Helmut Lauschke - Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia

Здесь есть возможность читать онлайн «Helmut Lauschke - Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Ovahimbas von der anderen Flussseite des Kunene hielten leere Plastikbehälter in den Händen, die sie mit Benzin gefüllt haben wollten, weil es Benzin im Süden Angolas durch den langen Bruderkrieg so gut wie nicht, und wenn doch, nur zu horrenden Wucherpreisen gab. Da wollten auch sie ihren Profit machen und den Sprit billig über den Fluss importieren und zu Höchstpreisen in ihrem Land verkaufen.
Der Freund zeigte auf die Sandbank auf der namibischen Seite des Flusses mit den frischen Eindrücken eines Riesenkrokodils, das die Nacht dort gelegen hatte. «Da haben Sie aber Glück gehabt, dass Sie dieses Monster in Ruhe gelassen hat. Das wäre mit Sicherheit nicht gut ausgegangen.»
Der Anstand fiel nicht vom Himmel. Jeder musste sich anstrengen, die weggerutschten Dinge ins Lot der Ethik zu bringen, sie im Zusammenhang der höheren Ordnung zu begreifen, um zu verstehen, was ein Arzt zu tun hatte, damit der Inhalt wieder stimmte. Wenn der Arzt das tat, dann hatte sich das Studium gelohnt und die Koordinaten der Geradlinigkeit und Gleichförmigkeit entsprachen dem Relativitätsprinzip. So wusste es die Vernunft.

Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать
Da gab es den Krieg, der fürchterlich und schonungslos unweit der angolanischen Grenze wütete, der die Sicht des Dr. Ferdinand trübte, an vielen Tagen so stark, dass er depressiv war und nicht recht wusste, wo vorn und hinten war. "Dr. van der Merwe ist kurz vor seinem Abschluss als orthopädischer Chirurg. Er ist glücklich verheiratet mit einer lieben Frau, von der inzwischen zwei Kinder hat. In seinen Briefen erwähnt er jedesmal das Hospital, in dem er soviel gelernt hätte, und richtet Grüsse an die Schwestern aus, mit denen zusammen er gearbeitet hatte." Ein sanftes Lächeln glättete das Gesicht der Schwester, die diesen Arzt in guter Erinnerung behalten hatte, weil er für die Menschen in der schwierigen Zeit des Krieges ein Arzt mit menschlichem Antlitz gewesen war. "Dieser Arzt war ganz anders als die andern uniformierten Ärzte", sagte sie und fuhr fort: "diesen Arzt haben alle geachtet und gemocht, weil er ein gutes Herz hatte und voll in der Arbeit am Menschen aufging. Bei ihm störte das Tragen der Uniform der Besatzer nicht, weil unter ihr der gute Mensch zu spüren war." Dr. Ferdinand stimmte ihr voll zu und erinnerte an seine oft mit Gips bekleckerte Uniform, wenn er abends die OPD (Outpatient department) verließ, weil ihm das Tragen der Uniform weniger bedeutete als die Arbeit am Patienten, bei der er sich ganz forderte. Die OP-Schwester erwähnte, wie viele von den Schwestern Tränen in den Augen hatten, als sich Dr. van der Merwe verabschiedete, um nach Südafrika zurückzukehren. "Solche Menschen sind wie das Licht in der Dunkelheit, dem man freudig folgt, wenn man die Richtung verloren hat", fügte Dr. Ferdinand hinzu, als sie gemeinsam den Patienten vom OP-Tisch auf die Trage rüberhoben.

Als er das 'theatre' verließ, war die Mitternacht überschritten. Er zog sich die durchschwitzte OP-Kleidung vom Körper und warf sie in den Wäschesack, zog sich das Zivile an, fuhr mit den Fingern durchs feuchte Haar und machte sich auf den Rückweg zur Wohnstelle in der Hoffnung, für die letzten Stunden noch einen kurzen Schlaf zu finden.

Die Hähne krähten das fünfte Mal. Es war halbsechs, als sich Dr. Ferdinand unter die Brause stellte und sich den Schlaf aus dem Gesicht wusch. An diesem Morgen wollte er früh im Hospital sein, um die Patienten vor der Morgenbesprechung zu sehen. Überhaupt wollte er an seinem Arbeitsstil festhalten, wie er ihn vor der Unabhängigkeit eingehalten hatte, auch wenn er gewisse Schwächezeichen spürte, die sich durch die jahrelange Überforderung eingestellt hatten. So vermisste er seit über einem Jahr das Gefühl des Frischseins beim Aufwachen, das Gefühl, wirklich ausgeschlafen und erholt zu sein. Stets waren da Reste der vorangegangenen Tage im Gesicht und im Denken, die, wenn sich die Ladungen ballten, sich bis zum Kopfschmerz schon am frühen Morgen zusammendrückten. So musste er an manchen Morgen eine Schmerztablette nehmen.

Nach einer Tasse Kaffee machte er sich auf den Weg zum Hospital, wobei er an diesem Mittwochmorgen den kürzeren Weg zwischen zerfleddertem Lattenzaun und ausgerolltem Stacheldraht nahm. Es war ein Weg, den er in beiden Richtungen schon einige tausend Male genommen hatte. Von den fünf aufgestelzten Caravan-Häusern, die er nun links stehen ließ, standen nur noch zwei leer, während die drei, die dem Hospital am nächsten standen, von Schwestern bewohnt wurden. In dem Blockhaus, das dem Hospital am nächsten stand, wohnte Schwester, die bei der Explosion in der Barclay's Bank am Freitag, den 19. Februar 1988, dem schwarzen Freitag, schwere Verbrennungen erlitt und das rechte Bein verlor. Sarah wohnte dort mit ihren zwei kleinen Kindern und musste nur die Straße überqueren, wenn sie zur Arbeit ins Hospital ging. Ihr Arbeitsplatz war in der CSD (Central Sterilisation and Disinfection), die sich am hinteren Ende des Operationshauses befand. Dr. Ferdinand ging durch die Hospitaleinfahrt, deren Tore seit Jahren wieder verbeult waren. Das rechte Tor mit dem weniger verknickten Torrahmen stand offen, hinter dem zurückgesetzt auf einem Stuhl der Pförtner saß und sein Morgenei entpellte, dessen Schalenstücke er mit dem linken Schuh in den Sand einrieb. Er war mit dem Ei voll und ganz beschäftigt, das er sich dann in den Mund schob, als ihn Dr. Ferdinand passierte und ihm einen guten Morgen wünschte. Der Pförtner nickte mit dem Kopf, während er das Ei genüsslich zerkaute. Der Vorplatz roch nach Urin, auch wenn es Dr. Ferdinand als normal empfand, denn in all den Jahren, soweit er sich erinnern konnte, waren es nur der Tag des Besuchs der britischen Königin und einige Tage danach, dass dieser Geruch die Nasenschleimhaut nicht kratzte. Die namibische Flagge vom kleineren Format war noch nicht an der überhohen Fahnenstange auf dem gemauerten Podest des Vorplatzes hochgezogen, als er die 'Intensiv'-Station betrat und die Patienten mit dem erhöhten Risiko besah, untersuchte und die Ergebnisse in den Verlaufsbögen notierte. Die zwei, ihn begleitenden Schwestern waren freundlich. Doch die Seele, die auch in diesem Beruf da sein muss, um für die Patienten eine Schwester mit menschlichem Antlitz zu sein, konnte Dr. Ferdinand bei ihnen, wie bei vielen andern Schwestern, von den Matronen ganz abgesehen, nicht mehr spüren. Die Seele im Beruf der Krankenpflege, oder des Helfenwollens im allgemeinen, war in den wenigen Jahren der Unabhängigkeit weitgehend verkümmert. Da war die Zahl der Schwestern immer kleiner geworden, die ihre Arbeit am Patienten aufmerksam und liebevoll, mit menschlicher Hingabe, verrichteten, ohne dabei auf die Uhr zu sehen und an die Tee-, Kaffee- oder Mittagspause zu denken. Diese Seele konnte sich als wunderbare Blume oder menschliche Krone in diesem herausragenden Beruf, der den ganzen Menschen körperlich und seelisch forderte und während der kriegerischen Erschütterungen jahrelang überforderte, nicht mehr halten. Dr. Ferdinand sah im Verlust der besonderen, menschlichen Zuwendung am kranken Mitmenschen das Syndrom der Erschöpfung mit der inneren Leere und Richtlosigkeit. Die Schwere des Syndroms stand in direktem Bezug zur Bildung und Ausbildung des Menschen, der sich für den pflegerischen Beruf als tauglich betrachtete und sich schließlich dabei überfordert, überhoben und Schiffbruch erlitten hatte. Natürlich gab es Ausnahmen, die immer weniger, aber nicht weniger erfreulich waren. Da dachte Dr. Ferdinand zuerst an den Engel bei den Kinderschwestern, die nach wie vor der Unabhängigkeit mit großer Geduld und Hingabe, mit Herz und Nächstenliebe an den kranken Kindern arbeitete. Das hatte bei ihr die Folge, dass sie im Gegensatz zu den meisten andern Schwestern und fast allen Matronen sich körperlich verzehrte und an Körpergewicht verlor. Dr. Ferdinand stellte diesen Schwesternengel nach der Unabhängigkeit einige Male auf die Waage und musste beim Ablesen der verbliebenen Kilogramme mit ernsten Worten diesem herausragenden Menschen erklären, dass sie sich nicht übernehmen und sich etwas mehr Zeit zum Essen geben müsse. Diese Schwester in ihrer Erwiderung fragte dann mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht, ob es das sei, und bat, wobei sich das Lächeln legte, zu ihrer Arbeit zurückkehren zu können. Die kranken und verletzten Kinder, die sie versorgte, liebten diese Schwester heiss und innig.

Es war der Zeitgeist mit dem aufkommenden Selbstwertgefühl nach den langen Jahren der Unterdrückung, dass die vorbildliche Arbeit dieser Schwester von ihren Kollegen und Kolleginnen aus Gründen der Bequemlichkeit nicht zu Herzen genommen wurde. Die mangelnde oder gar fehlende Hingabe an den Kranken, der doch der Allernächste im Hospital und der Grund aller Arbeit und des Geldverdienens am Hospital war, war ein schwerer Mangel innerhalb der Krankenpflege, der erst nach der Unabhängigkeit deutlich ans Tageslicht kam und bereits in den ersten fünf Jahren in erschreckendem Masse zugenommen hatte. Es war sichtbar, da gab es keine Zweifel mehr, dass die Menschen, und wenn es die in den Pflegeberufen waren, zunächst und vorwiegend an sich und mehr oder nur am Rande an den Nächsten dachten. Dr. Ferdinand fasste die fehlende Hingabe der Krankenschwester an den Patienten mit der auffälligen Zunahme des Körpergewichts durch das Mehr-essen und Coca-trinken und das Mehr-sitzen, aus dem Fenster Gucken und Palavern (anstatt mit Hand und Herz zu arbeiten) im Hingabemangelsyndrom zusammen, dem er den Namen "Seelen-Kwashiorkor" in Anlehnung an den Körper-Kwashiorkor beim anhaltenden Eiweißmangel gab. Letztere Form führte bei Kindern zur extremen Abmagerung mit spindeldürren Armen und aufgedunsenen Wasserbäuchen auf stelzigen Beinen. Beim "Seelen-Kwashiorkor" handelt es sich um eine Mangelerscheinung ausschließlich bei Erwachsenen, deren Körper durch zu vieles Essen (bei fehlender Kontrolle (Selbstdisziplin) zum rechtzeitigen Aufhören beim Essen) sowie durch den chronischen Mangel an der nötigen Bewegung bei der richtig durchgeführten Krankenpflege durch zu vieles (Herum-) Sitzen überfettet und fürs Aufstehen vom Stuhl schwerfällig geworden sind. Bei diesen Erwachsenen war es das Fett in und an den Bäuchen, an den Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäßen, was bei den Kindern bis auf das Wasser in den ausladenden Bäuchen alles fehlte. Bei den chronisch unterernährten Kindern war die Seele bis zum letzten Atemzug lebendig. Sie hofften auf Hilfe und ein Mehr an Essen. Die meisten hofften vergeblich, weil da nichts kam, was längst hätte kommen müssen. Darum packten die meisten dieser Kinder mit den Wasserbäuchen auf den stelzigen Beinen das Leben nicht mehr. Sie fielen um und schauten mit großen Augen in den Himmel, wenn ihr letzter Atemzug verwehte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia»

Обсуждение, отзывы о книге «Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x