Till Angersbrecht - Die Leiden des Schwarzen Peters

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Menschen aus einem abgelegenen und angeblich unterentwickelten Teil der Welt interessieren sich für die Goldenberger, weil sie, wie es allgemein heißt, den derzeit zivilisiertesten Teil der Menschheit repräsentieren. Der Fremde wird zunächst mit offenen Armen aufgenommen – und er unternimmt seinerseits alles, um zu sich einem echten Goldenberger zu wandeln, wozu ihn Freunde, der poetisch sensibilisierte Dönnewat zum Beispiel, aber bald auch die Hure Pier nach Kräften ermuntern. Allerdings wird dem «schwarzen Peter» – er selbst besteht mit großer Hartnäckigkeit auf seiner schokoladenfarbenen Haut – nur zu bald bewusst, dass der Boden der Zivilisation nach unten hin hohl ist und dass es daher nicht gut gehen kann, wenn die Eingeborenen auf einem derart brüchigen Fundament den Gump höher und höher bauen: das neue Wahrzeichen der Stadt.
Zwecks Familienzusammenführung, wie Bürgermeister Bremme es nennt, wird ihm schließlich eine pechschwarze Ngumbubara, sozusagen von Amts wegen, verordnet, in Wahrheit soll aber der Zorn der männlichen Goldenberger beschwichtigt werden, da der Fremde ihnen die Frauen abspenstig macht – kurz, die Existenz eines Außenseiters in dieser sonst in jeder Hinsicht vorbildlichen Stadt beschwört eine Fülle von Konflikten, die sich schließlich so heiß zu brodeln beginnen, dass es zu einem dramatischen und wirklich traurigen Ende kommt, einer plötzlichen Abschiebung nämlich, die umso weniger gerechtfertigt erscheint, als die objektive Wissenschaft in Gestalt Prof. Pladderkuhs längst zweifelsfrei beweisen konnte, dass der schwarze Peter vollständig integriert worden sei …

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Trimmelsbaum ist eine merkwürdige Erscheinung: immer etwas gebeugt, aber mit Falkenaugen, durch die er sein Gegenüber wie eine Beute fixiert. Er ist ein echter Spielverderber, denn an der Meinung anderer Leute hat er stets etwas auszusetzen. Seine Kollegen, die anderen Lehrer, haben ihm den Spitznamen, „der grimmige Philosoph“ angehängt, weil er es niemals lassen kann, in jede Suppe seine eigene Prise von Salz zu schütten, bis sie für empfindliche Mägen nahezu ungenießbar wird. So auch diesmal.

Lieber Trimmel, beantwortete Dönnewat den Ausfall mit einem Ächzen. Ich weiß schon, Sie halten nichts von der schönen Dichtung, dafür bedaure ich Sie von ganzem Herzen, weil Sie mit diesem Mangel wohl leider geboren wurden. Er ist kongenital und also unaufhebbar. Aber bitte: Gehen Sie schonend mit anderen um, zum Beispiel mit unserem lieben Gast aus der Ferne. Denken Sie daran, dass Sie mit derart herabwürdigenden Ausführungen ihm alles Interesse an Goldenberg, unserer herrlichen Stadt, vergällen und, nebenbei gesagt, auch noch jede Ehrfurcht vor der Vergangenheit niedertrampeln.

So gerügt, enthielt sich Trimmelsbaum einer Antwort, das Gespräch fand ein abruptes Ende, und ich verabschiedete mich von meinen Begleitern, nicht ohne mir allerdings meine eigenen Gedanken zu machen.

Ist es nicht möglich, fragte ich mich, dass der Baron eine Art von Medizinmann ist, dem von Geburt an bestimmte außerordentliche Gaben verliehen sind, woraus sich dann natürlich entsprechende Vorrechte ergeben? Ich denke da an unseren großen Mgebesamba, der alles im Überfluss genießt: mehrere Hütten und mehr als ein Dutzend Frauen, dazu einen reichen Vorrat an Früchten, Nüssen und Rindern, welche die Leute ungebeten in seinem Kraal abliefern, denn Neid ist ihnen ganz fremd. Im Gegenteil, aus freien Stücken bringen sie dem großen Mann all diese Gaben, weil ihnen durchaus bewusst ist, dass es ihnen ohne ihn, den mächtigen Medizinmann, sehr schlecht gehen würde, denn er ist der Blutsbruder aller höheren Geister: Loso und Bosk gehorchen ihm aufs Wort, ebenso wie die Berggeister Ndele und Kishunga. Die Geister müssen zufrieden sein, das wissen die Leute; sie sind es aber nur, wenn auch der Medizinmann zufrieden ist. Deswegen überhäufen sie ihn mit ihren Geschenken. Es ist ganz so, wie Dönnewat sagt: Geburt und Tradition, Tradition und Geburt.

Ist es nicht bemerkenswert, denke ich weiter, dass es überall derart große und bevorrechtigte Menschen gibt, ich meine, nicht nur in meiner Heimat, sondern auch hier in einem so fernen Land mit seinen ganz anderen Sitten und Anschauungen? Unser lieber Mgebesamba erfreut sich an mehr als einem Dutzend Frauen, obwohl er, wie jeder andere auch, mit einer einzigen sein Auslangen finden würde, die v. Kneeks leben zu dritt in einem riesigen Schloss, obwohl eine Wohnung von den üblichen Maßen den Zweck genauso gut erfüllen würde – es ist wirklich überall gleich.

Im Schloss darf der Mohr nicht fehlen!

In diesem Moment allerdings, wo der Baron Kneek im Odysseus erscheint, haben derartige Gedanken in meinem Kopf überhaupt keinen Platz, weil ich Augen nur für die beiden holden Geschöpfe an seiner Seite habe. Es sind zwei himmlische Wesen, Schmetterlinge aus einer anderen Welt, Luna und Phebe, die Zwillingschwestern. Ich vermag sie nicht anzusehen, ohne an die geflügelten Geschöpfe der Luft zu denken, so federleicht scheinen sie sich zu bewegen, so engelsgleich schweben sie in den Garten mit ihren kleinen tänzelnden Füßen, die den Boden nicht einmal berühren – so jedenfalls kommt es mir vor. Es ist unglaublich, ich muss mir Mühe geben, meine Augen von ihnen loszureißen - so ergeht es übrigens auch allen anderen, sieht man einmal von Bremme ab und natürlich von Saase, dem Chemiker. Dass die keine Augen für Engel haben, ist ja nicht überraschend, die haben es ja schon seit Jahren nur mit Aktenordnern bzw. stinkenden Mineralien zu tun und sind gegen alle Schönheit vollkommen abgestumpft und sicher überhaupt nicht mehr in der Lage, an die Existenz höherer Wesen zu glauben. Ich dagegen muss mir die größte Mühe geben, beim Anblick dieser beiden so unverhofft ins Odysseus einschwebenden Engel nicht über den ungleichen Boden der Laube zu stolpern, während ich, das Tablett mit den leuchtenden Humpen über die Schulter stemmend, vor den Gästen erscheine.

Was soll ich noch sagen? Ihr wisst, dass ich hier nur Beobachter bin und mir als solcher natürlich aller mit dieser Stellung verbundenen Pflichten bewusst, aber, liebe Auftraggeber, vergesst nicht, ich bin doch auch ein Mensch, in dessen Brust sich Ehrfurcht und Begeisterung regen, ich meine, angesichts von so viel Schönheit. Das könnt ihr mir doch nicht übel nehmen!

Ihr mögt auch wissen, dass ich beim Anblick der beiden Feen nicht nur Begeisterung verspüre - auch eine Art von Beklommenheit mischt sich da ein: eine heimliche Angst um die beiden heranschwebenden Wesen, weiß ich doch aufgrund meiner täglichen Arbeit an dieser Stätte, dass die piergeschwängerte Luft des Odysseus hin und wieder von rohen Flüchen erfüllt ist, ja, dass es manchmal noch schlimmer kommt: Vor kurzem hätte ein Humpen Pier aus der Hand eines Betrunkenen den Kopf eines braven Bürgers beinahe zerschmettert. Was wird denn mit diesen zarten Geschöpfen geschehen, wenn sie sich unversehens in dem Spinnennetz verfangen, in deren Zentrum der grobe Bremme und Saase, der fürchterliche Chemiker, lauern?

Wo der Baron und seine Töchter in Wahrheit hingehören und wo sie wirklich zu Hause sind, das weiß ich ja längst, da darf ich sie sogar regelmäßig mit eigenen Augen bewundern - der Apotheker Julius hat mich schon vor Wochen im Schloss eingeführt. Den Grund dafür glaube ich inzwischen zu kennen, auch ihr würdet ihn unschwer entdecken, wenn ihr nämlich die Wände an der Schlossgalerie betrachtet, die in den großen Rittersaal führt. Vermutlich war Julius, während er die dort prangenden Familienporträts der v. Kneeks bewunderte, auf jenen dunkelhäutigen Knaben gestoßen, der neben Katze und Hund zu Füßen der Familie liegt. Ich kann es bestätigen: Da befindet sich auf mehreren zu verschiedenen Zeiten gemalten Bildern stets ein schwarzer Knabe, das eine Mal neben einem Windhund kauernd, das andere Mal neben einer Dogge. Ist das nicht höchst bemerkenswert?, dachte ich. Offenbar bildet der schwarze Knabe im Hause des Herrn Baron ein ebenso unverzichtbares Zubehör wie die jeweiligen Vierbeiner mit ihrem dem Betrachter treuherzig zugewendeten Blick. Ich habe mich also davon überzeugen können, dass Vorgänger meiner Art Jahrhunderte lang zum festen Inventar des Schlosses gehörten, allerdings sind einige von ihnen weit dunkelhäutiger als ich, was ich, wie ihr ja wisst, keineswegs als einen Vorteil erachte. So wunderbar mir im Vergleich zur weißen Milch- und Käsefarbe der Goldenberger die matt-dunkle Samtfarbe meiner Haut erscheint, so sehr stört mich an den tiefschwarzen Menschen die helle Innenfläche der Hände, nicht zu reden von der auffallend roten Zunge und der seltsamen Helligkeit ihres Mundes, sobald sie ihn einmal öffnen, was ja hin und wieder nicht zu vermeiden ist. Ich bin der Meinung, dass es auch bei solchen Menschen nicht zu der richtigen Farbmischung kam; ihr Anblick ist mir daher immer peinlich gewesen. Obwohl sie meiner physiologischen Kategorie zugehören, kommt es mir doch so vor, als wäre der Natur hier der unverzeihliche Irrtum unterlaufen, nicht ganz waschechte Exemplare zu produzieren, denen man leider ansehen muss, dass sie bei Gebrauch an Abnutzungserscheinungen leiden.

Aufgrund dieser meiner Entdeckung nehme ich an, dass der Apotheker Julius auf den Gedanken kam, es wäre höchste Zeit, dem Schloss und seinen adligen Bewohnern wieder einen schwarzen Menschen zu präsentieren, damit ein künftiges Familienbild erneut die traditionelle Vollständigkeit präsentiert.

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