"Also gut, wenn's unbedingt sein muß. Ist wohl besser, als auch von eurem Phaser getroffen zu werden."
"Phaser ist ein Film-Ausdruck aus euren Star Trek-Serien. Bei uns heißen sie Urgulu-Ex-Pistolen, kurz eine Urgulu-Ex . Wir können sie auch auf tödlich einstellen. Versuch nicht, sie uns zu klauen, wenn du versuchst, sie zu bedienen, wirst du keine Freude damit haben. Also mitkommen, bitte!"
"Urgulu-Ex? Klingt komisch. Gut, ich komme mit. Aber nur, wenn ihr den Hyperegoisten neben mir, also den betäubten Weißen, ebenfalls mitnehmt."
"Ja, machen wir. Er kommt auf unsere Krankenstation!"
Wieder auf seine heißgeliebte Krankenstation! Wenn der Faker das gewußt hätte... aber er war total ausgeschaltet und merkte nichts von seinem Abtransport.
Inzwischen standen die beiden Sonnen höher am Himmel und leuchteten mit einem angenehm-warmen Licht. Das Licht wirkte nicht so aggressiv wie auf der Erde, anscheinend wurde hier mehr Strahlung abgeschirmt.
Mit einer Urgulu-Ex im Anschlag und dem Faker auf einer Krankenbahre wurden beide eine Art Schwebefahrzeug gepackt, es sah so ähnlich aus wie eine fliegende Untertasse, circa achteinhalb Meter Durchmesser, drei Meter hoch, silber, runde Fenster und mit einer schrägen Einstiegsrampe.
"Wow! Unglaublich! Ein Nigger-Ufo mitten auf diesem komischen Planeten mit den zwei Sonnen! Hätte ich ja nie erwartet!"
"Adolpho, so heißt du doch," lasen sie seine Gedanken, "das Erden-Schimpfwort läßt du in Zukunft bitte bleiben. Ansonsten wirst du entweder unsere Fäuste oder eine unserer Urgulu-Ex spüren. Wir brauchen uns nicht dauernd von euch arroganten Terra-Weißen beleidigen zu lassen. Ihr seid eine der aggressivsten Rassen in der ganzen Milchstraße, und habt euren Planeten an den Abgrund, sprich an den Rand der Zerstörung gebracht, mit eurem ganzen ABC-Waffen-Arsenal! Faßt euch erst einmal an eure eigene Nase. Mitkommen!"
"Ja, ja. Ich mag zwar keine Schwarzen, aber eurer Ufo ist absolut supergeil! Wollte schon immer mal mit so einem Teil fliegen!"
"Für euch Erdlinge ist es etwas sehr Seltenes, wir wissen das. Die meisten Sichtungen von unbekannten Flugobjekten in der Atmosphäre Terras werden für Unsinn erklärt, obwohl eure Regierungen teilweise selbst in der Produktion dieser Flugobjekte mitdrinhängen. - Wenn du einigermaßen kooperativ bist, kannst du noch mehr erfahren! Steig ein!"
Adolpho stieg fasziniert ein, während der bewußtlos auf seiner Krankenbahre lag und den Flug gar nicht mitbekommen würde. Für einen ehemaligen US-General eine ganz schöne Schlappe! Pech gehabt, eben! Er hatte es im Grunde auch nicht verdient. Er würde wieder auf der Krankenstation aufwachen, und der kleine Exkurs dazwischen würde ihm wie ein schlechter Traum vorkommen. Schließlich hatte ihn Adolpho ja im Grunde vollkommen demaskiert.
"Alan, neulich habe ich so einer Esoterik-Zeitschrift was über UFOs gelesen, und daß sie uns vielleicht retten könnten. Glaubst du eigentlich an sowas, Darling?" fragte Ariette ihren Mann am Frühstückstisch im Maurya Sheraton Hotel in New Delhi.
"Nun, ich würde es nicht ausschließen. Es gibt so einiges an geheimen militärischen Akten über ungeklärte Fälle, und da stehen wir vollkommen auf dem Schlauch. Ich unterliege zwar der Geheimhaltung, aber soviel sei dir verraten: Die Wahrscheinlichkeit, daß echte Außerirdische existieren, ist sehr hoch, und mehr oder weniger eigentlich regierungsintern schon bestätigt. Aber die Absicht der verschiedenen Extraterrestrischen ist den Behörden und Geheimdiesten noch nicht ganz klar. Es höchste Vorsicht und Fingerspitzengefühl angesagt." antwortete der NSA-Mann Phoenix.
"Na, da hast du ja einiges dazugelernt bei der NSA. Als du noch beim FBI warst, klang das aus deinem Munde noch viel skeptischer."
"Ja, da hast du Recht. Aber bin eben lernfähig, das kann ich mit Fug und Recht behaupten."
"Die Zulus in Zentralafrika, die sollen irgendwelche Kontakte mit Alpha Centauri oder so haben. Aber ganz sicher bin ich mir nicht mit Alpha Centauri."
"Es stimmt nicht immer alles, was so in der Öffentlichkeit gesagt und geschrieben wird. Oft werden Informationen auch gefälscht, verdreht oder manipuliert. - Vielleicht kommen die Zulus ja vom Andromeda-Nebel?"
"Wie kommst du denn darauf?"
"Nur so eine Idee, mehr nicht."
"Und das mit John F. Kennedy? Stimmt es, daß er die Existenz der Zeta Reticulis weltweit öffentlich machen wollte und deshalb umgebracht wurde?" fragte Ariette interessiert.
"Du hast dich ja gut informiert! - Das mit den Zeta Reticulis ist offiziell nicht bestätigt. Aber er hatte wohl Zugang zu gewissen Akten. Mag sein, daß dies ein Faktor war, der bei seiner Ermordung mitgespielt hatte. - Der Hauptfaktor seiner Ermordung war meines Erachtens aber, daß er wieder staatseigenes Geld drucken lassen wollte und somit die FED, also die Federal Reserve Bank, die ja eine Privatbank ist und keine staatliche, faktisch entmachtet hätte. Das wollten gewisse Banker natürlich nicht, und dann... kam es so, wie es kommen mußte. Der gute alte John war seiner Zeit weit voraus, eben zu weit."
"Ron Paul, also der von der Tea Party bei uns in den USA, schrieb vor einem Jahr in seinem Blog, daß er sich grundsätzlich die Abschaffung der FED vorstellen könnte."
"Das sollte er mal nicht zu sehr an die große Glocke hängen. Sonst verschwindet er irgendwann auf Nimmerwiedersehen. War leicht ironisch gemeint."
"Meinst du, daß uns positiv gesonnene Außerirdische, vorausgesetzt, es gäbe welche, unser Geldsystem und politisches System gut fänden?"
"Beileibe nicht. Ich glaube eher, daß sie alles in Frage stellen und die Regierungsoberhäupter sehr verunsichern würden. Wahrscheinlich ist das auch ein Mitgrund für das viele Debunking und die Vertuschung."
"Hat das SETI-Programm der NASA eigentlich wirklich nichts empfangen, keine Radiowellensignale von Außerirdischen?"
"Offiziell nein, inoffiziell ist wahrscheinlich doch was empfangen worden. Ich weiß es aber nicht. Es ist meine reine Spekulation."
"Meine Dame, mein Herr, ihre beiden Champagner-Piccolos sind bereit. Darf ich sie Ihnen servieren?" fragte der Kellner, der sich relativ unbemerkt den beiden genähert hatte.
"Ja, natürlich." signalisierte Alan dem Ober.
"So schöne verzierte Gläser, mit indischen Symbolen drauf!"
Der Kellner servierte die zwei Sektkelche auf einem Silbertablett und verschwand diskret wieder.
"Also, dann auf die positiven, uns wohlgesonnenen Außerirdischen!" stieß Ariette mit Alan an. "Cheers!"
"Cheers!" entgegnete Alan. "Auf die Rettung der Erde durch die positiven Kräfte!"
Als kurzer Einschub nun das philosophische Duett , statt dem philosophischen Quartett, aber nicht um Mitternacht, sondern Montag abends um neun.
"Gestern im Tatort war davon die Rede, daß Verbrecher in der Regel kein oder nur sehr wenig Unrechtsbewußtsein haben, und sich teilweise als betrachten. Das ist doch krass, oder?" meinte Leander zu Angela.
"Ja, allerdings. Wenn sie dieses Unrechtsbewußtsein hätten, würden sie vielleicht gar keine Straftaten begehen, glaube ich." entgegnete Marie.
"Da hast du auch wieder Recht, mal ausgenommen Leute, die wirklich nichts zu essen haben oder obdachlos sind, und deshalb zum Beispiel klauen."
"Wenn aber zum Beispiel jemand betrügt, über Zinsgeschäfte Millionen für sein Kapitalvermögen kassiert, ohne nur einen einzigen Finger dafür zu rühren, oder durch Zockergeschäfte mit Hedgefonds oder Bankwetten andere Menschen schädigt, und sowieso schon genügend Geld hat, aber den Rachen nie voll bekommt, inwieweit ist das dann noch menschlich verständlich?"
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