Katja Pelzer - Mia am Meer
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Wie jung die Kapitäne oft waren, wenn sie hier die letzte Ruhe fanden. Dirck Jansen war einer von ihnen gewesen. Sein Leben hatte mit nur dreiundvierzig Jahren auf hoher See abrupt geendet. Das war Siebzehnhundertneunundachtzig gewesen. Seine Familie hatte im Gedenken an ihn einen kunstvollen Stein fertigen lassen. Die Inschrift trat aus dem Sandstein hervor. Das war die kostspielige Variante, wie Mia aus einer kleinen Broschüre wusste, die sie in der Kirche gekauft hatte. Die Inschrift krönte das Bild eines stolzen Dreimasters.
Die Radtour hatte Mia erschöpft und sie ließ sich ins Gras sinken. Mit ihrer Tasche als Kissen schaute sie in den Himmel, der hier drei Dimensionen zu haben schien. Die Wolken schwebten in unterschiedlichen Schichten und verschiedenen Formen. Sie starrte hinauf und schon war sie eingeschlafen. Mia wehrte sich nicht mehr gegen den Schlaf. Er war ihr Freund geworden. Unmittelbar nach Thoms Tod war das anders gewesen. Damals hatte der Schlaf keine Erholung gebracht, sondern den immer gleichen Traum. Sie stand an der Klippe auf Mallorca und sprang hinterher. Das Meer hatte sie dunkel umschlossen und sie hatte keine Luft mehr bekommen. Aus der Atemnot heraus war sie erwacht – über ihrem Gesicht hatte ihre schwere Daunendecke gelegen. Und neben ihr war Leere gewesen. Kein Traum, kein Wunsch und keine Anstrengung konnten Thom wieder zurückholen. Die Verzweiflung darüber hatte sich auch nach einem Jahr nicht gelegt. Aber das Leben musste weitergehen. Sie musste Geld verdienen. Als freie Journalistin wurde sie nur bezahlt, wenn sie etwas lieferte. Die Arbeit lenkte sie ab, das schon, aber abends war sie so erschöpft, als hätte sie jedes einzelne Wort per Hand modelliert.
Wenn sie fliegen musste, fragte sie sich, ob man wohl sofort ohnmächtig würde, wenn das Flugzeug abstürzte oder ob man alles genau mitbekam – die Hilflosigkeit in diesem Moment, die Ausweglosigkeit und den eigenen Tod. Plötzlich hatte sie das Fliegen gehasst. Dabei war sie mit Thom zum Arbeiten um die ganze Welt geflogen, mehr als einmal.
Eines Tages war sie dann durch einen langen Tunnel gefahren und musste auf den Notstreifen fahren, weil sie am ganzen Körper zitterte. Ihr Herz raste und sie war überzeugt, dass sie jeden Moment an einem Herzinfarkt sterben würde. Die gleiche Mischung aus Todesangst und beinahe Ohnmacht erlebte sie eines Abends, als sie von der Arbeit nach Hause radelte. Es war dunkel und sie fuhr durch einen Park. Plötzlich wurde die stattliche Baumallee zum Tunnel und Mia geriet in Panik.
Sie war zu ihrer Hausärztin gegangen und hatte ihr alles erzählt. Die Ärztin hatte sie ernst aber freundlich angeschaut und gesagt: „Haben sie schon mal eine Therapie gemacht?“ Auf Mias Überweisungsschein hatte sie „Angststörung“ schreiben lassen.
Das war das gewesen.
Und jetzt war Mia also hier auf der Insel, um sich von der Arbeit an ihrer Seele zu erholen. In eine Decke in ihren blauweiß gestreiften Strandkorb gekuschelt, betrachtete sie das Meer. Die letzte Fähre vom Festland leuchtete orangefarben im Abendlicht. Über der Hallig hingen violette Haufenwolken, die sich auf der Wasseroberfläche spiegelten. Alles war ein einziges Leuchten.
Doch noch immer wirkte die nahende Nacht wie eine Bedrohung. Zwar nicht mehr ganz so finster wie noch vor ein paar Monaten. Aber das Schwarze war dunkler als vor Thoms Tod. Der Atem ging schwerer, als drückte etwas von außen gegen ihre Gurgel, als würgte sie jemand. Vorher waren Nächte für sie einfach nur das Gegenstück zum Tag gewesen. Sie hatte diese Tageszeit gemocht, wenn alles zur Ruhe kam. Thom und sie hatten abends oft zusammen gekocht, wenn sie nicht gerade auf Pressereisen waren. Und dann immer bis spät am Tisch gesessen und geredet. Nach seinem Auftrag in Afghanistan, hatte sich ein Dämon zwischen sie gelegt. Nachts hatte sich Thom oft gewälzt und im Schlaf geredet. Am nächsten Morgen konnte er sich meistens nicht mehr daran erinnern. Aber irgendwie war das Lachen aus seinem Leben verschwunden.
Sie hatte ihn dabei beobachtet, wie er die Freude am Dasein verloren hatte. Zuerst hatte sie versucht, ihn abzulenken. Mit Kino, gutem Essen, Theater, Reisen. Ganz egal wie schön sie es zusammen hatten, der Schatten, der auf seiner Seele lag, wurde nicht kürzer. Und dann waren sie nach Mallorca geflogen, weil alle es dort immer so romantisch fanden. Die Buchten, die Wälder, die Klippen, das Wasser. Er hatte seine Fotoausrüstung dabei gehabt. An jenem letzten Tag war er allein aufgebrochen. Sie war zu müde gewesen. Wollte lieber etwas länger schlafen. Doch Thom hatte darauf bestanden, dass um diese Zeit das Licht am schönsten war. „Schlaf ruhig noch ein bisschen, Süße. Ich bin in einer Stunde zurück.“
Nach einer Stunde war er nicht zurück. Auch nach zwei Stunden nicht. Nach fünf Stunden begann sie, nach ihm zu suchen. Auf halber Höhe einer Klippe stand das Stativ mit seiner Kamera.
Kapitel 3
Günther Mondric war von all den alten Krücken auf der Insel noch die lustigste. Er kam aus dem Ruhrgebiet und seine zauseligen weißen Haare und der Schnauzer gaben ihm etwas Spitzbübisches. Auch legte er seine üppige Körpermasse nicht, wie viele Mitpatienten, allabendlich auf der großen Couch vor dem Fernseher ab. Die meisten taten das ohnehin nur, um sich über all das Elend auszutauschen und auch weiterhin nichts zu tun, um diese Erde durch ihre Gegenwart auch nur einen Deut angenehmer zu machen. Da war Günther Mondric Mia bei weitem lieber. In ihm loderte noch ein Feuer. Der alte Gockel machte einer rüstig wirkenden Asthmapatientin, den Hof. Abends sah Mia sie häufig in einem Strandcafé sitzen. direkt neben ihrem Hotel. Dort genossen die beiden ein paar Bierchen zum Sonnenuntergang und hielten sich an den Händen. Günther war überhaupt noch gut auf den Beinen. Der Rücken ziepte zwar und die Bandscheiben kullerten nur so, wie er sagte, aber das hielt ihn nicht von kilometerlangen Strandspaziergängen ab. Einmal fragte er Mia, ob sie Lust hätte, ihn zu begleiten. Und das tat sie. Er wollte wissen, warum sie hier war. Und sie erzählte ihm alles.
„Ach Mädchen, für so viel Kummer sind Sie doch noch viel zu jung!“
„Das Schicksal richtet sich nicht nach dem Alter!“
„Das nicht, aber Sie wollen doch auch noch keine gramgebeugte Alte sein. Dagegen können Sie was tun.“
„Was denn?“, fragte Mia leise.
„Meine Berta ist jetzt schon zwanzig Jahre tot. Und ich glaube nicht, dass irgendwem damit geholfen wär’, wenn ich ewig um sie trauern würde. Was sie für mich war, geht nie weg. Aber ich bin noch hier und muss weitermachen.“
Ein Austernfischer, der vor ihnen im Watt auf und ab stolziert war, brach plötzlich in lautes Gezeter aus. Sein Schnabel glänzte rot, als hätte er ihn gerade in Nagellack getaucht. Günther Mondric schaute den zeternden Vogel amüsiert an. Dann zog er sein Smartphone aus der Hosentasche und machte typische Wischbewegungen. „Find’ mal den Vogel da“, sagte er und zeigte auf die Liste in seiner Vogel-App. „Ich hab’ meine Lesebrille vergessen.“ Er zuckte entschuldigend die Schultern. Mia beugte sich über das Gerät. Eigentlich boykottierte sie die Dinger. Sie tippte auf den Austernfischer mit seinem gebogenen roten Schnabel, den roten Beinen und dem schwarz-weißen Gefieder und aus dem Telefon erklang das vertraute Keckern. Der Austernfischer am Strand hob seinen Kopf, wiegte ihn hin und her und fing dann an, noch lauter und empörter zu Zetern. „Wie gemein!“ sagte Mia und stieß Günther ihren Ellbogen in die Seite. Ein zweiter Austernfischer landete und stimmte in das zweistimmige Geschimpfe ein. Mia machte fast in die Hose vor Lachen und musste sich an Günther festhalten, der sich ebenfalls seinen Bauchansatz hielt.
Kapitel 4
Menschen sterben. Ununterbrochen. Unangekündigt, einfach so. Aber warum dieser? Er war doch ihr Mann gewesen.
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