Anton Winkler - Leben auf den zweiten Blick

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Auf den ersten Blick scheint Markus es gar nicht so schlecht getroffen zu haben: Er ist Anfang 30, gesund und hat eine attraktive, erfolgreiche Freundin.
Dem angehenden Lehrer steht bei seinen Planungen für eine wohlige Zukunft als Oberhaupt einer Vorzeige-Familie eigentlich nichts im Wege.
Doch hinter dieser Fassade lauern Probleme, die seinen Alltag gehörig aus dem Ruder laufen lassen. Und just als er beschließt, endlich reinen Tisch zu machen und der Wahrheit ins Auge zu sehen, stolpert er von einer Katastrophe in die nächste.
Währenddessen macht der Staatsanwalt Nikos Abiturplänen einen Strich durch die Rechnung, und am Ende ist nichts mehr, wie es war – bis auf die Hoffnung, dass alles besser wird…

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Auch kam er zu dem Schluss, dass es sehr wohl angemessen gewesen wäre, die Polizei zu rufen, genau genommen wäre das in dieser Situation sogar das einzig Vernünftige gewesen. Wahrscheinlich wäre er dann aber zu spät zur Arbeit gekommen und hätte sich vor Tietze, dem Abteilungsleiter, rechtfertigen müssen, und für eine derartige Auseinandersetzung hatte er wiederum auch keinen Bedarf.

Was für ein beschissener Tag.

Er würde in Zukunft einfach mehr reden müssen.

Es nützte nichts, Probleme totzuschweigen und alles in sich hineinzufressen, was einen am Leben störte. Einfach mal rauslassen, was einem stinkt.

„Ah, Engler, da sind Sie ja. Wie sehen Sie denn aus? Wollen Sie mir meine Kunden verschrecken? Sie wissen doch, always keep smiling!“, wurde Markus' Gedankengang schlagartig unterbrochen.

„Äh...was? Guten Tag, Herr Tietze. Entschuldigung, ich war gerade etwas in Gedanken.“, stammelte Markus.

„Nein, nein, Engler, was fange ich mit Ihnen bloß an? Passen Sie auf, Folgendes: Wir haben heute einen Sangsong 52 Zoll für 399 in der Werbung. Die Sache ist die, dass wir den eigentlich gar nicht auf Lager haben, Sie wissen schon, brauche ich Ihnen doch nicht zu erklären. Anyway – keep smiling, verkaufen Sie den Leuten irgendwas anderes, am besten die CXT-301er von Rotpunkt, die müssen raus. Am Ende des Tages geht es um Umsatz, und wir müssen alle sehen, wo wir bleiben. Noch Fragen?“

Nein, Markus hatte keine weiteren Fragen und nuschelte lediglich ein „Geht schon klar“, was ihm eine weitere Aufforderung seines Vorgesetzten einbrachte, stets zu lächeln sowie einige Hinweise zu den Stichworten „Corporate Identity“ und „Compliance“, die er aber gar nicht mehr vollständig wahrnahm.

Er hatte es satt, sich von dieser Knalltüte bevormunden zu lassen. Was war das für eine Welt, in der arglose Kunden mit fiktiven Angeboten in Elektronikmärkte gelockt wurden, damit man ihnen dort minderwertige Produkte zu überhöhten Preisen andrehte? War das nicht am Ende des Tages nichts weiter als eine Form von Betrug? Und überhaupt, was verzapfte dieser Tietze eigentlich permanent für einen Schwachsinn, garniert mit sinnentleerten Anglizismen? Warum trug dieser Mann Micky-Maus-Krawatten und schwarze Lederslipper mit Bommeln?

Und – warum sagte er, Markus, ihm dies alles nicht einfach mal ins Gesicht, statt sich im Nachhinein die schönsten und schlagfertigsten Erwiderungen auszumalen, die dann doch niemals jemand zu hören bekam?

Markus hatte eine Entscheidung getroffen, und er war fest entschlossen, sie diesmal konsequent umzusetzen.

Hätte er geahnt, dass es sich nur um die erste von mehreren folgenschweren Entscheidungen an diesem Tag handeln sollte, hätte er zu diesem Zeitpunkt Kenntnis von ihren Konsequenzen gehabt – möglicherweise wäre er mit einer gänzlich anderen Haltung in das erste Verkaufsgespräch dieser Schicht gegangen, das sich anbahnte, als ein kleiner dicker Junge ihm mit dümmlich-aggressivem, kariösem Grinsen eine bunt blinkende Plastik-Laserkanone in die Lenden drückte.

„Brrrrrrrrrr....Tatatatata.....schschschschschsch.....baaaammmm! Du bist tot!“

„Herzlich willkommen bei Jupiter“, wandte sich Markus mit aller Professionalität, die er aufzubringen vermochte, an die beiden Gestalten, die das Kind umrahmten und bei denen es sich offensichtlich um die Eltern handelte. Sie sahen aus, als wären sie just einer dieser einschlägigen Reality-Dokus eines zweitklassigen Privatsenders entstiegen, Unterschichtenfernsehen live sozusagen.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“

„Boooaaammm! Du bist TOT!“, wiederholte der Junge, der vielleicht fünf Jahre alt sein mochte.

„Wir wollen so einen“, sagte der Mann, dessen Sprössling fortgesetzt mit seiner Kanone auf Markus zielte, und wedelte mit dem aktuellen Werbeprospekt. „Den Sangsong für 399“, präzisierte er und deutete mit nikotingelbem Zeigefinger auf die entsprechende Abbildung.

„Tot! Tot! Tot!“

„Ey Justin, halt ma die Schnauze jetz, sonst gibs kein' neuen Fernseher!“, schaltete sich die Mutter ein.

„Haben Sie vielleicht schon mal über einen aus der CXT-301er Reihe nachgedacht?“, versuchte Markus, das Gespräch in etwas günstige Bahnen zu lenken. Er spürte, dass er es hier mit einem etwas härteren Fall zu tun haben könnte.

„Von Rotpunkt?“

„Hä? Nee, ich mein den hier. Mit den 52er Bildschirm. Bei so'n kleinen Fernseher kriegt unser Justin noch schlechte Augen, und wir sind doch keine schlechten Eltern, dass das ma klar ist!

Ne, Justin?“

„Ich will ein Eis!“, vermeldete dieser.

„Es gibt jetz kein Eis“, intervenierte die Mutter, „ess ma erst ma deine Chips noch auf!“

Das konnte ja heiter werden, dachte Markus.

Obwohl – bot sich hier nicht eine willkommene Chance, einmal Klartext zu reden? Diesen Leuten mal klipp und klar zu sagen, was er von ihren Erziehungsmethoden hielt? Wozu brauchte denn dieser adipöse Bengel in dem Alter einen eigenen Fernseher? Hatte er nicht eben erst eine Entscheidung getroffen?

Nur wenig später hatte auch Herr Tietze eine Entscheidung getroffen, und Markus bekam die Gelegenheit, frei von der Leber weg zu sagen, was ihm alles nicht passte an seinem Job, seiner Kundschaft und überhaupt seinem ganzen Leben, wenn sich auch dadurch deutlich ungünstige Folgen abzuzeichnen schienen.

„Es ist ja nun nicht das erste Mal, dass sich Kunden über Sie beschwert haben“, begann Tietze, der die Ellenbogen auf seinem Schreibtisch aufgestützt hatte, einen „Jupiter“-Kugelschreiber von einer Hand in die andere gleiten ließ und Markus durch seine randlose Brille mit goldenen Bügeln bedeutungsschwer ansah. „Aber dieses Mal haben Sie es wirklich übertrieben. Lückenhafte Fachkenntnis ist ja das eine. Ihre Träumerei und der mangelnde Punch, der fehlende Wille zum Abschluss vielleicht auch. Aber was haben Sie ich dabei gedacht, unseren Kunden zu sagen, Sie sollten nach Hause gehen und ein Buch lesen, von wegen sie könnten hier keinen Fernseher kaufen? Meine Güte, Engler. Was steht denn auf dem Schild an Ihrem Hemd? Steht da etwa Oberlehrer Markus, Privatuniversität Engler ? Oder steht da Jupiter Elektronik ? Sagen Sie es mir!“

Markus kannte die Antwort, aber die Frage war seiner Ansicht nach falsch gestellt.

„Was heißt denn hier beschwert ?

Er merkte, wie ihm der Schweiß aus allen Poren trat, obwohl Tietze in seinem Büro einen dieser neuartigen Tower-Ventilatoren aufgebaut hatte, die sich zu dieser Jahreszeit verkauften wie geschnitten Brot. Seine Stimme klang dabei irgendwie fremd, metallisch, als hätte er einen Blecheimer über den Kopf gestülpt.

„Eine Szene gemacht haben die, den ganzen Laden zusammengebrüllt und mich derbe beleidigt.“

„Ja und warum? Weil Sie,“ – Tietze zeigte jetzt mit dem Kugelschreiber auf Markus – „weil Sie Ihren verdammten Job nicht vernünftig gemacht haben. Wir sind doch hier nicht bei der Heilsarmee!“

„Dann meinen Sie also, es ist in Ordnung, wenn Hartz-IV-Empfänger bei uns TV-Geräte im Großformat für ihre fünfjährigen Kinder kaufen“, entgegnete Markus, der jetzt langsam zu sich fand und mit festerer Stimme sprach, „und das auch noch auf Ratenzahlung zu 7,99% Jahreszins? Sollten wir es unterstützen, dass diese Menschen ihre Kinder vom Kindergarten abmelden, um die Rate dafür aufzubringen?“

Tietze schüttelte den Kopf.

„Sehen Sie, Engler, wir sind doch hier keine soziale Einrichtung. Am Ende des Tages geht es um den Umsatz, davon hängt auch Ihr Job ab, hängt übrigens auch mein Job ab, by the way, ist Ihnen das denn nicht klar?“

Markus waren diese Zusammenhänge durchaus klar, aber er konnte seinem Vorgesetzten trotzdem nicht zustimmen.

„Haben SIE eigentlich schon mal ein Buch gelesen?“, ging er jetzt in die Offensive.

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