Gerhard Gröner - Rotes Moor

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"Unauffällig an den Aufstieg zur Schwäbischen Alb geklebt, duckten sich zwei Dutzend Bauernhäuser einstöckig unter den scharf pfeifenden Westwinden."
Die Kargheit und Ärmlichkeit der Region prägt zunächst den Charakter der Protagonisten. Liebe, Hass, Schaffensfleiß, aber auch Starrsinn in privaten und im gesellschaftlichen Denken steuert ihr Handeln.
Vier Generationen durchleben Monarchie, Diktatur, Demokratie und Widervereinigung. Zwei blutige Weltkriege und ein verhängnisvoller Angriff der Taliban auf eine junge Soldatin, hinterlassen tiefe körperliche und seelische Spuren.
In einer Familie streiten sowohl männliche als auch weibliche Freunde militärischer Auseinandersetzungen gegen Pazifisten und immer wieder stellt sich die Frage, ob die die Familienmitglieder Handelnde oder Getrieben der Gesellschaft bleiben müssen.

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Der immergrüne Kranz flog in hohem Bogen rückwärts über den Kopf Marias. Gespannte Ruhe, flinke Phantasien und mancher versteckte Wunsch begleiteten ihn. Zwei, maximal drei Sekunden verblieben den wartenden für heimlich schwebende Sehnsüchte.

Er traf, völlig unerwartet, den Schäfer, der kurzfristig in seinem Geburtsort Hattelfingen eingetroffen war und die Schafe auf die Heimatställe verteilt hatte. Er hatte sich unbemerkt unter die jungen Paare eingereiht.

„Gerade den trifft Maria“, tuschelten die zwei Einladerinnen, „der heiratet nie. Und eingeladen war der auch nicht richtig, eher nur für nach dem Abendessen. Der ist doch am liebsten mit seiner Herde und seinem Schäferkarren im Unterland unterwegs.“

„Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, der war als Kind schon völlig daneben…“, war die Antwort.

„Weiß auch nicht, Marie. Ich mag es kaum aussprechen, aber zum Glück können Tiere keine Samen von dummen Menschen empfangen...“

4.Kapitel

Nach der Übernahme des Kopfberghofes blieb für Besitzerromantik wenig Zeit. Während der Hochzeit und auch Tage danach hatten alle Bauern dem frisch vermählten Ehepaar Hans und Maria Geyer jovial ihre Hilfe angeboten. „Fragt uns nur, wir helfen euch gerne“, hörten sie allenthalben. Doch als die erste Furche in den Boden gepflügt, die Saat ausgebracht war, kam nach der alles lähmenden Winterpause ein handfester Schub Feldarbeit auf alle zu. Keiner nahm sich mehr Zeit, einem anderen zu helfen. Jeder wollte als erster die eigenen Felder bestellen.

Auch Fritz der Stallknecht konnte nicht mit zusätzlicher Arbeit betraut werden. Die Last der jahrelangen Knochenarbeit hatte sichtbare Spuren hinterlassen.

Und zunehmend fiel Maria aus. Die Schwangerschaft mit den Zwillingen zehrte am fragilen Körper und forderte immer wieder längere Ruhepausen.

„Wir schaffen das alleine“, sagte Hans immer, wenn Maria ihn fragte, ob er nicht eine Hilfe nehmen wolle, für sie oder ihn.

Hans Geyer, der zum stolzen Bauern aufgestiegene Knecht, arbeitete täglich vom ersten Sonnenstrahl bis weit in die Nacht hinein. Dabei traf er zunehmend Entscheidungen, die er mit Maria nicht besprach und die ihr auch nicht gefielen. So, als er zehn neue Weizensäcke kaufte und mittels Schablone und Tusche in auffallend großen Lettern beschriftete:

Johannes Geyer

Landwirt und Soldat

„Dass du die alten, teilweise mit groben Flicken gestopften Säcke der Seifensiederin geschenkt hast um darin Tannenzapfen zu sammeln, finde ich richtig gut. Aber, dass du auf die neuen Säcke zu Landwirt auch noch ’Soldat’ schreibst, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, so verletzt wie du innen und außen nach dem Weltkrieg hier angekommen bist“, sagte Maria Geyer ruhig aber bestimmt.

„Das lass mal Männersache sein“, entgegnete Hans und ging wortlos in den aus einfachen Holzlatten gezimmerten Geräteunterstand. Dort stand ein kleiner Amboss auf einem Holzstock. Hier konnte er alleine werkeln.

Mittig über dem Amboss hing von der Decke eine Lederschlaufe. Da hinein hing er waagerecht den Stiel seiner Mähsense. Die Schneide konnte somit leicht auf dem kleinen Amboss aufliegen. Hans Geyer dengelte mit einem rund geschliffenen Hammer in gleichmäßigem Takt die Schneide flach.

In jeder Ecke des Hofes, im Stall, im Wohnhaus und darüber hinaus erklangen die Schallwellen. Allein der helle aber unterschiedliche Ambossklang ließ die unebenen Stellen im Sensenblatt verschieden erklingen, hörbare Materialstärke also, weit übertragen im ruhigen Dorf. Nach dem Dengeln holte er einen Schleifstein aus dem Köcher und wetzte die Sense so scharf wie ein Fleischermesser. Mit Daumen und Zeigefinger fuhr er vorsichtig über die Schneidefläche und begann wieder zu dengeln.

Diese Prozedur dauerte mehrere Durchgänge und Maria empfand, dass sich Hans vermutlich wegen ihrer Kritik an der Beschriftung der Weizensäcke, heute besonders lang mit dem Schärfen der Sense beschäftigte.

Abends nahm Maria ein neues Thema auf:

„Vielleicht bekommen wir zwei Christkindlein, ich würd mir es von Herzen wünschen, Hans. Babette meint, es könnte zu Weihnachten geschehen“, schwärmte Maria.

„Wegen mir gerne auch vor den Feiertagen, Hauptsache gesund“, entgegnete Hans rational.

Am nächsten Tag kürzte Maria Geyer ihren geliebten Haarzopf um die Hälfte damit sie ihn als Wöchnerin weniger pflegen musste. „Liebst du mich auch mit kürzeren Haaren, Hans?“ fragte Maria nach der Tagesarbeit.

„Warum denn nicht?“ kam die enttäuschende Gegenfrage.

Und Hans Geyer sollte auch zum Geburtstermin, ohne romantische Wunsch, das sachlich richtige Gefühl entwickelt haben: Vor den Feiertagen, am zwanzigsten Dezember, gebar Maria Geyer ein gesundes, hübsches Mädchen und eine Minute später einen prächtigen Jungen.

„Herzlichen Glückwunsch zu diesem seltenen Ereignis“, sagte Doktor Sengler, den die Hebamme aus Sorgfalt vor der seltenen Zwillingsgeburt eilig hatte kommen lassen.

„Schau her Hans, er hat bereits die gleich schwarzen Haare wie du. Und erst das Mädchen, ist sie nicht wunderschön?“

„Ja, Maria, stimmt. Doch nun ruh dich erst mal aus, schlaf ein wenig. Babette und ich halten Wache an deinem Wochenbett. Fritz wird heute die Tiere alleine versorgen.“

„Nein Hans. Bevor ich wegschlummere möchte ich noch gerne die Namen klären. Sollen wir dabeibleiben, wie wir uns besprochen hatten?“

„Ja, Maria, wir nennen sie Jakob und Anna, dann haben sie dieselben Anfangsbuchstaben wie Johannes und Maria.“

Zwei, drei Minuten später schlief Maria Geyer, der die schwere Geburt der Zwillinge viel Kraft abverlangt hatte, ruhig atmend und glücklich ein.

Hans Geyer ging am selben Nachmittag zum Schneidermeister Langer in der Bleichwiesengasse und bestellte neue Kleider:

„Hör her, Schneider, ich bin nun Bauer und Vater. Ich will nicht mehr Tag für Tag in den groben Leinenklamotten der Knechte rumlaufen. Nähe mir bitte für Sonn- und feiertags eine Weste aus glänzendem Samt, auf der Vorderseite mit zwei aufgesetzten Uhrentaschen. Dazu eine dunkelgraue Reiterhose aus feinstem Zwirn, mit seitwärts weit ausgestellten Oberbeinen und Verengung an Knien und Stiefelschaft.“

Bereits in der nächsten Woche ging Hans wieder zum Treffen des Kyffhäuser Bundes. Selbst die fast doppelte Arbeit ohne die Wöchnerin Maria hielt ihn nicht davon ab. Und ohne Gewissensbisse nahm er den frühen Feierabend wegen der langen Wegstrecke in kauf.

Am darauffolgenden Tag berichtete er merklich aufgewühlt, in einer ungewohnt kurzen Stakkatosprache seiner Frau:

„Ich hab mir einen Reservistenkrug bestellt. Ein Andenken an den Krieg gegen die Franzosen. Auf dem Zinndeckel steht aufrecht ein stolzer Grenadier. Der wirft gerade mit weitem Schwung eine Stielhandgranate. Derselbe Soldat ist in den halb transparenten Relief-Boden eingegossen. Die Namen all meiner Kameraden werden neben dem Griff einlasiert. Und oben, als Bordüre, läuft um den ganzen Krug der Spruch: Wer Frankreichs Grenzen hat bewacht, hat als Soldat was mitgemacht!“

Maria Geyer, die gerade leichtes Geschirr wegspülte, schaute entgeistert. „Hans, meinst du nicht, wir sollten das Geld sinnvoller ausgeben. Müssten wir nicht darüber nachdenken, wie wir uns die Arbeit durch Geräte oder Maschinen erleichtern können?“

„Die haben uns alles weggenommen! Alle Kolonien. Posen und Westpreußen an die Polen gegeben, Eupen-Malmedy an Belgien und Elsass-Lothringen an die Franzosen. Kohle und Eisen von Saar und Ruhr müssen in kilometerlangen Güterzügen an Frankreich geliefert werden. Damit kann und will ich mich nicht abfinden.“

Maria Geyer zuckte mit den Achseln. „Aber Hans, du weißt doch selbst besser als viele andere, dass unsere kaiserlichen Soldaten, dass du mit deinen Kameraden, auf belgischen und französischen Boden einmarschiert seid. Wir haben halt verloren, das sollten wir akzeptieren. Es muss auch mal Ruhe sein, mit den wechselseitigen Metzeleien über den Rhein hinweg.

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