Ariane Rücker - Nebelbraut

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Susi, die nicht einmal mehr für ihre Mutter zur nahegelegenen Bäckerei gehen konnte, hielt den Atem an. Die Augen weit aufgerissen, starrte sie ins Dunkel, die Blutflecken an der Wand hinter ihrem Bett schimmerten schwarz. Ihr Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, füllte sich mit Angst, drohte sie zu ersticken. Die Schattenwesen hatten sich in ihre Nischen zurückgezogen und lauerten. Susi versuchte, die Ungeheuerlichkeit zu begreifen, sich das Leben ohne all das Vertraute um sie her vorzustellen. Abschied zu nehmen. Abschied von Kerstin, mit der sie alles teilte und von Jens, der schon groß war und sich ihr Freund nannte, dann aber doch immer wieder Dinge tat, für die Susi Geschimpftes bekam, von Lulia aus der HO und der Bäckerin, die immer Bescheid wusste, vom Friseur, der mit der Schere in der Luft klapperte, von Herrn Seidel mit dem Knattermoped und vom Winkemann… Hier fielen ihr die Geister wieder ein…
Folgen Sie der kleinen Susi ins Dunkel des Schlafzimmers; lernen Sie Nofretete, die einsame Jägerin kennen; treffen Sie Krispin, den kühnen jungen Mann, der für eine Wette einen Viadukt überquert und zünden Sie für den sündigen Vater eine Kerze an …
Erzählungen, die Sie mitreißen werden.

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„Ich ... wollte fragen, ob ich mich bei Ihnen unterstellen kann.“ Amanda muss unwillkürlich an das Märchen von der Prinzessin auf der Erbse denken. Nur hatte die wohl einen herzlicheren Empfang.

„Können Sie nicht lesen?“, wird sie angefahren.

„Doch, aber ...“

„Also. Machen Sie, dass Sie fortkommen, sonst lasse ich die Hunde los.“

Amanda erblasst. Langsam bewegt sie sich rückwärts. Was, wenn dieser Kerl tatsächlich seine Bestien auf sie hetzt? Sie versucht, in seinem Gesicht zu lesen, doch der Hut und der hochgestellte Mantelkragen verdecken seine Züge. Lediglich ein paar buschige Brauen über dem Brillenrand kann Amanda erkennen, den Rest verspiegeln die Gläser.

„Wird´s bald?“

„Ich gehe ja, aber halten Sie Ihre Hunde fest.“

Raues Lachen. Amanda rennt um ihr Leben. Mehrmals strauchelt sie auf dem steil abfallenden Geröllweg, rappelt sich jedoch immer wieder auf; ständig das Hecheln der Hunde im Ohr. Schließlich erreicht sie die Bushaltestelle unten an der Landstraße. Atemlos klammert sie sich an das Haltestellenschild. Der Bus zurück fährt erst in einer Stunde. Vergeblich sucht sie nach einer geschützten Stelle. Das Bushäuschen ist schmutzig und zugig, denn irgendwer hat die Scheiben zerschlagen und das Dach leckt. Angst und Kälte treiben Amanda weiter. Sie schlägt die Kapuze ihrer Jacke hoch und läuft los. Vielleicht schafft sie es ja bis zur nächsten Haltestelle. Autos mit erleuchteten Scheinwerfern kommen Amanda entgegen, bespritzen ihre Hosen bis über die Knie. Das Leder ihrer Mokassins ist längst durchgeweicht.

Endlich entdeckt sie auf der linken Straßenseite eine überdachte Holzbrücke. Erschöpft lässt sie sich auf die Holzplanken fallen. Sie versucht, sich in ihre Jacke zu schmiegen. Doch der Stoff trieft vor Nässe und sie kann nicht verhindern, dass ihre Zähne aufeinander schlagen.

Ratlos blickt Amanda nach oben. Feiner Niesel legt sich auf ihr Gesicht. Sie vermag nicht zu sagen, ob es der Regen ist, der über die Brüstung spritzt oder die Gischt des tobenden Gebirgsbaches unter ihr, die durch die breiten Ritzen der Holzplanken stiebt.

„Na, auch auf der Flucht vor dem Wetter?“ Ein junger Mann lässt sich direkt neben Amanda auf den Planken nieder. Er mag Anfang Zwanzig sein, wie sie selbst. Seine Jacke hat durch den Regen eine undefinierbare Farbe angenommen, scheint aber aus teurem Material zu sein, ebenso wie die dunkle Hose und die Lederschuhe.

Amanda sieht ihn überrascht an. Feine Tröpfchen sammeln sich auf seinem Gesicht, rinnen ihm über die Wangen und das Kinn am Hals hinab, wo sie im Ausschnitt seines Shirts versickern.

„Ich bin Krispin“, sagt er und reicht Amanda die Hand. Er ist braun gebrannt, schwarze Locken ringeln sich bis auf seine Schultern. Seine dunklen Augen blicken Amanda warm und herzlich an. Zaghaft nennt sie ihren Namen.

„Du siehst aus, als wollte Dir jemand ans Leder“, bemerkt Krispin.

„Wenn Du wüsstest! Ich war bei der Burg und wollte mich unterstellen. Aber ich wurde behandelt, wie eine Schwerverbrecherin.“

„Ich weiß, was Du meinst.“ Krispin legt seinen Arm um Amandas Schulter. Sie kuschelt sich an seinen warmen Körper und atmet irritiert seinen Duft ein, eine Mischung aus Rasierwasser, Leder und Mann.

„Bist Du hier groß geworden?“

„Kann man so sagen.“ Er macht eine Pause, scheint sich zu erinnern. „Sie haben nicht viel Glück gehabt, die da oben“, beginnt er, während er sanft mit dem Daumen Amandas Wange streichelt. „Sie bekamen lange keine Kinder, obwohl sie sich ein ganzes Schloss voll gewünscht hatten. Dann endlich, als sie die Hoffnung schon aufgegeben hatten, brachte die Frau einen Sohn zur Welt. Die beiden waren zu dem Zeitpunkt schon über vierzig. Natürlich waren sie überglücklich. Sie vergötterten den Jungen und es gab kaum einen Wunsch, den sie ihm nicht erfüllten. Und wie alle älteren Eltern behüteten auch sie ihr Kind mehr als andere.“ Krispin sieht ihr in die Augen, „Er hatte nicht viele Kontakte im Tal und zu Mädchen gleich gar nicht. Eines Tages, er war gerade einundzwanzig geworden, gab es ein Gewitter, so wie heute. Eine junge Touristin bat um Schutz und selbstverständlich bat man sie herein. Die von der Burg waren bekannt für ihre Gastfreundschaft und so blieb die junge Frau. Der Sohn der Herrschaften verliebte sich in dieses Mädchen. Seine Eltern jedoch hatten andere Pläne.“

„Es klingt, als wärst Du dabei gewesen.“

„Tja, irgendwie waren wir alle dabei.“ Krispin atmet tief ein. „Sicher hatten seine Eltern ihre Gründe, vielleicht hatten sie auch Erkundigungen eingezogen. Auf jeden Fall stellte sich heraus, dass das Mädchen von mehreren Polizeidienststellen gesucht wurde. Es gab einen dramatischen Abschied, als die Eltern das Mädchen fort schickten und noch eine, mindestens ebenso dramatische Szene, als der junge Burgherr den Eltern seine Meinung zu ihrem Verhalten sagte. Er ging nach dem Streit ins Tal, wo er sich in Gesellschaft einiger Jungen aus der Umgebung betrank. Dabei schloss er auch die Wette ab, dass er es schafft, auf dem Heimweg zum Schloss auf dem Brückengeländer den Viadukt zu überqueren.“

„Über 120 Meter und in 90 Metern Höhe?“

„Ja. Er hatte die Flüsse schon hinter sich, als er fehltrat und vor den Augen seiner Freunde auf die Straße stürzte. Seitdem bleibt die Burg für Fremde verschlossen.“

„Mein Gott. Die armen Leute.“

Krispin sieht Amanda in die Augen.

„Ich wusste, Du würdest es verstehen.“

Er erhebt sich und hilft ihr auf.

„Der Regen hat aufgehört.“

Amanda blickt auf die Uhr.

„Ich muss mich beeilen“, sagt sie. „Wenn ich renne, schaffe ich es rechtzeitig zur Haltestelle.“

„Ich muss da entlang“, Krispin zeigt in die andere Richtung. Er nimmt Amanda in die Arme und küsst sie sanft auf den Mund. Dann geht er.

Amanda läuft los. Unter dem Viadukt fällt ihr am Straßenrand ein unscheinbares schmiedeeisernes Kreuz auf. Sie liest die Jahreszahlen.

1975 bis 1996.

'Auf dem Kreuz stand `Krispin`, erinnert sie sich später im Bus, als ihre Sachen zu trocknen beginnen.

„Ciao, Krispin“, sagt sie leise und der alte Busfahrer nickt.

Anmerkung: Auch wenn die romantische Kulisse der Erzählung mit der im Paznauntal übereinstimmt; Personen und Inhalt sind frei erfunden.

Das beschriebene Unwetter führte im August 2005 in seinem weiteren Verlauf zu einem Hochwasser, dem unter anderem auch der beschriebene Straßenabschnitt und das Kreuz zum Opfer fielen.

Fünf Minuten, in denen nichts passiert

Das Gartentor fällt hinter mir ins Schloss und sperrt einen Dreizehnstundenarbeitstag aus. Ich sehe an der Fassade unseres Hauses empor. Die Fenster stehen offen, eine Gardine bläht sich, ohne entscheiden zu können, ob sie die heiße Luft aus dem Zimmer heraus oder die dicke Schwüle in den Raum hinein lassen soll. Die Kinder streiten und das Auto meines Mannes erinnert mich an liegengebliebene Hausarbeit und das nicht vorbereitete Abendbrot.

Erschöpft lasse ich mich auf die Bank neben der Haustür fallen. Die sinkende Sonne blinzelt mir durch die Zweige von Nachbars Birke ein Willkommen zu.

'Fünf Minuten', nehme ich mir vor. 'Fünf Minuten, die nur mir gehören. Fünf Minuten, in denen nichts passiert.'

Der Tag war wolkenlos und glühend heiß. Die Sonne hält noch jetzt mit ihren Strahlen alles Leben in einer lähmenden Umklammerung. Ich schließe die Augen und spüre, wie sich ein Hauch Abkühlung in die bewegungslose Luft schmeichelt, die den Duft des Sommers an Blättern und Zweigen aufgehängt hat.

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