Esther Grünig-Schöni - Schlafen - Die Nacht und das Andere

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Schlafen - Die Nacht und das Andere: краткое содержание, описание и аннотация

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"Alles begann mit einem Mann, der vom Waldweg herkam. Er schritt aufs Dorf zu. Er war nicht mehr jung; einer mit einem lustigen schwarzen Béret auf dem dichten dunkelbraunen Haarschopf (dem ein Haarschnitt nichts geschadet hätte), ein Mann mit aufmerksamen Augen. Seine schlanke Gestalt passte nicht recht zu der leicht schleppenden Gangart; und immer wieder hielt er kurz ein, um sich zu orientieren, um einen Ausblick in sich aufzunehmen.
'Ach, da ist es ja! ' …."
Keiner weiß, was er ist und wer er ist und auch nicht, was er will. Was wird geschehen?

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Einige der Gäste beobachteten ihn aus den Augenwinkeln, taten so, als ob sie aus dem Fenster schauten. Nur selten starrte ihn einer offen an. Da saß also ein recht seltsamer Fremder am Holztisch mit der rotkarierten Tischdecke und den Blumen darauf – künstliche - denn echte gingen von heute auf morgen ein im Qualm. An der Wand über ihm hing eine Vereinsfahne, Jahrzehnte alt bereits und etwas vergilbt. Daneben ein gläserner Schaukasten mit Trophäen und Auszeichnungen - Kelche und Becher. Die ortsansässige Schützengesellschaft stellte stolz aus. Eine Staubschicht lag wie ein grauer Schlafmantel darüber. Daneben glänzte eine große Fotografie, ein Gemeinschaftsbild des steif grinsenden Gesangvereins. Alles Zeichen gutbürgerlicher Biederkeit, die hier zur Schau gestellt wurden, weil das üblich und schon immer so gewesen war.

Auch die Dörfler glaubten, an der Art des Fremdlings einen vornehmen Herrn in unpassender Kleidung - einer Verkleidung? - zu erkennen. Selbst Seppi, der trottelige Säufer des Ortes, hier aufgewachsen und geduldet, kam mit seinem dauernd vernebelten Hirn zum gleichen Ergebnis. Er trompetete es wie ein vorlautes Kind in den Saal: "Das... das ist ein Millionär! Bestimmt! Ein Pro...Pro...mi, ach, einer, den jeder kennt, ei...ein Berühmter eben! Vielleicht vom Fernsehen oder..." "Ausgerechnet hier bei uns?" wunderte sich einer seiner Kumpane. "Wa...rum...Warum nicht? He? Du! Wi...wir sind auch jemand! Hier hat...hat er Ruhe! Ja!" Dabei starrte er den Mann mit großen Augen an. "Ruhe! Ja!"

Seppi saß dreckig und zerlumpt da, in seinen ausgelatschten Schuhen, mit seinen verfilzten Haaren und der schweren, ihn immer umwabernden Alkoholwolke. Sein Bart überwucherte beinahe das ganze aufgedunsene Gesicht. Das Weiß der Augen war bei ihm gelb, die noch vorhandenen Stummelzähne ebenso. Die langen Fingernägel trugen Trauer, die Nase leuchtete wie ein Stoppsignal. "Vielleicht hast du recht", murmelte einer. "Der sieht beinah' wie Seppi aus!", grunzte ein zweiter Kumpan. "Quatsch!", knurrte der andere. "Und wenn schon!" Seppi wiederholte, noch immer starrend: "Hier ist ruhig!" Die Umsetzenden klopften ihm auf die Schultern, ließen ihm seinen kleinen trotzigen Willen. "Ja, ja! Ist ja gut!" Der Fremde lachte. Da kicherte Seppi wie ein Irrer und tastete nach seinem Glas.

Wer ist er?

Elsa Mürner hantierte in ihrem Laden. Sie holte die Pakete von der Eingangstüre und packte die Ware aus. Dabei beobachtete sie die Straße. Erinnerungen tauchten auf. Sie roch den Sommer. Jenen Sommer, der ihr erst eine Liebe schenkte und dann wieder nahm. Sie dachte an die schöne Zeit mit dem Mann, sah ihn und sich in der Wiese liegen. Doch sie dachte auch an das Ende. An ihre Enttäuschung. Und daran, dass sie von da an alleine geblieben war. Manchmal, wie heute, fühlte sie Neid in sich aufkommen, wenn sie engumschlungene Paare sah oder Familien beim Sonntagsspaziergang. Dann kam es vor, dass sie ungerechtfertigt über dieses und jenes schimpfte, dass sie den Drang verspürte zu verletzen. Aber nur ab und zu, wenn es ihr schlecht ging.

Im Lauf der Jahre war das ganze Dorf ihre Familie geworden. Die Leute waren beim Einkauf gesprächig, und Elsa galt als gute Zuhörerin und geduldige Klagemauer. Sie mochte es sogar ein wenig, wenn andere Kummer hatten. Sie kannte sich darin aus und konnte Auskunft erteilen. Als junges Mädchen hatte sie ihre kranke, bettlägerige Mutter pflegen müssen. Die Geschwister waren flügge, und so blieb diese Aufgabe an ihr als der Jüngsten hängen. So war sie früh durch Pflichten gebunden. Sie half auch dem Vater im Laden. Als die Mutter starb, und der Vater mit zunehmendem Alter müde wurde, übernahm sie die kleine Kolonialwarenhandlung und führte sie in seinem Sinne weiter. Selbst das Schild mit dem verblichenen Schriftzug entfernte sie dem Hausfrieden zuliebe nicht. Hatte sie je eine Wahl gehabt? Alles war unaufhaltsam in vorgegebenen Bahnen gelaufen und sie hatte sich nie dagegen aufgelehnt. Der Vater lebte mit ihr im Haus, half ab und zu im Laden aus. Die Zeit verging. Ihre braunen Haare waren inzwischen grau durchsetzt. Nicht nur in den Augenwinkeln machten sich Fältchen bemerkbar.

Vom Fremden im Dorf hatte sie gehört. Wenn sonst nichts glatt funktionierte, das Buschtelefon tat's bestimmt und in atemberaubender Geschwindigkeit. In dem Ort gelang es niemandem, etwas längere Zeit zu verheimlichen; nicht vor Elsa, nicht vor Irma von der Post. Im Gegensatz zu Irma hatte Elsa jedoch kein giftiges Mundwerk, eher ein gut informiertes. Gut geölt war es außerdem und ihre Augen und Ohren hatte sie stetig auf Empfang. Sie wusste, dass der Fremde nicht im Gasthaus übernachtet hatte. Susanne und das Stubenmädchen Maria waren schon einkaufen gekommen und hatten berichtet. Wo also war er untergekrochen? „Diese Nacht ist's kaum möglich gewesen, im Freien zu schlafen. Es hat die ganze Zeit geregnet", sagte Maria, und Susanne ergänzte: "Unsere einzige Brücke ist zu niedrig. Da kann keiner drunter hausen." "Sieht er aus wie ein Landstreicher?" "Ja und nein." Susanne schilderte ihre Eindrücke. "Er hat also Geld?" "Ja." "Vielleicht ist er weitergezogen." "Oder er kennt doch jemanden."

Gab's da etwas Verheimlichtes? Das musste herauszufinden sein. Bestimmt würde ihr das gelingen. Elsa war zuversichtlich. Sie putzte das Glas der Schaufenster, saugte das Linoleum und die Fußmatte sauber, kontrollierte dann die gestern gelieferten Waren, machte sich auf den Rechnungen Notizen und füllte anschließend mechanisch die Regale auf.

„Eigentlich könnte ich das Schaufenster umgestalten“, fiel ihr ein. Entschlossen nahm sie die Auslagen heraus, ordnete sie neu, veränderte die Dekoration. Anstatt der Seidenblumen benutzte sie diesmal Strohwaren: kleine Körbchen, Hüte, Puppen und Gestecke. Sie war vertieft in die künstlerische Seite ihrer Arbeit. Als sie doch einmal einen kurzen Blick auf die Straße und den Platz warf, sah sie einen Unbekannten kommen. Das musste er sein! Susanne hatte ihn so beschrieben, dass es ihr schien, als tauchte ein Bekannter auf. Etwas unordentlich sah der mögliche Millionär wirklich aus, soviel konnte sie erkennen. Aber er trug ein Béret. Und eine große Tasche hatte er auch bei sich... Offensichtlich steuerte er ihren Laden an! Nun würde sie sich selbst ein Bild verschaffen. Gewiss gelang es ihr, mehr zu erfahren, gleichsam aus erster Hand. Susanne hatte sich vermutlich ungeschickt beim Aushorchen angestellt. Elsa wurde ganz aufgeregt und wäre beinahe gestolpert, als sie sich schnell aus dem Schaufenster in den Laden zurückzog.

Freundlich grüßend trat der Fremde ein. Die Türglocke bimmelte noch hell, als sie den Gruß in gleicher Weise gelassen erwiderte. Nichts verriet ihre innere Spannung. Der Mann war, so machte es den Anschein, viel herumgekommen. Sie stellte sich vor, wie er die Welt mit wachen Augen in sich aufgenommen und was er alles erlebt hatte. Schon nagte in ihr wieder dieser Neid. „Und du sitzt hier fest! Wahrscheinlich bis ans Lebensende“, dachte sie. Ein paar Strohhalme steckten in seinem Haar. Hatte er im Heu übernachtet? Eigentlich hätte der Fremde gut als Dekoration zu ihrer neuen Idee gepasst. Der Duft des Heus, der von ihm ausging, brachte sie darauf, dachte jedoch erneut an vergangene Zeiten … und ärgerte sich darüber. Kühl fragte sie: "Sie wünschen?" "Einen guten Morgen. Haben Sie gut geschlafen?"

Irritiert blickte Elsa den Mann an. Das war nicht die übliche Antwort auf ihre geschäftsmäßige Frage. "Ich? Ja! Aber..." "Entschuldigung! Ich kann's nicht lassen, andere nach ihrem Befinden zu fragen. Ein dunkles Brot hätte ich gerne, dazu ein Stück von dem Käse da, der so gut aussieht. Und vier Äpfel von der einheimischen Sorte..." Sie begann die Sachen bereitzustellen und überwand dadurch ihre Verwirrung. "Sind Sie zu Besuch?", erkundigte sie sich vorsichtig. "Ja." "Freunde?" "Nein. Ich besuche den Ort." "Ach..." "Kann ich bitte noch eine Tüte voll bunter Gummibärchen haben." "Wie? Gummibärchen? Mögen Sie so etwas?"

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