Achim Hildebrand - Zwielicht 14

Здесь есть возможность читать онлайн «Achim Hildebrand - Zwielicht 14» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Zwielicht 14: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Zwielicht 14»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Zwielicht 14 bietet die gewohnte Mischung aus Kurzgeschichten, Übersetzungen und Artikeln.
Zwielicht – das deutsche Horrormagazin
Dämmriges Licht, verschwommene Konturen. Die Realität hat einen Riss. Aus ihr heraus treten die unterschiedlichsten Geschichten:
Zum Nachdenken anregend, beängstigend, erschreckend.
Das Titelbild ist von Björn Ian Craig.
Vincent Voss – Die dicksten Kartoffeln
Geschichten:
Ina Elbracht – Escape Room
Julia Annina Jorges – Puppenspiele
Michael Siefener – Die Fabrik
Karin Reddemann – Weh Mutterherz
Christian Weis – Dante Infernalis
Holger Vos – Skull City
Thomas Kodnar – Lover´s Limb
Harald A. Weissen – Wolf…wer?
Algernon Blackwood – Skeleton Lake (1906)
Vincent Voss – Die dicksten Kartoffeln
Michael Tillmann – Dark Tourism – Endstufe
Sascha Dinse – Mel
Harry Harrison Kroll – Altweibersommer/Fairy Gossamer (1924)
Jesse Franklin Bone – Einfuhrverbot für Horgels (1957)
(beide übersetzt von Matthias Kaether)
Artikel:
Achim Hildebrand – Legenden des Kannibalismus: Die Bean-Familie
Karin Reddemann – Baby Jane, der große Böse und ein Eispickel im Schädel
Vincent Preis 2019
Horror 2019 – Die Auflistung der Werke Horror und unheimliche Phantastik

Zwielicht 14 — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Zwielicht 14», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Michael Siefener - Die Fabrik

Zoltan Zartek lebte schon lange in dieser Stadt, aber noch nie hatte er hier etwas so Schönes gesehen. Wie jeden Morgen kam er auf dem Heimweg von seiner Arbeit an der langen Ziegelmauer der alten Fabrik vorbei, und wie jeden Morgen war es noch dunkel. Im Sommer endete seine Schicht früher, sodass er es gerade noch schaffte, im Schutz der schwarzen Nacht seine Wohnung zu erreichen. Jetzt, im späten November, arbeitete er eine Stunde länger, ging aber nach Hause, noch bevor die Stadt ganz erwachte. Er war Nachtwächter in einem Bürogebäude, und er schätzte diese Tätigkeit, da sie es ihm ermöglichte, die Stadt, in der er als Fremder unter Fremden lebte, nicht bei Tage ertragen zu müssen. Und nun, auf dem Heimweg, sah er an jener langen Ziegelmauer der alten Fabrik, benetzt vom kalten Licht einer Straßenlaterne, aus einer der zerbröckelnden Fugen etwa in Kopfhöhe eine winzige blaue Blume hervorlugen. Sie bebte in einem schwachen Luftzug, schien ihm zuzunicken, ihn wie einen Freund zu grüßen. Im späten November. Er blieb stehen und betrachtete die kleine Blume. Um was für eine Art es sich handelte, vermochte er nicht zu sagen, doch welche Blume blühte im späten November, in der Dunkelheit, umnetzt von starrem Kunstlicht? Versunken stand er da, lächelte und bemerkte kaum, wie es um ihn herum lebhafter wurde. Die Stadt, diese Bestie, erwachte. Er zwang sich weiterzugehen.

In seiner Wohnung ließ er alle Rollläden herunter, wie jeden Morgen, und legte sich sogleich zu Bett. Er träumte von der kleinen, unmöglichen Blume.

Am nächsten Abend zog er die Rollläden wieder hoch, nachdem die Sonne untergegangen war, und wartete in seinem abgeschabten Sessel auf die Stunde, in der er erneut nach draußen und zur Arbeit gehen würde. Er empfand die Nacht als angenehm, und vor den Menschen, die sich in ihr bewegten, hatte er keine Angst. Sie waren Fremde wie er selbst. Es waren jene im Tageslicht, die für ihn gefährlich waren, wie er schmerzhaft hatte erfahren müssen. Den Bestien des Tages konnte er kaum ausweichen, wenn er draußen war, jenen der Nacht blieb er fern; die Finsternis schuf einen Schutz um jedes ihrer Kinder.

Als er, erneut ins Dunkel aufgebrochen, die lange Ziegelmauer der Fabrik erreichte, sah er die kleine blaue Blume schon von Weitem. Mit schnellen Schritten näherte er sich ihr. Sie badete in dem sanften künstlichen Licht, das nichts von der grellen Zerrissenheit des Tages an sich hatte. Er hielt den Kopf nahe an die kleinen blauen Blütenblätter heran und behauchte sie. Sein Atem trieb als feuchtwarmer Dunst hervor und hüllte die Blume ein. Einige Kristalle glitzerten nun auf ihr. Er machte einen Schritt zurück, drehte sich um und ging beschwingt zu seiner Arbeit.

Als er lange vor Anbruch der Morgendämmerung und nach einer ereignislosen Nacht des Wachens und Träumens seiner Wohnung entgegenging, freute er sich darauf, die blaue Blume wiederzusehen. Wir groß war daher seine Trauer, seine Enttäuschung, als er an der Fabrikmauer anlangte und sehen musste, dass die Blume abgefallen war. Mit erstarrten, steif gefrorenen Blättern lag sie auf dem Asphalt des Bürgersteigs. Er bückte sich, nahm sie in die Hand. Unter seiner Berührung schmolz der zarte Eispanzer, doch auch das Blau der Blütenblätter löste sich auf, wurde von einer Brise fortgetragen. Zoltan Zartek sah fassungslos zu, wie der Novembertraum zerstob. Dann weinte er.

An jenem Tag, in der künstlichen Finsternis seiner Wohnung, träumte er von der Blume und von vielen weiteren Blumen, die aus den Fugen zwischen den rötlichen Ziegeln der alten Fabrikmauer hervorsprossen, und als er aufwachte, war die Trauer ein wenig besänftigt. Beinahe hoffnungsfroh wartete er auf den Beginn seiner Schicht.

Er verließ die Wohnung eine Stunde früher als gewöhnlich.

Keine neue Blume hatte sich an der Stelle angesiedelt, an der gestern die alte gestorben war, doch Zoltan gab nicht auf. Zwar sah er auf der ganzen Länge der Ziegelmauer keinen einzigen blauen Punkt, doch nun bog er in die nächste Seitenstraße ein, in die sich die Mauer im rechten Winkel fortsetzte. Hier war er noch nie gewesen; diese Straße war so fremd für ihn, dass sie in einem anderen Land, in einer anderen Welt hätte liegen können.

Es war dunkler hier, da die Laternen weiter auseinanderstanden, und beinahe hatte er den Eindruck, es sei kälter. Er zog den Kragen seines Mantels enger um sich, und sein Atem trieb als fahle Blüte vor ihm her. Die Mauer zu seiner Rechten setzte sich scheinbar endlos bis in die blasse Dunkelheit fort, und von der gegenüberliegenden Seite blickten Häuser mit leeren, lichtlosen Augen auf sie herab. Sie wirkten verlassen – oder das Leben hatte sich in ihren Kern zurückgezogen, wartete und brütete. Zoltan ging einige Schritte die Straße entlang, sah aber nirgendwo die Blumen aus seinem Traum. Bald hatte er ein gewaltiges Tor in der Mauer erreicht, das vermutlich in einen Innenhof führte, hinter dem in einiger Entfernung die riesige Fabrikhalle aufragte, gekrönt von einem Schlot, der sich in der Finsternis des schwarzen Abendhimmels verlor. Das eiserne Tor, hoch wie ein Mietshaus, war geschlossen. Er legte die Hand daran. Das Eisen wirkte warm und beinahe pelzig. Zoltan trat einen Schritt zurück, betrachtete das weiße Licht der Laterne neben dem versperrten Eingang, das sich in seiner glatten Oberfläche spiegelte, und legte dann wieder die Hand auf das Tor.

Als er sie wegnahm, sah er die undeutlichen Umrisse einer Blume auf dem Eisen, wie eingedrückt in einen Eisspiegel. Wie der Seelenabdruck einer geflohenen Hoffnung. Traurig wandte er sich von dem unnachgiebigen Tor ab und begab sich zurück zu der vertrauten Straße, zu dem vertrauten Weg, zu dem Bürogebäude, seinem Kokon in der Nacht.

Am Feiermorgen aber bog er wieder in jene Seitenstraße mit dem Tor in der Fabrikmauer ein. Und daneben, in einer Mauerritze, hatte sich in der Nacht eine Blume gebildet, eine blaue wie jene erste. Er hielt die Hand darunter, und die Blume fiel ab. Als hätte er dies erwartet, legte er die andere Hand zum Schutz darüber und trug die Blume nach Hause. Er füllte ein Trinkglas mit Wasser, stellte es auf den Tisch im Wohnzimmer und steckte die kleine blaue Blume hinein. Er lächelte sie an, wagte ob ihrer Fragilität nicht, sie zu streicheln, und hätte es doch so gern getan. In dem Bewusstsein, dass er nicht mehr allein war, ging er zu Bett.

Die Finsternis in seiner Wohnung schien der blauen Blume nicht bekommen zu sein. Nachdem Zoltan erwacht war und das Kunstlicht eingeschaltet hatte, eilte er ins Wohnzimmer, doch die Blume hatte alle Blätter abgeworfen, und der blassgrüne kahle Stängel ragte wie eine Anklage aus dem Wasserglas.

Als Zoltan das Fenster öffnete, drang eine Brise zwischen den Ritzen der alten Rollläden hindurch, und die Blütenblätter auf dem Tisch zerfielen zu Staub. Dahin war das neue Leben.

Abermals begab er sich früher nach draußen, ja, er wagte es, die Straßen schon zu betreten, als die Dämmerung gerade erst der Novemberfinsternis wich. Er verabscheute die Massen der Menschen, die ihm entgegenwogten und deren stinkender brauner Atem die Luft um ihn herum verpestete. Er wurde angerempelt, ihn schauderte, aber er stemmte sich gegen sie, gab nicht auf. Als er die Seitenstraße erreichte, schwitzte er entsetzlich. Er fühlte sich schmutzig, klebrig von all den Blicken, Berührungen, Ausdünstungen. Doch dann stand er vor dem Tor, neben dem er am Morgen die Blume gepflückt hatte, und atmete auf. Er spürte die beruhigende Leere der Häuser hinter sich, deren Leben nie nach draußen drang. Er sah niemanden auf der Straße, die der Stadt, in der sie lag, so fern zu sein schien. Aber er sah, dass das gewaltige Eisentor einen Spaltbreit geöffnet war. Der Spalt erschien zu winzig, um sich hindurchzuquetschen, aber Zoltan konnte einen Blick in den Hof dahinter werfen. Das Licht der Laterne neben dem Tor erhellte nur einen kleinen Streifen hinter der Mauer, aber schon in diesem sah er viele blaue Blumen wie jene beiden, die sich durch die Fugen der alten Mauer gebohrt hatten. Sein Herz tat einen Sprung. Er begriff nicht, wie solche Blumen in Ziegelwänden blühen konnten, und er begriff nicht, wie sie im dunklen Asphalt überlebten, zumal im kalten November, doch ihr Anblick war für ihn wie der Blick in ein Land der Verheißung. Er stemmte sich gegen das Eisentor, aber es gab keinen Millimeter nach. Schließlich musste er aufgeben.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Zwielicht 14»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Zwielicht 14» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Zwielicht 14»

Обсуждение, отзывы о книге «Zwielicht 14» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x