Il mio Camino Alternativo
STOLPERN.
SCHUHE BINDEN.
WEITERMACHEN!
Ariane Demmler
November 2019
Inhaltsverzeichnis
Prolog Prolog Berlin - unser Puls schlägt zum Beat dieser Stadt. Und doch tanzen wir alle aus der Reihe. Nicht nur die ganze Nacht hindurch, sondern gleich mehrere Tage lang. Eine große Spielwiese mit unendlichen Möglichkeiten. Doch hektisch kann sie sein. Sozialstress, hoher Leistungsdruck, Schnelllebigkeit und andere Oberflächlichkeiten holen uns früher oder später ein. Wir gehen, laufen, rennen, feiern durch die pulsierenden Adern dieser Stadt. Wir sind immer aktiv - Tag und Nacht. Aber genießen wir es auch? Sind wir nicht alle manchmal erschöpft und suchen einfach nur Ruhe - weit weg von der bittersüßen Heimat? Abschalten, schweigen, tief einatmen und trotzdem voran kommen – das ist es, wonach mir im Hier und Jetzt der Sinn steht. Ich möchte weiterkommen, nicht weiterraven. Ich will einen anderen, alternativen Weg einschlagen. Eine lange, teilweise auch beschwerliche Reise, die mich zum Umdenken anregt und mir verschiedene Perspektiven aufzeigt. Die mich entschleunigen und endlich ankommen lässt. Ich mache mich also auf. Werde mich sowohl physisch als auch mental auf eine Reise begeben. Ich werde pilgern und gehe den Jakobsweg in seiner traditionellsten Form - vom Anfang bis zum Ende. Werde ich dort finden, wonach ich die ganze Zeit gesucht habe? Werden mir spannende oder sogar außergewöhnliche Dinge widerfahren? Kann mir dieser Weg überhaupt helfen, all dem Großstadttrubel zu entfliehen? Dies wird ein Abenteuer, was ich nie mehr vergessen soll und ich kann es kaum erwarten, endlich loszulegen!
Intro
Bayonne – Startschuss mit Hindernissen
Roncesvalles - Beste Idee aller Zeiten!
Larrasoaña - Wow Simone, so weit bist du gegangen
Cizur Menor – Welches Laster schleppt ihr herum?
Cirauqui – Schönstes Postkartenmotiv Nordspaniens
Los Arcos – Genauso hatte ich mir das vorgestellt
Logroño - Schräge Vögel vs. schweigsame Einzelgänger
Azofra – Oh nein, Chinches und andere aufdringliche Mitbewohner!
Belorado – Laute Schmerzen vs. lärmende Zimmergenossen
Atapuerca – Ein Glücksbringer für die Ewigkeit
Tardajos – Mit dem richtigen Song volle Kraft voraus
Castrojeriz – Die Welt steht still für einen Tag
Castrojeriz 2.0 - Alleine zu zweit für eine Nacht
Población de Campos - Einmal Himmel und zurück?
Calzada del Coto – Vom Gruppenzwang zur Gruppendynamik
Reliegos – Vom Sinnieren und sich erden
León – Zwischen den Stühlen
Hospital de Órbigo – Winter-Deadline verpasst?
El Ganso – Neues Gesicht, neue Challenge
Molinaseca – Von der Abenteurerin zur Helicopter-Mom
Pere(x)je - Viel Geplätscher, juckende Glieder und kaputte Herdplatten
Hospital da Condesa – Freund oder doch Fremder?
Sarria – Ein Hauch von Luxus für eine Nacht
Gonzar – So tanzen wir zu zweit durch den Regen
Casanova – Ohne meinen Kasanova
Astrar – Rekordstrecke mit Mutprobe erfolgreich bestanden?
Santiago de Compostela - Letzte Zerreißprobe
Fisterra – Finaler Ausflug in trauter Zweisamkeit
Zurück im Ernst des Lebens und noch gar nicht richtig da
Danke
Autoren-Steckbrief
Berlin - unser Puls schlägt zum Beat dieser Stadt. Und doch tanzen wir alle aus der Reihe. Nicht nur die ganze Nacht hindurch, sondern gleich mehrere Tage lang. Eine große Spielwiese mit unendlichen Möglichkeiten. Doch hektisch kann sie sein. Sozialstress, hoher Leistungsdruck, Schnelllebigkeit und andere Oberflächlichkeiten holen uns früher oder später ein. Wir gehen, laufen, rennen, feiern durch die pulsierenden Adern dieser Stadt. Wir sind immer aktiv - Tag und Nacht. Aber genießen wir es auch? Sind wir nicht alle manchmal erschöpft und suchen einfach nur Ruhe - weit weg von der bittersüßen Heimat? Abschalten, schweigen, tief einatmen und trotzdem voran kommen – das ist es, wonach mir im Hier und Jetzt der Sinn steht. Ich möchte weiterkommen, nicht weiterraven. Ich will einen anderen, alternativen Weg einschlagen. Eine lange, teilweise auch beschwerliche Reise, die mich zum Umdenken anregt und mir verschiedene Perspektiven aufzeigt. Die mich entschleunigen und endlich ankommen lässt.
Ich mache mich also auf. Werde mich sowohl physisch als auch mental auf eine Reise begeben. Ich werde pilgern und gehe den Jakobsweg in seiner traditionellsten Form - vom Anfang bis zum Ende. Werde ich dort finden, wonach ich die ganze Zeit gesucht habe? Werden mir spannende oder sogar außergewöhnliche Dinge widerfahren? Kann mir dieser Weg überhaupt helfen, all dem Großstadttrubel zu entfliehen? Dies wird ein Abenteuer, was ich nie mehr vergessen soll und ich kann es kaum erwarten, endlich loszulegen!
Reizüberflutung, Großstadtwahnsinn – Berlin ! Die Stadt hatte mich einst in ihren Bann gezogen, doch jetzt macht sie mich einfach nur fertig! Vom kulturellen Übermaß, von sportlichen Zugzwängen und dem berühmt berüchtigten Dating-Fiasko in all seiner Oberflächlichkeit, bleibe ich immer häufiger ernüchtert oder schlichtweg überfordert zurück. Nach über fünf Jahren in meiner bittersüßen Wahlheimat bemerke ich, wie mir so einiges über den Kopf wächst. Wie mir die dreckigen Viertel, die lauten Straßen, die latent unfreundlichen Baumarktangestellten und die sich langsam, aber sicher mehrenden ONS zu viel werden, habe ich anfangs noch erfolgreich zu verdrängen versucht. Selbst wenn man, wie ich, Energie für zehn hat, werden einem die vielen Verpflichtungen, der hohe Leistungsdruck auf allen Ebenen und der steigende Sozialstress des Öfteren zum Verhängnis. Wieso versuche ich es eigentlich jedem recht zu machen? Warum kann ich partout nie nein sagen?
Für einen kurzen Moment nur, will ich all dem Trubel entfliehen, nicht aller zehn Minuten mein Handy checken oder mich für einen neuen Sportkurs oder Workshop zur allgemeinen Lebensverbesserung einschreiben. Ach, eigentlich will ich dafür nicht nur einen kleinen Moment Zeit haben, sondern einige, viele, langanhaltende Augenblicke genießen. Doch, was kann ich tun? Wie kann ich mich dem alltäglichen Wahnsinn entziehen? Vielleicht irgendwo hingehen? Gibt es irgendeinen Ort auf dieser Welt, an dem ich gerade lieber wäre?
Ich spule meine Kassette ganz oldschool zurück und besinne mich meiner einstigen Vorhaben und Ziele. Ich möchte reisen und dabei entschleunigen - einfach niemanden sehen oder mit unzähligen Leuten quatschen. Ich hätte Lust, endlich einen lang gehegten Traum zu verwirklichen. Und das mache ich jetzt auch! Ich packe meinen Trekking-Rucksack und begebe mich auf einen langen Hike von Frankreich über die Pyrenäen, quer durch Nordspanien bis hin nach Santiago de Compostela. Mit etwas Kleingeld in der Tasche haue ich einfach ab und zeige allen nervigen Verpflichtungen den Mittelfinger. Nun höre ich auf meine innere Stimme, um mich irgendwo im Nirgendwo frei zu entfalten. Soweit das überhaupt möglich ist, würde ich dabei gerne auf inhaltslosen Smalltalk verzichten und mich ganz nebenbei meiner heimlichen Leidenschaft, dem Schreiben, widmen. Ich weiß, dass sich seit vielen Jahrzehnten schon etliche Jakobspilger auf genau den selben Wanderweg begeben. Sei es, um mit vergangenen, schmerzhaften Erlebnissen abzuschließen oder um einfach nur der farbenfrohen Natur zu huldigen und der frischen Luft mit täglicher Bewegung zu frönen. Nun werde auch ich mich auf das Reiseabenteuer Jakobsweg begeben, um meine Komfortzone der eigenen vier Wände in Berlin - Prenzlauer Berg zu verlassen und mich Tag für Tag einer neuen Herausforderung zu stellen.
Gehen, manchmal laufen oder rennen, sinnieren, beobachten, auf mich wirken lassen, einfach lauschen - all das kann mir dieser fast achthundert-kilometer-lange Wanderweg, wie der
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