichen Zustand. Beim Betrachten der Fotos fiel doch ein Wohlstand auf, der sich von der kubanischen Armutsmasse abhob. Es war schon eine Vertrauenssache, wenn ein kubanischer Kollege etwas von seiner Familie und dem täglichen Leben unter Fidel Castro's Regime erzählte. Dem einfachen Volk ging es nicht gut. Die Nahrungsmittel waren für alte Leute und kinderreiche Familien oft nicht erschwinglich, wenn sie überhaupt zu kaufen waren. Weite Zweige der Industrie kamen zum Erliegen. Kuba ist ein Agrarland geworden, in dem die landwirtschaftlichen Staatsbetriebe das Rückgrat sind. Da werden hauptsächlich Zucker und Tabak exportiert. Die Havanna-Zigarre ist ein Exportschlager geblieben. Dagegen ist der Zuckerexport aufgrund der gesunkenen Weltmarktpreise zurückgegangen. Das Benzin ist rationiert. Größere Importe finden wegen fehlender Devisen nicht statt. Man versucht, die riesigen Zuckerplantagen zur Gewinnung von Brennstoff zu nutzen. Was Dr. Ferdinand erst viel später erfuhr, war die Tatsache, dass die Reisepässe aller Kubaner in der Botschaft "sichergestellt" waren und die monatlichen Lohnzahlungen von der Finanzabteilung des Ministeriums direkt an die Botschaft gingen. Von diesen Zahlungen erhielten die Kollegen nur einen kleinen Teil zur freien Verfügung. Der Großteil des Geldes wurde an den kubanischen Staat abgeführt, der durch diese Einnahmen seine Devisenlöcher stopfte.

Einmal im Jahr bekamen die Kollegen Heimaturlaub. Dafür wurde ihnen vom Ministerium des Gastlandes das Flugticket gezahlt und von der kubanischen Botschaft der Reisepass ausgehändigt. Dr. George sagte zu Dr. Ferdinand, dass er auf Urlaub gehe und sich darauf freue, seine Familie wiederzusehen. Als die Maschine in Kanada zwischenlandete, um aufzutanken, verließ Dr. George in einem Überraschungsmanöver seinen Platz, eilte mit dem kubanischen Reisepass in der Hand über das Rollfeld und stellte sich den kanadischen Behörden als politischer Flüchtling. Die Maschine flog ohne ihn nach Havanna weiter, wo andere Kollegen ihre Familien wiedersahen. Dr. George machte seinen amerikanischen Weg von Kanada aus bis nach Florida. Von Miami schickte er nach einem Jahr Dr. Ferdinand eine Karte, auf der er ihm mitteilte, dass es ihm gut gehe und er bei seinem Bruder arbeite, der als Chirurg eine Privatklinik in Miami führe. Da hatte dieser talentierte Kollege seinen Weg in die Freiheit genommen, von dem so viele andere Kubaner noch träumten. Es waren die Träume von der vorenthaltenen Freiheit, die in ihren Augen steckten, wenn sie von den guten Dingen ihres sozialistischen Staates sprachen und gleichzeitig kritisch oder schlecht darüber dachten.

Dr. Ferdinand ging zum 'theatre 2' zurück, wo der nächste Patient, ein sechsjähriges Mädchen zur Korrektur des rechten SpitzFußes auf dem OP-Tisch lag, wo der Narkosearzt von Birma mit der Einleitung zugange war. Er intubierte das Mädchen, schloss den Tubus über die Gasschläuche an den Narkoseapparat an, regulierte das Verhältnis Lachgas zu Sauerstoff zugunsten des Lachgases und drehte den Kopf des Mädchen nach links, als eine Hilfsschwester den Körper auf die linke Seite drehte. Dann säuberte die OP-Schwester den rechten Fuß und Unterschenkel und deckte den Patienten mit sterilen, grünen Tüchern ab. Dr. Ferdinand schnitt die Haut an der Rückseite des Unterschenkels längs an der Außenseite des Verlaufs der Achillessehne ein und stellte die Sehne nach Öffnung der Sehnenscheide über eine Länge von zehn Zentimetern dar. Dann durchtrennte er die Sehne durch einen etwa sieben Zentimeter hohen 'Z'-Schnitt, legte die in der Dicke halbierten Sehnenstümpfe auf eine Länge von einem Zentimeter übereinander und vernähte sie. Nach Verlängerung der Achillessehne um etwa sechs Zentimeter ließ sich der Fuß im oberen Sprunggelenk über den rechten Winkel hinaus bis auf achtzig Grad zum Unterschenkel heben. Dr. Ferdinand dachte beim Vernähen der Sehnenstümpfe an die vielen Kinder mit missgebildeten Füßen, an denen er in den Jahren, die er die afrikanischen nannte, Operiert hatte. Da war der achtjährige Junge mit beidseitigen KlumpFüßen, der nach der Operation normal laufen konnte, oder der Zehnjährige mit dem SpitzFuß links und dem verkürzten spindeldürren rechten Bein nach spinaler Kinderlähmung, der sich an zwei hausgemachten Unterarmkrücken fortbewegte und nach der Operation erstmals seinen linken Fuß normal aufsetzen und belasten konnte, oder der Dreizehnjährige mit dem rechten KlumpFuß, dem eine Mine den linken Arm und den Daumen und Zeigefinger der rechten Hand abgerissen hatte.

Die Wunde wurde verbunden und der Fuß in überkorrigierter Hebestellung eingegipst. Die verfügbaren Gipsbinden waren von schlechter Qualität, dass viele Gipsbinden angewickelt werden mussten, um den Fuß in der gewünschten Stellung zu halten. Da erinnerte sich Dr. Ferdinand an die gute Qualität der Gipsbinden, mit denen das von den Schweizern geführte Lazarett der UNTAG (United Nations Transition Assistance Group) während der Übergangsperiode in die namibische Unabhängigkeit ausgestattet war. Von jenen Gipsbinden genügten wenige, um einen Knochenbruch nach Reposition oder einen korrigierten Spitz- oder KlumpFuß in der gewünschten Stellung ruhigzustellen. Das Mädchen wurde vom OP-Tisch auf die Trage gehoben und in den Aufwachraum gefahren, als der Strom ausfiel und es dunkel nicht nur im Teeraum, sondern in allen OP-Sälen wurde. Dr. Ferdinand setzte sich mit seiner Tasse Tee zu den Kollegen im Teeraum, die bereits ihre Teepause machten und über den Stromausfall ihre Bemerkungen machten. Es waren die Kubaner, die sich miteinander in ihrer Sprache unterhielten, wo es mehr um private Dinge als um die Patienten ging. Dagegen hüllten sich die namibischen Kollegen in Schweigen, als nähmen sie die Dunkelheit als ein Schicksalszeichen widerspruchslos hin. Dann ging doch nach zwanzig Minuten das Licht wieder an. Der Strom kam nun aus den Dieselgeneratoren, die vor einigen Monaten gewartet und repariert wurden, so dass die Arbeit in den Sälen wieder ausgenommen wurde. Die kubanische Kollegin von der Chirurgie diskutierte einige Operative Aspekte mit dem Leiter der Abteilung, während Dr. Ferdinand zum 'theatre 2' ging, um die Operation am Patienten mit der Ellenbogenfraktur vorzunehmen. Die anderen Kollegen im Teeraum saßen so lange, bis sie von den Schwestern zu den OP's gerufen wurden. Diese Sitte der Sitzfleischbequemlichkeit hatte es früher nicht gegeben. Da halfen die Ärzte den Schwestern beim Rüberheben der Patienten von der Trage auf den OP-Tisch und nach der Operation auf die Trage zurück. Der Sitzdrang und die Sitzfleischbequemlichkeit setzten erst mit der Unabhängigkeit und der neuen Freiheit ein. Sie arteten mittlerweile zur Unsitte aus. Da konnte man mit gutem Grund fragen, wo denn das Interesse und der Einsatzwille für den Patienten geblieben war. Diese Frage galt insbesondere den namibischen Kollegen, die aus dem Exil zurückgekehrt waren. Denn diese Kollegen hätten durch ihre Vergangenheit besonders sensibel für die Not der Menschen und somit motiviert für die Arbeit an den Patienten sein sollen.

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