„Hab’s verstanden Cousine – und danke für deine aufmunternden Worte. Wenn Alex und ich wieder zurückkommen, wird das ohnehin unsere vorläufig letzte Weltraummission gewesen sein.
Danach machen wir damit Schluss und geben das Kommando über meine modifizierte MHORA-X2 in jüngere Hände. Ich werde meinen Fürsten also heute Abend dazu überreden, das Projekt Nachwuchs mit mir zusammen anzugehen.“
„Halleluja, du hast es kapiert. Ich wünsche dir für alles Weitere viel Erfolg. Und wie du deinen Fürsten bezirzen kannst, hast du ja bereits in jeder Weise drauf. Jetzt lach mal wieder, denn das, was du vorhast, ist eine super Sache, davor brauchst du wirklich keine Hemmungen zu haben.“
Als die beiden Frauen nach einer Weile an ihren Tisch zurückkehrten, hatte Alex Kranz bereits damit begonnen, seine an den Nachbartischen sitzenden Freunde zu einer winterlichen Weihnachtsfeier nach Bayern einzuladen.
Als er damit fertig war, fragte er Mora: „Und wer weiht unsere Kinder in die gerade besprochenen Absichten ein? Oder machen wir das gemeinsam? Die beiden müssen schließlich schnellstmöglich wissen, was da schon bald auf sie zukommt.“
„Keiner von uns beiden muss das tun. Die beiden sind in unserem Hotel und lauschen schon die ganze Zeit über. Sie sind ja ebenfalls überaus fähige Telepathen, wie du dich sicher erinnern wirst.
Und deswegen wissen sie bereits über all unsere Gedanken Bescheid. Dennoch müssen wir mit ihnen darüber reden – denn auch ihre Meinung ist wichtig, ehe wir endgültige Entscheidungen treffen.“
Als die beiden Eheleute nach dem Bankett spätabends in ihrer bewachten New Yorker Hotelsuite angekommen waren, sahen sie noch rasch in das benachbarte Schlafzimmer, in dem ihre Kinder bereits selig dem neuen Tag entgegenschlummerten.
„Na gut, dann verschieben wir die Unterredung mit unseren Kids auf morgen früh“, meinte Mora, bevor sie mit Alex im Badezimmer ihrer Suite verschwand.
Nach dem Duschen kam Alex Kranz noch einmal auf das angeschnittene Thema zurück, während er seine hübsche und nur in ein aufgewärmtes Handtuch eingewickelte Ehefrau vom gemeinsamen Bett aus liebevoll betrachtete.
„Du sagst, dass unsere Kids vorhin all unsere Tischgespräche telepathisch belauscht haben. Ich bin zwar kein so guter Telepath, wie du – jedoch weiß ich auf die kurze Entfernung jetzt, dass die beiden momentan wirklich schlafen und uns nicht weiter ausspionieren.
Jedoch merke ich deutlich, dass du gedanklich noch etwas vor mir verbirgst. Und damit meine ich dein heimliches Gespräch, das du vorhin mit deiner larojanischen Großcousine geführt hast. Falls du mir also noch was mitteilen willst, wäre das jetzt ein guter Zeitpunkt.
Außerdem hast du mir ja nach meiner Oberschenkelmassage von vorhin versprochen, dass wir heute Nacht noch miteinander schlafen würden. Oder habe ich mich da verhört? Kann ja auch sein, dass du nach diesem anstrengenden Tag zu müde dafür bist.“
Alex hatte seine Ehefrau bei seinen letzten Worten zu sich auf das bequeme Bett gezogen, um ihr nach dem Auswickeln aus ihrem Badehandtuch die allabendlich üblichen Streicheleinheiten zuteil werden zu lassen.
„Du bist noch immer meine wunderschöne Traumfrau, mein geliebter Schatz. So überirdisch schön – und damit meine ich nicht nur deine Superfigur...“, murmelte er, während er zugleich über Moras empfindlichste Stellen strich.
Mora, die jetzt seufzend ihre Augen aufschlug, flüsterte ihrem Gatten noch im gleichen Moment sachte ins Ohr:
„Ich liebe dich auch, mein Schatz. Und ich freue mich so für meine Cousine und den Doc“. Während Alex daraufhin still blieb und überlegend zur Decke starrte, fragte sie wenige Sekunden später: „Übrigens, was hieltest du eigentlich von weiterem Nachwuchs bei uns beiden?“
Alex Kranz setzte sich bei dieser völlig überraschenden Äußerung seiner Frau perplex im Bett auf und hob irritiert seine Augenbrauen.
„Sind wir dafür nicht schon ein bisschen zu alt, meine Liebe?“, fragte er schluckend, nachdem er seine Sprachlosigkeit zumindest teilweise überwunden hatte.
„Auch wenn ich es toll fände, noch ein drittes Kind mit dir zu haben, ist das doch sicher ein ziemlich großes Risiko für dich. Deshalb habe ich mir eine Diskussion über dieses Thema bisher auch stets verkniffen.“
„Ist es nicht, mein Schatz. Exakt deshalb habe ich ja heute Abend mit meiner medizinisch äußerst bewanderten Großcousine gesprochen“.
„Und – was hat sie gesagt?“, fragte Alex mit einem hoffnungsvollen Blick aus seinen tiefblauen Augen.
Sie hat gemeint, dass ich keine Angst vor einer weiteren Schwangerschaft haben muss. Vielmehr hat sie mir mit klaren Worten bestätigt, dass ich für eine Schwangerschaft biologisch noch nicht zu alt bin.“
„Heißt das ... oh, mein Gott, heißt das etwa ...?“ Noch ehe Alex die angefangene Frage beenden konnte, wurde er von seiner unbekleideten Frau gepackt und ebenfalls von seinem Schlafanzug befreit.
„Genau das heißt es, mein Geliebter. Also fangen wir mit dem Projekt Nachwuchs 2.0 gleich hier und heute an. Ich verhüte nämlich schon seit einigen Wochen nicht mehr.
Und bis wir nach ANDROMEDA fliegen, sind‘s ja noch ein paar Jährchen. Bis dahin wäre unser Baby sicher aus dem Gröbsten raus und könnte uns begleiten. Außerdem haben wir mit Professor Steiner und seinem Team dann ja auch genügend erfahrene Mediziner an Bord.“
Als der unmittelbar daran anschließende feurige Liebesakt der Eheleute unter prickelnden Streicheleinheiten beider irgendwann zu einem furiosen Ende kam, flüsterte Alex seiner Frau leise und noch immer atemlos ins Ohr:
„Das war super, du geheimnisvolle Hexe. Wirklich! Irgendwie unbegreiflich, wie erregend es zwischen uns beiden nach all den Jahren immer noch knistert. Ich liebe dich, mein Schatz und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich das tue.“
„Ich liebe dich auch, mein süßer Fürst“, kicherte Mora spontan. „Vor allem, weil du noch immer so gelenkig bist, wie früher. Ist schon ziemlich bemerkenswert, zu was du alter Mann mit fast Fünfzig noch immer fähig bist“, lachte sie ihren Gatten jetzt unvermittelt aus.
Alex war nicht faul, sondern fing seine Frau sofort zu kitzeln an, was sie so, wie gewöhnlich, zum Juchzen brachte und was im Anschluss in einer wilden Kissenschlacht mündete.
„Du bist ganz schön frech für dein Alter, Gnädigste. Weißt du das überhaupt?“, nahm Alex gleich danach den Faden atemlos wieder auf. „Wenn du mir nicht gehorchst, kitzle ich dich nämlich bis morgen früh weiter. Und ab sofort will ich von dir ganz genau erfahren, wenn du schwanger wirst. Einverstanden?“
„Versprochen, du verrückter Kerl. Statusmeldung jeden Morgen um Null-Neunhundert, wär‘ das für dich okay? Hab‘ keine Angst, du bist der Allererste, der es von mir erfährt. Und jetzt wird endlich geschlafen, keine Widerrede.“
Damit kuschelte sich die überaus glücklich wirkende Mora Kranz eng an ihren grinsenden Gatten und war in seinen Armen schon kurz danach mit einem seligen Lächeln im Gesicht ins Land ihrer gemeinsamen Zukunftsträume entschlummert.
Kapitel 2 Neue Forschungsergebnisse
Nachdem die geeinte terranische Regierung im Januar 2029 endlich ihre Arbeit aufgenommen hatte, ging es mit den noch ausstehenden Explorerflügen im Solaren System und speziell auf TERRA weit reibungsloser voran, als noch in den Jahren zuvor. Vormalige Widerstände einzelner Regierungen, insbesondere gegenüber kostspieligen Forschungsvorhaben, gehörten nämlich inzwischen der Vergangenheit an.
Bis zum Jahr 2029 war es vor allem die noch immer in Einsatz befindliche CONDOR-X unter dem Kommando von Viktor Thule und der seit einem Jahr mit ihm verheirateten Fürstin Shania-Sher gewesen, die dazu in den letzten vier Jahren einen gewichtigen Beitrag geleistet hatte und derzeit noch immer leistete.
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