der viel größeren Bedeutung mit dem Mehr an Wahrheit,
wenn aus der Gegenwart die Vergangenheit besser verstanden
und mit dem besseren Verständnis in die Zukunft geleuchtet wird.
Trotz der Pros und Kontras bleibt es dabei,
dass der Weg in die Zukunft die Entscheidung von heute ist.
Da können die Politiker noch so viel herumschwadronieren.
Solange Korruption und Vetternwirtschaft das politische Geschäft bestimmen,
wird es in Zukunft mit den Erträgen fürs Volk nicht besser werden.
Wie die Fuge so die Revolutionen.
Beide haben ihren Kontrapunkt,
der anders als in der bachschen Fuge
nicht synchron verlaufen muss,
dafür synkopisch aber stärkere Akzente setzt.
Es besteht ein unkontrollierter Zusammenhang mit der Intelligenz,
dass es einerseits eine Verzögerung gibt,
während andererseits die Intelligenz davonrennt.
Da sind Revolutionen, die ihre Kinder fressen,
und woanders steht der Revolutionslehrling,
der sich mit Blick auf die Berge von Toten,
den Heeren von Vertriebenen
und dem übrigen Trümmerdesaster an den Kopf schlägt.
Man muss sich fragen, warum und für wen
die Revolutionsgeister eigentlich gerufen wurden.
Es kommen Ideologien an den Tag,
die die Produktivität in den Würgegriff nehmen
und ganze Volkswirtschaften ersticken lassen.
Auf der anderen Seite sind Programme im Umlauf,
die die Produktion innovieren und steigern,
dabei aber die Arbeitslosenziffer erhöhen
und die Menschen sozial verkrüppeln
und Familien ruinieren.
Die verspätet einsetzenden,
dafür umso stärkeren Akzente der Synkopen
können einem den Atem verschlagen,
dass es zum Atemstillstand kommt,
was doch mit dem Leben unvereinbar ist.
Die Dinge zielen auf die allgemeine Ernüchterung ab,
damit der Atemstillstand als vorübergehender Schock überwunden
und ein Weg in die Zukunft gefunden wird, der mit dem Leben vereinbar ist.
Die Ernüchterung soll stärker als bisher die Erkenntnis bringen,
dass es Revolutionen geben wird,
die nicht zum Vorteil des Volkes sind,
wenn hinter den populistisch hochgeschraubten Reden und
aufgesetzten Demonstrationen
der Machtkampf und die Intrige zwischen den herrschenden Clans
auf den Schultern und mit dem Blut der Unwissenheit ausgetragen wird.
So oder so sollte ein starker Kontrapunkt zum Tragen kommen.
Geschlechterrevolution und das Geschlecht.
Kulturrevolution und Schlender,
Populationen vor dem Abgrund,
rezessiv Verstecktes im Aufbruch.
Der Geist ist verflogen,
nun randaliert das Fleisch.
Die Gesellschaft generiert neue Bürger
und verteilt neue Bürgerrechte dazu.
Mit dem Sozialismus hat es nicht geklappt,
unschwer den Grund dafür zu finden.
Nun entsinnt man sich der Geschlechter
und Geschlechterbahnen zu den Ebenen
einträglicher Geschäfte in Politik und Wirtschaft.
Die Geschlechterpolarität soll in den Kasten der Geschichte,
beide Seiten wollen gleiches Sagen haben.
Unbedeutend soll die biologische Besonderheit sein,
denn was die eine Seite kann, das kann die andere Seite auch,
so sagt es die eine und die andere Seite.
Aus der natürlichen Gegebenheit
wird die Frage zum Gewächs, ob es zutrifft,
dass der Drang nach Gleichberechtigung die Neutralisierung ist,
die im Kern schon die Fäulnis der Dekadenz hat.
Auf dem Boden der Mutmaßung
liegt und wartet die verschleierte Substanz,
wie sie von der Natur gegeben ist,
nun in anmaßender Verkennung,
die der Abwertung der Differenzierung gleichkommt.
Die spezifischen Besonderheiten wie Charme,
mütterliche Wärme und Hingabe,
der Fleiß und Mut des Mannes
in der Standhaftigkeit der Verantwortung,
sie alle laufen auf Gleisen mit der neuen Weichenstellung.
Der Sicherheitsring um die Familie ist entkoppelt.
Äußere Einflüsse wirken sich schädlich aus,
denen die Familie wehrlos ausgeliefert ist.
Die Geschlechterneutralisierung zugunsten der äußeren
formalen Gleichberechtigung in der Gesellschaft
ist ein tiefer Eingriff in die natürlichen Werte
des biologisch-psychologischen Gleichgewichts.
Der Eingriff ist nicht nur eine Verschiebung
auf der geschlechter-spezifischen Balancierstange,
er weist vielmehr auf die Brüchigkeit mit den abartigen Folgen hin.
Die Gleichberechtigung auf dem großen Teller der Globalisierung
entspricht im Mangel und der Abwertung der subtilen Differenzierung
dem Verlust genuin biologischer Werte.
Die Forderung nach Gleichberechtigung wird um so lauter,
je weniger die biologisch-psychologische Besonderheit
in die ihr zukommende Dimension und Mitte gerückt
und in ihrer ursprünglich großen Bedeutung beachtet wird.
Der feministisch gesellschaftlichen Forderung
liegt auf dem Tisch vieler Familien
das Paket innerer und äußerer Konflikte gegenüber.
Ganz oben auf der Liste steht das Vertrauen der Kinder,
das den Eltern gegenüber so rein und vorbehaltlos ist.
Wer bemüht sich um sie und schützt sie
bei der Zerbrechlichkeit und den familiären Verwundungen?
Die Ursachen sind komplex und verschnürt,
weil es die Gefühls-, Gesprächs- und Liebesdefizite gibt,
was zusammen das Defizit des Verstehens
mit der versunkenen Bereitschaft zur Hinwendung ist.
Wenn im Aufbruch das rezessiv Versteckte blüht,
beginnt der entzündete Faden durch die Generation zu glühen.
Die Kultur braucht die Erneuerung, wenn sie leben will.
Sie ist vor der Revolution nicht gefeit.
Die Hinterher-Bewertung über Nutzen und Schaden
hängt von der Erkennung
beziehungsweise Verkennung der großen Werte ab.
Psychoanalyse ist ein Beobachtungsvorgang
zur Erkundung, Reparatur und Wiederherstellung,
bei der die Reste aufgelesen, gesäubert
zusammengesetzt und dorthin gesetzt werden,
wo sie ursprünglich hingehören.
Das aber ist nur dann möglich,
wenn noch Reste zu fassen sind.
Bei Totalschäden
ist die bloße Ausbesserung nutzlos,
dort ist sie eine Vergeudung von Arbeit und Material.
Das trifft für das Fahrzeug zu,
das schrottreif durch ein neues Fahrzeug zu ersetzen ist,
wenn es mit der Versicherungszahlung stimmt.
Bei der Seele ist es anders.
Sie kann im Schadensfall weder verschrottet
noch gegen eine neue Seele eingetauscht werden.
Der Mensch kann nicht von einer Seele in die andere umsteigen,
kann sie auch nicht veräußern oder verkaufen,
sondern bleibt für die Dauer seines Daseins mit ihr verbunden.
Deshalb kommt der Psychoanalyse
die Aufgabe bis zur Tragweite der Lebensrettung zu.
Geburt und Geburtsumstände,
Geschlecht und Geschlechtsumstände,
Arbeit und Arbeitsumstände,
Status und Statusumstände.
Sie ergeben zusammen das Leben mit den Lebensumständen,
die noch andere dingliche Umstände umfassen.
Das Auflesen, Säubern und Zusammensetzen der Teile ist von vitaler Bedeutung.
Vieles ist aus dunklen Gründen zu heben,
was hinunter bis in abgründige Tiefen reicht.
Strukturelemente werden über weite Strecken ans Licht gebracht,
die je nach Lichtbrechung durch die unterschiedliche Spaltbeschaffenheit
in anderen Farben zum Vorschein kommen.
Das und Artverwandtes setzen die Substanz voraus,
die gefunden, gefasst und eingesetzt werden muss,
solange sie förderungsbedürftig und förderungswürdig ist.
Die geschlechtliche Neuorientierung.
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