Till Angersbrecht - Die Leiden des Schwarzen Peters

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Menschen aus einem abgelegenen und angeblich unterentwickelten Teil der Welt interessieren sich für die Goldenberger, weil sie, wie es allgemein heißt, den derzeit zivilisiertesten Teil der Menschheit repräsentieren. Der Fremde wird zunächst mit offenen Armen aufgenommen – und er unternimmt seinerseits alles, um zu sich einem echten Goldenberger zu wandeln, wozu ihn Freunde, der poetisch sensibilisierte Dönnewat zum Beispiel, aber bald auch die Hure Pier nach Kräften ermuntern. Allerdings wird dem «schwarzen Peter» – er selbst besteht mit großer Hartnäckigkeit auf seiner schokoladenfarbenen Haut – nur zu bald bewusst, dass der Boden der Zivilisation nach unten hin hohl ist und dass es daher nicht gut gehen kann, wenn die Eingeborenen auf einem derart brüchigen Fundament den Gump höher und höher bauen: das neue Wahrzeichen der Stadt.
Zwecks Familienzusammenführung, wie Bürgermeister Bremme es nennt, wird ihm schließlich eine pechschwarze Ngumbubara, sozusagen von Amts wegen, verordnet, in Wahrheit soll aber der Zorn der männlichen Goldenberger beschwichtigt werden, da der Fremde ihnen die Frauen abspenstig macht – kurz, die Existenz eines Außenseiters in dieser sonst in jeder Hinsicht vorbildlichen Stadt beschwört eine Fülle von Konflikten, die sich schließlich so heiß zu brodeln beginnen, dass es zu einem dramatischen und wirklich traurigen Ende kommt, einer plötzlichen Abschiebung nämlich, die umso weniger gerechtfertigt erscheint, als die objektive Wissenschaft in Gestalt Prof. Pladderkuhs längst zweifelsfrei beweisen konnte, dass der schwarze Peter vollständig integriert worden sei …

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Ihr wisst, was ich mit diesen Ausführungen über meine Natur andeuten möchte, nämlich dass ich an und für sich - rechnet man zusätzlich noch meine Neigung zu gedankenfreien Sonnenbädern hinzu – schon genug Beschäftigung habe. Da hätte man mich keinesfalls noch zusätzlich zu einem Kellner im Odysseus ernennen müssen. Gleichwohl bin ich natürlich mit allem einverstanden, denn die völlige Anpassung an die Sitten und Sonderbarkeiten der eingeborenen Stadtinsassen ist ja das erste Gebot meiner Mission. Eben deswegen überwinde ich meine Abneigung gegen die Arbeit und sage auf Anhieb „ja“ zu dem Angebot - nicht ohne allerdings in einem unbeobachteten Moment meinen persönlichen Schutzgeist Loso zu befragen, denn gegen seinen Willen möchte ich nichts unternehmen. Loso allerdings bleibt mir die Antwort schuldig, was mich sehr traurig stimmt: Seit ich in Goldenberg bin, hat er alle Zwiesprache verweigert.

Das Odysseus ist übrigens ein anziehender Ort, vermutlich sogar der beste, um die Sitten, Bräuche, Anschauungen und Schrullen der Eingeborenen an ihrer Quelle, nämlich dort zu studieren, wo das Gespräch ungehemmt sprudelt - und das ist bei ihnen nun einmal an diesem gastlichen Ort der Fall. Erwähnte ich schon, dass sich das ganz aus Holz errichtete Odysseus zwischen mächtigen Kastanien am Rande des Stadtparks befindet? Dort wird sich also von nun an mein tägliches Leben abspielen; dort werde ich gerade in diesem Moment in die höheren Weihen der Geselligkeit eingeführt - vom Bürgermeister höchst persönlich. Er schiebt mir nämlich jenen honiggelben, sonnenfunkelnden Saft vor die Nase, ohne dessen tägliche Einverleibung in einem gläsernen Humpen – er ist etwa so hoch, wenn auch nicht ganz so breit wie der Kartoffelkopf Bremmes - niemand in dieser Stadt jemals zu einem echten Bürger aufrücken kann. Die Einführung in den Ritus ist für sie offenbar ein heiliger Moment, denn dabei starren mich alle aus großen Augen an, natürlich in der Erwartung, dass ich die schäumende Flüssigkeit mit dem Ausdruck des Entzückens durch meinen Schlund in den Bauch weiterleite, wo das Getränk – das wissen sie schon! - möglicherweise unvorhergesehene Folgen bewirkt. Ich muss bekennen: In solchen Momenten wird das Leben zur Qual, wenn alle von dir erhoffen, dass du ihre Erwartungen nicht enttäuscht, sondern - selbst wenn dir zum Speien schlecht wird - den größten Eifer heuchelst zusammen mit der reinsten Begeisterung.

Das wäre – euer Auftrag verpflichtet! – vielleicht auch möglich gewesen, hätte Bremme nicht zur gleichen Zeit, als er mir das goldgelbe Zeug über den Tisch zuschiebt, dessen unseligen Namen ausgesprochen. Ich wage ihn ja kaum zu nennen, um eure Ohren nicht zu beleidigen: Pier heißt das Getränk - jawohl ganz genauso. Da begreift ihr auf Anhieb, wie sehr ich zusammenzucke und dass mir das Blut aus Gesicht und Gliedern weicht. Am liebsten wäre ich geflüchtet, aber das geht ja nicht, ihr habt mich hierher in die Höhle des Löwen mit dem ausdrücklichen Auftrag geschickt, mich anzugleichen, mich zu integrieren und zu assimilieren, nur so werde es mir gelingen, alle Geheimnisse ihres Denkens und täglichen Lebens eins nach dem anderen zu entschlüsseln. Hätte ich jetzt meinem Entsetzen Luft gemacht, dass sie mir Pier, die große Hure, servieren, wie wäre ich dann dagestanden? Ich hätte meine Mission gleich wieder aufgeben müssen.

Ihr habt mir ausdrücklich befohlen, nichts von unserer Weisheit und unseren gottgeheiligten Sitten den Fremden zu offenbaren. Wie hätte ich ihnen also sagen können, dass Pier, das flachsblonde Weib, meinen Stammesgenossen in der Heimat einen Horror einflößt, weil die Hure auf das frische Fleisch und die starke Manneskraft junger Männer versessen ist? Wie hätte ich ihnen verraten können, dass Pier sich auf die Kunst der Verkleidung versteht, manchmal erscheint sie als blutrünstiger Leopard, manchmal als stechwütige Mücke, die den Kopf auflodern lässt: natürlich im Wahnsinn. Und jetzt nimmt sie also die verführerische Gestalt eines goldgelben Getränkes an, das mir der Bürgermeister über den Tisch kredenzt und mich dabei mit einem Lächeln ermuntert, so als wäre es die natürlichste Sache der Welt, sich mit einem bösen Geist einzulassen.

Bitte, könnt ihr mir verraten, was ich in dieser gefährlichen Situation hätte machen sollen? Ich sitze doch eingeklemmt zwischen dem Polizeipräsidenten Knarr und Julius, dem Apotheker, während der Bürgermeister, jetzt, da er mein Zögern gewahr wird, mit lauerndem Blick auf mein Gesicht und den Humpen starrt, der wie eine Strafe Gottes goldblinkend vor mir steht und den ich jetzt mit äußerster Überwindung zum Munde aufhebe: Du begehst eine schwere Sünde, mahnt mich eine innere Stimme, niemand lässt sich ungestraft mit dem flachsblonden Weibe ein, aber es ist euer ausdrücklicher Befehl, mich den Eingeborenen anzupassen und selbst ihren ausgefallensten Bräuchen, also überwinde ich mich und gurgele einen Schluck nach dem anderen in mich hinein, wobei ich am Ende sogar mit der Zunge schnalze, um falsches Wohlgefallen zu simulieren.

Wie ich später erfahre, befindet sich der Apotheker nicht zufällig an meiner Seite. Julius ist ein großer Kenner sämtlicher Heil- und Wirksubstanzen aus dem Abend- ebenso wie aus den fernsten Morgenländern, also eine echte Kapazität in allen Fragen des leiblichen Wohlergehens. Die Obrigkeit, der Bürgermeister also, hat ihn zu meiner Begrüßung herbeigerufen, denn der Ritus des Humpenleerens ist nun einmal ein Muss; in Goldenberg hätte man niemals von Mensch zu Mensch zu mir reden können, ohne dass ein oder mehrere Maß den Bauch anfüllen und das Gehirn in den unter den Eingeborenen so beliebten Dämmerzustand versetzen. Andererseits ist die Obrigkeit zur gleichen Zeit auch um das Wohlergehen des Fremden besorgt. Man weiß ja nicht, ob ein Mann meiner Tönung sich mit dem hiesigen Klima abfinden wird; noch viel weniger lässt sich darauf zählen, dass mein Organismus der goldgelben Pier gewachsen sei. Da schien es denn eine gebotene Vorsichtsmaßnahme zu sein, den Apotheker mit den nötigen Essenzen zur Hand und zur Stelle sein zu lassen, falls ich in den wollüstigen Armen Piers etwa in Ohnmacht falle.

Nun, ich weiß, was ich euch und der Ehre meiner Heimat schuldig bin: Unter Todesverachtung – aber nicht ohne „Steh mir bei, lieber Loso!“ in mich hineinzuflüstern – schlürfe ich Schluck um Schluck in mich hinein, während die Augen der Männerrunde mich ständig beäugen, alle Anwesenden zu unverzüglichem Eingriff bereit, falls ich eine Konvulsion erleide, einen Krampf oder eine durch Pier hervorgerufene Wahnsinnshandlung.

Man hatte - aber das sollte ich erst später erfahren - noch weitere Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Es gab nämlich einen Erlass, der den Bewohnern der Stadt an dem Tag meiner Ankunft ausdrücklich verbot, sich im Park zu versammeln und mich durch zu zahlreichen Andrang zu verstören oder mich gar wie ein scheues Wild in Panik zu versetzen. Wie es allerdings mit amtlichen Erlässen so ist, gibt es stets Aufmüpfige und Querulanten, die mit dem eigenen Sturkopf durch die Wände rennen – in diesem Fall durch den Park. Ein allzu Neugieriger – er wurde später mit einer drastischen Verwaltungsstrafe belegt – hat sich nämlich über die Weisung hinweggesetzt. Mich aus weit geöffneten Augen unentwegt anstarrend, sitzt er wenige Schritte entfernt am Nebentisch und kann die Augen nicht von mir lassen. „Anstarren“ ist freilich ein unfreundliches und in diesem Fall auch unpassendes Wort, denn in Wahrheit scheint er so gebannt und entzückt von meiner Person, dass er seinen Blick einfach nicht von mir loszureißen vermag. Es sind große Kinderaugen, mit denen mich der Mann – ein wahrer Hüne - mit einer Art Unersättlichkeit beinahe verschlingt.

Dabei sollte es freilich nicht bleiben, denn es geschieht das Unvorhergesehene, wodurch im Nachhinein die Weisung an die Bevölkerung, an diesem Tag den Park bitte zu meiden, durchaus gerechtfertigt erscheint. Der mich hingerissen fixierende Mann – später werde ich ihn als Oscar kennen lernen und einen guten Freund in ihm gewinnen - ist nämlich mit seinem Haustier gekommen, einem schwanzwedelnden Dackel, der im Hinblick auf meine Person nicht weniger neugierig, ja, sogar noch um vieles wissbegieriger ist als die zweibeinigen Bewohner der Stadt. Ich vermute, dass sich der mir eigene Savannenduft vorteilhaft von dem der Einheimischen abhebt - diesem Umstand schreibe ich jedenfalls den Grund dafür zu, dass die Dackelseele in besondere Erregung gerät. Ist schon meine Haut durch ihre Schokoladenfarbe besonders erfreulich, so wird der Hund meinen faszinierenden Duft in die Nase bekommen haben. Jedenfalls ist als unumstößliche Tatsache zu vermelden, dass er plötzlich zu mir gelaufen kommt, um mich von Hund zu Mensch ganz unmittelbar zu beschnüffeln.

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