Helmut H. Schulz - 1932

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MOOG. Riga, diese düstere Stadt, die Moog erst als Erwachsener mit eigenen Augen sah, war von den Einars mitgenommen worden in die Zuflucht Berlin. Also kannte Moog, letzter Spross der Familie, den Fluss Düna, den rigaischen Meerbusen, die endlos langen sandigen Strände aus den magischen Beschwörungen der Vatersschwester Helga Helgadottir Katharina Einar, nachmals Akulina Baronin Sustschina-Einar. In Erinnerung geblieben waren dieser Tochter der Sippe Einar die Bilder einer verlorenen Welt, der rötlichgelbe samländische Bernstein, der rauchbraune schwarze Diamant des Meeres, das milchige Weiß des nordischen Mittsommers, vielleicht die schwermütigen Töne einer Flöte in den weißen Nächten; es blieb allen Einars der Mythos ihres Ursprunges.
Sie erzählten ihn sich und Moog so …

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Das Mädchen: Eure Ehrbarkeit, fassen wir Ihre Empfehlungen näher ins Auge! Sie wollen den Krieg moralisch rechtfertigen! Es ist absurd, Sie haben keine Gefolgschaft mehr. Und die Moral? Woran messen Sie denn eigentlich menschliche Handlungen?

Der Tod: An den Folgen. Moralische Wahrheiten gibt es nicht. Wahrheiten, die irgendeiner Hilfskonstruktion bedürfen, um geglaubt zu werden, nennt man Demagogie, Magister. Was Ihnen fehlt, ist das klare, das nüchterne eiskalte Denken. Alles wiederholt sich. Nachdem sie den Untergang des Nationalgedankens aus der Geschichte verbannt und durch den Mischkessel der Rassen ersetzt haben, um so ultimativ wie kategorisch festzustellen, der Mensch ist gut, à la Rousseau. Sie müssen nur noch das ethnische Restbewusstsein denunzieren. Indessen feiert der Nationalismus seine Auferstehung, wie ich auf meiner Liste Ihrer Verluste ablesen kann. Und die gnadenlos ausgetragene Konkurrenz, um Dasein, um Lebensraum, aus der heraus einst alle in Vergessenheit geratenen Tugenden sprossen, richtet sich zuletzt gegen euch selbst. Ich will Ihnen mein tiefstes Geheimnis verraten, Magister, selbst mich, der jeden Zuwachs an Verfall begrüßen müsste, mich ekelt es vor dieser Welt.

Das Mädchen: Nun, zur Menschenliebe sind Sie nicht verpflichtet. Es gibt aber doch ein Gegengewicht zur Entwurzelung, für das Sie die Preisgabe nationaler Zentren verantwortlich machen; die Imaginair Community. Gibt es also im historischen Bezirk keinerlei Verantwortung? Und die persönliche Verfehlung, darf sie nur nüchtern abwägend beschrieben werden, und nicht ethisch qualifiziert?

Der Tod: Das weiß ich nicht . Imaginäre Community, das heißt so viel wie eingebildete Gemeinschaft? Da ich mit einer Intellektuellen rede, noch dazu mit einer Frau, die ihre Bestimmung verfehlt hat, was der Feigheit des intellektuellen Establishments die Krone aufsetzt, bestreite ich vorläufig nur den Nutzen einer Analyse, die alles vermengt, persönliches mit schicksalhaftem. Wohlan! Politik wurzelt in der allgemeinen Geschichte. Was Ihnen heute als Sündenfall erscheint, das empfanden die Zeitgenossen nur als eine Folge aus den Zeitumständen heraus. Alle realen Feststellungen wurden methodisch zu einem bittersüßen Brei verrührt, den Sie, meine Dame, nur schlecht vertragen, sich aber zu genießen nicht weigern dürfen, ohne mit dem Bannfluch des Zeitalters belegt zu werden, der historischen, kollektiven Schuld, die nicht vergeben wird.

Das Mädchen: Das alles klingt dunkel, und es ist überdies noch ungerecht.

Der Tod: Ungerecht? Kaum, und dunkel nur insofern, als Sie sich neu definieren müssen. Übrigens steht der Tod außerhalb der Kategorien von Schuld und von Gerechtigkeit. Ich bin immer gerecht, bin immer Rächer und Gleichmacher. Ich bringe euch den andauernden Frieden. Es ist mir lieb, Frauen und Männer zu bekommen, die sich ehrenhaft benehmen, da ihnen das Urteil der Nachwelt sicher ist.

Das Mädchen: Es kann Ihnen nichts ausmachen, sich zu erklären. Niemand wird Sie zur Rechenschaft ziehen.

Der Tod: Nein. Da Sie und ich Prinzipien sind, und nur im kurzen physischen Dasein des Einzelnen wahrgenommen werden.

Das Mädchen: Meister der hohen Werke. Fürchten Sie nicht, eines Betruges überführt zu werden, wenn Sie sich auf konkrete Geschichte einlassen, und nicht im Dunkel Ihres finsteren Mythos bleiben? Ihre heroischen Frauen und Männer empfanden den Schmerz womöglich nicht als Auszeichnung, sondern als das qualvolle und sinnlose Ende des Lebens. Und, ehe ich es vergesse; dieses Jahrhundert, das uns von der Geißel Nationalismus befreite, forderte den höchsten Zoll an Leben überhaupt.

Der Tod: Wenn Sie die durch Seuchen erledigten abrechnen, ja. Wie mache ich es Ihnen klar, dass Sie einer kollektiven Glaubensregelung aufsaßen, und sich heute nur selbst manipulieren. Wäre ich sterblich, würde ich sagen; wir leben unsere Zeit, Magister. Ich kenne in keiner Sprache einen ähnlichen Begriff für Wandel, für Besserung, als das Wort Wende der Deutschen. Was wirklich untergeht, sind immer die unterschiedlichen Hoffnungen, die in der Real- wie in der Sittengeschichte wurzeln. Den Zeitgenossen der Dreißigerjahre galt der Nationalsozialismus als eine der beiden großen Utopien. Der herrschende Kapitalismus, die schlimme Geldpest der Klassengesellschaft sollte abgelöst, und ein Traum befriedigt werden, wie ihn mein Schüler Plato geträumt hat. Die Zusammenführung aller Wünsche und Hoffnungen in den neuen, den rassisch begründeten Staat galt der großen Mehrheit der Deutschen als die Erfüllung aller Hoffnungen und Wünsche. Gerade diejenigen, die ihn am heftigsten geträumt haben, zweifeln heute auch am tiefsten. Verzeihen Sie, Magister, wenn ich mich ausnahmsweise auf die Erörterung vorübergehender Zustände einlasse; es geschieht, um Ihnen eine Ebene des Disputes zu bieten, da Sie meine Sphäre nicht erreichen werden. Das gilt auch für die angestrebte klassenlose Gesellschaft. Was geschieht und wie, ist immer zeitlich gebunden, was damit auch verfehlt oder gewonnen wird.

Das Mädchen: Wie nun? Sie, der eben noch das Evangelium des Faktischen predigte, negieren, dass der deutsche Großmachttraum durch die beiden verlorenen Kriege ad absurdem geführt wurde, leugnen es angesichts der geschichtlichen Unmöglichkeit, einen deutschen Großstaat zu bilden? Wir vermögen höchstens als eine ökonomische Mittelmacht zu bestehen, aber nicht als Nationalstaat großen Stils, was wir völlig zutreffend als wilhelminischen Größenwahn bezeichnen.

Der Tod: Oder Victorianischen, das geht vorüber. Sie können diese Zeit auch als das Victorianische Zeitalter bezeichnen; die Europäer waren allesamt nicht frei von Großmachtgelüsten. Stabile Großstaaten sind eine Voraussetzung für lange friedliche Zeiträume. Ihr Verfall zeigt jeweils an, wie sehr es der Menschheit erneut nach einer Periode des Kampfes, des Unterganges und des Todes dürstet. In meine Version des Lebens ist alles kurzfristig und auf Zeit angelegt.

Das Mädchen: Letzten Ende hat uns die Lösung, die mit der Überwindung des Deutschen Reiches eng einhergeht, in den Kreis der Völkergemeinde zurückgeführt, in einen Bundesstaat, welcher der Attribute deutsch und national gut entraten kann.

Der Tod: Ich bitte Sie, setzen Sie sich nicht selbst herab. Was hat Sie denn anders in diesen Völkerkreis zurückgeführt, als die Unterwerfungsgelüste der Erben des untergegangenen Staates? Ist dieser Bundesstaat wirklich so beschaffen, dass ihn alle lieben und nicht bloß melken wollen? Das Dritte Reich war die letzte große Herausforderung der Geschichte an euch, Nation zu werden, zugleich trug dieses Reich die Vision eines übergreifenden Gebildes in seinem Schoß.

Das Mädchen: Heureka! Mit fast den gleichen Worten steht es in Mein Kampf!

Der Tod: Woher wissen Sie das? Dieses Werk ist Ihnen verboten und entzogen worden, nicht mehr zugänglich. Immerhin klingt prophetisch, was Hitler kurz vor seinem Freitod schrieb, dass es mit der deutschen Niederlage und nach ihm kein Deutsches Reich mehr geben werde, weil es nicht mehr gelänge, die Deutschen zu großen Leistungen anzuregen, im Bewusstsein, ein edles und stolzes Volk zu sein, es zu einer gebündelten Kraft zu machen. Dass man ihn allerdings millionenfach verfluchen werde, sollte er scheitern, vermutete er in seinem Testament auch.

Das Mädchen: Das Letztere ist nur zu wahr. Es hat indessen aber nicht nur ein Überleben gegeben, sondern auch einen Neubeginn und Wiederaufstieg. Deutschland war keineswegs verloren, im Gegenteil.

Der Tod: Sie verwechseln die Existenz in einer überpfiffigen Krämergesellschaft, in der es als erfolgreich gilt, einander womöglich hineinzulegen, mit den Tugenden, die ein wirkliches Staatsvolk ausbildet, und zwar nur in einem Nationalstaat ausbildet. Den wirtschaftlichen Wiederaufstieg verbinden Sie unzulässigerweise mit diesen Schatten von Politikern, die auf dem Misthaufen des allgemeinen Wahlrechtes wuchern. Selbst mit der unerlässlichen Reproduktion geht es zu Ende; zu einem harmonischen Kreislauf gehört die Aufrichtung eines gesellschaftlichen Ideals, das Bewusstsein völkischer Zusammengehörigkeit, das Wissen um die unantastbare Besonderheit des Herkommens. Die Konkurrenz hat Ihnen eine soziale Harmonie vorgetäuscht; die Gemeinschaft eines Volksstaates ist ohne Diktatur nicht denkbar, ohne Druck auf den Einzelnen.

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