Marina Köhler - Die Dunkelheit der Unschuld

Здесь есть возможность читать онлайн «Marina Köhler - Die Dunkelheit der Unschuld» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Dunkelheit der Unschuld: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Dunkelheit der Unschuld»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Was ist es, das den Weg eines Menschen, ja den Menschen als Person selbst so stark verändert, dass er weit von dem endet, was er gewesen ist? Ist es ein einzelnes, gravierendes Ereignis, das ihn in der Grundstruktur so erschüttert, dass er – wenn er es überstanden hat – nicht mehr derselbe ist?
Oder ist es die Summe der kleinen Entscheidungen, die man an den einzelnen Weggabelungen trifft?
Sind es Momente, die sich wie ein Mosaik zusammensetzen und irgendwann ist es ganz anders, als ursprünglich geplant?

Die Dunkelheit der Unschuld — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Dunkelheit der Unschuld», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

***

Mick wusste nicht, warum er zu der Verhandlung und zur Urteilsverkündung gegangen war. Dieses Verhalten war absolut untypisch für ihn, aber er hatte sich Erklärungen zurechtgelegt: Dass er sich ein Bild vom Vergewaltiger machen wollte. Dass es zeitlich ging und er zufällig auf den Termin gestoßen war und es ihm hilfreich sein konnte für später. Aber die Wahrheit war einfach: Die Frau war ihm wieder nicht mehr aus dem Kopf gegangen, seit er von der Verhandlung gehört hatte. Es war keine Schwärmerei oder sexuelles Interesse, dafür hätte er wohl aufgrund der Umstände auch fast pervers sein müssen. Irgendwie schwirrte sie dennoch immer wieder durch seinen Kopf und er machte sich Gedanken um sie und egal was er tat, er konnte es nicht abstellen. Er hoffte, durch den Besuch des Gerichts endlich einen Schlussstrich ziehen zu können.

Sie wirkte leicht angeschlagen, aber hielt sich erstaunlich gut. Sie straffte ihre Schultern und versuchte mit fester Stimme zu sprechen, aber sie vermied Blicke in Fischers Richtung. Ihm fiel auf, dass dennoch ihre Augen ab und zu für einen kurzen Moment zu ihm wanderten, als ob sie etwas suchten. Reue vielleicht, Scham... Aber davon konnte Mick nichts entdecken, was ihn wütend machte. Der Mann redete nur von sich, er zeigte kein Bedauern, ihm schien nicht klar zu sein, was er dem Mädchen angetan hatte.

Mick atmete tief durch als die Aussage vorbei war und versuchte seine Gefühle runterzufahren, wie er es im Laufe seiner Arbeit gelernt hatte.

Er saß hinten in einer Ecke, weit weg von ihr. Er wollte nicht, dass sie ihn sah. Vielleicht wäre es ihr komisch vorgekommen oder unangenehm und er wollte sie nicht weiter belasten.

Dann kam die Urteilsverkündung, ohne es zu merken, hielt er die Luft an…

Als er das Strafmaß hörte, war er etwas erstaunt. Bewährung konnte er in so fern nachvollziehen, dass er leider wusste, dass dies bei Ersttätern oft angewandt wurde. Aber die Länge erschien ihm wenig, gerade angesichts des kalten Verhaltens des Mannes. Er hatte das Ganze geplant, immerhin hatte er dafür gesorgt, dass sie allein im Geschäft bleiben musste, es war keine Tat im Affekt gewesen. Der Richter hatte das Geständnis als strafmindern angesehen, aber was hätte abstreiten auch gebracht? Es gab einen verlässlichen Zeugen. Mick schüttelte den Kopf und wusste wieder, warum er die Urteile nicht mehr verfolgte, oft hinterließen sie einen schalen Beigeschmack.

Er wandte vorsichtig den Kopf und blickte zu Emma. Sie war schneeweiß im Gesicht geworden, Tränen liefern über ihr Gesicht, aber sie schien es nicht zu merken. Sie saß wie erstarrt und war gleichzeitig in sich zusammengesunken. Die beiden Frauen neben ihr sprachen mit ihr und sie erwiderte etwas, sichtlich erregt. Dann brach sie weinend zusammen. Es gab ihm einen Stich ins Herz. Warum hatte er es nicht bei ihrem letzten Treffen belassen, als sie stark und zuversichtlich gewirkt hatte, hatte sich so an sie erinnert? Jetzt sah sie verloren aus, zerstört, hoffnungslos.

Der Täter ging mit seinem Anwalt an ihm vorbei und er hörte, dass er etwas über Berufung sagte. Mick lachte bitter, der Mann schien sich auch noch ungerecht behandelt zu fühlen. Keinen Blick hatte er zu Emma geworfen, nicht versucht sich zu entschuldigen. Diese saß immer noch aufgelöst da und konnte nicht aufhören zu weinen.

Eine unbändige Wut packte ihn. Womit hatte diese junge Frau, dieses Leid verdient? Er nahm seine Sachen und verließ aufgewühlt den Gerichtssaal. An solchen Tagen fühlte er sich in seiner Arbeit hilflos und erschöpft. Er konnte nur versuchen die Täter zu erwischen, aber über die Strafe entschied ein anderer. Und manchmal schien die Strafe der Tat einfach nicht gerecht zu werden.

Er ging nach Hause, schlüpfte in seine Joggingsachen und begann mit hohem Tempo zu laufen, weg von den Gedanken, weg von der Wut, weg von dem Bild von dem Häufchen Elend auf der Gerichtsbank. Er wollte nicht wissen, wie groß ihr Gefühlschaos erst sein musste, er wünschte sich nur, er wäre nicht bei der Verhandlung gewesen. Dann wäre diese große Ungerechtigkeit zwar auch geschehen, aber er hätte wenigstens nichts davon gewusst. Manchmal war Verdrängen und Abschotten vielleicht wirklich der einzige Weg um mit so etwas umzugehen, denn sein Kampf würde ihr Leid jetzt auch nicht heilen können.

***

Emma lag in ihrem Bett und starrte ins Halbdunkel. Der Wecker zeigte 6 Uhr morgens, viel zu früh für einen Samstag, insbesondere, da sie erst kurz nach 1 Uhr eingeschlafen war. Die Schlafstörungen waren zurückgekommen, stärker als zuvor, aber sie hatte nicht mal die Motivation sich neue Tabletten zu holen. Was sollte es auch bringen? Ob sie schlief, ob sie wach war, ob Albträume sie plagten oder Gedanken – was machte es schon für einen Unterschied? Es war alles gleich, egal ob sie lebte oder tot war. Sie erschrak nicht mehr angesichts dieses Gedankens, sie war es inzwischen gewohnt, dass der Wunsch zu Sterben immer irgendwo anwesend war. Angesichts des milden Urteils gegenüber dem Mann, der ihr Leben zerstört hatte, glaubte sie aber endgültig nicht mehr, dass Selbstmord eine sichere Erlösung war. Sie sollte nicht sterben, sie sollte leiden, so schien es ihr Schicksal zu sein und sie wollte nicht auch noch als Pflegefall enden. Vielleicht wurde sie auch langsam paranoid, vielleicht war das der Grund, warum sich die meisten Bekannten von ihr abgewandt hatten.

Man hatte wohl erwartet, dass sie spätestens nach dem Urteil endlich nach vorne schauen würde, vergessen würde, aber die Verhandlung war ein Schlag ins Gesicht gewesen, hatte sie komplett zurückgeworfen. Wenn sie nach vorne blickte, sah sie nur Dunkelheit, Hoffnungslosigkeit und Angst.

Sie hatte einen Studienplatz bekommen, aber wozu sollte das eigentlich gut sein? Sie würde auch dort kläglich scheitern, dessen war sie sich sicher.

Trotzdem würde sie das Studium antreten, sie musste ja Geld für ihr künftiges Leben verdienen. Außerdem wollte sie hier weg, das Fremde ängstigte sie nicht. Das Verbrechen war in vertrauter Umgebung geschehen, es gab also nichts, was sie schützen würde.

Das Ticken ihrer Armbanduhr bahnte sich einen Weg in ihr Gedächtnis, rational war ihr klar, dass es nicht so laut sein konnte, aber in ihrem Kopf hallte es wider und schien wie ein Flipper-Ball von der einen Kopfseite in die andere zu schießen. Vor ihren Augen begann es zu flimmern und Lichtblitze tanzten in Ihrem Blickfeld.

Scheiße, es ging wieder los, ihr Kopf wehrte sich gegen das ständige Grübeln und den wenigen Schlaf mit einer erneuten Migräneattacke mit starker Aura. Sie spürte wie eine kalte Faust sich um ihren Magen legte und Galle ihren Hals hinaufstieg. Mühsam richtete sie sich auf und suchte fahrig nach ihren Migränetabletten. Sie wusste in ein paar Minuten würde ihr Kopf fast explodieren und sie würde zu keinem Gedanken mehr fähig sein. Doch danach würde sie in einen tiefen traumlosen Schlaf fallen, der alles verschluckte. Vielleicht suchte der Körper also auch nur einen Weg sich zu schützen.

***

Noch ein Schritt, ein weiterer Schritt, immer einer nach dem anderen. Ihre Lunge brannte und ihre Beine waren schwer, aber sie war nicht gewillt aufzugeben. Sie konnte sich nicht zu viel aufraffen, aber das Joggen und Sprachenlernen hatte sie beibehalten. Inzwischen trainierte sie jeden Tag, stets dieselbe Runde im Park. In der weitläufigen Grünfläche war immer etwas los, aber es verlief sich gut, so dass man genug Platz hatte und sich nicht ständig in die Quere kam. Sie mochte das Grüne dort, die großen Büsche und die kleinen Ecken, in die man sich zurückziehen konnte, wenn man wollte. Die Natur beruhigte sie zumindest etwas. Sie hatte immer ihre Kopfhörer dabei, die Musik half ihr den Kampf durchzustehen, sie war einfach keine Sportskanone und ihr Körper versuchte immer wieder die tägliche Anstrengung abzuwehren. Sie schaute sich die einzelnen Menschen, die sie passierten, nicht an; wenn sie grüßten, nickte sie kurz zurück. Bestimmt hatte sie einige von ihnen schon öfter hier gesehen, aber es war ihr egal. Sie wollte niemanden kennenlernen, sie brauchte keine Kontakte, sie war nur zum Laufen hier.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Dunkelheit der Unschuld»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Dunkelheit der Unschuld» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Dunkelheit der Unschuld»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Dunkelheit der Unschuld» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x