Christian U. Märschel - Kiez, Koks & Kaiserschnitt

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Eine Aufarbeitung der Erlebnisse von 6 Jahren im Hamburger Rotlichtmilieu
Eine Autobiografie eines braven Jungen aus gutem Hause, der auszog, das Abenteuer zu suchen und bedingt durch eine Millionen-Erbschaft alle schlechten und auch manche guten Erfahrungen machte, die der Abteilungsleiter Frank aus der Bankfiliale nie erleben wird.
Ein Porträt des Hamburger Kiez´ und den Leuten die dort leben und arbeiten

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Das war gefährlich.

Janas Zeit als Liebesdienerin dauert nur kurz. Nach zwei Wochen rief sie an. Sie wolle weg, keine Lust mehr, ist doch nichts für sie. Das sagte sie nicht. Das hörte ich. Wenn sie mich anrief, oder später ich sie, dann hörte sich das wie folgt an:

Sie, gedehnt: "Halloo, naaa, wollte mal hören, wie’s Dir so geht...!"

Ich: "Mir gehts gut, Schnullerbacke…", so nannte ich sie immer, wegen Ihrer Hamsterbäckchen, die sie nicht leiden konnte, und die doch so niedlich aussahen und einfach zu ihr gehörten, "…wie geht’s Dir denn?"

Denn wenn Jana anrief und mich nach meinem Wohlbefinden fragte, dann tat sie dies nicht, weil sie das wirklich dringend wissen musste, sondern weil bei ihr was nicht stimmte mit dem Wohlbefinden.

"Joohh, so ganz gut eigentlich..."

Das "..aber!...", was nun eigentlich hätte folgen müssen, habe ich immer deutlich gehört, auch wenn sie es nicht aussprach.

Dann musste ich fragen. Wie früher, am Anfang. Unterstellen. Mutmassen. Annehmen.

Ich musste mir vorstellen, wie es ihr ergangen ist in der Zeit, wo wir nicht gesprochen hatten und musste wieder meine Schlüsse ziehen. Grundlage für diese Schlüsse waren nur mein Einfühlungsvermögen in die naive, labile Jana, die ganz viel Liebe und Wärme brauchte, Verständnis, und nicht die raue, harte Welt des Kiez’.

Sie wollte weg.

Es war nichts für sie. Raus, nur raus. Aber sie konnte das nicht sagen. Nicht zu den “Jungs”. Sie hatte Angst. Sie hatte es ausprobiert, es war nichts für sie. Nun war sie wieder mal drin in einem ihrer Fettnäpfchen, wollte wieder raus, aber schaffte es nicht allein.

Ich sprach mit meinem Lieblings-Luden, der wollte nichts davon hören. Das müsse sie selber sagen, meinte er. Sie ist ja erst kurz dabei, da kann sie das noch gar nicht so beurteilen, hieß es.

Mit anderen Worten: ‘...halt Du Dich da raus!`

Flucht vom Kiez

Nach Mallorca, von jetzt auf gleich. Wir verabredeten uns, sie ging einfach nicht hin zur Schicht in der Herbert, ich nicht mehr zu meinem DJ-Job, mittags waren wir am Flughafen, zwei Stunden später auf Mallorca.

Da fahre ich mit allen neuen Lieben hin, komischerweise, wie ich im Nachhinein feststelle. Erst Elli, dann Jana, dann später Susemarie.

Es war ein schöner Urlaub, Jana ganz für mich allein, allerdings mit ungewisser Zukunft.

Wir hatten beide Angst vor der Rückkehr auf den Kiez. Was würde uns erwarten.

Meinen Job war ich los, soviel stand fest.

Dafür hatte ich Jana.

Noch im Urlaub kamen wir zusammen, danach, zurück in Hamburg, zog sie bei mir ein, in meinen Turm auf der Reeperbahn.

Es wurde keine leichte Zeit mit dem Trotzkopf. Jana wollte immer ihren Willen haben, tat, was sie wollte, hielt sich nicht an Absprachen. Sie war, wie sie es selbst nannte, bockig, tat meist genau das Gegenteil von dem, was sie sollte. Ich versuchte, nachsichtig zu sein.

Ich liebte sie so doll! Es dauerte fast zwei Jahre mit Jana.

Trotzdem war es eine schöne Zeit mit ihr. Voller Sorge, wenn sie aus der Disco am nächsten Mittag erst gegen drei nach Hause kam. Voller Wärme, wenn wir zusammen kuschelten oder Ela bei uns schlief uns wir zusammen das erste Mal Pillen testeten und im anschließenden Sabbelflash uns unsere geheimsten Wünsche und Vorstellungen offenbarten.

Schnullerbäckchen ließ sich im Tunnel, dem Hardcore-Tekkno-Schuppen No. 1 auf dem Kiez, wo Du alles, wirklich alles kriegst, was unters Betäubungsmittelgesetz fällt, Aspirin andrehen statt XTC-Pillen, Aspirintabletten für zwanzig Mark das Stück. Aber leider hatte niemand Kopfschmerzen. Und so musste ich dann mal selbst mit dem Dealer, einem pickligen, verstrahlten Jüngelchen von achtzehn Jahren, der Jana danach monatelang den Hof machte, sprechen. Der hatte es danach kapiert und so gab es nie wieder Aspirin-Tabletten.

Das schlimmste damals war, dass Jana so bockig war. Manchmal kam ich damit echt nicht zurecht. Eines Tages, im Turm auf der Reeperbahn, hatten wir einen Streit. Das war nicht so besonders, das kam öfters mal vor. Immer dann, wenn Schnullerbacke den Bogen überspannte. Dieses mal überspannte sie noch mehr. Worum es damals ging, weiss ich nicht mehr. Sie konnte einfach nicht klein beigeben. Oder ich konnte es nicht. Ich versuchte sie von irgendwas zu überzeugen, aber sie redete immer wieder gegen mich an, hatte ständig das letzte Wort. Das machte ihr Spass. Immer noch einen draufsetzen und noch einen. Ich sah rot.

Sprang auf, rannte zur Couch, auf der sie sass -

und knallte ihr eine.

Und noch eine. Und noch eine. Mit der flachen Hand. Nicht wirklich doll, aber doch feste, rechts und links an den Kopf. Sie sprang auf, rannte Richtung Tür, wollte weg.

"Ich will Dich nie wieder sehen," rief sie unter Tränen, die wirklich echt waren, "es ist aus, dann geh’ ich eben wieder in die Herbert!"

Aber sie sollte doch nicht gehen! Nicht wieder in die Herbert! Ich wollte das alles doch nicht, ich bin nur durchgedreht, hatte keine Kraft mehr, gegen sie anzukämpfen, keine Argumente mehr, wusste keinen Rat mehr. Um sie am Gehen zu hindern, schlug ich in meiner Verzweiflung noch mal zu. In der Ecke neben der Wohnungstür sank sie zusammen, rutschte an der Wand entlang nach unten auf den Boden, wo sie kauern blieb. Sie weinte. Ich auch.

Ich sagte leise "...das wollte ich nicht, Schnullerbäckchen, wirklich nicht, das weißt Du doch!"

Ich stammelte es immer wieder. Wir heulten beide. Ich versuchte ihr alles zu erklären, dass ich keine Kraft mehr hatte, mich ständig mit ihren unverständlichen und teilweise auch gefährlichen Extratouren auseinanderzusetzen, immer auf sie aufpassen zu müssen, was sie eigentlich gar nicht wollte. Ich redete und redete, habe mich eigentlich mehr vor mir selbst entschuldigt.

Sie ist geblieben. Wir waren noch lange zusammen. Geändert hat sie sich nie. Aber ich hatte wochenlang mit dem, was ich getan hatte, zu kämpfen. Ich habe gleich danach Ela angerufen, habe geheult am Telefon, ihr erzählt, was ich schlimmes getan hatte. Sie hat mich getröstet, hat Verständnis für mich gehabt. Ela hatte immer Verständnis für mich gehabt. Es war das erste und einzige Mal im Leben, das ich ein Mädchen geschlagen habe. Das Mädchen, das ich bisher am meistens geliebt habe. Wahrscheinlich reagiert man so nur bei Menschen, die man besonders liebt. Ich bin nie darüber hinweggekommen. Auch heute, jetzt, noch nicht.

Puffbesuch

Später hat Jana noch mal in der Herbert geackert. Für einen anderen Typen, aber vom selben Verein. Diesmal hatte es länger gedauert. Zwei oder drei Monate lang. Ich habe schon nicht mehr daran geglaubt. Aber dann eines Tages wieder so ein Anruf von ihr:

"Naaa? Wollte mal hören, wie’s Dir so geeeht..."

Sie wollte weg. Mal wieder. Sie durfte sich aber mit niemandem treffen, wohnte auch im Puff, also unter ständiger Aufsicht, wir hatten keine Möglichkeit, uns zu sehen, etwas abzusprechen.

Es sei denn... Ich machte einen waghalsigen Plan.

Mitten in der Nacht, im Schutze der Dunkelheit, schlich ich in die Herbert, in die für mich mehr als verbotene Zone. Sie arbeitete gleich im ersten Haus links, wenn Du von der Davidstrasse aus rein gehst, durch das große rote Stahltor mit der Zigarettenwerbung darauf, das die Herbert von den Blicken von der Strasse her von beiden Seiten abschirmt. Die Herbert ist ungefähr hundertfuffzig Meter lang, rechts und links stehen alte kleine Häuschen, alle liebevoll aufgemacht und angestrichen, teils mit roten oder blauen Markisen vor den großen Fenstern, in denen die Mädchen sitzen, überall hängen rote Lampen oder gelbe und blaue. Es ist ein Flair, ein kaum zu beschreibendes Flair auf dieser Strasse, wie ich es noch in keiner anderen Puff-Strasse erlebt habe. Es ist ruhig eigentlich, Männer - und nur die dürfen hier herein - laufen langsam, meist in der Mitte der schmalen Strasse und sehen nach rechts oder links zu den Fenstern hin, hinter denen die Mädchen auffordernd winken.

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