1 ...7 8 9 11 12 13 ...38 Es gibt zwei Methoden, die wir anwenden können, um unser Erinnerungsvermögen für Dharma zu verbessern. Die erste ist, dass wir uns gleich nach Ende eines Vortrages oder nach dem Lesen eines Kapitels in einem Dharma Buch bemühen, uns an das zu erinnern, was wir gehört oder gelesen haben. Wir können dies mehrere Male in gewissen Abständen wiederholen. Wenn wir durch Erinnern und Überdenken des Gelernten ein größeres Verständnis oder ein neues Gefühl gewinnen, sollten wir diese Erfahrung durch Meditation vertiefen. Auf diese Weise wird unsere Praxis sehr kraftvoll.
Die zweite Methode ist, Dharma mit unseren Dharma Freunden zu diskutieren, ihnen Fragen zu stellen und zu erklären, was wir verstanden haben. Das ist eine hervorragende Art und Weise, unser Verständnis zu vergrößern, Zweifel zu beseitigen und Dharma fest in unserem Geist zu verankern.
DAS ENTWICKELN VON SECHS ERKENNTNISSEN
Wann immer wir Dharma hören oder lesen, sollten wir sechs Erkenntnisse entwickeln:
1. Wir sollten uns selbst als krank betrachten, weil wir an begehrender Anhaftung, Hass, Unwissenheit und anderen geistigen Krankheiten leiden
2. Wir sollten Dharma als erhabene Medizin gegen unsere geistige Krankheit betrachten
3. Wir sollten unseren Dharmalehrer als erhabenen Arzt betrachten
4. Wir sollten das Umsetzen des Dharma in die Praxis als die Methode betrachten, die uns von unserer geistigen Krankheit heilt
5. Wir sollten Vertrauen in Buddha Shakyamuni als heiliges Wesen entwickeln, auf das vollkommen Verlass ist
6. Wir sollten einen starken Wunsch entwickeln, dass Dharma für lange Zeit erblüht und bestehen bleibt
Wenn wir diese sechs Erkenntnisse haben, werden wir keinen Moment verschwenden, während wir den Unterweisungen zuhören oder während wir sie lesen, und unsere anschließenden Überlegungen und Meditationen werden sehr viel kraftvoller werden. Durch unsere Handlungen des Zuhörens und Lesens werden wir große Verdienste ansammeln und sie werden zu kraftvollen Ursachen für unsere Erleuchtung werden.
Dies hat vier Teile:
1. Das Nachdenken über die Vorteile, Dharma zu lehren
2. Das Vergrößern des Vertrauens und Respekts für Dharma und seinen Lehrer
3. Die zu fördernden Einstellungen und das Verhalten während man Dharma lehrt
4. Erkennen, wer unterrichtet und wer nicht unterrichtet werden sollte
DAS NACHDENKEN ÜBER DIE VORTEILE, DHARMA ZU LEHREN
In Schatzkammer des Abhidharma sagt Vasubandhu, dass unser Geist nicht von Verblendungen verunreinigt sein sollte, wenn wir Dharma Unterweisungen geben, und dass wir den Dharma nach den von Buddha gegebenen Unterweisungen lehren sollten.
Wenn wir Dharma lehren, um Geschenke oder die Verehrung unserer Schüler zu erhalten oder um für unser Verständnis der Lehre Buddhas bekannt zu werden, missbrauchen wir den kostbaren Dharma und behandeln ihn als bloße Ware. Andererseits sind die Vorteile unendlich, wenn wir die Großzügigkeit praktizieren, Dharma mit einer guten Motivation zu lehren. Zwanzig dieser Vorteile werden im Sutra der Ermahnung zu höheren Absichten erwähnt. Wir werden Folgendes erlangen:
(1) Eine besondere Achtsamkeit, die Dharma nie vergisst
(2) Eine besondere Weisheit, die durch das Hören von Dharma entsteht
(3) Eine besondere Weisheit, die aus dem Nachdenken über Dharma entsteht
(4) Eine besondere Weisheit, die aus der Meditation über Dharma entsteht
(5) Eine besondere Weisheit auf den Pfaden der Ansammlung und der Vorbereitung
(6) Eine besondere Weisheit auf den Pfaden des Sehens und der Meditation
(7) Freiheit von Anhaftung
(8) Freiheit von Hass
(9) Freiheit von Unwissenheit
(10) Freiheit von dämonischen Störungen
(11) Die Buddhas werden sich sehr über uns freuen
(12) Die Gottheiten werden unsere körperliche Stärke und Kraft anwachsen lassen
(13) Die Gottheiten werden uns schützen
(14) Äußere Feinde werden uns nicht schaden können
(15) Unsere Beziehungen zu Freunden und Verwandten werden sich verbessern
(16) Unsere Rede wird sehr einflussreich
(17) Wir werden im Erklären von Dharma sicher werden
(18) Wir werden von den Weisen gelobt und respektiert werden
(19) Die Menschen werden dem, was wir sagen, vertrauen
(20) Wir werden immer glücklich sein
Die ersten sechs Vorteile sind Auswirkungen, die der Ursache ähnlich sind. Es sind zukünftige Erfahrungen, die den Erfahrungen ähnlich sind, die andere als Ergebnis unserer Dharma Unterweisungen erlangen konnten. Wenn wir Dharma lehren, nehmen beispielsweise die Achtsamkeit und Weisheit der Zuhörer zu und als Ergebnis vergrößern sich unsere eigene Achtsamkeit und Weisheit. Die nächsten vier Vorteile sind Auswirkungen der Trennung oder Freiheit von vier Fehlern. Die nächsten neun Vorteile sind Umweltauswirkungen und der letzte Vorteil ist eine gereifte Auswirkung.
Weiter unten werden die verschiedenen Auswirkungen der Handlungen genauer erklärt. Im Moment reicht es aus zu wissen, dass es zwei Arten der Auswirkungen gibt, die der Ursache ähnlich sind: Erfahrungen, die Auswirkungen ähnlich der Ursache sind, und Neigungen, die Auswirkungen ähnlich der Ursache sind. Die oben genannten sechs Auswirkungen, die ähnlich der Ursache sind, gehören alle zur ersten Art. Neigungen, die Auswirkungen ähnlich der Ursache sind, werden nicht explizit erwähnt, aber sie sind darin enthalten. Beispielsweise werden wir uns infolgedessen, dass wir Dharma lehren, in Zukunft darüber freuen, Dharma Unterweisungen zu geben, Dharma zu hören, Dharma zu studieren und zu praktizieren.
Bevor wir Dharma lehren können, müssen wir viele Unterweisungen studiert und persönliche Erfahrungen gemacht haben, indem wir sie in die Praxis umsetzten. Wenn die Zeit zum Unterrichten für uns kommt, sollten wir über alle Vorteile, Dharma zu lehren, nachdenken. Dann werden wir begeistert sein und uns außergewöhnlich glücklich schätzen, dass wir so viel gutes Karma erschaffen können, indem wir anderen Unterweisungen geben. Vorausgesetzt, dass diejenigen, die die Unterweisungen erhalten, sie auch wirklich in die Praxis umsetzen wollen, ist das Geben von Dharma viel nützlicher als das Geben materiellen Reichtums. Materieller Reichtum kann nur in einem kurzen Leben helfen, während das Geschenk des Dharma in diesem Leben und in allen zukünftigen Leben hilft.
DAS VERGRÖSSERN VON VERTRAUEN UND RESPEKT FÜR DHARMA UND SEINEN LEHRER
Jedes Mal, wenn wir andere Dharma lehren, erinnern wir uns an die Güte Buddha Shakyamunis und an die herausragenden Qualitäten des Dharma und denken:
Wenn ich jetzt die Fähigkeit habe, Dharma zu lehren, liegt das ausschließlich an der Güte Buddhas. Der Dharma, den ich lehre, ist das erhabene Geschenk, das anderen von vorübergehendem und endgültigem Nutzen ist.
DIE ZU FÖRDERNDEN EINSTELLUNGEN UND DAS VERHALTEN WÄHREND MAN DHARMA LEHRT
Wenn wir Dharma lehren, tun wir es aus Liebe und Mitgefühl und denken:
Diese Menschen haben noch keine Erfahrung mit Dharma gemacht, weshalb sie ohne Wahl oder Freiheit Probleme erfahren. Wie wundervoll wäre es, wenn sie diese überwinden und sich an der erhabenen Glückseligkeit der Erleuchtung erfreuen könnten! Ich werde jetzt Dharma erklären, um ihnen zu helfen, ihre Probleme zu beseitigen und endgültiges Glück zu erlangen.
Mit dieser Motivation lehren wir und erkennen:
(1) Alle fühlenden Wesen haben geistige Schmerzen, weil sie von der Krankheit der Verblendungen befallen sind
(2) Dharma ist Medizin für diejenigen, die sie erhalten
(3) Ich selbst bin ein spiritueller Arzt
(4) Die Güte Buddha Shakyamunis ist die Quelle meiner eigenen Fähigkeit zu lehren und der Fähigkeit anderer, Dharma zu empfangen
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