Friedrich Gerstäcker - Buntes Treiben
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Noch nie war er so fleißig in der Schule gewesen, als in der hierauf folgenden Woche, und die Kinder erschraken nicht wenig über die ihnen plötzlich aufgebürdete Arbeitslast. Wo hatte er früher daran gedacht, so viel auswendig lernen zu lassen! Er unterhielt sich gewöhnlich mit ihnen und brachte irgend ein Thema vor, über das ihm jedes Kind seine Meinung sagen mußte, ja er ließ sie sogar untereinander darüber debattiren und hatte es dadurch wirklich so weit gebracht, daß es wohl kein aufgeweckteres kleines Volk im ganzen Gebirge gab, als seine Schüler. Jetzt plötzlich überraschte er sie mit einer andern Methode, auf die sie allerdings nicht vorbereitet waren, und die noch weniger ihren Eltern in den Kopf wollte. Sonst, wenn sie aus der Schule nach Haus gekommen, gingen sie gewöhnlich an ihre Arbeit und plauderten dabei fröhlich über das Gehörte weiter, jetzt aber hockten sie in den Ecken, kratzten sich die krausen Köpfe und lasen laut und ängstlich vor sich hin.
Die Eltern thaten auch Einspruch und liefen dem Schulmeister fast das Haus ein: er solle ihren Kindern nicht so /29/ viel aufgeben, denn sie behielten keinen Augenblick Zeit für sich selber und müßten ja doch mithelfen, das spärliche Brod zu verdienen. - Es half ihnen nichts. Andreas Pech bat sie, nur ein paar Wochen Geduld zu haben, nachher sollte schon Alles wieder besser werden, jetzt könne er ihnen aber nicht helfen, die Kinder müßten lernen, was er ihnen aufgegeben, und thäten sie es nicht, setzte er als versteckte Drohung hinzu, so könne es leicht kommen, daß die Schulcommisston den Unterricht nicht für genügend halte und ihnen noch täglich eine Stunde zulege. Wie das aber erst störend für sie sein würde, wüßten sie besser, als er es ihnen sagen könnte.
Das half. Die Kinder erhielten jetzt schon mehr Unterricht, als sie, die selber in ihrer Jugend wenig oder gar nichts gelernt, für nöthig glaubten, und nun noch täglich eine Stunde länger der Hausarbeit entzogen, hätte sie am Ende ganz ruiniren müssen. Da doch lieber die vierzehn Tage ertragen und sonst Alles beim Alten gelassen.
Der Herr Pastor war gerade in dieser Zeit recht leidend und konnte sogar den einen Sonntag nicht einmal predigen, wo denn Andreas die aufgeschriebene Predigt an seiner Statt ablesen mußte. Aus dem Haus kam er dabei gar nicht, noch weniger in die Schule. Er ließ nur einmal Andreas zu sich kommen und legte ihm an's Herz, sich ja rechte Mühe mit den Kindern zu geben, damit sie nachher keine Unannehmlichkeiten hätten. Dieser beruhigte ihn aber vollständig darüber und versicherte ihm, er hoffe, daß die Commission Holzhäusel befriedigt verlaßen würde. Er selber habe wenigstens nicht die geringste Furcht.
Damit mußte sich der alte Herr denn auch begnügen, und die Zeit rückte indessen immer näher, in welcher die von den Kindern mit bangem Herzklopfen erwartete Commission erscheinen sollte.
Auch der Tag kam endlich; unaufhaltsam vorwärts rollt ja das ewige Rad, und Morgens um zehn Uhr rollten ebenfalls zwei Chaisen am Chausseehaus vorüber, die Bellermeier schon damit bis auf's Blut ärgerten, daß sie nicht anhielten, sondern ihm nur vom Wagen aus zwei gelbe Freikarten zeigten, die er respectiren mußte.
,,Hol' sie der Deubel!" murmelte er auch vor sich hin in den Bart, als er das rasch aufgerissene Fenster wieder schloß, „es ist doch nur Federvieh, und das zahlt kein Chausseegeld. Jetzt freue Dich, Andreas Pech, jetzt geht Deine Noth an."
Die Herren: der Generalsuperintendent, zwei Confistorialräthe und ein Schulrath, fuhren aber vor der Pfarre vor - denn in dem erbärmlichen Wirthshaus hätten sie doch kein Unterkommen gefunden - und wurden hier von der Frau Pastorin auf das Freundlichste und Gastlichste empfangen. Ein solennes Frühstück mit allen möglichen Kuchenarten zum Dessert, wie auch ein paar Flaschen Rheinwein, prangte schon auf dem Tische, und indessen die Herren das verzehrten, war dem „Schulmeister" aufgegeben worden, seine Kinder zusammen zu trommeln, d. h. sie so rasch als möglich nach Hause zu schicken, damit sie in ihre Sonntagskleider fahren konnten.
Allerdings hatte Andreas genau den Tag, ja die Stunde vorher gewußt, in welcher die ehrwürdigen Herren eintreffen sollten, aber nach stillschweigendem Uebereinkommen wurde - das Frühstück natürlich nicht mit inbegriffen - gar keine weitere Notiz davon genommen und die Ueberraschuug auch glücklich imitirt. Die Prüfung mußte ja aus dem Stegreif stattfinden.
Nach dem Frühstück begann das Examen, und die Kinder hatten bis dahin auch genügende Zeit bekommen, um reine Wäsche anzuziehen und in einem wahren Angstschweiß noch eine Viertelstunde zu versitzen. Endlich nahte der große Augenblick, und der Generalsuperintendent nahm selber die Prüfung ab, an die er allerdings mit sehr ernster Amtsmiene ging und sich, allem Anschein nach, keine besondere Erbauung davon versprach. Was er wenigstens bis dahin von dem Schulmeister in Holzhäusel gehört, schien ihn nicht sonderlich für denselben eingenommen zu haben. Aber sein Gesicht heiterte sich wunderbarer Weise auf, je mehr er darin vorrückte und weitere Fortschritte entdeckte; ja die Kinder überraschten ihn durch ihre Kenntniß zahlloser Sprüche, die er von ihrem späteren Wohlergehen für unzertrennbar hielt. Sein Gesicht verklärte sich aber ordentlich, als sie zur Geschichte übergingen und die Jugend von Holzhäusel plötzlich einstimmig für den /31/ verjagten König von Neapel Partei nahm und ebenfalls den Griechen vollständig das Recht bestritt, ihren König nach eigenem Gefallen zu wählen. Der alte Herr nickte fortwährend freundlich über seine Brille hin.
Auch in der Naturgeschichte waren die Kinder bewandert; sie wußten außerdem genau, wie lange die Welt steht, und wie sie gemacht wurde, und wer die Sünde hineingebracht hatte, und die Prüfung verlief außerordentlich günstig.
Nach derselben drückte aber der Herr Generalsuperintendent dem Dorfschulmeister leibhaftig die Hand - es war noch nicht vorgekommen, so lange Holzhäusel stand - und sagte ihm anerkennende Worte.
„Noch Eins, was ich Sie fragen wollte, Herr Pech," unterbrach er sich dabei, „wie halten Sie es mit den Turnstunden?"
„Ich fürchte, ich bin da nicht Ihrer Meinung, Hochwürden," sagte Andreas achselzuckend.
„Nicht? - wie so?"
„Ich hatte die Kinder früher im Turnen unterrichtet," sagte Andreas, „aber - ich finde, daß es - daß es eigentlich nicht nöthig ist, und hatte die Absicht, es dieses Jahr ganz auszusetzen. Sie haben außerdem Bewegung genug und es zieht ihren Geist doch von - Wichtigerem ab."
„Es könnte sein, mein lieber Herr Pech," nickte der alte Herr freundlich, „daß unsere Meinungen nicht so weit auseinander lägen, als Sie vielleicht zu glauben scheinen. Doch - was ich Sie noch fragen wollte. Wie viel Gehalt beziehen Sie hier?"
„Hundertzwanzig Thaler, Hochwürden," seufzte Andreas leise.
„Und haben Sie Familie?"
„Eine Frau und sechs Kinder."
„Hm - da - da hätten Sie wohl nichts dagegen, wenn sich Ihre Lage verbesserte?" lächelte der alte Herr freundlich.
„Ach, Hochwürden, - wenn das möglich wäre!"
„Nun, versprechen kann ich's nicht, dazu ist mein Einsfluß zu unbedeutend, aber - wir wollen sehen. Es herrscht jetzt ein böser, eigenmächtiger Geist im Lande und leider – wie /32/ ich zu meinem großen Bedauern aussprechen muß - auch unter den Lehrern. Wir brauchen deshalb gutgesinnte Kräfte in unserer Nähe, um uns in dem schweren Werk zu unterstützen. Nun wir wollen sehen, Herr Pech - wir wollen sehen. Es hat mich aufrichtig gefreut, Sie hier in Ihrer Wirksamkeit kennen zu lernen. Ich glaube auch, ich werde im Stande sein, manche Vorurtheile zu widerlegen, die noch Ihretwegen im untern Lande circuliren. Auf Wiedersehen, mein lieber Herr Pech - auf Wiedersehen!"
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