J J Cullen
Freunde auf vier Pfoten
Geschichten von und über Straßenhunde in Antalya
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel J J Cullen Freunde auf vier Pfoten Geschichten von und über Straßenhunde in Antalya Dieses ebook wurde erstellt bei
Bibliografisches Bibliografisches Copyright © 2014 J J Cullen All rights reserved. ISBN-10: 1497574234 ISBN-13: 978-1497574236
Einführende Zitate Einführende Zitate „Seitdem ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere.“ (Arthur Schopenhauer) „Wenn mir mein Hund das Liebste ist, so denket nicht, es wäre Sünde. Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“ (Franz von Assisi)
Vorwort zum Buch
Hundeweihnacht in Antalya
Hinkebein
Rodrigo - Das spanische Temperament
Diego - OP in letzter Minute
Mitfahrgelegenheit gefunden
"Nimm uns mit"
Mausi - die Schnelle auf drei Beinen
Hütte Marke Eigenbau als Schutz für die Babys
Fellkugel mit braunen Kulleraugen sucht Zuhause
"Futter für mich und meine Babys"
Schwarzer Teufel
Vernarbte Geschichte
Nachwort
"Unser Tierheim ist kein Knast"
Tierhilfe Antalya e.V.
J J Cullen's Debutroman
Impressum neobooks
Copyright © 2014 J J Cullen
All rights reserved.
ISBN-10: 1497574234
ISBN-13: 978-1497574236
„Seitdem ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere.“
(Arthur Schopenhauer)
„Wenn mir mein Hund das Liebste ist,
so denket nicht, es wäre Sünde.
Der Hund blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.“
(Franz von Assisi)
Diese Worte habe ich oft von meiner Großmutter gehört, als Kind, als Jugendliche. Meist habe ich die Augen genervt verdreht, weil ich solche Sprüche unsinnig empfand. Heute, mit all meinen Erfahrungen, muss ich ihr Recht geben.
Danke Oma, dass du mir so frühzeitig beigebracht hast, dass wir Tiere als unsere Begleiter ansehen sollen.
Doch das ist es nicht allein, was mich bewogen hat, dieses Buch zu schreiben. Noch bevor ich mich entschloss, in die Türkei zu ziehen, hat mich das Problem der Straßenhunde interessiert. Als Touristin fühlte ich mich oft belästigt, wenn mir und meinen Kindern diese Tiere auf Schritt und Tritt folgten. Auch eine gewisse Angst war immer mit dabei, sie könnten krank sein, könnten beißen.
Erst nach meiner Übersiedelung habe ich mehr über die Straßentiere und ihr Schicksal erfahren.
Irgendwann bekam ich Kontakt zur „Tierhilfe Antalya“. Ich erhielt die Chance, die Frauen bei ihrer Arbeit zu begleiten, ihnen über die Schulter zu sehen. Mehr und mehr entwickelte ich mich zur Fürsprecherin dieser oft armen Kreaturen. In der Nähe meines Geschäftes schlug mir anfänglich Hass entgegen, wenn ich die Tiere vor Tritten, Schlägen und fliegenden Steinen beschützt habe. Die Vierbeiner dankten es mir schon sehr bald, denn wenn ich zum Strand ging, war ich nie allein. Fast immer begleiteten mich drei oder vier Hunde. Das hat auch den Einheimischen nicht gefallen. Man muss wissen, dass sehr viele Türken Angst vor Hunden haben. So ist es auch nicht möglich, einen Hund im Bus mitzunehmen. Selbst Taxifahrer haben ihre Probleme, wenn ein Hund transportiert werden soll.
Meine nächste Station war das Tierheim in Kepez/Antalya. Was ich hier sah, schockierte mich zutiefst. Schon allein der Gestank, der mir bei der Hitze entgegenschlug, hielt sich hartnäckig in meiner Nase. Und nicht nur das. Denn als ich das Tierheim verließ, hatte sich der Geruch auch in meiner Kleidung, in meinen Haaren, auf meinem Körper festgesetzt.
Mit meinen Geschichten möchte ich all den Freiwilligen der Tierhilfe Antalya, die sich vor Ort selbstlos für die Tiere einsetzen, danken. Nur wer sich die Zeit nimmt, den Alltag dieser fleißigen und unermüdlichen Damen zu begleiten, weiß und kann einschätzen, was sie leisten. Trotz knapper Mittel versorgen sie die Tiere mit viel Hingabe und Liebe, bauen ihnen aus einfachen Mitteln einen Unterschlupf, wohin sie sich verstecken können, wenn es regnet. Jeden Tag fahren sie festgelegte Futterstellen ab. Nicht nur dass diese Arbeit viel Liebe erfordert, nein, es gehört auch eine Menge körperlicher Kraft dazu. Und im Luxus wohnen diese Mitarbeiter auch nicht gerade.
Auch dem Tierarzt in Antalya, der eng mit der Tierhilfe zusammenarbeitet, Tag und Nacht erreichbar ist, soll ein Dank ausgesprochen werden. Er führt lebensrettende Operationen durch, auch wenn er weiß, dass er auf sein Honorar warten muss.
Manche dieser Geschichten sind traurig, andere laden zum Schmunzeln ein. Manche machen wütend. Doch eines sind sie alle, lesenswert und mit Herzblut geschrieben.
Die erste Geschichte ist meinem eigenen Hund gewidmet. Er wurde während meiner Abwesenheit getötet. Er war toll, mein treuer Begleiter. Sein Tod ist schon zwei Jahre her. Noch immer hänge ich an diesem Tier, kann ihn nicht vergessen. Cakal war der beste Freund, den ich jemals hatte. Viel Leid wäre mir erspart geblieben, wenn er noch an meiner Seite gewesen wäre.
Viel Spaß beim Lesen.
Eure Jackie
Hundeweihnacht in Antalya
Du warst mein Freund, mein treuer Begleiter. Für mich warst du mehr als nur ein Tier. Ging es mir schlecht, hast du es schon viel früher gemerkt als ich, hast mich nicht mehr aus den Augen gelassen, bliebst an meiner Seite. Nicht einmal die Menschen um mich herum ahnten, wie schlecht es mir ging. Dir habe ich meine Genesung zu verdanken. Leider musste ich dich für zwei Wochen allein lassen. Das reichte diesem eifersüchtigen Mann, dich vom Balkon zu stoßen. Ich konnte dir nicht helfen, obwohl du mir immer geholfen hast. Deine Geschichte soll der Anfang der Sammlung sein.
Ich hoffe, du hast deine Ruhe hinter dem Regenbogen gefunden. Vergessen werde ich dich nie. Einen Ersatz für dich kann es nicht geben. Du wirst immer in meinem Herzen sein, auch wenn noch so viel Zeit vergeht.
Es war das erste Mal, dass Kiki Weihnachten nicht zu Hause verbrachte. Doch was sollte sie tun. Sie saß in Antalya fest. Alle Flughäfen in Deutschland waren wegen der riesigen Schneemassen, die in den letzten Tagen gefallen waren, geschlossen. Sie war bereits am Flughafen gewesen, doch dort sagte man ihr, dass alle Flüge von und nach Deutschland bis auf weiteres gestrichen wurden. Ihr blieb also nichts anderes übrig, als in die Wohnung zurückzufahren. Dort angekommen, brach sie erst einmal in Tränen aus. Ihr Freund Ertan nahm sie in den Arm und versprach ihr, dass sie ein wunderschönes Weihnachten zusammen verbringen würden. Das war jedoch ihr kleinstes Problem, vielmehr ließ Kiki die Sehnsucht nach ihren Kindern und ihrer Familie nicht mehr los. Das blieb Ertan nicht verborgen. Es gab wohl nichts, was Kiki von ihren Gedanken an die Familie abbringen würde. Keine gemeinsamen Freunde, keine tolle Feier. Sie würde zwar körperlich anwesend sein, aber mit ihren Gedanken, das wusste er, war sie in Deutschland. Nachvollziehen konnte er ihre Gefühle. Es musste ihm etwas einfallen, was sie wieder etwas fröhlicher stimmte.
Er ging erst einmal zum nächsten Telefonladen und holte eine neue Internetkarte. Auf dem Weg dorthin grübelte er, was er unternehmen könnte, um ihre Laune aufzuhellen. Es wollte ihm nichts einfallen. Vor dem Geschäft lag einer der vielen Straßenhunde und blickte ihn mit seinen großen braunen Augen an. Das war es, schoss es ihm blitzartig durch den Kopf. Er holte schnell die Internetkarte und lief wie besessen nach Hause. Hier hatte sich das Häufchen Unglück, das sich seine Freundin nannte, auf dem Sofa mit angezogenen Knien in eine Ecke unter eine warme Decke gekuschelt. Die Wimperntusche lief ihr übers ganze Gesicht. Es war nicht zu übersehen, dass sie die ganze Zeit geweint hatte.
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