Till Angersbrecht - Die Leiden des Schwarzen Peters

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Menschen aus einem abgelegenen und angeblich unterentwickelten Teil der Welt interessieren sich für die Goldenberger, weil sie, wie es allgemein heißt, den derzeit zivilisiertesten Teil der Menschheit repräsentieren. Der Fremde wird zunächst mit offenen Armen aufgenommen – und er unternimmt seinerseits alles, um zu sich einem echten Goldenberger zu wandeln, wozu ihn Freunde, der poetisch sensibilisierte Dönnewat zum Beispiel, aber bald auch die Hure Pier nach Kräften ermuntern. Allerdings wird dem «schwarzen Peter» – er selbst besteht mit großer Hartnäckigkeit auf seiner schokoladenfarbenen Haut – nur zu bald bewusst, dass der Boden der Zivilisation nach unten hin hohl ist und dass es daher nicht gut gehen kann, wenn die Eingeborenen auf einem derart brüchigen Fundament den Gump höher und höher bauen: das neue Wahrzeichen der Stadt.
Zwecks Familienzusammenführung, wie Bürgermeister Bremme es nennt, wird ihm schließlich eine pechschwarze Ngumbubara, sozusagen von Amts wegen, verordnet, in Wahrheit soll aber der Zorn der männlichen Goldenberger beschwichtigt werden, da der Fremde ihnen die Frauen abspenstig macht – kurz, die Existenz eines Außenseiters in dieser sonst in jeder Hinsicht vorbildlichen Stadt beschwört eine Fülle von Konflikten, die sich schließlich so heiß zu brodeln beginnen, dass es zu einem dramatischen und wirklich traurigen Ende kommt, einer plötzlichen Abschiebung nämlich, die umso weniger gerechtfertigt erscheint, als die objektive Wissenschaft in Gestalt Prof. Pladderkuhs längst zweifelsfrei beweisen konnte, dass der schwarze Peter vollständig integriert worden sei …

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Ja und?, werdet ihr dieses Ereignis ganz unaufgeregt kommentieren. Was sei daran denn so besonders, wo doch darin die allgemeine Art der Hunde besteht, also auch die eines Dackels.

Sehr wohl, auch für mich liegt darin absolut nichts Auffälliges, an Hunde und ihre Eigenarten bin ich gewöhnt, und dass ich einen edlen, vielleicht sogar vornehmen Geruch ausströme, gehört einfach zu den Tatsachen dieser Welt. Doch etwas Unvorhergesehenes und Außerordentliches geschieht eben doch, und zwar nicht mit dem schnüffelnden Besucher, sondern mit seinem Herrn. Hatte der Mann mich nämlich eben noch liebevoll mit seinen großen, runden Augen gleichsam in sich hineingesogen, so schnellt er jetzt, kaum dass er seinen Hund bei mir sieht, wie von einer Schlange gebissen von seinem Sitze in die Höhe, stürzt sich auf seinen Liebling, rafft ihn zu sich empor und verschwindet mit kräftigen Sprüngen zwischen den Bäumen draußen im Park.

Um die Wahrheit zu sagen, blieb mir dieser Vorgang an jenem Tage und noch eine ganze Zeit später schlechterdings rätselhaft; erst heute weiß ich, was in diesem Augenblick Schreckliches im Kopfe des Flüchtigen vorging, denn es handelt sich, wie schon gesagt, um Oscar, meinen späteren Freund, der mir eines Tages alles reuig gebeichtet hat.

Wie vermutlich die Mehrzahl der Goldenberger glaubte er nämlich, dass es in meinem Herkunftsland üblich sei, das Wild mit bloßen Zähnen zu reißen, weil wir in unserer unglücklichen Heimat gewöhnlich unterernährt und aus diesem Grunde eben zu allem bereit und auch fähig seien. Der liebe Mann sah seinen Dackel mithin in höchster Lebensgefahr – das erklärt sein panisches Verhalten. Zweifellos war er mir wohl gesonnen, ja, wie mir sein Blick bewies, in meinen Anblick geradezu verliebt, doch aus Angst um seinen vierbeinigen Freund vergaß er momentan alle Umgangsformen, wie sie sich unter zivilisierten Menschen gehören. Sein Hund war ihm eben wichtiger als das gute Benehmen.

Verärgert über den ungehörigen Zwischenfall schüttelt Bremme seinen mächtigen Erdapfelkopf und, verlegen, bringt er eine Reihe von Entschuldigungen vor. Leider gebe es selbst in seiner sonst in jeder Hinsicht aufgeklärten und fremdenfreundlichen Stadt ein paar schwarze Schafe, denen man die Gebote der Gastfreundschaft vergeblich gepredigt habe. Der Polizeipräsident Knarr nimmt die Sache allerdings weniger gelassen: Er winkt einen bis dahin unscheinbar im Hintergrund verborgenen Mitarbeiter herbei und befiehlt ihm, den Flüchtigen und seinen Dackel erkennungsdienstlich zu erfassen.

Währenddessen hat sich ein weiterer Gast unserem Tisch genähert, denn natürlich war es einigen ausgesuchten Honoratioren der Stadt nicht verwehrt, den Fremden gleich am ersten Tag in persönlichen Augenschein zu nehmen. Die Frau Pastor Frieda Torbrück setzt sich mir gegenüber, sie tut es mit einem freundlichen, geradezu gerührten Lächeln. Sie hat eine liebe Art. Es sieht ganz so aus, als wäre ich für sie eine Erscheinung aus einem anderen, höheren Reich, der man sich mit behutsamer Ehrfurcht nähert.

So viel Freundlichkeit macht mich verlegen, dennoch habe ich die Torbrück im Laufe der Zeit sehr schätzen gelernt, denn von vornherein hat sie mich für fähig gehalten, die Wahrheiten ihrer Religion zu begreifen, wichtig sei nur, dass das unter ihrer kundigen Anleitung geschieht. Dann, so ihr Versprechen, würde ich irgendwann zu einem Menschen werden, dem sie dasselbe Anrecht auf den späteren Einzug ins Paradies verheißen könne wie jedem eingesessenen Goldenberger, ja, ihrer Ansicht nach sogar ein größeres Recht, weil ein verlorenes oder aus der Fremde glücklich in die Herde aufgenommenes Schaf ein höherer Gewinn für den Glauben sei als die Trägen und Gleichgültigen der eigenen Heimat, die sich zu Unrecht einbildeten, sie hätten die künftige Erlösung schon von Geburt an in der Tasche.

Nun, lieber Rat, damit eile ich wieder einmal den Ereignissen voraus, aber ich sehe mich genötigt, dieses Verfahren gleich noch ein zweites Mal zu befolgen, weil ich nur auf diese Art den vollen Umfang der mir hier entgegengebrachten Gastfreundschaft zu würdigen vermag. Denn ist es nicht eigentlich ein großes Wunder, dass mich Leute mit so viel Freude und Festlichkeit empfangen, die mich doch andererseits durchaus für fähig halten, ihre Haustiere zu reißen und zu verschlingen? Und muss ich nicht nachträglich die Tollkühnheit des Bürgermeisters besonders rühmen, der sich vor dem Tor zu mir herabbeugt hatte, um mir erst links und dann rechts einen Empfangskuss auf die Wange zu drücken, während er doch insgeheim befürchten musste, dass ich ihm, noch ungezähmt wie ich war, die Nase abbeißen könnte?

Daran erkennt ihr, hochwertes Komitee, wie sich die Menschen in aller Welt mit größten Vorurteilen begegnen, und trotzdem entwickelte sich alles Weitere dann doch recht harmlos und schön.

Übrigens sprechen nicht alle Vorstellungen, welche seit wer weiß wie vielen Jahrhunderten in den Köpfen der hiesigen Eingeborenen Wurzeln geschlagen haben, von vornherein gegen mich. Das möchte ich ausdrücklich betonen, um nicht in den Verdacht zu geraten, als würde ich den Menschen von Goldenberg nichts als schlechte Annahmen über einen Fremden wie mich zutrauen. Damit würde ich ihnen großes Unrecht tun, denn sie trauen mir ganz im Gegenteil gewisse Fertig- und Fähigkeiten zu, die mein tatsächliches Können weit überschreiten. Da kann ich euch zum Beispiel von folgendem Beispiel berichten.

Einige Tage nach meinem ersten Treffen im Odysseus wurde von einem der Gäste eine Handlung begangen, die man auf den ersten Blick für harmlos und zufällig halten konnte, zumindest wenn man als frisch Zugereister noch so naiv und gutgläubig ist wie ich. Die zu dieser Zeit um die Tische des Odysseus versammelten Gäste waren allerdings durchaus nicht naiv, sie waren sich im Gegenteil durchaus bewusst, dass der Mann, der da scheinbar im Spiel seinen Hut abgenommen und ihn – wie es schien, ebenfalls aus reinem Zufall - so hoch geworfen hatte, dass er an einem Ast des Kastanienbaums ganze acht Meter über dem Boden hängen blieb, sehr wohl eine Absicht damit verfolgte, denn alle Blicke waren plötzlich auf mich gerichtet, der ich nichtsahnend der mir hier aufgetragenen Arbeit oblag: Ich hatte gerade ein Tablett mit funkelnden Humpen auf dem Serviertisch abgestellt.

Ich stutzte über die mir zugewendete Aufmerksamkeit; sie machte mich verlegen.

Warum schauen die Leute jetzt abwechselnd auf den Hut in acht Metern Höhe und dann wieder auf meine Person?, fragte ich mich und spürte ein deutliches Unbehagen, weil die Leute ja offensichtlich etwas von meiner Person erwarteten. Und warum machte sich auf ihren Gesichtern Enttäuschung breit, als nichts geschah, jedenfalls nichts, was ihrer Erwartung entsprach?

Erst später verstand ich den Grund für die Enttäuschung: Der Mann hatte mir mit seinem schwungvollen Wurf die Gelegenheit geben wollen, meine angeborenen Talente – oder was er dafür hielt - vor aller Welt zu beweisen. Die Goldenberger sind nämlich in ihrer Mehrheit fest überzeugt, dass ein dunkelhäutiger Mensch meines Schlages unseren gemeinsamen Vorfahren, den Primaten, sehr viel näher sei als sie selbst. Sie glauben, dass ich nach einem Blick auf den Hut wie ein Affe und mit der diesen Wesen von Natur eigenen Geschicklichkeit den Baum erklimmen und mich von Ast zu Ast zum Hut hinaufschwingen würde, um ihn dann aus der Höhe dem glücklichen Besitzer zu apportieren. Sicher waren alle bereit und warteten nur darauf, mich nach vollbrachter Heldentat mit tosendem Applaus zu belohnen - davon bin ich durchaus überzeugt.

Natürlich rührte ich mich nicht, ich habe in meinem Leben überhaupt nie das Bedürfnis verspürt, Bäume zu erklimmen und Gegenstände zu apportieren. Die im Odysseus versammelten Eingeborenen waren um eine Erwartung ärmer: Sie wussten nun, dass ich genauso ungelenk bin wie sie selbst, genauso degeneriert, könnte man vielleicht sagen, wenn man unsere gemeinsamen, baumbewohnenden Ahnen als Vorbilder betrachtet. Doch muss ich der Gerechtigkeit halber diese Erfahrung mit einem Nachsatz versehen: Sie ließen mich ihre Enttäuschung keineswegs spüren, sondern brachten mir weiterhin eine ausgesuchte Freundlichkeit entgegen. Doch in ihren Augen habe ich zweifellos etwas von meinem Prestige eingebüßt, ich war sozusagen auf das ihnen vertraute Normalmaß geschrumpft.

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