Marina Köhler - Die Dunkelheit der Unschuld
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Oder ist es die Summe der kleinen Entscheidungen, die man an den einzelnen Weggabelungen trifft?
Sind es Momente, die sich wie ein Mosaik zusammensetzen und irgendwann ist es ganz anders, als ursprünglich geplant?
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Sie wünschte sich plötzlich, ihre Mutter würde zu ihr kommen, ihr über den Kopf streichen und sie in den Arm nehmen, doch Irina sah eher aus, als hätte sie am liebsten fluchtartig das Zimmer verlassen.
„Triffst du dich Samstag nicht immer mit Anna, Mama?“ Irina blinzelte unsicher und versuchte ein Lächeln. „Ja, aber das werde ich natürlich absagen. Ich bin für dich da.“ Es klang wie eine Zeile aus einem Stück, die tausendmal wiederholt worden war, einstudiert, fremd, nicht echt.
Emma wollte nicht zu hart mit ihrer Mutter sein, sie war schon mit kleinen Gefühlen überfordert und diese Situation war neu und unkontrollierbar für sie. Doch jetzt gerade fehlte ihr jede Kraft sich auch noch damit auseinander zu setzen. Daher versuchte sie ein Lächeln, wusste aber nicht, ob es auch nur annähernd gelang. „Geh bitte, Mama. Es ist okay. Mein Körper tut etwas weh und ich bin müde, ich möchte einfach noch schlafen. Mir geht es soweit gut. Ich werde mich nachher noch mit Jenny treffen, es ist also wirklich kein Problem. Glaub mir.“ Irina zögerte, doch Emma sah, wie sehr sie ihrem Vorschlag folgen wollte. Sie versuchte das Lächeln oder was für eine Grimasse auch immer es war noch zu verstärken. Ihre Mutter holte tief Luft und schien merklich erleichtert. „Okay, aber Frühstück richte ich uns gleich her. Ich gehe zum Bäcker und rufe dann in deiner Arbeit an. In 15 Minuten ist alles fertig.“ Emma nickte und schloss wieder die Augen. Dann hatte sie noch 15 Minuten um irgendwie aufzustehen, um diese Last auf ihrem Körper loszuwerden und wieder zu lernen sich zu bewegen. 15 Minuten – Zeit schien zu einer zähen Masse geworden zu sein seit dem Moment, als Brock sie gerettet hatte, Emma schien darin gefangen, ohne eine Möglichkeit einzugreifen oder zu reagieren. Minuten waren unerträglich lang, doch jetzt rannten sie, drängten sie in eine Welt, in der sie aufstehen und sich normal benehmen sollte. Dabei schien es ihr als läge das „normale“ Leben tausende Kilometer entfernt und sie hätte bereits vergessen, wie es sich anfühlte.
***
Nur einmal hatte Emma in den Wochen nach der Tat geweint und das war gewesen, als sie ihrer Freundin Jenny davon erzählt hatte und diese sie fassungslos an sich gezogen hatte. Schluchzer hatten sie geschüttelt und die Tränen schienen nicht zu versiegen.
Als sie später den anderen wenigen Personen in ihrem Umfeld, die es wissen mussten, davon erzählte, hatte sie es abgespult wie eine Geschichte, an der sie selbst kaum beteiligt war. Keine Details, nicht zu viel Worte, sonst würden die Schatten sie vielleicht auch tagsüber jagen und nicht nur nachts in ihren Träumen.
Emma tat das, was sie am besten konnte – sie funktionierte. Und ihre Umwelt schien dankbar dafür zu sein.
Am Anfang versuchte sich ihre Freunde noch besonders Zeit für sie zu nehmen, aber nach gut einem Monat reduzierte es sich auf ein Normalmaß, es schien ihr ja ganz gut zu gehen.
Emma hatte etwas abgenommen, aber das fiel kaum auf, da sie bevorzugt weitere Klamotten trug, um keine Aufmerksamkeit auf ihren Körper zu lenken.
Sie ging zur Schule und lernte, die Arbeit hatte sie aufgegeben. Man war ihr entgegengekommen und hatte den Monat noch weitergezahlt und den Vertrag problemlos aufgelöst, nicht ohne ihr zu sagen, dass sie jederzeit wiederkommen könne. Als ob das auch nur annähernd eine Option gewesen wäre…
Die Tage vergingen und jeden Abend war sie stolz, wenn sie wieder einen geschafft hatte, ohne groß aufzufallen.
Am schwierigsten waren jedoch die Nächte. Eigentlich war sie immer müde, aber kaum lag sie im Bett, war sie hellwach. Sie wünschte sich Schlaf, aber sie fürchtete gleichzeitig die Träume, die immer wieder kamen. Irgendwann schlief sie doch vor Erschöpfung ein, aber nicht für lange. Der Körper holte sich nur das, was er zum Überleben brauchte. Manchmal wachte sie mit nassem Gesicht auf, sie schien im Schlaf zu weinen, aber am Tag kamen keine Tränen.
Innerlich fühlte sie sich wie tot, aber nach außen wahrte sie den Schein. Sie trug eine Maske, wie sie es ihr Leben lang getan hatte. Alles war also wie immer - irgendwie. Und doch war alles ganz anders. Dunkler, grauer, kälter. Manchmal spielte sie das „was wäre, wenn Spiel“: was wäre, wenn sie an diesem Tag nicht gearbeitet hätte? Oder was, wenn Herr Brock nicht mehr zurückgekommen wäre, wenn die Vergewaltigung zu Ende gebracht worden wäre? Vielleicht würde sie sich dann eher so fühlen, als hätte sie ein Anrecht auf Schmerz und Verzweiflung, auf Aufmerksamkeit und Unterstützung.
Doch meistens war ihr Kopf nur damit beschäftigt irgendwie ein Bild der Normalität aufrechtzuhalten und den Alltag zu meistern. Bis zur Nacht, wenn er die ganzen verdrängten Bilder wieder hochholte und die Dunkelheit gewann.
***
Erst war es nur eine leichte Nervosität. Ein Gefühl, als würde irgendwo Gefahr lauern, unvermittelt entstanden scheinbar ohne Grund. Emma schaute sich im Supermarkt um, aber die konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. Die wenigen Leute, die auch einkauften, schienen alle mit sich selbst beschäftigt. Trotzdem wuchs die Unruhe in ihr, ihr Herz schlug immer schneller, es begann regelrecht zu rasen. Jetzt nur nicht durchdrehen, beschwor sie sich selbst und versuchte sich an eine Atemübung zu erinnern, die sie früher mal gemacht hatte. Vier Sekunden einatmen, kurz anhalten, dann acht Sekunden ausatmen. Doch der Fokus auf den Atem schien es nur noch schlimmer zu machen. Inzwischen pochte ihr Herz so stark, dass sie es hart an ihrem Brustkorb spürte. Sie bemerkte, dass ihre Hände zitterten und krallte sie um den Griff des Einkaufwagens. Schwindel stieg in ihr auf und ihre Knie wurden weich. Was war, wenn sie hier jetzt umkippte? Ihr Brustkorb schmerzte, ihre Lunge brannte, ohne, dass sie es gemerkt hatte, war ihr Atem schneller und kürzer geworden. In Panik drehte sie sich um und stürzte nach draußen.
***
„Darf ich fragen, was Sie dazu bewegt hat, sich doch auf eine Therapie einzulassen?“ Die Psychologin der Beratungsstellte blickte sie freundlich an. Emma schluckte. „Nachdem die Panikattacken immer öfter kamen, bin ich eines Morgens aufgewacht und hab mir gedacht, dass es so nicht weitergehen kann. Das Leben, welches ich geführt habe in den letzten Wochen war einfach kein Leben mehr. Ich schwebte irgendwo zwischen Leben und Tod und musste mich endlich für eine Seite entscheiden.“ „Und Sie haben sich letztlich für Leben entschieden?“ „Ja, aus Mangel an umsetzbaren Alternativen. Ich fand den Gedanken zu sterben wesentlich angenehmer, aber alle Tötungsmethoden, die für mich in Frage gekommen wären, waren zu unsicher. Ich wollte nicht auch noch krank vor mich hinsiechen, weil mein Selbstmord nicht geklappt hat. Ich habe sogar im Internet recherchiert, erstaunlich was man dort alles findet. Letztlich musste ich einsehen, dass keine Lösung, die nicht mit zu großen Schmerzen verbunden ist, sicher genug ist.“
Falls die Psychologin geschockt war, ließ sie es sich zumindest nicht anmerken. „Eine rationale Entscheidung, also? Wie war ihr Gefühl dabei?“ Emma blickte starr auf den Boden. „Verzweiflung, Hilflosigkeit, schließlich ergebenes Hinnehmen. Aber wenn ich schon am Leben bleiben muss, dann will ich wenigstens das Beste daraus machen. Und eine kleine, sehr leise Stimme in mir sagt auch, dass ein Arschloch wie Fischer mich nicht klein kriegen soll.“ Die Therapeutin machte eine kurze Notiz. „Wenn Sie sich ein Mantra für sich aussuchen sollten, dass ihnen dabei helfen könnte, weiterzumachen, welches wäre es?“ Emma schloss die Augen und überlegte. „Alles wird besser.“ Sie spürte, wie die Therapeutin ihr einen Blick zuwarf. Ja, alles sollte besser werden, denn daran, dass es wirklich wieder gut werden würde, konnte sie nicht glauben.
Es war das eine zu beschließen weiter zu leben, aber das andere, dies auch ihrem Körper beizubringen. Tagsüber konnte sie sich beschäftigen, doch nachts, wenn das Unterbewusstsein freie Bahn hatte und sie sich nicht wehren konnte, zog es immer wieder die hässlichen Bilder heraus und konfrontierte sie damit. Nachdem sie morgens immer sofort aufgesprungen war ohne Rücksicht auf die Uhrzeit, um sich eine Beschäftigung zu suchen, bevor die Erinnerung sie einholte, änderte ihr „Es“ die Taktik. Jede Nacht suchten sie lange intensive Träume heim, die sich immer um die versuchte Vergewaltigung drehten. Die Träume schienen endlos, manchmal sagte sie sich im Schlaf, dass es nur Träume seien und es war, als würde sie aufwachen. Aber es waren Träume in den Träumen, was es noch schwieriger machte, weil sie so den Überblick verlor und die Geschehnisse ihr real erschienen.
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