“Hey blonde Schönheit, wohin des Weges?” Das atemberaubendste Mädchen der Welt bewegte sich hüftschwingend, geschmeidig wie eine Raubkatze auf mich zu, lehnte sich an das Motorrad, gewährte einen tiefen Einblick in das halbdurchsichtige Top, beleckte sich die phantastischen vollen Lippen und flüsterte mir säuselnd ins Ohr.
“Ist das alles was du kannst, John?”
“Ich habe noch ganz andere Sachen auf Lager, wenn du willst, ..aber sag an, woher kennst du meinen Namen? Wer bist du?”
“Ich bin dein Boß, du Idiot, und du bist gefeuert, ...entlassen, du Spinner!” Ich fuhr entsetzt auf, die schönste Frau der Welt hatte sich in ein scheußliches Monster verwandelt und stand wutschnaubend wie ein wilder Stier vor mir. Ach du grüne Neune. Ich war derart in meinen Traum vertieft, daß ich nicht bemerkte, wie sich der Boß der Filiale angeschlichen und mich beim Schlafen erwischt hatte. Der Boß wechselte eindrucksvoll die Gesichtsfarbe und tobte. Mit riesigen, blutunterlaufenen, aus den Höhlen tretenden Augäpfeln und mit gefletschten Reißzähnen wie ein toll gewordener Köter. Er bellte und kläffte und mir wurde klar, daß es nun vorbei sein würde, mit den kostenlosen Playboys, den Chips, den Erdnüssen und dem beschissen sitzenden Arbeitskittel. Dieser miese Tag hatte es also wirklich in sich. Ich war dennoch froh, ihn überstanden zu haben und schlief wie ein Baby. Fröhlich pfeifend, sprang ich am nächsten Morgen aus dem Bett, duschte (ohne nennenswerte Komplikationen) und zog die Lederjeans an. Auch der Kaffee war an diesem Tag von exquisiter Qualität, der angebrannte Toast entfaltete ein vorzügliches Aroma. Des leidigen Jobs entledigt, fühlte ich mich bärenstark und frei wie schon lange nicht mehr. Erst mal entspannen, dachte ich, die neugewonnene Unabhängigkeit genießen, dann wieder weiterschlafen. So war der Plan. Die ganze Welt stand mir wieder offen. Ohne Einschränkungen konnte ich wieder tun und lassen was ich wollte, mich treiben lassen, bis wieder etwas meine Aufmerksamkeit erregen und ich zu neuen Ufern aufbrechen und eine weitere Tür in eine bis dahin verborgene Welt aufschlagen würde.
“Hallo Jenny, ich habe schon auf dich gewartet, es gibt Fischstäbchen, Spinat und Püree nach Art des Hauses; dein Lieblingsgericht.” Das Mädchen stand verdutzt in der Tür, von meinem Redeschwall regelrecht überrumpelt. Ein Hund namens Hund strich um ihre Füße.
“Du bist schon wieder gefeuert worden, stimmt’s?”
“Stimmt.”
“Und was kommt nun?”
“Keinen Plan, erst Urlaub, dann weitersehen. Möglicherweise schreibe ich auch an dem Buch weiter, was denkst du?”
“Gut, mal schauen wie, weit du kommst. Kommt dir diese Situation und dieses Gespräch nicht bekannt vor?”
“Nein, wieso fragst du? Wie kommst du denn darauf?”
“Nicht so wichtig.” Jenny atmete tief durch und deckte den Tisch. Launen dieser Art waren ihr bei mir nichts Neues. Mit routinierter Gelassenheit ließ sie mich reden und Pläne schmieden, abwartend was ich als nächstes anstelle. Aber sie wußte, daß ich ein Stehaufmännchen war, das alles überleben und immer wieder auf die Füße fallen würde.
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