Michael D. - AM ENDE

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Michael D., ein Mann in der Lebenskrise, fliegt alleine ans Ende der Welt und plant seinen Freitod im Paradies. Seine Reise durch Neuseeland wird zu einem Natur- und Seelentrip. Detailliert schildert er seine intimsten Erlebnisse und Gedanken in einem Word-Tagebuch. Er wird mit Religion, seinen sexuellen Begierden und Naturkatastrophen konfrontiert, begegnet dabei Menschen, die sein Schicksal in neue Bahnen lenken könnten und erinnert sich an Ereignisse vor zwei Jahren, welche vielleicht seine Entscheidung beeinflusst haben.

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In der Ausstellung sind alte Kampfflieger aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen und sogar ein Schützengraben, den man von Gefechtslärm begleitet durchschreiten kann, ist nachgebaut. An einer Wand hängt eine Fahne mit einem spiegelverkehrten Hakenkreuz?! Absicht? Oder Fehler?, frage ich mich.

Aber das Museum bietet nicht nur Kriegserinnerungen, sondern auch über siebenhundert Jahre Maorikultur in Form von Kunstgegenständen, alten Fotos, Kanus und kompletten Holzgebäuden, darunter ein traditionelles Versammlungshaus mit Holzschnitzereien. Ich lese, dass das Wort Maori ‚natürlich’ bedeutet. Sie kamen ursprünglich aus Ost-Polynesien, führten untereinander Kriege und sogar Kannibalismus soll es gegeben haben. Lange plünderten sie die Natur, brannten ganze Wälder nieder, nur um die letzten Moas, die bis zu 270 kg schweren ausgestorbenen Laufvögel, hinauszutreiben. Und 1769 landete schließlich James Cook und löste die Besiedlungswelle aus. Immer mehr Pakeha, so nennen die Maori die europäischen Einwanderer, kamen, vor allem von den Britischen Inseln. Zwischen 1843 und 1872 kam es zu den Neuseelandkriegen zwischen den Maori und den neuen Siedlern, die immer mehr von britischen Soldaten unterstützt wurden. Die Maori wurden weitgehend enteignet. Erst 2008 wurden sie vertraglich entschädigt und die Stämme wurden wieder zu den größten Waldbesitzern Neuseelands, welches insgesamt noch 24 % Waldfläche hat. Dennoch geht es den Maori in Bezug auf Arbeitslosigkeit und Ausbildung auch heute noch schlechter als den Pakeha.

Immerhin sind sie sehr viel besser in die Gesellschaft integriert als zum Beispiel die Aborigines in Australien. 2008 entschuldigte sich dort Premierminister Kevin Rudd für das Unrecht, welches die Weißen ihnen in der Vergangenheit angetan hatten. Die neuseeländische Regierung entschuldigte sich bereits 1999 bei den Maori.

Zwei Maori veranstalten mit heraushängenden Zungen einen lauten Kriegstanz und Touristen stellen sich anschließend zwischen die beiden, um sich fotografieren zu lassen. Über die Authentizität dieser ‚Show’ lässt sich streiten.

Mein persönlicher Museumsfavorit ist der 1:1 Nachbau einer Straße in Auckland aus dem Jahre 1866. Ein Pub, eine Apotheke, ein Sattler, ein Buchladen, ein Tabakladen, eine Wohnstube und mehr sind bis ins Detail nachgebaut und mit unzähligen Gegenständigen aus der damaligen Zeit ausgestattet.

Ich gehe zu Fuß zum Backpackers zurück. Unterwegs lasse ich Geld an einem ATM-Automaten heraus, besorge mir in der Parnell Road etwas beim Thai Takeaway (meinem Lieblings-Takeaway) und kaufe eine Flasche australischen Rotwein. Der neuseeländische ist zwar sehr gut, aber teurer.

Ich esse wieder draußen an den Tischen, an denen ich ein paar neue Gesichter sehe, aber auch bereits bekannte. Ein Mann Mitte vierzig, mittelgroß, breitschultrig, unrasiert mit zwei Narben, eine an der linken Schläfe und eine am Hals, kommt leicht humpelnd an meinen Tisch und fragt auf Englisch, ob ein Platz frei sei. Ich sage widerwillig ja und esse weiter. Er fragt mich, wo ich herkomme. Ich beantworte seine Frage und stelle ihm die gleiche. Er entpuppt sich als Deutscher aus Frankfurt.

Das passt irgendwie, denke ich.

Ich ordne ihn spontan irgendeinem dunklen Frankfurter Milieu zu und bleibe kurz angebunden. Er erzählt, dass er bereits seit fünf Wochen unterwegs ist und übermorgen wieder zurückfliegen muss.

„Ich will nicht zurück“, sagt er und seine Augen werden feucht.

Feuchte Augen passen nicht zu dem Typ, denke ich.

Ich schaue ihn nur fragend an.

„Mit Neuseeland hatte ich mir einen Traum erfüllt und der endet jetzt. Ich will nächste Woche nicht wieder anfangen zu arbeiten.“

Ich traue mich nicht, ihm darauf zu sagen, dass mein Urlaub gerade erst beginnt und ich traue mich noch viel weniger, ihm zu sagen, dass mein Leben bald enden wird.

„Ist deine Arbeit so schlimm?“, frage ich ihn stattdessen.

„Ich bin Elektroingenieur. Ist eigentlich okay, aber immer häufiger ödet mich der Job trotzdem an, und jetzt natürlich erst recht.“

Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das mit dem Anöden verstehe ich ganz gut. Ich werfe ihm nur einen verständnisvollen Blick zu, der bei ihm anzukommen scheint.

„Tut mir leid. Das war jetzt kurz, aber ich muss noch ein paar Dinge für den Rückflug erledigen“, sagt er mit gequältem Lächeln und erhebt sich. „Wie heißt du übrigens?“

„Michael“, sage ich.

„Rudi, hat mich gefreut. Vielleicht sieht man sich morgen noch einmal.“

„Ja, wer weiß.“

Er gibt mir die Hand, dreht sich um und geht ins Haus.

Viele der Leute im Backpackers sind für ein Jahr mit einem ‚Working Holiday Visum’ unterwegs. Für die meisten ist Auckland der Ausgangspunkt, für einen kleineren Teil Christchurch auf der Südinsel, weil es auch dort einen internationalen Flughafen gibt. Einige arbeiten direkt erst einmal hier vor Ort, zum Beispiel in einem Backpackers oder Cafe. Andere reisen nach einigen Tagen in die verschiedensten Regionen des Landes, um Kiwis, Äpfel und/oder Trauben zu ernten/pflücken.

Die wenigsten hier sind auf Sauftour, wie zum Beispiel auf dem Ballermann in Mallorca. Kaum einer ist nur für ein paar Wochen hier. Viele sind inspiriert von der neuseeländischen Outdoor-Mentalität.

Die richtigen Adrenalinfreaks zieht es vor allem auf die Südinsel nach Queenstown. Geboten werden dort Para- und Hanggliding, Jetboat, Bungee-Jumping, Mountainbike, Skifahren im Winter und einiges mehr.

Und für die zahlreichen Surfer gibt es jede Menge Spots, der bekannteste ist wahrscheinlich Raglan.

Mittlerweile haben sich ein Schweizer um die dreißig mit dunklen kurzen Haaren und Brille, ein junger etwas schüchtern wirkender Bayer mit Wuschelkopf und ein junger achtzehnjähriger Deutscher an meinen Tisch gesetzt.

Abgesehen von mir trinkt niemand Alkohol.

Der Schweizer, Urs, empfiehlt mir eine Maori-Massage in Ngongotaha nahe Rotorua. Er bewegt sich mental irgendwo zwischen Spiritualität und Intellektualität.

Der Bayer mit Namen Tobias kommt gerade aus dem Nordland und erzählt, dass der dortige Ninety Mile Beach gar nicht neunzig Meilen, sondern nur neunzig Kilometer lang ist und jemand bei der Namensgebung vermutlich die Maßeinheiten vertauscht hat. Darüber hinaus gilt er als offizielle Straße, sogar für Busse. Beeindruckt haben ihn die Mangroven und der Wald mit den Kauribäumen. Das älteste Exemplar, der T?ne Mahuta, soll 2.000 Jahre alt sein.

Ein Österreicher mit Namen Jörg, Mitte vierzig, barfuß und mit Pferdeschwanz, stößt hinzu und setzt sich neben mich. Ich habe ihn bei meiner Ankunft im Garten jonglieren sehen. Er sagt, dass er Lehrer ist und sich eine einjährige Auszeit genommen hat. Ein lockerer Typ, der mit seinem Leben zufrieden zu sein scheint.

Warum habe ich nie so einen Lehrer gehabt, frage ich mich?

Der Deutsche, der sich als Simon vorstellt hat, erzählt, dass er Ski- und Surflehrer sei und dass er sich beim Basketballspielen schon sämtliche Finger gebrochen habe, zum Teil sogar mehrmals. Bei allen Gesprächsthemen wirkt er fast beängstigend allwissend, aber gleichzeitig sehr unemotional. Er behauptet, auch jonglieren zu können. Der Österreicher gibt ihm seine drei Bälle, doch Simons Versuche scheitern kläglich.

Was ist Bluff bei ihm, was nicht?, frage ich mich.

Jörg kommt aus der Nähe von Dornbirn, der einzigen Gegend Österreichs, die ich ein wenig kenne. Ich gestehe ihm, dass ich durch den Kontakt mit den Menschen dort meine Vorurteile gegen sein Land stark reduziert habe.

„Reduziert? Das heißt, ein paar hast du schon noch“, sagt er.

„Na ja, vielleicht, aber ich arbeite dran.“

„Du musst nicht alle Österreicher mögen. Ich denke da zum Beispiel an Peter Alexander oder ... Adolf Hitler.“

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