Andreas Eichenseher - Goethestraße 8b

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Ulrich ist stolz darauf, ein Schriftsteller zu sein. Aber erzählen möchte er davon niemandem, nicht einmal der hübschen Maria, die gerade gegenüber einzieht. Schnell findet er Gefallen an der Deutsch-Brasilianerin und macht sie mit dem Mietshaus bekannt. Allzu verrückte Personen leben hier, allzu spannende Geschichten des Neids werden zwischen diesen Wänden gesponnen. Die merkwürdigen Nachbarn eint hinter Ulrichs Rücken etwas Großes, das sie gleichzeitig zu zerreißen beginnt. Ulrich würde es niemals wissen wollen, doch der Lauf der Dinge scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein.

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„Wie eine Wachsfigur über den Kerzen der Animositäten. Deine Fresse zerläuft ja förmlich. Oh, sieh dich nur an, man sollte dich sedieren.“ Hieronymus kennt das Fremdwort von einer Schwester aus dem Seniorenheim. Wäre Bernd diese Tatsache bewusst, er könnte sogar den kindlichen Stolz in Hieronymus Gesicht erkennen.

„Und falls du noch länger farblos pulsierst: Gib Bescheid wenn du vom Virilismus überfallen wirst“, sagt Hieronymus kichernd.

„Zwar bin ich eine Jungfrau dieser, doch kein viril verfehlter Spießer!“ Die Worte spien aus Bernd wie Feuerzungen. Ganz plötzlich und die Überraschung meißelt sich nicht nur in Hieronymus Gesicht, in dem just keine Beleidigung mehr wagt geboren zu werden.

Wieso trotzte ihm nun auch sein verrückter Nachbar?

Bernd, wo ist Bernd?

Bernd floh in seine Wohnung, schlug die Türe fest zu, ließ die Rollläden nach unten aufs Fensterbrett schnellen und sitzt nun in dem Lichtkegel seiner Deckenbeleuchtung, mitten auf dem Boden. Der Rücken am harten Holz der Türe angelehnt, den Kopf gesenkt und die Qualen der letzten vierzig Jahre wiederkehrend an ihre Quelle lassend.

Es ist dieses gedemütigte Dasein, das sich langsam einspielt. Und wenn ein einsamer Mann immer wieder in seiner traurigen Sauce badet, bildet er einen ganz besonderen Geschmack.

Bernds Geschmack konnte man lesen.

Er steht auf. Ihm ist etwas in den Sinn gekommen. Wörter kreieren Zeilen, die abstrakt im Bezug zu seiner Gefühlslage stehen können. Können.

Der Computer ist an. Schon schreibt Bernd, nimmt Fahrt auf und wirft den literarischen Katalysator an.

„Nebel, dichter Nebel. Man kann gar nichts sehen.

Jeder Tropfen einsam am lautlosen Vergehen.

Ach, sie stehen nur im Weg.

Weg! Fort!

Bis der Liebe Wärme brät,

was nervend dort gewesen.

Und auch der meine Körper, dieser.

Klebt am Kern, am einsam Spießer.

Einsamkeit, die nie verblüht.

Einsamkeit. Weil sie berührt.

Ist sie meine Farbmutter.“

Und während aus Bernds gepeinigter Seele immer mehr Wörter in den von dicken Socken umringten Rechner fließen, sind es die augenscheinlich wahren Wassertropfen, die draußen vom Himmel fallen. Sie klopfen laut auf das Dachfenster in seiner Wohnung, teilen sich auf und laufen allesamt hinab in die Kupferrinne. Ein paar bleiben hier und da im Moos hängen, aber die meisten bahnen sich den Weg zum Fallrohr, das direkt im Erdboden verschwindet. Nur ein Tropfen findet schon eher nach draußen.

Nur Einer.

An der Verbindungsstelle zweier Kupferrohre ist ein winziges Leck. Der Regentropfen, er rinnt bis dato nur am Rand, krallt sich fest und tritt aus der Leitung. Gefühlvoll sitzt er da, genau auf Höhe des Küchenfensters Erich Einwegs, und beobachtet.

Tochter Promesia deckt gerade den Tisch. Suppenteller mit altmodischen, blauen Verzierungen und mattes Besteck liegen auf der hellen Tischdecke. Leise Oldies aus dem Radio legen sich über den Raum und kreieren eine gemütliche Atmosphäre, die nicht lange überleben darf.

„Papa!“ Promesia klopft an die Türe ihres Vaters Zimmers und öffnet sie.

„Raus du...! Ich arbeite! Du weißt, dass ich nur schreiben kann, wenn ich allein bin. Verschwinde!“ Er drehte sich nicht herum, während er seine Tochter beschimpft. Sie sah nur seitlich seinen grauen Schnauzer, der sich im Takt zu den lauten Worten bewegte.

„Essen“, sagt sie leise und mit hängendem Kopf, da dreht sich Erichs Gesicht zum ersten Mal zu ihr.

„Gut.“

Sie sitzen sich gegenüber. Man hört nur das Klirren der Teller, wenn die Löffel dagegen schlagen und das Schlürfen der Nudelsuppe, die gerade nicht zu heiß ist.

Erichs Blick richtet sich einzig und allein auf sein wackeliges Besteck und deren Inhalt. Er isst mit seiner wenig feinmotorischen linken Hand.

Seine rechte Hand fehlt. Ab dem Gelenk.

Promesia beobachtet ihn beim Essen, doch anstelle mitleidige Blicke in Richtung ihres Vaters zu versprühen ist es aufschäumender Hass, der in ihren Augen brodelt. Beides wäre berechtigt.

„Krieg ich...“, fragt Promesia, aber Erich unterbricht sie mit vollem Mund noch bevor sie ausreden kann.

„Nein“, sagt er und zieht es in die Länge, als ob er eine Mauer bauen wollte.

„Krieg ich eine neue Jacke? Eine Schöne. Eine Billige. Nicht mehr als vierzig Euro.“

Erich legt den Löffel in den Teller, hebt seinen Blick und verharrt. Man kann nur schwer erraten, ob sein Schweigen vom Nachdenken über das Eingehen auf ihre Forderung herrührt, oder ein striktes Ablehnen ihres Wunsches bedeuten soll.

Noch übertönt der sanfte Regen alles, auch sein Schlucken.

„Ihr wollt immer nur! Ihr wollt immer nur!“ Das Schweigen wird gebrochen. „Ihr müsst lernen mit wenig auszukommen bevor es zu spät ist. 14 Jahre. Das ist doch eine lange Zeit. Du hattest doch eine schöne Zeit! Respektiere die Vergangenheit, dann... Dann kannst du dich demütig in Verzicht üben.“

„Nur weil du verzichten musst, brauch ich mich doch noch lange nicht anpassen! Nur weil...“

„Ich bin dein Vater! Das einzige Element, an das du dich anpassen musst, bin ich!“

„Soll ich mir die Hand abschneiden, damit ich aussehe wie du?“

„Du verstehst nicht. Du bist jung und dumm.“

„Und was ist mit deinem Vater?“

„Der ist tot!“

„Dann pass´ du dich doch an ihn an!“ Die Tochter springt vom Stuhl auf, stampft in ihr Zimmer und vollendet ihre wütende Darbietung mit dem lauten Knall der Türe, die sie fest ins Schloss zieht. Ganz gewohnt.

„Dummes Kind. Kaum wachsen ihr Brüste hat sie eine Meinung vom Leben“, murmelt Erich argwöhnisch. Seine Augen richten sich kurz auf die Suppe vor ihm, wandern dann aber schnell weiter zu einem Bild an der Wand. Völlig vereinnahmt starrt er es an, sein Mund bleibt andächtig geschlossen und als unter den zittrigen Lidern seine Augen zu glänzen scheinen, wirft ihn ein ermutigender, doch ebenso schmerzender Gedanke aus der inszenierten Contenance.

„Du wirst noch bereuen so vorschnell davongelaufen zu sein“, sagt er zu der Frau, die auf der Bleistiftzeichnung glücklich lacht. Promesia hatte vor zwei oder drei Jahren – so genau hat Erich sich das nie gemerkt – ihre Mutter, seine Ehefrau gezeichnet. Sie sieht so glücklich aus auf dem Portrait. Promesia hatte sie sehr realistisch zu Papier gebracht.

Erich steht auf, lässt den halbleeren Teller halbvoll und das Geschirr auf dem Tisch stehen. Dann verlässt er die erkaltende Küche, um sich in das breite Ehebett zu legen.

Langsam, ganz langsam schließt Erich seine Augen. Er strengt sich an, bemüht seine Phantasie und irgendwann, irgendwann ist es wieder da. Es ist kein Traum, der in seinem Kopf umher schwirrt, sondern sein Wunsch, sein angestrebtes Ziel.

„Herr Einweg“, sagt der junge, attraktive Talkshow-Moderator mit der eingänglichen Stimme. „Sie waren Schreiner, haben bei einem Arbeitsunfall ihre rechte Hand verloren und sind nun zu 50% behindert.“ Das Scheinwerferlicht schwenkt im Einklang mit den hunderten Blicken im Studio auf ihn.

„Das ist so nicht richtig. Der Grad der Behinderung ist keine Prozentangabe“, berichtigt ihn Erich.

„Ach so. Nun, das ist dennoch ein stark einschneidendes Erlebnis, oder nicht?“

„Natürlich sehr einschneidend. Im wahrsten Sinne des Wortes. Erst einmal weil mir die Hand abgeschnitten wurde. Und dann...“

„Inwiefern hat es denn ihre Psyche beeinflusst dann so ein Buch zu schreiben“, unterbricht der Moderator Erich.

„Das... Meine Willenskraft hat sich sehr bald gestärkt und natürlich hat mich der Unfall verändert“, antwortet Erich in gepflegtem Deutsch. „Ich habe meine Hand verloren und kurze Zeit später meine Frau.“

„Wie haben Sie Ihre Frau verloren?“

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