Hans Fallada - Ein Mann will nach oben

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Nach dem Tod des Vaters zum Waisen geworden, sucht der jungen Karl Siebrecht im Berlin der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sein Glück. Er lernt die 16-jährige Rieke Busch aus dem Berliner Arbeiterbezirk Wedding kennen und findet bei ihr Unterschlupf. Karl verdingt sich zunächst als Gepäckträger und chauffiert Koffer mit einem Handkarren von einem Bahnhof zum anderen. Als er den Karren durch einen Pferdewagen ersetzt, beginnt das Geschäft zu florieren. Zwei Jahrzehnte Deutscher Geschichte, mitreißend erzählt am Lebenstraum des Karl Siebrecht. Das Buch wurde 1978 in einer Fernsehserie verfilmt.

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Der Junge aber hatte das Gefühl, für sein Frieren und Schleppen eine Zulage und nicht einen Abzug verdient zu haben. Er sagte abweisend. »Tut mir leid, Herr Felten, für weniger als zwanzig Mark in der Woche tu ich die Arbeit nicht!«

»Dann trennen wir uns also am Sonnabend, Karl«, sagte Herr Felten. »Tut mir auch leid, du bist ein tüchtiger Junge, aber Geld verlieren will ich nicht an dir. Gute Nacht, Karl!«

»Gute Nacht, Herr Felten.«

Einen Augenblick stand Karl Siebrecht wie angedonnert. Arbeitslos – Angst wollte ihn überkommen, die gleiche Angst, die dem Herrn von Senden und dem Oberingenieur vor Kalubrigkeit den Mund verschlossen hatte. Aber dann warf er den Kopf trotzig in den Nacken und lachte. Er hatte das Restgehalt von der Zeichenstube in der Tasche. Hier bekam er noch einen Wochenlohn, und Minnas Geld lag unangerührt auf der Sparkasse. Er stand besser da als im November bei seinem Berliner Anfang. Er hatte mehr Geld, und er kannte jetzt Berlin, zwar erst ein bißchen, aber so unerfahren wie im November war er doch nicht mehr.

Als er von dieser letzten Fahrt heimkehrte, froh, jetzt in die Wärme zu Rieke zu kommen, löste sich eine dunkle Gestalt aus dem Torweg. »Du, hör mal –« sagte die.

»Was ist denn noch?« fragte Karl Siebrecht und sah den Seemann mißtrauisch an. Der sah etwas verändert aus. Sein schönes Braun hatte eine graue, kranke Färbung angenommen, und die Stimme zitterte. Also wohl betrunken – ekelhaft!

»Ich wollte dir bloß noch was sagen ...«

»Was denn? Mach schon – mir ist saukalt!«

»Mir auch. Ich habe dich nämlich vorhin angesohlt: ich trinke gar keinen Grog. Ich vertrage keinen, verstehst du?«

»Ja ...« sagte Karl Siebrecht zögernd. Das war alles etwas seltsam. Der Mensch sah auf einmal so erbärmlich aus.

Der machte plötzlich eine große, aber ungeschickte Bewegung. »Das wollte ich dir bloß sagen. Damit du nicht denkst, ich bin ein Lügner.«

»Na, das macht ja nichts. Ist schon gut«, meinte Karl Siebrecht etwas verlegen.

»Also denn!« sagte der andere, schwieg, ging aber noch immer nicht. Nach einem Augenblick sagte er: »Was ich dich fragen wollte ...« Er zögerte, dann sagte er rasch: »Wie heißt du eigentlich?«

»Karl Siebrecht.«

Das belebte den anderen. »Kiek mal an!« rief er. »Ich heiße auch Karl. Karl Flau. Aber auf der ›Emma‹ – das war so 'n Trawler – haben sie mich immer Kalli genannt. Kalli Flau. Aber flau bin ich nicht, sonst nicht, bloß heute abend.«

»Das macht wohl die Kälte«, meinte Karl Siebrecht, bloß um etwas zu sagen.

»Ja«, sagte der andere gedankenlos. Und dann wieder: »Also denn –!« Er wandte sich zum Gehen.

In Karl Siebrecht kämpften einen Augenblick Mißtrauen und Hilfsbereitschaft einen kurzen Kampf. »Du hör mal, Kalli!« rief er dann. »Du wolltest mich doch noch was fragen!«

»Ich hab dich doch schon gefragt«, sagte der andere halb im Gehen, »wie du heißt.«

»Lüge nicht schon wieder!« rief Karl Siebrecht. »Du wolltest mich was anderes fragen, das habe ich wohl gemerkt.«

Der andere wandte ihm sein Gesicht zu. Sie standen nahe beieinander, halb im Torweg, das Licht einer Gaslampe fiel auf ein vor Kälte bleiches Gesicht.

»Ja«, sagte Kalli Flau, »ich wollte dich wirklich was anderes fragen. Es ist bloß so verdammt schwer. Sage mal, Karl –« er sprach immer langsamer und mühsam – »Karl«, er flüsterte nur noch, »glaubst du, daß es eine Schande ist, wenn man aus Hunger bettelt?« Er starrte mit weitaufgerissenen Augen aus bleichem Gesicht den anderen an. Sein Mund stand halb offen, seine Lippen zitterten.

»I wo!« sagte Karl Siebrecht plötzlich. »I wo! Eine Schande – sich mit Grog besaufen, das ist eine Schande! Komm her, Kalli, jetzt schieben wir erst das Rad in den Keller, und dann kommst du mit mir aufs Lager. Der Chef ist schon fort, und ich habe die Schlüssel. Mein Abendbrot habe ich auch noch nicht gegessen, ich bin heute einfach nicht dazu gekommen. Ach, stell dich bloß nicht an, ich kriege schon noch was zu essen, wenn ich nach Haus komme!«

Wenige Minuten später saßen dann die beiden in jenem Käfterchen, in dem Karl Siebrecht vor gut zwei Wochen seinen Vorgänger auf dem Samtlager schlafend gefunden hatte. In dem Kanonenofen brannte ein lustiges Feuer, und mit der ausstrahlenden Wärme nahmen die Backen des Seemanns allmählich wieder ihre schöne braune Farbe an. Kräftig kauend berichtete er seine Lebensgeschichte. Aber es war eigentlich nur wenig zu berichten. Sohn eines mecklenburgischen Tischlermeisters und vom Vater für das gleiche Handwerk bestimmt, hatte er sich den Kopf mit Geschichten von Seeabenteuern erhitzt. Er war nach Bremen durchgebrannt und hatte nach langem Suchen auf der »Emma« angeheuert. Der Vater hatte schließlich die Papiere herausgerückt und seine Einwilligung gegeben, allerdings mit der strengen Weisung, der Sohn möge sich nicht eher wieder zu Hause sehen lassen, bis er etwas Rechtes geworden sei. Mit der »Emma« aber war es Essig gewesen. Sie hatten über ein halbes Jahr auf den Sandbänken südlich von Island gefischt, aber so gut wie nichts gefangen. Das Unglück hatte sie mit einer seltenen Hartnäckigkeit verfolgt: wo die »Emma« auftauchte, verschwanden die Fische, entstanden Stürme, riß der Schleppsack. Und an allem war nur diese verdammte Landratte, dieser Schiffsjunge Kalli Flau schuld. Mit dem an Bord würde es nie einen Fang geben. Schließlich ließen alle ihren Zorn an dem Jungen aus, von morgens bis abends und von abends bis morgens regnete es Prügel. »Ich bin von Vater eine ganze Wucht gewöhnt, Karl«, erzählte Kalli. »Darauf kannst du dich verlassen, aber was zu viel ist, ist zu viel, sagte der Pastor, da fiel er ins Jaucheloch. So bin ich denn ausgerissen, und heilfroh sind die, daß ich von Bord bin, darauf kannst du dich verlassen! Ich bin ja doch nur deren Jonas gewesen, verstehst du? So nennen sie den, der dem Schiff Unglück bringt. Weißt du, der Jonas gehört eigentlich in einen Walfischbauch und nicht an Bord.«

»Und was willst du nun anfangen, Kalli?«

»Mir hier Arbeit suchen! In Berlin gibt's für alle Arbeit. In Berlin kommt jeder hoch, so sagen sie doch überall, also wird es schon wahr sein. Ich hätte auch schon Arbeit, bloß –«

»Bloß –?«

»Es ist, weil ich nichts im Magen hatte, Karl! Auf der Spree liegen doch jetzt die Äppelkähne, das geht den ganzen Tag: der eine holt sich einen Sack voll, und die Hausfrauen kommen mit ihren Taschen. Da kann man einen guten Tagelohn machen, wenn man auf Draht ist.«

»Und warum hast du keinen guten Tagelohn gemacht, Kalli?«

»Weil ich umgekippt bin! Ich hab Pech gehabt. Gleich der erste, dem ich mich anbot, hat anderthalb Zentner Äpfel gekauft. Ich den Sack auf den Buckel – anderthalb Zentner sind sonst gar nichts für mich! Aber bedenke, seit Bremen – das sind nun drei Tage – habe ich kaum was in den Magen gekriegt. An der zweiten Straßenecke waren plötzlich meine Beine weg, ich lag da, und aus dem geplatzten Sack rollten die Äpfel über die ganze Straße. Da habe ich gleich wieder Dresche gekriegt, meine erste Berliner Dresche! Von da an war mein Mumm weg. Immer wenn ich mich wem anbieten wollte, dachte ich: der knallt mir wieder anderthalb Zentner auf den Rücken. Aber morgen, mit deinen Butterbroten im Leibe –«

»Was morgen wird, das werden wir noch sehen! Jetzt schläfst du erst mal hier, und morgen, ganz zeitig, bin ich wieder da und lasse dich raus. Ich schließ dich ein, das darfst du mir nicht übelnehmen.«

»I wo! Ich werde schlafen, sage ich dir!«

»Und paß gut auf, mit dem Licht und dem Feuer! Bist du auch wirklich satt? Na schön, morgen früh bringe ich mehr, Kalli, auch eine Kanne Kaffee. Gute Nacht, Kalli!«

»Gute Nacht, Karl! Gott, werde ich schlafen!«

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