Friedrich Gerstäcker - Buntes Treiben
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Im ersten Augenblick wußte er nicht gleich, wo er es hinthun sollte, wie es uns ja oft so geht, wenn wir einer, sonst wirklich befreundeten Gestalt nach langer Zeit und in einem ganz andern Ort und in fremdartiger, nicht gewohnter Umgebung begegnen. Aber das dauerte nicht lange, Andreas Pech hatte ein zu vortreffliches Gedächtniß, und im nächsten Augenblick erkannte er schon in der kleinen, magern und nur dürftig gekleideten Figur seinen alten Freund und Gesellschafter.
„Bellermeier!" rief er erstaunt aus und streckte ihm die Hand entgegen - „Herr Chaussee-Einnehmer!"
Es war wirklich der seit kurzer Zeit hierher versetzte Bellermeier, von dem er natürlich nichts gehört, dieser aber dagegen desto mehr von ihm, wenn er die ganz verwandelte Persönlichkeit des früheren Dorfschulmeisters auch nicht gleich selber erkannte. Er mochte wohl dabei ein dem entsprechendes Gesicht gemacht haben, denn Andreas rief freundlich aus:
„Kennen Sie denn Ihren alten Andreas Pech nicht mehr?" Da sah ihn Bellermeier, ohne die dargebotene Rechte zu nehmen, von oben bis unten groß an, steckte dann seine beiden Hände vorsichtig in die Taschen, sagte einfach und ruhig: „Hol' Sie der Deubel!" und ließ den verblüfften Schulrath mitten auf der Straße stehen.
/37/
Der Friedensrichter.
1.
In der deutschen Ansiedelung.
Es war im Jahre 50 oder 51, daß der Staat Illinois in Nordamerika anfing, sich mehr und mehr zu besiedeln. Die Entdeckung des Goldes in Californien hatte diesem Theil der westlichen Staaten einen ganz besondern Aufschwung verliehen. Eisenbahnen durchzogen ihn schon nach verschiedenen Richtungen - Zweigbahnen wurden projectirt, und vorzüglich viele Deutsche siedelten sich in dem südlichen Theil von Illinois an, der durch dichte Waldstreifen mehr gegen die kalten, von den Seen herunterstreichenden Winde geschützt war, als der nördliche.
Ein District besonders, nicht übermäßig weit vom Ohiostrom und ziemlich gleich von den westlichen wie östlichen Grenzstaaten entfernt, hatte eine vollkommen deutsche Bevölkerung bekommen, und zwar so, daß wirklich nicht ein einziges englisches Wort dort gesprochen wurde. Die Leute brauchten die fremde Sprache auch nicht, denn mit Amerikanern kamen sie nur selten in Berührung, und wer von diesen etwas von ihnen haben oder kaufen wollte, ei, der mochte auch zusehen, wie er sich verständlich machte.
Die Häuser lagen allerdings - wie es Gebrauch in allen überseeischen Ländern ist, zerstreut auf dem verschiedenen Grundeigenthum jedes Einzelnen, und man brauchte oft viele hundert Schritt von einem zum andern. Etwa im Centralpunkt der ganzen Colonie hatte man aber doch eine Kirche gebaut, unfern /38/ von der sich noch eine Schmiede wie einige Bauern festsetzten, deren Grundeigenthum gerade daran stieß.
Selbstverständlich durfte aber auch ein Wirthshaus nicht fehlen, denn viele Leute hatten einen weiten Weg zur Kirche, und dann ging ein ziemlicher Verkehr dort vorüber, der täglich wenigstens einen kleinen Nutzen abwarf.
Dies eine Wirthshaus, das von einer noch rüstigen und überaus thätigen Wittwe - einer Frau Roßberg gehalten wurde, hätte nun ganz vortreffliche Geschäfte gemacht, denn die Lage war ausgezeichnet - wenn es ihr eben verstattet gewesen wäre, dieselbe auch allein und unbehelligt auszunutzen.
Leider aber wollte ein Anderer den Nutzen theilen, und kaum war das Ganze so weit geordnet, daß sie aus ihrem „Hotel zum goldenen Löwen" - wie sie das Haus nannte, eine hübsche Rente zu ziehen anfing, als ein Rheinbaier, der ebenfalls erst seit Kurzem herübergekommen und daheim ein ähnliches Geschäft betrieben hatte, ihr gerade gegenüber eine andere Loghütte aufsetzte und sein Haus, als ob er es ihr zum Possen gethan, gleichfalls mit einem Schild und goldenen Löwen verzierte, aber die Unterschrift darunter setzte: „Zum goldenen Affen." - Beide Thiere sahen auch in der Ausführung, während sie sich untereinander täuschend glichen, wirklich eben so viel einem Affen wie einem Löwen ähnlich, und die Colonisten hatten natürlich ihren Spaß daran.
Madame Roßberg freilich war außer sich über eine solche Nachahmung. - Das Wirthshaus dort zu halten, durfte sie dem Deutschen nicht verwehren. Und wenn sich noch sechs Andere zu dem nämlichen Zweck da niedergelassen hätten, so mußte es ruhig ertragen werden; aber das gleiche Schild war ein Mißbrauch mit ihrem Eigenthum, den sie nicht zu dulden brauchte. Sic rief sämmtliche Nachbarn zu Schiedsrichtern auf, um zu bestimmen, in wie weit ein Anderer berechtigt sei, ihr Schild, wenn auch mit einer andern Unterschrift, über seine Thür zu nageln, und dadurch die weit herkommenden Gäste, die nur das gelbe Thier sahen und gewiß nicht auf die Worte darunter achteten, irre zu führen und ihr abspenstig zu machen. Aber eine Entscheidung war darüber schwer.
Die Meisten behaupteten, die mit gelber Farbe von einem /39/ und demselben Künstler gemalten Thiere sähen weder einem Löwen noch einem Affen gleich und hätten weit mehr Aehnlichkeit mit einem Kalb oder Metzgerhund, und die Wahl mußte Einem da allerdings freigegeben werden, welchen naturhistorischen Namen man darunter setzen wollte. Der neue Wirth, Pechtels mit Namen, behauptete dabei, dem Künstler speciellen Auftrag gegeben zu haben, ihm einen Affen zu malen - und Meier, wie der Künstler hieß, erklärte eben so entschieden, das sei ein Affe und das andere ein Löwe, und nur Leute, die in ihrem ganzen Leben weder den einen noch den andern in Wirklichkeit gesehen hätten, könnten das Gegentheil behaupten.
Madame Roßberg verlangte jetzt, daß Pechtels sein Schild herunternehmen und sich entweder einen grünen Baum oder einen Anker oder eine Krone solle malen lasten, wo eine Aehnlichkeit, selbst unter Meier's Händen, nicht mehr möglich schien. Ja, sie erbot sich sogar, die Kosten des neuen Schildes zu tragen - vorausgesetzt, daß sie der Maler bei ihr abverzehre, worauf dieser auch sehr gern eingegangen wäre. Pechtels weigerte sich aber, in einer Sache nachzugeben, die er auf seiner Seite für eine gerechte hielt. Wenn sich Madame Roßberg durch das Schild beeinträchtigt glaubte, so konnte sie sich ja einen Baum oder einen Anker - eine Krone passe außerdem in keine Republik - malen und ihm den Affen lassen, dann kam die Sache auf das Nämliche heraus. Dagegen nun sträubte sich aber wieder Frau Roßberg's Stolz.
Sie sollte ihre Flagge einziehen und ihre alte Firma aufgeben, nur weil so ein hergelaufener Mensch ihr zum Aerger eine ähnliche aufgesteckt? - nie. Da müßte ja kein Recht und keine Gerechtigkeit mehr im Lande sein, wenn so etwas auch nur geduldet würde. Sie bezahlte ihre Steuern und Abgaben so gut wie jeder Andere, und wenn sie eine alleinstehende Frau wäre, so wollte sie doch sehen, ob sie nicht trotzdem Schutz finden könne. Nahmen die Nachbarn nicht ihre Partei und ließen den Wirth zum angeblichen „goldenen Affen" fallen - denn so wie sie dort nicht mehr einkehrten, mußte er ja doch von selber sein Geschäft aufgeben - so war sie entschlossen, die Sache vor die Gerichte zu bringen.
Die dortigen Colonisten sahen nun recht gut ein, daß /40/ Pechtels sein Schild nur aufgehangen hatte, um der Frau Roßberg, die sie als eine gute, wackere Frau kannten, zu schaden, und in einer französischen oder amerikanischen Kolonie würde Pechtels allerdings schlecht gefahren sein. Man hätte ihm entweder das Schild gewaltsam heruntergerissen, oder ihn doch vollkommen links liegen lasten und dadurch gezwungen, es selber abzunehmen. Leider Gottes herrscht nun aber einmal in unserem deutschen Stamm ein kleinlicher, gehässiger Geist, der die Deutschen, so brave, fleißige Menschen es sonst auch immer sein mögen, nie mit ihren Nachbarn in Frieden leben läßt. Mögen wir in einen Theil der Welt kommen, wohin wir wollen, Deutsche giebt es dort überall, aber auch, wo sie sich finden, Hader und Uneinigkeit, und oft der erbärmlichsten, nichtssagendsten Kleinigkeiten wegen. Sie können nun einmal nicht mit einander in Frieden verkehren, weder daheim noch draußen, und so konnte es denn auch natürlich nicht anders sein, als daß sich in der kleinen Kolonie schon ebenfalls zwei verschiedene Parteien gebildet hatten, die sich einander das Weiße im Auge nicht gönnten. Und nicht etwa Racenunterschiede waren es, die sie entzweit, nicht etwa der Glaube - denn zu beiden Theilen gehörten Protestanten und Reformirte, mit ein paar vereinzelten Katholiken dazwischen - nein, ein einmal flüchtig und unbedacht hingeworfenes Wort, das Alter-Weiberklatsch weiter getragen, oder irgend eine andere erbärmliche Kleinigkeit hatte genügt, um ganze Familien auseinander zu bringen und auf Leben und Tod zu entzweien, und die beiden verschiedenen Wirthshäuser leisteten ihnen darin nur gewünschten Vorschub und halfen den Riß weiter und weiter öffnen.
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