"Erstens gibt es die zivil- oder strafrechtliche Komponente, also inwieweit jemand gegen das geltende Recht eines Landes verstößt oder nicht. Dann gibt es die göttlichen Gesetzmäßigkeiten, die teilweise auch in Schriften verfaßt sind, wie der Bibel, der Torah, den Veden, dem Koran und so weiter, und an die sich die Menschen halten sollten. Aber Ethik ist leider vielen immer mehr ein Fremdwort. Und den Zehnten geben eben auch nicht alle. - Warum Leute, die reich oder superreich sind, immer noch geldgieriger werden, ist mir ein absolutes Rätsel. Ich kann es nicht verstehen. - Aber um noch einmal auf die Strafbarkeit einer Handlung zurückzukommen: Zwischen dem Gesetz des Staates und den göttlichen Gesetzen der Schriften gibt es durchaus Überschneidungen, zum Beispiel, daß Morden und Stehlen verwerflich sind. Früher in der Schule habe ich mir auch schon viele Gedanken über sowas gemacht, und nach über 700 gesehenen und gelesenen Krimis bin ich zu dem Schluß gekommen, daß die meisten Straftäter einer innere negative Wesensveränderung haben, eine Art Besessenheit, und eine Persönlichkeitsstörung, auch wenn das nach außen oft nicht erkennbar ist. - Eine Streitfrage bleibt natürlich das Töten im Krieg, aber unabhängig von der Strafbarkeit oder Nichtstrafbarkeit bleibt die karmische Verknüpfung des Täters mit dem Opfer und umgekehrt immer bestehen, nach dem Motto: Was ihr sät, werdet ihr ernten. Also müßten die Verbrecher das Gesetz von Ursache und Wirkung erkennen, Einsicht zeigen und irgendwann merken, daß sich Straftaten nicht lohnen, da sie negative Rückwirkungen erzeugen, auch wenn diese nicht sofort sichtbar werden."
"Und wenn jemand nicht an das karmische Gesetz, Saat und Ernte oder Ursache und Wirkung glaubt, schaut es schlecht aus."
"So schnell können wir die Gefängnisse also nicht abschaffen."
"Leider nicht. Aber der Glaube oder Nichtglaube an bestimmte Gesetze spielen eigentlich keine Rolle. So wie das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Beispiel wirkt, so gibt es auch die Gesetzmäßigkeit, daß schlechte Gefühle und Gedanken eine in der Regel negative Rückwirkung haben, und positive umgekehrt. Mag sein, daß es seltene Ausnahmen gibt, aber die fallen mir jetzt nicht ein."
"Manche Kriminelle sind wirklich besessen. Die erste Leiche, dann die zweite, irgendwann die dritte... oder Bankräuber und Betrüger: Die erste Million, die zweite, irgendwann die dritte..."
"...bis sie dann geschnappt werden, und in den USA oder China sogar dafür mit ihrem Leben bezahlen können."
"Laut Reinkarnationslehre kann man ja dann den nächsten Anlauf zur Besserung im nächsten Leben starten!"
"Das ist aber nur eine Verschiebung der Problematik. Die Täter müssen die Unrechtmäßigkeit im Hier und Jetzt erfassen, ja, es ist eine Einsicht in der Gegenwart erforderlich, es ist eine Frage des Verständnisses, und dazu braucht man eine Art göttliche Inspiration, sowie ein Gefühl von Mitmenschlichkeit, eine Art ."
"Und die die nicht haben, sind mehr oder weniger Monster."
"Meistens schon. Wenn ich zum Beispiel an die Drogenmafia in Mexiko denke, die ihre Opfer köpfen und zerstückeln..."
"Ein besonderes Extrem. Aber die Graustufen zwischen kleinkriminell und hochkriminell sind wohl fließend."
"Die Einsicht, warum man etwas tut, also die Absicht , die Bösartigkeit und Motivation einer Tat spielen eine entscheidende Rolle."
"Ja, allerdings. Bleibt aber das Problem mit dem Krieg. Ist das Töten im Krieg, laut katholischer Kirche, jetzt wirklich weniger verwerflich als das private Morden? Beides ist ja eine gezielte Handlung des Tötens."
"Generell ist der Unterschied nicht allzu groß. Was bleibt, ist die Illusion des . Feindbilder können aufgebaut und künstlich konstruiert werden. Es sind negative Gedanken- und Gefühlsstrukturen, die wie ein Golem installiert werden können, und die Menschen fallen darauf herein."
"Die Polizei soll die Menschen beschützen und Leben nur im Notfall opfern, während im Krieg ja zum Teil gnadenlos abgemetzelt wird, beispielsweise im Ersten und Zweiten Weltkrieg."
"Es braucht also eine Ideologie dafür. Ob diese allerdings oder ist als andere Denksysteme, ist meiner Meinung nach relativ und nie absolut."
"Einen Absolutheitsanspruch hat eigentlich nur der liebe Gott, das allumfassene Schöpfungsbewußtsein."
"Genaugenommen schon."
"Ist also bei Soldaten tendenziell eine höhere Affinität für Straftaten festzustellen als bei Nicht-Militärs?"
"Sehr schwierige Frage. Da müßte man direkt eine soziologische Studie darüber machen. Da fallen mir höchstens die Hells Angels und Bandidos ein. Genau kann ich diese Frage nicht beantworten."
"Ethik macht auch vor den Berufen des Soldaten, des Henkers und Metzgers nicht halt. Jeder und jede sollte sich selbst hinterfragen, ob er oder sie voll für das eigene Tun einsteht oder nicht ."
"Ja, dieses eigene Dahinterstehen spielt eine große Rolle. Die Proportion, die Verhältnismäßigkeit sollte nicht zu sehr aus dem Ruder laufen. Bis die Menschheit in Frieden leben kann, ganz ohne Krieg und ohne Straftaten, das ist wohl eine Utopie, die in den Sternen steht."
"Allerdings. Aber der Weg ist das Ziel."
"Stell dir vor, eine Zivilisation hat es gerade geschafft, den Frieden auf ihrer Welt zu verwirklichen, und dann kommen die Berserker-Invasoren aus dem Weltraum eingefallen! Dann ginge der ganze Zirkus wieder von vorne los!"
"Die Paradoxie der materiellen dualen Schöpfung. Manche Dinge erscheinen auf den ersten Blick unlogisch, irrational und schwachsinnig."
"Das emotionale Element stachelt zu Kreativität an, leider auch zu krimineller und gewaltsamer Aktivität und Verblendung."
"Und kleinkariertes schubladierendes Denken schafft die Ideologie dazu, die menschengemachten, oder Reptiloid-erzeugten Illusions-Axiome!"
"Gibt es dann überhaupt eine einheitliche Realität über der Ebene von , , , ?"
"Im Advaita-Vedanta ja , aber das wurde von vielen verblendeten Pseudo-Gurus wie dem Backwahn-Oascho total mißverstanden und fehlinterpretiert als hedonistisch-anarchischer Freifahrschein für den eigenen Egoshooter-Trip, leider. Dreißig Rolls-Royce vor der Haustür und keinen Rupee für die Notleidenden in den Slums gespendet, pfui!"
"Der Leser oder die Leserin des könnte langsam an die eigenen Grenzen stoßen. - Guru und Schüler ziehen sich übrigens immer gegenseitig an, auf den unterschiedlichsten Stufen."
"Erst die Überwindung der eigenen Grenzen bringt neue Horizonte hervor. Daher ist die Hauptrolle dieses Buchs ja auch ein geheimnisvoller Magier."
"Er konfrontiert sein Gegenüber immer mit den Schattenseiten der jeweiligen Persönlichkeit, er drückt ganz bewußt, aber nie unter der Gürtellinie, die roten Knöpfe."
"Genau. Und das macht er immer mit einem gewissen Fingerspitzengefühl, und er verschwendet dabei nie seine Energie."
"Faszinierend!"
"Sie immer mit Ihrem < Faszinierend !> Ich kann es schon langsam nicht mehr hören!" tönte es ironisch-belustigt.
"Wohl kein Trekky? Macht nichts. - Ist der Earl Grey von Twinings schon fertig?"
"Du machst Schleichwerbung hier im Roman, das soll man doch nicht!"
"Sollen uns die teetrinkenden Briten halt das Buch vorfinanzieren - dann ist es keine Schleichwerbung mehr. Leider war der blöde Scheck damals ja gefälscht. Eine Niete von 13900 britischen Pfund, ein wertloser Papierfetzen!"
"Ob seine Majestät vielleicht die Vorfinanzierung genehmigen?"
Читать дальше