Michael D. - AM ENDE

Здесь есть возможность читать онлайн «Michael D. - AM ENDE» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

AM ENDE: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «AM ENDE»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Michael D., ein Mann in der Lebenskrise, fliegt alleine ans Ende der Welt und plant seinen Freitod im Paradies. Seine Reise durch Neuseeland wird zu einem Natur- und Seelentrip. Detailliert schildert er seine intimsten Erlebnisse und Gedanken in einem Word-Tagebuch. Er wird mit Religion, seinen sexuellen Begierden und Naturkatastrophen konfrontiert, begegnet dabei Menschen, die sein Schicksal in neue Bahnen lenken könnten und erinnert sich an Ereignisse vor zwei Jahren, welche vielleicht seine Entscheidung beeinflusst haben.

AM ENDE — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «AM ENDE», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Und deine aktuelle Situation?“, frage ich.

„Keine Beziehung im Augenblick. Im Job habe ich über die Jahre wieder Fuß gefasst. Allerdings stelle ich gerade alles in Frage. Kann es das gewesen sein? Es gibt irgendwie nichts Neues. Das nennt man, glaube ich, Midlife-Crisis. Hier in Neuseeland, das war mal was anderes. Und jetzt geht es wieder zurück in den gleichen scheiß Trott.“

„Wenn du ungebunden bist, kannst du dir auch überlegen, ob du hier leben willst. Es könnte sein, dass dein Beruf auf einer Skills List steht. Wenn ja, dann hättest du durchaus Chancen.“

„Ja, vielleicht. Aber erst einmal muss ich zurück.“ Rudi denkt einen Augenblick nach. „Und was läuft bei dir, mit deiner Familie und so?“

„Meine Familie ist praktisch ausgestorben. Ich glaube, es gibt noch eine ältere Schwester, aber da habe ich null Kontakt. Und eine nicht mehr Freundin. Das habe ich gründlich versaut, oder wir beide. Wie auch immer. Eigentlich ist schon seit zwei Jahren Schluss.“

„Und uneigentlich?“

„Uneigentlich definitiv. Es gab hier und da noch Momente, in denen man, in denen ich dachte, dass vielleicht ... ich rede Schwachsinn. Es ist nichts mehr zu retten. Beziehungen sind etwas Kompliziertes.“

„Aber du bist doch Therapeut?“

„Oh ja. Aber ich sage dir eins: wenn es Menschen gibt, die nicht imstande sind, ihre privaten Probleme zu lösen, dann sind es Therapeuten. Auf dem Auge sind die meisten blind.“

„Vielleicht zu studiert, zu theoretisch, zu egozentrisch ... wie dein ehemaliger Chef?“

„Ja, so in der Richtung.“

„Themenwechsel. Wir sollten was essen gehen.“

„Gute Idee.“

Wir bewundern noch still ein paar Minuten die bereits tiefstehende Sonne, deren Bahn, für unsere Augen ungewohnt, von rechts nach links verläuft. Dann fahren wir zurück in die Parnell Road und gehen zum Japaner, um Sushi zu essen.

Zuerst tauschen wir uns über die Orte aus, die wir in Neuseeland besucht haben. Rudis zwei Favoriten auf der Nordinsel sind die Coromandel-Halbinsel mit ihren zahlreichen Buchten, die zum Teil nur über Schotterpisten zu erreichen sind, mit ihren Wanderwegen durch dichten Urwald aus Rimubäumen und Baumfarnen und der Tongariro-Nationalpark, mit seinen eindrucksvollen Vulkantouren zum Mount Ngauruhoe und Mount Ruapehu, dem mit 2672 Metern höchsten Berg der Nordinsel.

Ich erwähne einen anderen Vulkanberg weiter westlich, den 1966 Meter hohen Mount Taranaki, den er aber nicht kennt.

Auf der Südinsel hat Rudi ganz im Süden an der Nordspitze des Fjordlands den viertägigen Milford Track gemacht, eine der schönsten Wandertouren weltweit, die durch üppigen Regenwald mit den höchsten Wasserfällen Neuseelands führt.

„Hast du bei einer solchen Tour kein Problem mit deinem Bein?“, frage ich Rudi.

„Nein. Schmerzen habe ich sowieso keine. Und Wandern war schon immer mein Ding, außer natürlich in den Jahren, wo gar nichts ging. Das Schlimmste beim Milford Track sind die Sandflies, diese gierigen kleinen Blutsauger. Schau mal hier“, er zeigt mir sein rechtes Bein, „die Stelle ist immer noch etwas vereitert. Die Stiche von den Biestern jucken noch nach einer Woche.“

„Am besten ignorieren. Die Neuseeländer bemerken die fast gar nicht mehr. Als ich zum ersten Mal hier gewesen bin, habe ich genauso ausgesehen. Mittlerweile geht’s. Und die Feuchtigkeit hat dir nichts ausgemacht? Die Gegend hat immerhin um die 300 Regentage pro Jahr.“

„Nein, ich mag das. Ich mag auch englisches Wetter. Und die ganze faszinierende Vegetation dort gibt es nur dank Regen.“

„Ich wollte den Track schon mehrer Male machen, aber irgendwie hat das Timing nie gestimmt.“

„Dann hole es nach. Ich kann’s dir nur empfehlen.“

Unser Essen kommt, für Rudi vegetarisches Tempura und gekochte Sojabohnen, für mich gebackenen Oktopus und Teriyaki mit Huhn. Wir genießen und schweigen. Ich trinke mit Rudis Einverständnis ein Bier.

„Und was sind deine Pläne für die nächsten Wochen?“, fragt mich Rudi.

„Morgen fahre ich nach Gisborne und dann ... ich weiß noch nicht genau.“

„Du machst nicht den Eindruck, dass du zurück willst.“

„Ja, zurück ...“ Ich versinke in Gedanken.

„Da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen.“

„Hm ....“

„Gibt’s eine Alternative?“

„Die gibt es immer.“

„Ich meine eine realistische und befriedigende.“

„Das ist nicht unbedingt immer miteinander zu vereinbaren.“

„Kannst du das näher erklären.“

„Na ja. Wirklich befriedigend ist es weder hier noch daheim. In meiner eigenen Haut stecke ich überall. Das ist die Realität.“

„Das klingt etwas depressiv, beinahe beängstigend.“

„Ich sehe das eher als nüchterne Erkenntnis.

„Okay. Was heißt das konkret? Hast du irgendeine Dummheit vor?“

„Dummheit?“

„Dummheit. Etwas Unüberlegtes. Etwas in der Art.“

„Ich versau dir noch deinen letzten Abend“, versuche ich abzulenken.

„Ist schon okay. Ich bin hart im nehmen. Ich will dich überhaupt nicht irgendwie belehren. Ich bin nicht deine Mutter.“

„Gott sei dank.“

„Alles was du tust, ist letzten Endes deine Entscheidung.“

„Ja, ich weiß.“

„Was ich überhaupt nicht mag, ist, wenn jemand jammert und das Opfer spielt.“

„Tue ich das?“

„Nein. Na ja, vielleicht ein wenig. Ich erzähle dir mal etwas. Ich kannte mal einen Typ aus der Fremdenlegion. Der hatte noch mehr Narben als ich. Er hat mir mit voller Überzeugung und lachend erzählt, er wolle gar nicht alt werden, einfach kurz und möglichst intensiv leben, dann Abgang. Fertig. Das ist okay, finde ich. Aber was rede ich da für Zeug? Du hast mich ja heute auch schon jammern hören.“

„Ja, aber in erträglichen Ausmaßen. Der letzte Urlaubstag scheißt mich auch meist an. In einer Woche sieht für dich alles bestimmt wieder rosiger aus.“

„Hm.“

Ich will ihm von einem französischen Philosophen namens Jean Améry erzählen, der vor vielen Jahren ein Buch über den Freitod geschrieben hat. Dieser sei als absurde und paradoxe seelische Verfassung weder zu verurteilen noch zu therapieren, ein Privileg des Humanen und ein langer Prozess des sich ‚Hinneigens’. Wer glaube, seine Aufgaben erfüllt zu haben, kann ohne Reue und Seelenschmerz gehen. 1978 nahm sich Jean Améry das Leben.

Ich entscheide mich zu schweigen.

„Lassen wir das Thema. Wir wissen im Augenblick beide sowieso nicht, was morgen sein wird“, sage ich.

„Ja. Schade. Wir hätten uns vor Wochen treffen sollen. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du die Entscheidungen treffen wirst, mit denen du am besten leben kannst.“

Oder sterben, denke ich.

„Danke.“, sage ich. „Noch ein Dessert?“

„Nein, ich bin satt. Ich gehe zahlen.“

Ich will meinen Geldbeutel ziehen.

„Lass stecken. Ich lade dich ein.“

„Vielen Dank.“

Rudi steht auf und geht zur Kasse vor. Wir fahren zum Backpackers zurück, wechseln noch ein paar Worte, sind aber so müde, dass wir direkt in unsere Zimmer gehen. Mit halboffenen Augen tippe ich die letzten Seiten in den Laptop ein.

Geschafft!

Конец ознакомительного фрагмента.

Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «AM ENDE»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «AM ENDE» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «AM ENDE»

Обсуждение, отзывы о книге «AM ENDE» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x