Hans Fallada - Der junge Goedeschal

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Im Mittelpunkt dieses Pubertätsromans steht der Obersekundaner Kai Goedeschal, der angesehenen Familie eines hohen Beamten entstammend. Für seine Nöte und Sorgen findet der Heranwachsende weder Verständnis noch Resonanz. Der Zeitgeist vor dem Ersten Weltkrieg war konservativ geprägt, das spiegelt sich auch in den gängigen Erziehungsmustern wieder, die keinen Freiraum ließen für Rebellion oder romantische verklärung. Falladas Erstlingswerk lässt bereits die Ambitionen erkennen, die sein späteres Werk prägen sollten.

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Mit raschem Griff nahm er Wellhöhner einen Stoß Hefte ab und scheuchte ihn auf seinen Platz zurück. »Charakterisierung von Sallusts ›Bellum Catilinae‹, das war das Thema. Keiner hat's gebracht. Die meisten haben abgeschrieben. Franke, Sie indolenter Mensch, Auszüge aus dem großen Meyer kann ich mir selbst machen. Was, Sie wollen protestieren! Ja, sind wir denn in einer Kleinkinderschule?«

Er sah sich fragend um. »Gewogen und zu leicht befunden. Einwühlen, denken, selber denken, nicht so obenhin. Das ›Bellum Catilinae‹ ist ein Genuss, kein Sibirien. Alles schlechte Noten. Ob Sie sich schämen, weiß ich nicht. Schütt, unterhalten Sie sich in der Pause mit Ihrem Nachbarn. Beste Arbeit hat Goedeschal. Goedeschal, stehen Sie auf!«

›Aber ich will nicht. Was soll ich hier vor den andern? Ans Licht gezerrt stehe ich mit der Gebärde eines sich Vordrängenden.‹

»Sie sollten sich am meisten schämen! Ihren Gedanken fehlt Klarheit. Sie haben nicht gedacht, Sie haben geträumt. Die Klasse hört den Schluss: ›Und doch, wenn wir das ganze Werk noch einmal durchblättern, finden wir nur eine Stelle, in der Sallust wirklich schön und anschaulich schreibt. Und diese Stelle lautet: Catilina wurde weit entfernt von seinen Leuten zwischen den Leichnamen der Feinde gefunden, ein wenig noch atmend, und den trotzigen Sinn, den er im Leben besessen, noch im Tode verratend.‹ – Sie haben das gefühlt, Goedeschal, nicht gedacht. Lächerlich, daß dies die anschaulichste Stelle sein soll. Aber sonst gut. Setzen Sie sich. Was wollen Sie noch? Sie haben Ihr Skriptum vergessen? Bringen Sie es morgen mit. Setzen Sie sich, Mensch. Träumen Sie nicht wieder, setzen Sie sich.«

»Und doch habe ich recht. Denn ich sehe ihn, nur hier in diesem ganzen Buch sehe ich ihn. Er liegt einsam, erschlagen unter Feinden. Jubelnd stürzte er vor. Es war viel Rot um ihn . Aber nie war der Tod ferner von ihm als in jenem Augenblick, da das Schwert auf ihn zuflog. Dann lag er da, er hatte nicht Zeit gehabt, müde zu werden, feige zu sein. Eben noch stürzte das ganze Leben trunken durch seine Adern. Nun strömt es fort in die Erde, und es ist gut, so dazuliegen mit einem weiten Himmel über sich und der Erde wieder zu schenken, was sie ihm gab. – War ich es nicht, der im Dämmer nach ihm suchte? Zwischen den Stöhnenden irrend, wußte ich, er mußte stumm daliegen. Dann fand ich ihn. Seine Handflächen waren nun weit und plan. Aber sein Mund lächelte trotzig, stolz, verächtlich wie damals, da er den Fackelbrand seiner zerhackten, rasenden Reden in unsere Seelen leuchten ließ. Habe ich nicht an seiner Seite gekniet, in seinem klebrig gewordenen Blut und habe ihm gedankt, daß er mich, schon tot, den Mut lehrte? Ach, wo waren da die andern! Wo war Scheide, Arne, Klotzsch! Einsam knie ich, fern und allein in der Dämmerung, und seine toten Lippen lächeln mir zu.«

Er senkte den Kopf. Es war schwer, den Rückweg zu finden aus dem durchglühten Aschengrau dieser Sterbestunde zu dem staubtrockenen Grau der Schule. Was lohnte es sich zuzuhören! Sie waren alle weit fort. Er war doch allein. Wenn doch erst der Mittag da wäre!

14

Aber dann klingelt die Glocke viel zu früh. Nun muß er sich mit den andern hinausdrängen, Arne anbetteln, nun muß er wieder einmal erfahren, daß der Schritt bis zum Mittagessen so kurz nicht ist, daß noch drei Stunden vor ihm liegen, drei Stunden Mathematikarbeit, und er kann keine Mathematik!

»Arne, steckst du mir die Lösungen zu?«

»Jaja, natürlich.«

»Wann?«

»Nun, wenn ich fertig bin, so ...«

»Nein, nein, das geht nicht. Lieber Arne ...«

Franke drängt sich dazwischen. »Schütt! Goedeschal! Glaubt ihr, ich lasse mir das gefallen? Die ganze Klasse ist Zeuge. Indolenter Mensch hat er gesagt.«

»Ach geh!« murmelt Kai, »wir haben zu tun.«

Doch Franke beharrt und Arne, Arne hört ihm zu. »Eine Fünf darf er mir geben. Auch Karzer wegen Abschreiben. Aber er hat mich nicht zu beschimpfen! Ich sage es meinem alten Herrn. Was meinst du, Schütt?«

Arne antwortet, sie sprechen beide, Schütt und Franke, ein langes über die Schwere der Beleidigung, über die Art der zu erhebenden Einwände. An die Mauer gelehnt, verfolgt Kai mutlos das Wandern der Zeiger, gleich ist die Pause vorüber, und von Arne hat er nicht mehr als ein »Jaja«. Er sucht Arnes Blick einzufangen. Und dann denkt er daran, daß er diesmal nicht nur eine genügende, nein, eine gute Mathematikarbeit schreiben muß, sonst bleibt er zu Ostern sitzen, und daß er nichts weiß.

»Arne ...«

Aber noch immer hört Arne nicht, und nun fühlt man immer tiefer die Entmutigung, ein schweißtreibendes Entwürdigtsein durch das Hier-Warten, Hier-Betteln, Hier-noch-immer-Stehen. Wie wäre Empörung schön, aber Empörung kann man sich nicht leisten, denn man muß ja die Lösungen der Arbeit bekommen.

Bis wirklich die Glocke anschlägt, bis er dann in der Klassentür abgerissen, schmerzend die Zusage erhält: »Um zwölf. Verlaß dich drauf. Punkt zwölf. Ich verspreche es dir.«

Dann geht man wieder auf seinen Platz, und nun kann man wieder wünschen, daß bald Mittag ist, denn – nicht wahr? – nun hat man ja alles in der Hand, man hat sich gesorgt, bekümmert, aber dann das Schwere aus dem Weg geräumt und sich's teuer genug verdient, leicht zu sein.

15

Kai schiebt sein Heft von sich. Es freut ihn, diese Gleichungen zu lesen, diese a 2und b 2, diese Wurzelzeichen als fremde und ganz neue Dinge zu betrachten, die sich haben eindrängen wollen und die ihn nun doch gar nichts angehen.

Während er seinen Blick sichernd über den wolligen, tiefgesenkten Kopf Professor Bäckers gleiten läßt, blättert er weiter in seiner Kladde, fühlt das glatte Zurückgleiten der Seiten und liest das Gedicht, sein Gedicht, das er im Sieg über diese Stunden für Ilse geschrieben. Mathematikarbeit, aber nein, statt dessen ein Gedicht für Ilse! Dieses in »Jettchen Gebert« hineingelegte Blatt eines Tages findend, wird sie im halb verbotenen Überfliegen glauben, es sei durch Zufall im Buche.

Kai reißt ein Blatt aus seinem Heft, er schreibt die Zeilen ab, und ehe er sie knifft und in den Roman schiebt, liest er noch einmal die letzten Worte:

»Niemand verstand das stumme Flehen meiner Augen,

Und in dem Zittern der verkrampften Hände

Erkannten sie nur die empfangene Spende ...

Das ist mein Leid bei diesem Erdenwandeln.«

»Ja, dies ist alles und doch nicht zu viel. Abgesondert von allen mit traurigen Augen beiseitestehend, kann ich doch nicht – hier wird sie es fühlen – zu den andern treten, der ich so viel mehr bin als sie. Die Melancholie dieser Zeilen wird sie verführen, weich zu sein bei mir, und am Ende werde ich, den Kopf in ihrem Schoß, ausruhen können, meine Sorgen in ihre Hände hineinwachsen sehen und, nun ganz erleichtert, mich vor ihr neigen und ihre Hand küssen dürfen.«

Er sah vor sich. Wacher werdend, ließ er den Blick durch die Klasse gehen, und die Belebtheit der andern, ihr Zurechtrücken, ihr Blättern in Büchern ließ ihn leicht erschreckend zusammenfahren. Aber, da er nun begriff, als er sah, daß sie fertig waren, als die hastig hervorgezogene Uhr ein Viertel auf eins zeigte, hallte der Schreck, wie auf Messingplatten gehämmert, stärker, ein betäubender Lärm brach in ihm aus, er schrak zurück, sein Kopf strudelte, Wasser schien endlos zu stürzen.

Noch hoffend, schon verzweifelt, flüsterte er zum Nachbar: »Bist du schon fertig?«

»Längst! Du nicht? Ist doch blödsinnig einfach!«

Kai warf den Kopf herum, sah nach Arne: der blätterte in einem Buche. »Natürlich hat er sie nicht geschickt! Wieder vergessen! Hat gedacht, ich bekäme die Lösungen allein heraus. Aber ich habe doch sein Versprechen ...«

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