Ariane Rücker - Nebelbraut

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Susi, die nicht einmal mehr für ihre Mutter zur nahegelegenen Bäckerei gehen konnte, hielt den Atem an. Die Augen weit aufgerissen, starrte sie ins Dunkel, die Blutflecken an der Wand hinter ihrem Bett schimmerten schwarz. Ihr Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, füllte sich mit Angst, drohte sie zu ersticken. Die Schattenwesen hatten sich in ihre Nischen zurückgezogen und lauerten. Susi versuchte, die Ungeheuerlichkeit zu begreifen, sich das Leben ohne all das Vertraute um sie her vorzustellen. Abschied zu nehmen. Abschied von Kerstin, mit der sie alles teilte und von Jens, der schon groß war und sich ihr Freund nannte, dann aber doch immer wieder Dinge tat, für die Susi Geschimpftes bekam, von Lulia aus der HO und der Bäckerin, die immer Bescheid wusste, vom Friseur, der mit der Schere in der Luft klapperte, von Herrn Seidel mit dem Knattermoped und vom Winkemann… Hier fielen ihr die Geister wieder ein…
Folgen Sie der kleinen Susi ins Dunkel des Schlafzimmers; lernen Sie Nofretete, die einsame Jägerin kennen; treffen Sie Krispin, den kühnen jungen Mann, der für eine Wette einen Viadukt überquert und zünden Sie für den sündigen Vater eine Kerze an …
Erzählungen, die Sie mitreißen werden.

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Schließlich schickten die Eltern Susi ins Bett. Widerwillig schlurfte sie ins Bad. Sie spielte vor dem Spiegel die Reklame aus dem Radio nach und obwohl der Vater sie mehrmals ans Waschen erinnerte, fielen ihr doch immer wieder neue Posen ein, die sie ausprobieren musste. Als sich ernste Gewitterwolken am Familienhimmel zeigten, ließ Susi endlich das Wasser aus dem Becken und sagte ihren Eltern `Gute Nacht´.

Der Vater kam immer noch einmal ans Bett um mit ihr zu reden und zu schmusen. Doch Susi hatte Angst vor dem Tag, an dem er sie für so ungezogen halten würde, dass sie allein ins dunkle Schlafzimmer tappen musste. Nachdem der Vater das Licht ausgeknipst und die Tür zu gemacht hatte, rückten die Geister wieder an Susis Bett heran. Sie machte sich steif. Im Mondlicht sah sie deutlich die Spuckeflecken an der Wand in der Ecke hinter dem Bett. Hier stand sie tagsüber immer, wenn sie die Teppichfransen absichtlich verstrubbelt hatte oder mittags nicht schlafen wollte. Früher hatte sie auch gern mit dem Aschekasten gespielt und war dafür in die Ecke geschickt worden, doch das tat sie schon lange nicht mehr. Sie hatte sich angewöhnt, mit der Zunge die rosa Kalkfarbe von der Wand zu lecken und die Mutter hatte sie daraufhin der Kinderärztin vorgestellt. Die alte Ärztin hatte gelächelt und der Mutter erklärt, ihre Tochter leide an Kalkmangel. Nun gab die Mutter ihr Kalktabletten, aber an der Wand leckte sie noch immer.

Im verschwommenen Grau der hereinbrechenden Nacht wirkten die Flecken riesig und dunkel und für Susi waren es Flecken aus Blut, das an der Wand herunterlief. Die Gardinen, die der Wind am offenen Fenster blähte, streckten gierige Finger nach Susis Bett aus und die Dielen knarrten so laut, dass sie genau hören konnte, wo sich die Geister aufhielten …

Aus der Wohnstube drangen laute Wortfetzen zu ihr ins Zimmer.

„...im November ...“,

„Niemand zieht im November um. Außerdem ist Coswig ein noch verschlafeneres Nest als Meißen!“

„... wird dir gefallen. ... mehr Geld verdienen ... gerade noch rechtzeitig vor Susis Schulanfang ...“

Atemlos lag Susi im Bett. Die Augen weit aufgerissen, starrte sie ins Dunkel. Ihr Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, füllte sich mit Angst, drohte sie zu ersticken. Die Schattenwesen hatten sich in ihre Ecken und Nischen zurückgezogen. Susi versuchte, die Ungeheuerlichkeit der Nachricht zu begreifen, sich das Leben ohne all das Vertraute um sie her vorzustellen. Abschied zu nehmen. Abschied von Kerstin, mit der sie alles teilte und von Jens, der schon groß war und sich ihr Freund nannte, dann aber doch immer wieder Dinge tat, für die Susi Geschimpftes bekam. Auch von der HO mit der Lulia und Frau Riedel, der Bäckerin, die immer Bescheid wusste. Vom Friseur, der mit der Schere in der Luft klapperte, von Herrn Seidel mit dem Knattermoped und vom Winkemann. Abschied von ... Hier fielen ihr die Geister ein.

„Ich ziehe bald um“, sagte Susi laut in die dicke Schwärze, die sich mit einem mal so warm anfühlte, dass sie die Decke weg strampelte. Sie lauschte eine Weile ihren Worten nach und als sich nichts regte, sagte sie:

„Ihr braucht euch gar nicht so anstrengen, lieb zu sein. Euch nehme ich sowieso nicht mit.“

Begegnung im Regen

„Ach bitte, wie heißt die Haltestelle, an der dieser mächtige Eisenbahnviadukt die Straße überquert?“ Amanda umklammert die Haltestange hinter dem Sitz des Busfahrers. Dennoch hat sie Mühe, sich in dem schwankenden Fahrzeug aufrecht zu halten. Die schmale Fahrbahn, die hier auf beiden Seiten von schroffen Felswänden gesäumt wird, ist unzählige Male geflickt worden und der Bus holpert über sich aneinanderreihende Schlaglöcher durch das enge Tal.

Der betagte Fahrer lässt sich Zeit mit der Antwort. Angestrengt versucht er, durch die verstaubte Scheibe den Blickkontakt zur hitzeflirrenden Straße zu halten. Amanda glaubt schon, er habe sie nicht verstanden.

„Die, wo oben die Burg steht?“, fragt er schließlich.

„Ja, die.“

„Wiesberg.“

„Danke.“ Amanda sucht ihren Platz auf. Im Vorbeifahren bemerkt sie einen Hobbyladen, der auch Malutensilien in seiner Auslage hat. Sie, die Malerin, ist seit einigen Tagen auf der Suche nach geeignetem Papier für ihre Landschaftsaquarelle. Hierfür verwendet sie eine besonders grobe Oberflächenstruktur. Vielleicht wird sie auf dem Rückweg hier aussteigen.

Das Ortsschild taucht am Straßenrand auf. Eine kleine Gemeinde im Tiroler Paznauntal. Amanda schaut fasziniert nach vorn. Über der Straße wölbt sich majestätisch der aus Feldsteinen gefügte Viadukt. Flankiert von der trutzigen Burg überspannt er neben der Fahrbahn auch die wild schäumende Trisanna, die sich unmittelbar danach mit der ebenso wilden Rosanna aus dem Stanzertal zur Sanna vereint. Gerade überquert ein von mehreren Elektroloks gezogener Güterzug das Monument und passiert anschließend die Burg. Amanda nimmt die Kulisse in sich auf. Auf ihrem Bild wird eine Dampflok den Zug ziehen. Der Bus hält an und entlässt sie.

Irritiert hebt sie den Blick. An dem gigantischen schneebedeckten Felsmassiv hinter dem Viadukt, das sie vor ein paar Minuten noch bewundert hat, haben sich Nebelfetzen verfangen, die den Himmel schnell in wolkiges Grau hüllen. Es beginnt zu nieseln. Amanda überlegt, was sie tun soll.

Das Vorhaben, jetzt eine Skizze von der Burg und dem Viadukt anzufertigen, muss sie aufgeben. Ratlos sieht sie sich um. Die Feuchtigkeit lässt ihre Jacke kalt am Körper kleben und fernes Grollen kündigt ein Gewitter an.

Amanda sieht sich nach einem Unterstand um, doch die wenigen Häuser sehen durchweg verlassen aus. Wahrscheinlich sind die Bewohner zur Arbeit. Unsicher blickt sie zur Burg hinauf. Das jahrhundertealte Massiv hebt sich schwarz vom violett unterlaufenen Himmel ab. Die roten Sommerblumen an den Fenstern wollen nicht zu der düsteren Atmosphäre passen.

Amanda erkennt geöffnete Fenster. Die Eigentümer müssen zuhause sein. Sie ringt mit sich, während die umliegenden Gesteinswände den rollenden Donner vielfach verstärken, wird ihr klar, dass sie hier unmöglich stehen bleiben kann. Zudem reizt sie das geheimnisvolle Gemäuer. Vielleicht erfährt sie von den Bewohnern etwas über die Burg und deren Geschichte. Für die Ausstrahlung ihres Bildes wäre das wichtig.

Amanda nimmt den Pfad, der sich in engen Kurven nach oben schlängelt. Es gießt inzwischen in Strömen, das Gewitter scheint sich unmittelbar über dem Ort zu entladen.

Trutzig erhebt sich das alte Bauwerk vor Amanda. Ein erneuter Donner prallt von den regendunklen Burgmauern ab, um sich hundertfach an den Felswänden ringsum zu brechen. Amanda rennt die letzten Schritte auf das offene Burgtor zu. Nur noch wenige Schritte, der Weg verschwindet hinter der Pforte unter dichten Baumkronen.

Ein Schild zwingt sie zum Stehenbleiben.

„Privatweg!

Durchgang und Durchfahrt bei Strafe verboten!

Achtung - scharfe Hunde.“

„Scharfe Hunde“, sinniert Amanda. Die Bewohner werden doch wohl nicht ihre Hunde auf sie hetzen, nur weil sie um einen Unterschlupf bittet! Geschickt sucht sie sich einen Weg zwischen den Pfützen.

„Ich dachte immer, die hatten schon im Mittelalter überall Pflasterstraßen!“, schimpft sie laut, während das Wasser in ihre Schuhe dringt.

Plötzlich vernimmt Amanda ein heiseres Röcheln. Ihr Blick erfasst einen dunklen Trenchcoat, flankiert von zwei wild an der Leine reißenden Dobermännern. Amanda hat keine Angst vor Hunden. Aber diese hier sind zweifellos darin geübt, ihr Revier zu verteidigen. In Amandas Nacken richtet sich jedes einzelne Haar auf.

„Was wollen Sie?“, herrscht der Mann sie an. Seine Augen verschwimmen hinter rechteckigen Brillengläsern, auf denen sich die Regentropfen sammeln. Amanda erholt sich nur langsam von dem Schreck. Noch immer atemlos zeigt sie mit der Hand nach oben. Wie um ihre Geste zu unterstreichen, verschluckt ein ohrenbetäubender Donner jedes weitere Geräusch, während ein Blitz die schwarze Silhouette der Burg gespenstisch hervortreten lässt.

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