Michael D. - AM ENDE

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Michael D., ein Mann in der Lebenskrise, fliegt alleine ans Ende der Welt und plant seinen Freitod im Paradies. Seine Reise durch Neuseeland wird zu einem Natur- und Seelentrip. Detailliert schildert er seine intimsten Erlebnisse und Gedanken in einem Word-Tagebuch. Er wird mit Religion, seinen sexuellen Begierden und Naturkatastrophen konfrontiert, begegnet dabei Menschen, die sein Schicksal in neue Bahnen lenken könnten und erinnert sich an Ereignisse vor zwei Jahren, welche vielleicht seine Entscheidung beeinflusst haben.

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‚Game over!’

Und warum ausgerechnet in Neuseeland?

Weil das Land am ehesten all das repräsentiert, was ich immer wieder in meinem Leben ersehnt und vermisst habe:

Das bereits erwähnte Licht und die Kontraste.

Die Zahl der hier lebenden Menschen. Es sind nicht zu viele und (bei Bedarf) nicht zu wenige. (Schon immer war ich leicht agoraphobisch.)

Die Relaxtheit und das Tempo, welches im Vergleich zu Europa einen Gang heruntergeschaltet ist.

Das gemäßigte ganzjährig milde Klima. (Nur die Winter können wegen der schlechten Isolierung der meisten Häuser unangenehm sein.)

Die Natur, vor allem die Vegetation und die Meeresküsten.

Die Outdoor-Mentalität.

Und die (zumindest noch) weniger materialistische Einstellung der Menschen.

Und warum bleibe ich dann nicht einfach hier?

Ich habe bereits erfolglos alle Möglichkeiten ausprobiert, in Neuseeland bleiben zu können. Und selbst, wenn es irgendwie gehen würde, frage ich mich, ob ich mich nach einem halben Jahrhundert deutscher Kultur hier wirklich integrieren könnte? Ich würde nur ein Fremder im ‚Paradies’ bleiben.

Ich tippe die letzten Zeilen in meinen Laptop ein und werde gleich schlafen gehen.

TAG 2

Nach achtstündigem traumlosem Schlaf, der eher einem Koma ähnelte, wache ich auf und brauche eine Minute, um mich zu orientieren. Dann stehe ich auf, dusche mich und mache einen morgendlichen Spaziergang die Saint Stephens Avenue runter Richtung Judges Bay. Vereinzelte Jogger sind unterwegs. Ich verspüre fast den gleichen Kick wie damals vor zwanzig Jahren. Rechts und links wird der Weg von knorrigen Bäumen gesäumt, deren Äste mit ihrem grünen Laub zum Teil bis über die Straße reichen. Holzhäuser hinter weißen Zäunen und Hecken, die meisten zweistöckig, gehobener Mittelstand. In manchen Gärten erheben sich Pappeln, Baumfarne oder Palmen. Ich sehe Gärten mit gepflegten Rasen und verschiedensten Sträuchern. Die meisten Autos stehen in Garagen. Und alles ist in dieses Licht getaucht, welches bei uns im Sommer nie zu sehen ist: satte kontrastreiche Farben und hier und da kleine Wölkchen am strahlend blauen Himmel.

Lichttherapie!

Der Gedanke an den Tod erscheint im Augenblick absurd, genauso wie der Gedanke an das Leben. Ich weiß, dass ich diese Eindrücke nicht ewig halten kann, sie wieder loslassen muss. Sie sind nur Illusion. Ich bin nur Illusion. Alles ist nur Illusion. Es ist angenehm warm, aber auch das ist nur Illusion.

Was ist so schlimm daran?

Nichts. Es ist einfach so, wie es ist.

Am Ende der Straße steige ich die Stufen hinab, blicke auf die Bay links Richtung Hafen. Dann laufe ich langsam zurück, um mir in der Parnell Road Sachen fürs Frühstück zu kaufen: Orangensaft, Schinken, Orangenmarmelade, Butter, Schinken, Eier, löslichen Kaffe, Milch, Zucker, ‚richtiges’ Brot aus einer italienischen Bäckerei. (Toast werde ich noch genug essen.)

Die Sonne scheint. In der Gemeinschaftsküche koche ich ein Ei, nehme mir Besteck und Teller, lasse am Boiler heißes Wasser in die Kaffeetasse laufen und esse wieder draußen.

Die beiden schönen Frauen vom Vorabend packen gerade ihren Sleepervan, in welchem man im Gegensatz zum Campervan nicht aufrecht stehen kann.

Es sitzen noch ein paar andere Reisende an den Tischen und eine Katze schleicht um meine Füße. Mehr Kontakt brauche und will ich im Augenblick nicht.

Nach dem Frühstück mache ich mich zu Fuß auf den Weg in die City. Zuerst gehe ich die Parnell Road hinab. Sie ist eine der Szene- und Restaurantstraßen Aucklands. Vor mir sehe ich einen Teil des Hafens. Nach einer halben Stunde erreiche ich die Queen St. Hier gibt es die einzige wirkliche Skyline Neuseelands, mit bis zu vierzigstöckigen Hochhäusern.

Mein Ziel ist das Intercity-Büro in der Hobson Street, wo ich mir für übermorgen ein Busticket nach Gisborne kaufen will. Doch vorher spaziere ich zum ganz in der Nähe gelegenen Skytower, mit 328 Metern das höchste Gebäude, gleichzeitig Fernsehturm, der südlichen Hemisphäre. Es ist ziemlich touristisch hier. Die Hauptattraktion sind der Blick aus dem sich drehenden Restaurant in fast 200 Metern Höhe und der ‚Skyjump’, eine Art Bungee-Jumping in der Mitte von zwei Brems- und Positionshalteseilen. Ich habe kein Interesse an einem Sprung. Beim bloßen Gedanken daran verspüre ich ein Ziehen von meinem Steißbein bis in den Hinterkopf.

Ich brauche kein Adrenalin, ich brauche keinen Kick. Nur eine Inspiration. Springen. Ist das eine Möglichkeit?

In Chad Taylors Roman Shirker stürzt nur fünf Minuten entfernt von hier auf mysteriöse Weise ein Mann aus dem fünften Stock in den Tod.

Ich löse ein Ticket und fahre mit dem Lift nach oben. Die Aussicht aus den Panoramafenstern, es gibt sogar in den Boden eingebaute Glasfenster, ist grandios. Selbst die Hochhäuser drum herum wirken wie Zwerge. Die ganze Stadt liegt mir zu Füßen, in der Ferne sehe ich Hügel mit Wohnhäusern und dahinter die Bergketten. Im Norden liegt der Hafen und nordöstlich sind Rangitoto Island und andere Inseln im Hauraki Gulf zu erkennen.

Vor mir schwebt an einem Seil ein Mensch mit angespanntem Gesichtsausdruck in der Luft und sinkt plötzlich in die Tiefe, wird nach wenigen Sekunden zu einem ... Punkt ... Menschenpunkt.

Ich inspiziere die Fenster und stelle fest, dass alles hermetisch abgeschlossen ist. Ein Suizid ist so gut wie ausgeschlossen. Vielleicht wäre es möglich, dort hängend, mit einer Zange das Seil zu durchtrennen.

Und dann?

Nur ein paar Sekunden bis zum Aufschlag.

Nimmt man diese Sekunden noch bewusst wahr, ziehen sie sich subjektiv in die Länge, wird es der häufig beschriebene Flug durch einen Lichttunnel? Wird man schon während des Sturzes ohnmächtig, blendet also alles aus? Wird es zum ultimativen Adrenalin-Kick? Oder bereut man es augenblicklich und will zurück? Und was ist mit dem Schmerz beim Aufprall? Wird er für Bruchteile einer Sekunde wahrgenommen? Oder wird auch er in die Länge gezogen?

Vor einigen Jahren beging eine manisch depressive Bekannte von mir Selbstmord. Was für ein hässlicher Ausdruck! Denn er beinhaltet das Wort ‚Mord’. Ich werde im weiteren Verlauf des Tagebuchs andere Begriffe wählen. Aber zurück zu der Bekannten. Sie fuhr mit dem Lift in den zehnten Stock einer Klinik und sprang über die Brüstung. Einige Tage nach ihrem Suizid schaute ich mir die Stelle an. Sie lag fast abgeschieden und in zehn Minuten begegnete mir kein Mensch. Unten war kein Strauch, kein Baum, kein Rasen, kein Mensch und nicht einmal ein Parkplatz zu sehen. Nur purer Asphalt oder Beton - todsicher.

Ja, sie war vermutlich sofort tot.

Unten im Cafe saß eine Freundin von ihr, der sie vor dem Sprung ihre Handtasche mit den Abschiedsbriefen, die sie vorher zu Hause geschrieben hatte, anvertraute. Von ihrem beabsichtigten Suizid sagte sie ihrer Freundin natürlich nichts. Sie sagte lediglich, dass sie mal kurz auf die Toilette müsste.

Nein! Springen ist nicht mein Ding. Nicht vom Dach eines Hochhauses. Vielleicht in den Schlund eines Vulkans, von denen es in Neuseeland einige gibt.

Ich löse mein Busticket in der Hobson Street und laufe noch eine Weile durch die Straßen der City, verlasse diese, gehe an der Art Gallery vorbei, und erreiche nach zehn Minuten die Auckland Domain, Aucklands ältesten und größten öffentlichen Park, eine grüne Lunge auf einem sanften Hügel, einem der ältesten fünfzig Vulkane des Aucklandfeldes.

Mein Ziel ist das War Memorial Museum, Neuseeland ältestes Museum, erbaut in neoklassizistischen Stil, eröffnet 1929. Ein prächtiger Bau mit großem Eingangsportal.

Ich schaue mit zuerst die Kriegsgedenkstätte an. In zwei Gedächtnishallen sind an den Wänden die Namen aller neuseeländischen Soldaten aufgelistet, die in Kriegen und Konflikten des 20. Jahrhunderts ums Leben kamen.

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