1 ...8 9 10 12 13 14 ...30 Und nur Sekunden später meldete sich die mittlerweile zugeschaltete Lemurerin Brigid-Thor über Moras Funkkommunikator: „Mora, gib mir bitte euren genauen Standort – ich habe schon mit Volllast in Richtung Atlantik abgedreht und bin in wenigen Minuten bei euch.“
„Okay, Brigid. Ich bin mit dem Captain mittlerweile im Cockpit und gebe dir gleich unsere Koordinaten und die genutzte Flugfunkfrequenz durch.“
„Verstanden, Fürstin. Wir beeilen uns“, sagte Brigid-Thor noch, ehe sie die im Anschluss von Mora durchgegebenen Positionsdaten von ihrem Ehemann und 1. Offizier Nick Carter in den Navigationscomputer eintippen ließ. Dann fuhr sie fort:
„Und wie soll das gleich ablaufen? Bei euch andocken dürfte mangels Luftschleuse wohl kaum möglich sein. Außerdem will ich mit meiner 500-Meter-Kugel aus aerodynamischen Gründen nicht so nahe an euch ran fliegen.“
„Tja, meine Liebe – das ist ganz einfach. Schließlich werde ich von drei Teleportern begleitet, die schon drauf brennen, die Verletzte und den Doktor zu euch rüberzubringen. Und mit den vier Kidnappern machen wir das danach ganz genauso.“
„Euren Arzt könnt ihr bei euch an Bord lassen. Immerhin befinden sich ja nicht nur Kendo und meine Verwandtschaft, sondern auch noch deine liebe Großcousine und Doc Alec auf der TAIFUN, weil sie ja ebenfalls mit uns nach Fürstenfeldbruck reisen wollten. Also, keine Sorge – die ärztliche Betreuung der Patientin ist auch auf meiner TAIFUN gewährleistet. Außerdem kommt Doc Alec gleich zu euch rüber, damit das mit der Teleportiererei schneller vorangeht.
Ach übrigens, euer Flieger kommt soeben in Sicht. Sag den Piloten eurer eleganten Maschine, dass ich rechts neben euch auf gleiche Höhe gehe und die Geschwindigkeit angleiche. Und dann können wir mit dem Bord zu Bord-Transfer loslegen.“
Wenig später konnten die Passagiere die Annäherung des großen Kugelraumers auf der Steuerbordseite durch die Kabinenfenster des Linienflugzeugs beobachten. Und schon kurz darauf erschien Doc Alec MacLeod in der Kabine, wo er sich sofort mit dem Arzt aus den Reihen der Passagiere über den Gesundheitszustand der verwundeten Flugbegleiterin austauschte.
Anschließend nahm er die schwerverwundete Patientin auf seine Arme und verschwand mit ihr so rasch, wie er gekommen war. Ihm folgten sein Halbbruder Alex Kranz und dessen Sohn, die jeweils zwei der in Gewahrsam genommenen Entführer auf die TAIFUN transportierten, wo die ängstlich um sich blickenden jungen Leute von zwei waffenstarrenden K-100 Robotern in Empfang genommen wurden.
„Okay, Brigid – mein Sohn und ich sind dann mal wieder weg. Bitte macht ein Foto von diesen vier Verbrechern und schickt es an Sir Jeffreys Einsatzzentrale, damit unsere Leute von der Terranischen Abwehr nachforschen können, wer diese Bastarde sind und was es mit dieser ominösen TERRA-First-Organisation auf sich hat. Personaldokumente konnten wir bei diesen Drecksäcken nämlich nicht finden.“
Als Alex und sein Junior rund zehn Minuten später wieder in dem modernen Linienflugzeug auftauchten, sagte er zu seiner noch im Cockpit stehenden Frau und dem wieder vor seinen Flugkontrollen sitzenden Chefpiloten:
„So, das war‘s. Wir können jetzt beruhigt weiterfliegen. Die TAIFUN bringt die Patientin mit höchster Geschwindigkeit in das Klinikum unserer JDEF-Wissenschaftsakademie. Bis dahin wird sie von meinem Bruder Alec und seiner Frau Mora-Sher betreut. Machen Sie sich keine Sorgen, Captain – diese beiden sind die besten Mediziner, die es gegenwärtig auf TERRA gibt. Und die TAIFUN verfügt über ein bestens ausgerüstetes Bordlazarett.
Ich fürchte nur, dass unsere beiden Verwandten ihre Resturlaubspläne nach diesem Vorfall ad acta legen müssen, weil sie bereits ab sofort ihren Dienst in Fürstenfeldbruck antreten und die Verwundete operieren und weiter betreuen wollen. Jedoch hat mir Mora-Sher zum Abschied noch mitgeteilt, dass sie ihrer neuen Patientin gute Überlebenschancen einräumt.“
„Ich bin erfreut, das zu hören, Sir. Wir haben Sie inzwischen erkannt. Ihre Fotos waren ja oft genug in den Medien zu sehen und ich habe auch Berichte über Ihre Taten zur Rettung unseres und verbündeter Planeten, wie auch über Ihre paranormalen Fähigkeiten so einiges gelesen.
Nur habe ich das alles, ehrlich gesagt, bis heute nie so recht geglaubt. Doch nach dem heutigen Anschauungsunterricht müssen meine Crew und ich unsere bisherige Meinung wohl revidieren.
Doch vor allem muss ich mich wohl bei Ihnen herzlich für Ihre spontane Nothilfe bedanken, mit der Sie ein Fiasko an Bord dieser Maschine verhindert haben. Außerdem danke ich Ihnen sehr für die Rettung meiner Chefstewardess. Und falls Sie oder jemand aus Ihrer Begleitung Interesse an der Technik dieses Flugzeugs haben, lade ich diejenigen gerne zu einem Besuch des Cockpits ein – allerdings ist hier vorne nur für zwei Beobachter Platz.“
„Das nehmen wir gerne an. Sagen Sie mir also bitte, ab wann wir zu zweit zu Ihnen nach vorne kommen dürfen. Mein Begleiter Viktor Thule hat nämlich bereits beim Einsteigen sein besonderes Interesse an dieser neuen Maschine geäußert.
Meine Frau und ich sind, genauso wie unser Freund Viktor Thule und seine Frau, schon seit einer ganzen Weile als Raumschiffkommandanten unterwegs, daher ist uns das Triebwerkskonzept ihres Flugzeugs nicht fremd. Und als gelernte Piloten wollen wir natürlich wissen, wie Sie mit Ihren neuen Impulstriebwerken zufrieden sind.“
Am Ende des Cockpitbesuchs meinte Alex Kranz zu den Piloten: „Meine Herren, das war sehr interessant. Jedoch sind wir ab sofort wieder normale Passagiere. Eine weitere Sonderbehandlung ist also nicht nötig. Es reicht schon, dass Sie und Ihre Crew sowie Ihre Passagiere nach der Landung noch den Beamten unserer Terranischen Abwehr Rede und Antwort stehen müssen. Das ist leider unvermeidbar, doch wir hoffen, dass sich die dadurch verursachten Unannehmlichkeiten in Grenzen halten werden.“
„Hat uns sehr gefreut, sie alle kennenzulernen. Von diesem Abenteuer werden meine Leute und ich wahrscheinlich noch unseren Enkeln erzählen. Wir wünschen Ihnen alles Gute und Hals- und Beinbruch für die Zukunft“, erwiderte der Captain der Linienmaschine freundlich, als er Alex und Mora per Handschlag aus seinem Cockpit verabschiedete.
Nachdem Flug United Air 2840 mit leichter Verzögerung auf dem internationalen Flughafen von Las Vegas gelandet war, flogen Alex und seine Begleiter mit einem dort schon wartenden VIP-Shuttle zur JDEF-Einsatzbasis Amerika weiter, wo sie bereits von General Bart Blackhorse erwartet wurden.
„Ich hab‘ schon von eurem abenteuerlichen Flug nach Las Vegas gehört. Sir Jeffrey hat mich erst vorhin angerufen und mir mitgeteilt, dass die lebensgefährlich Verletzte inzwischen von Fürstin Mora-Sher und deinem Bruder in der Traumaklinik unserer Wissenschaftsakademie operiert wurde.
So wie es gegenwärtig aussieht, hat diese mutige Frau sehr viel Glück gehabt. Obwohl sie einen glatten Lungendurchschuss abbekam, als sie dieser Killerin tollkühn entgegentrat, wird sie überleben. Deine Großcousine meint zudem, dass sie die OP gut überstanden hat. Jedoch wird sie bis zur vollständigen Genesung wohl noch wenigstens vier Wochen in der Klinik bleiben müssen“, berichtete der amerikanische Viersternegeneral weiter.
„Danke für die Info, Bart. Es ist erfreulich, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Das Ganze hätte schließlich auch in einer Katastrophe enden können, wenn uns Brigid nicht so rasch zu Hilfe gekommen wäre. Aber sag‘ mal, wissen wir inzwischen, um wen es sich bei diesen vier Attentätern handelt?“, fragte Viktor Thule postwendend.
„Nun ja, der gute Sir Jeffrey hat ja noch vor der Landung der TAIFUN umgehend das JTSA-HQ in Rom eingeschaltet und mit den von euch aufgenommenen Fotos der festgenommenen Terroristen versorgt.
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