Michael D. - AM ENDE

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Michael D., ein Mann in der Lebenskrise, fliegt alleine ans Ende der Welt und plant seinen Freitod im Paradies. Seine Reise durch Neuseeland wird zu einem Natur- und Seelentrip. Detailliert schildert er seine intimsten Erlebnisse und Gedanken in einem Word-Tagebuch. Er wird mit Religion, seinen sexuellen Begierden und Naturkatastrophen konfrontiert, begegnet dabei Menschen, die sein Schicksal in neue Bahnen lenken könnten und erinnert sich an Ereignisse vor zwei Jahren, welche vielleicht seine Entscheidung beeinflusst haben.

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„Da kann ich nicht widersprechen.“

Die anderen tragen ihre Erfahrungen zum Thema Vorurteile bei. Zwei Deutsche, ein Bayer, ein Österreicher und ein Schweizer: die ideale Kombination für die Erörterung von Klischees im deutschsprachigen Raum.

Nachdem sich das Thema erschöpft hat, rede ich noch eine Weile mit Jörg. Ich erfahre von ihm, dass er in der Mittelschule die 10 - 14-jährigen in Sport und Englisch unterrichtet, seit drei Monaten auf der Nordinsel herumreist und erst wieder im September ins neue Schuljahr einsteigen wird.

Um 22:00 Uhr steht Jörg auf, um sich zu verabschieden.

„Tut mir leid, aber ich muss ins Bett. Ich muss morgen früh raus, um meine Schwester vom Flughafen abzuholen. Ich fahre mit ihr zusammen noch für ein paar Wochen auf die Südinsel, bevor es wieder nach Hause geht.“

Gegen 23:00 Uhr gehe ich in mein Zimmer, schreibe die Tagesereignisse auf und trinke ein Glas Rotwein dazu. Meinen Jetlag habe ich fast überwunden. Vor dem Schlafen werde ich noch ein paar Seiten in Crime Story von Maurice Gee lesen.

TAG 3

Ich sitze bereits um 8:00 Uhr beim Frühstück und überlege, was ich mit diesem letzten Tag in Auckland anfangen soll. Nur ein schwedisches Paar hockt am Nebentisch. Einige liegen wahrscheinlich noch im Bett, ein paar Leute sehe ich in der Küche.

Rudi kommt mit einem Becher Kaffee und einem Teller mit Toast, Marmelade und Schinken auf mich zu und fragt, ob er sich setzen darf. Diesmal spüre ich keinen Widerstand und sage:

„Sicher.“

Rudi setzt sich, schaut kurz ins Leere und blickt mich dann an.

„Mein letzter Tag“, seufzt er. „Wie schnell fünf Wochen vorbeigehen können. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich heute noch möglichst viel sehen muss.“

„Das kenne ich. Aber wie heißt es so schön. Weniger ist oft mehr. Sonst artet es in Stress aus.“

„Ja, ich weiß, aber das ist leicht gesagt. Ich habe heute noch meinen Mietwagen.“

„Ein großer Ausflug in die Natur lohnt da kaum noch. Auckland ist viel zu weiträumig.“

„Hast du eine Idee für eine kleine Tour? Was zum Relaxen.“

„Vielleicht Devonport.“

„Devonport?“

„Über die große Brücke beim Hafen, die ins Nordland führt. Es ist eine ruhige etwas bessere Wohngegend mit einem kleinen Hügel, von dem man einen guten Ausblick hat.“

„Du kennst dich anscheinend ganz gut aus?“

„Ja, das schon. Ich war vor zwanzig Jahren zum ersten Mal hier. Seitdem alles in allem fast ein Jahr. Ich glaube, ich war mehr oder weniger überall. Im Detail gibt es natürlich noch jede Menge zu sehen, aber diesmal will ich es etwas gemächlicher angehen.“

„Ja, das verstehe ich. Wenn du Zeit und Lust hast, kannst du mich gerne nach Devonport begleiten.“

Ich fühle kaum noch Widerstand gegen ihn.

„Ja, okay. Ich habe heute nichts Konkretes vor.“

Nach dem Frühstück brechen wir mit seinem Nissan Sunny auf. Wir haben unser Programm erweitert und fahren zuerst auf dem Tamaki Drive zu Kelly Tarltons Sea Life Aquarium. Am eindrucksvollsten ist der Gang auf einem langsamen Transportband durch einen durchsichtigen Tunnel, in dem man Haie und Rochen, durch die Lichtbrechung ein Drittel kleiner als normal, über sich hinwegschwimmen sehen kann. Doch das ist kein Ersatz für all das, was Neuseeland ‚live’ zu bieten hat.

Später hält Rudi beim Hafen in der Quay Street im Parkverbot.

„Macht nichts“, sagt er“, ich bin eh morgen fort.“

Wir schlendern um die Hafenbecken herum, bestaunen ein großes Kreuzfahrtschiff und gehen dann in ein Cafe in der Queen Street. Anschließend stoppen wir beim Westhaven, einem der größten Yachthäfen der südlichen Hemisphäre. Dann überqueren wir die achtspurige mehr als einen Kilometer lange Harbour Bridge und biegen rechts ab Richtung Devonport. In der Kerr Street biegen wir zum Mount Victoria Reserve, einem erloschenen Vulkan, ab, fahren hoch und parken.

Mit nur 86 Metern ist der Begriff ‚Mount’ etwas übertrieben.

Nach einem kurzen Spaziergang setzen wir uns aufs Gras und genießen den Ausblick. Vor uns liegt die Skyline Aucklands, links die Harbour Bridge und hinter uns Rangitoto Islands im Hauraki Golf. Und zu unseren Füßen breiten sich die meist freistehenden Häuser von Devonport aus. Hier und da ist die Grünfläche eines Parks zu sehen.

Rudi schaut sehnsüchtig in die Ferne.

„Ein letzter Blick.“

„Das klingt so ultimativ. Du kannst durchaus wiederkommen.“

„Ja, könnte ich. In Frankfurt hält mich nicht viel.“

„Keine Familie oder so?“

„Mit meiner Familie habe ich keinen Kontakt. Und meine Freundin hat mich vor einem Jahr verlassen.“

„Wegen ... einem anderen Mann?“

„Nein.“ Rudi muss abrupt lachen. „Wegen einer ... Frau.“

Einen Augenblick bin ich irritiert.

„Dann seid ihr wahrscheinlich nicht lange zusammen gewesen.“

„Immerhin knapp zehn Jahre.“

„Das heißt, sie hat nach zehn Jahren erst gemerkt, dass sie lesbisch ist?“

„Nein, nein. Sie ist bi. So ist das. Aber damals war eh alles recht chaotisch. Meine Narben stammen von Schlägereien. Ich hatte mal eine echt gewalttätige Phase. Viel zu viel Alkohol, übles Umfeld, eine richtige Scheiße war das.“

„Und was war da mit deiner Freundin.“

„Keine Sorge, die hab ich nicht geschlagen. Sie hat mit zum Umfeld gehört. Eigentlich habe ich sogar gewusst, wie sie gepolt ist, aber das war mir damals eh scheißegal.“

„Und wie bist du aus all dem rausgekommen?“

„Irgendwie auf dem letzten Drücker. Irgendwann hieß es nur noch: entweder das war’s jetzt, oder du unternimmst sofort was. Na ja. Ich hab dann was unternommen. Ich war auf Entzug, zeitweise in der Psychiatrie, Gruppen- und Einzeltherapie, Anti-Gewalt-Training, das volle Programm. Das ist jetzt ... acht Jahre her. Seitdem bin ich trocken und hab meine Aggressionen im Griff.“

„Gut. Das schafft weiß Gott nicht jeder. Mit Psychiatrie kenne ich mich auch ein bisschen aus, allerdings aus der anderen Perspektive. Ich habe jahrelang mit psychisch Kranken als Kunsttherapeut gearbeitet. Vor zwei Jahren ist es meinem Chef nach kräftezehrenden Kämpfen gelungen, mich loszuwerden. Er ist diplomierter Psychologe, ein reiner Kopfmensch, empathisch nach Lehrbuch. Alles streng geregelt und hierarchisch. Und zusätzlich noch Anthroposoph. Weißt du, was da ist?“

„Ja, so ungefähr. Das ist die Lehre von Rudolf Steiner. Hä, der hat meinen Taufnamen.“

„Anthroposophie ist so ein bisschen wie der Rolls Royce in der Esoterikszene. In Dornach bei Basel haben die einen regelrechten Tempel, das Goetheanum. Ein riesiger Betonklotz. Ich kann da drinnen kaum atmen, diese Masse zerdrückt mich schier. Und diese grässliche Ästhetik ...“

„He Mann! Der Typ scheint dich immer noch schwer zu beschäftigen. Komm mal runter. Das ist Vergangenheit. Du wirkst wie aufgedreht.“

„Sorry, du hast recht. Film zurück.“

„Ja, Schnitt. Klappe, die nächste.“

Ich muss mich einen Augenblick neu sammeln und mein Blick fällt auf Rudis Fuß.

„Hat dein Hinken auch mit deiner chaotischen Zeit zu tun?“

„Nein, das ist eine ganz andere Geschichte. Ich bin viel Mountainbike gefahren. Vor ein paar Jahren hatte ich einen Sturz die Treppe runter. Das Resultat war ein komplizierter Bruch. Seitdem ist die Ferse in meinem rechten Fuß ohne Gefühl. Ich sollte möglichst nicht barfuß laufen. Wenn ich in einen Nagel trete, merke ich das nicht einmal. Ich hatte einmal eine Scherbe im Fuß. Ich weiß nicht einmal, wann ich reingetreten bin. Hinter mir gab es auf jeden Fall eine längere Blutspur.“

Rudi erzählt dies nicht, wie jemand, der klarstellen will, was für ein verdammt harter Kerl er ist, sondern mit leicht gebrochener Stimme, die Abstand zu den Geschehnissen ausdrückt, aber auch, dass der Abstand noch nicht so groß ist, wie er es gerne hätte.

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