Prolog Prolog Wie Perlen an einer Kette rinnen die Regentropfen die Fensterscheibe herunter. Die Augenbrauen finster zusammengezogen, starrt er durch die nassen Scheiben. Einmal muss doch dieser verdammte Regen aufhören. In seinem Kopf rauscht es. Erst sanft, dann stärker, bis es zu einem Orkan wird! Trotzdem hört er sie. Sie sind da! Sie flüstern miteinander, als würden sie etwas ausheckten. Die Stimmen kriechen in seine Gedanken, gaukeln ihm Bilder vor, sagen ihm, was er sich wünscht und wie er es bekommt. Er will das nicht. Sie schweigen endlich, verbergen sich, um bald wieder aus ihrem Versteck zu kommen, um ihn erneut zu bedrängen. Seit Stunden peinigen ihn diese Gedanken und Wünsche. Sie wollen nicht aus seinem Kopf verschwinden. Wie eine Spirale drehen sie sich unaufhörlich um das Eine, das, was er sich wünscht, das, was er dringend braucht. Er versucht, sich abzulenken, an etwas anderes zu denken. Aber seine Fantasie lässt das nicht zu. Wie ein gefährlicher Wasserstrudel drehen sich diese Bedürfnisse in seinem Kopf, drohen ihn, in die dunklen Tiefen zu ziehen. Diese Gedanken toben in seinem Gehirn. Es ist völlig ausgeschlossen, sie loswerden. Sie sind stärker als er! Es ist wieder soweit! Er wird es tun! Doch das ist bei dem Wetter unmöglich. Der Regen stört! Wird ihm das Vergnügen rauben. Seit gestern Nacht regnete es pausenlos. Es scheint, nicht enden zu wollen. Das Rauschen draußen und in seinem Kopf verbünden sich. Er hält es nicht mehr aus. Wimmernd liegt er auf dem Sofa, wie ein Fötus, die angewinkelten Beine unter das Kinn gezogen. Er wünscht sich zurück, in die Geborgenheit des Mutterleibes, in diese dunkle Höhle, verborgen in glückseliger Dunkelheit, wo er nur ist, keine Forderungen erfüllen, nichts darstellen muss. Einfach nur sein, behütet in der mütterlichen Fürsorge des warmen Leibes. Er umklammerte ein Sofakissen, drückt es an die Brust. Schließlich erbarmt sich der Schlaf seiner Qualen.
Kapitel 1 Sommer
Kapitel 2 Einsamkeit
Kapitel 3 Christian Lorenzo
Kapitel 4 Die Bank
Kapitel 5 Sarah Kramer
Kapitel 6 Nele und Jule
Kapitel 7 Angela
Kapitel 8 Linda und Jenny
Kapitel 9 Nele
Kapitel 10 Tatort
Kapitel 11 Internet
Kapitel 12 Veronika
Kapitel 13 Sarah
Kapitel 14 Im Wald
Kapitel 15 Sarah
Kapitel 16 Der Brand
Kapitel 17 Die Bank
Kapitel 18 Christian Lorenzo
Kapitel 19 Die Bank
Kapitel 20 Christian Lorenzo
Kapitel 21 Sarah
Kapitel 22 Kommissariat
Kapitel 23 Die Bank
Kapitel 24 Linda
Kapitel 25 Angela
Kapitel 26 Sarah
Kapitel 27 Die Bank
Kapitel 28 Robert Kramer
Kapitel 29 Die Bank
Kapitel 30 Veronika
Kapitel 31 Das pummelige Mädchen
Kapitel 32 Der Brand
Kapitel 33 Kommissariat
Kapitel 34 Sarah und Robert
Kapitel 35 Sarah
Kapitel 36 Kommissariat
Kapitel 37 Sarah
Kapitel 38 Die Bank
Kapitel 39 Der Keller
Kapitel 40 Am Swimmingpool
Kapitel 41 Robert und Sarah
Kapitel 42 Anna
Kapitel 43 Kommissariat
Kapitel 44 In einer Kneipe
Kapitel 45 Die Bank
Kapitel 46 Ralf Bargholz
Kapitel 47 Flohmarkt
Kapitel 48 Ralf Bargholz
Kapitel 49 Kommissariat
Kapitel 50 Im Chatroom
Kapitel 51 Sarah und Christian
Kapitel 52 Angela
Kapitel 53 Jenny
Kapitel 54 Kommissariat
Kapitel 55 Robert
Kapitel 56 Sarah und Christian
Kapitel 57 Ralf Bargholz
Kapitel 58 Christian Lorenzo
Kapitel 59 Kommissariat
Kapitel 60 Sarah
Kapitel 61 Ralf Bargholz
Kapitel 62 Sarah
Kapitel 63 Im Keller
Kapitel 64 Suche
Kapitel 65 Ralph Bargholz
Kapitel 66 Im Keller
Kapitel 67 Die Suche
Kapitel 68 Im Keller
Kapitel 69 Die Suche
Kapitel 70 Im Keller
Kapitel 71 Kommissariat
Kapitel 72 Die Suche
Kapitel 73 Die Flucht
Kapitel 74 Das Ende
Impressum neobooks
Der Tod lauert im Internet
Kriminalroman von Jutta Pietryga
Seite(n)
65942 Wörter
355785 Zeichen
Jeden Tag sind in Deutschland Täter unterwegs, die nach Opfern Ausschau halten. Wir können Opfer oder Täter sein.
Prolog
Wie Perlen an einer Kette rinnen die Regentropfen die Fensterscheibe herunter. Die Augenbrauen finster zusammengezogen, starrt er durch die nassen Scheiben. Einmal muss doch dieser verdammte Regen aufhören. In seinem Kopf rauscht es. Erst sanft, dann stärker, bis es zu einem Orkan wird! Trotzdem hört er sie. Sie sind da! Sie flüstern miteinander, als würden sie etwas ausheckten. Die Stimmen kriechen in seine Gedanken, gaukeln ihm Bilder vor, sagen ihm, was er sich wünscht und wie er es bekommt. Er will das nicht. Sie schweigen endlich, verbergen sich, um bald wieder aus ihrem Versteck zu kommen, um ihn erneut zu bedrängen. Seit Stunden peinigen ihn diese Gedanken und Wünsche. Sie wollen nicht aus seinem Kopf verschwinden. Wie eine Spirale drehen sie sich unaufhörlich um das Eine, das, was er sich wünscht, das, was er dringend braucht. Er versucht, sich abzulenken, an etwas anderes zu denken. Aber seine Fantasie lässt das nicht zu. Wie ein gefährlicher Wasserstrudel drehen sich diese Bedürfnisse in seinem Kopf, drohen ihn, in die dunklen Tiefen zu ziehen. Diese Gedanken toben in seinem Gehirn. Es ist völlig ausgeschlossen, sie loswerden. Sie sind stärker als er! Es ist wieder soweit! Er wird es tun! Doch das ist bei dem Wetter unmöglich. Der Regen stört! Wird ihm das Vergnügen rauben.
Seit gestern Nacht regnete es pausenlos. Es scheint, nicht enden zu wollen. Das Rauschen draußen und in seinem Kopf verbünden sich. Er hält es nicht mehr aus. Wimmernd liegt er auf dem Sofa, wie ein Fötus, die angewinkelten Beine unter das Kinn gezogen. Er wünscht sich zurück, in die Geborgenheit des Mutterleibes, in diese dunkle Höhle, verborgen in glückseliger Dunkelheit, wo er nur ist, keine Forderungen erfüllen, nichts darstellen muss. Einfach nur sein, behütet in der mütterlichen Fürsorge des warmen Leibes.
Er umklammerte ein Sofakissen, drückt es an die Brust. Schließlich erbarmt sich der Schlaf seiner Qualen.
Als er aufwacht, beginnt die Pein von Neuem. Getrieben tigert er im Zimmer umher. Dann geht er zum Wohnzimmerschrank, zieht eine Schublade auf und holt einen Personalausweis heraus.
Er nimmt immer irgendetwas mit. Lüstern starrt er auf das Bild, empfindet erneut die beglückende Macht des Tötens. Menschen das Leben zu nehmen bringt ihn in Ekstase. Selbst später, wenn er sich die Szenerie vor Augen führt, erfasst ihn dieses Hochgefühl. Töten ist für ihn ein Zwang! Die Kälte, die dabei seinen Körper durchströmt, erregt ihn. Er kann diese Gefühle nicht abstellen und lässt es geschehen. Es muss eben so sein!
Als Kind, als er einen Frosch sezierte, hatte er zuerst diesen Rausch der Befriedigung empfunden. Das war der Anfang. Als Nächstes quälte er seinen Hamster, schnitt ihn die Beine ab. Die Todesqualen der kleinen Geschöpfe erregten ihn. Später dann wurden die Tiere größer.
Kapitel 1 Sommer
Sommer! Und was für einer! Jahrhundertsommer heißen sie ihn! Und er macht dem Titel alle Ehre. Tag für Tag präsentiert der Himmel sich im strahlenden Blau der Könige. Und inmitten dieses fürstlichen Blaus thront majestätisch eine glühende Sonne. Ein um den anderen Tag brennt sie mit einer Intensität, als müsste sie beweisen, was für eine Gewalt sie besitzt. Jeden Tag wähnen die Menschen, es noch heißer als am vorherigen. Deutschland, ganz Europa, quälen mörderische Temperaturen, die alle zwingt, das Leben auf das Notwendigste herunterzufahren.
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