Kolja Menning - Eine Partie Monopolygamie

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Berlin, Sommer 2019.
Klimaschutz ist das Thema Nummer 1.
Die Gesellschaft ist gespalten.
Und für Clara Nussbaum tut sich ein Fenster in eine andere Welt auf, als sie sich als Assistentin der jungen Marketingchefin des hippen Berliner Unternehmens Fair^Made bewirbt. Zum ersten Mal seit Langem sieht die alleinerziehende Mutter eine Perspektive, die sie zuversichtlich stimmt. Fair^Made scheint wie das Paradies auf Erden: Junge, hoch motivierte, idealistisch denkende Menschen haben sich zum Ziel gesetzt, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
Mit Feuereifer stürzt sich Clara in ihr neues Leben, das sich zu einem echten Abenteuer entwickelt, denn schon bald erkennt Clara, dass auch bei Fair^Made unter der glänzenden Oberfläche Intrigen kochen. Und ehe sie es sich versieht, befindet sie sich im Zentrum eines Geschehens, dem sie nicht gewachsen scheint.
"Eine Partie Monopolygamie" ist die Geschichte einer Frau, die es wagt, von einem anderen Leben zu träumen, und befasst sich auf spielerische Art mit zwei der größten gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit: der zunehmenden Entfremdung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und dem Einfluss von uns Menschen auf Umwelt und Klima.

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Wir nicken.

»Wenn ihr Fragen habt, fragt.«

Ich habe diverse Fragen. Doch keine, die ich vor der Gründerin von Fair^Made zu stellen wage.

»Dann kommen wir zum nächsten Thema: Risk Taking. Wer etwas Neues ausprobiert, geht das Risiko ein, dass es nicht funktioniert. Wer jedoch nichts Neues ausprobiert, kann sich auch nicht verbessern. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. So sagt man doch auf Deutsch, oder? Deswegen pflegen wir bei Fair^Made auch eine hohe Toleranz gegenüber Fehlern. Fehler sind nicht schön. Wer macht schon gern Fehler? Natürlich sollten wir dumme Fehler vermeiden. Doch wenn man etwas Neues ausprobiert und dabei Fehler macht, verdient das Anerkennung und nicht Kritik – solange man seine Fehler offen zugibt. Fragen?«

Wieder ist es der junge Finance-Kollege, der sich meldet und nach einem ermutigenden Nicken von Lena spricht:

»Ich vermute, das mit den Risiken und Fehlern trifft auf uns im Finance auch zu?«

Ich sehe, wie zwei der anderen die Augen verdrehen. Lena jedoch geht ernsthaft auf die Frage ein.

»Genau wie in allen anderen Teams sollten im Finance Fehler offen zugegeben werden. Und auch wenn ich keine Expertin bin, kann man auch im Finance-Team Neues ausprobieren. Wir sollten da nur die übliche Sorgfalt walten lassen, damit unsere Konten, Quartals- und Jahresabschlüsse sauber sind. Wer hat noch Fragen?«

Eine sehr junge Frau mit grün gefärbtem Haar und einem Nasenpiercing meldet sich.

»Ja?«

»Können wir freitags mit FFF streiken?«, fragt die Grünhaarige.

»FFF?«, rutscht es mir raus.

Die Grünhaarige verdreht die Augen. »Fridays For Future. Nicht deine Generation.«

Ah, denke ich. Zumindest nimmt sie kein Blatt vor den Mund . Ich beglückwünsche mich, dass ich nicht nach LGBT gefragt habe. Sonst hätte ich mich jetzt bereits zweimal blamiert.

»Fair^Made toleriert nicht nur, dass Fair^Maker sich an den Klimastreiks beteiligen«, beantwortet Lena die Frage, »wir ermutigen euch sogar. Stellt nur sicher, dass unserer Mission dadurch nicht geschadet wird. Wir haben dasselbe Ziel.«

Sie lächelt. »Noch mehr Fragen?«

Das scheint nicht der Fall zu sein.

»Ausgezeichnet!«, findet Lena. »Solltet ihr später noch Fragen haben, kommt gern jederzeit auf mich zu! Natürlich könnt ihr euch auch immer an eure Manager wenden. OK?«

Wir nicken.

»Noch ein letzter Punkt«, setzt Lena erneut an. »Es versteht sich eigentlich von selbst: Wir achten sehr auf Nachhaltigkeit. Bitte behaltet das bei allem, was ihr tut, im Hinterkopf. So, das war’s für heute. Dann nochmals herzlich willkommen bei Fair^Made!«

Sobald ich sie bekommen habe, lese ich die von Lena erwähnten Guidelines zum Thema sexuelle Belästigung und Belästigung am Arbeitsplatz im Allgemeinen pflichtbewusst durch. Entwürdigendes Verhalten, durch das sich andere angegriffen fühlen könnten, gilt es zu vermeiden. Zum Beispiel sollte man keine Schwulen- oder Blondinenwitze machen. Sexuelle Beziehungen unter Kollegen sind OK. Problematisch wird es nur, wenn es sich bei den Beteiligten um Mitarbeiter handelt, die auch ein hierarchisches Verhältnis haben. Dann besteht das Risiko von Machtmissbrauch. Da Fair^Made sehr tolerant ist, sind solche Beziehungen nicht völlig ausgeschlossen, aber sie sind unverzüglich dem HR-Team zu melden, damit man gemeinsam eine Lösung finden kann. Auch wenn man sich in irgendeiner Weise belästigt, gedemütigt, angegriffen fühlt, hat man sich umgehend an das HR-Team um Natalya Koulakova zu richten.

Interessant, dass ein Unternehmen, das so großen Wert auf respektvolles Verhalten legt, solche Guidelines benötigt. Aber gut. Gehört offenbar dazu. Also keine sexuelle Beziehung mit Viktoria König. Na gut.

Kapitel 10

Obwohl alle sehr nett sind, wird mir schon sehr bald klar, dass nicht nur zwischen der Welt von Fair^Made und meiner Welt Klassenunterschiede herrschen. Auch innerhalb von Fair^Made existieren sie. Das zeigt sich zum Beispiel beim Mittagessen. Die Leute auf den hohen Managementebenen gehen fast ausschließlich untereinander essen – wenn sie denn essen. Lena Persson scheint das selten zu tun. »Weil sie auf ihre Figur achtet«, erklärt mir Anna, Patrick Landsbergers Assistentin.

Unterhalb des Topmanagements identifiziere ich noch zwei weitere Klassen. Einerseits die breite Masse der Mitarbeiter in den Marketing-, Finance- oder Category Management-Teams und andererseits jene, die in unterstützenden Funktionen tätig sind: Leute wie Oli aus dem IT Support, Franzi und Pierre, das deutsch-französische Duo vom Empfang – und uns Assistenten. Selbstverständlich benimmt sich jeder uns gegenüber ausgesprochen höflich. Doch die Mittagszeit zeigt, dass es eine unsichtbare Linie gibt. Viktorias Rat, Fair^Made-intern zu netzwerken, stellt sich als schwieriger heraus, als ich im ersten Moment angenommen habe. Es gibt nicht viele, die mit uns zu Mittag essen wollen. Natürlich wird das so direkt nicht gesagt. Wenn man zum Beispiel eine Gruppe junger Marketingkollegen fragt, ob man sich ihnen anschließen könnte, wird die Antwort immer sein: »Selbstverständlich! Gern!« Doch wirklich gelebt wird das nicht. Als Assistentin muss man sich aufdrängen. Gefragt wird man eigentlich nie. Zweimal wage ich es in meiner ersten Woche, mich so einer Gruppe junger Kollegen aufzudrängen – und habe nicht das Gefühl, wirklich dazuzugehören. Am Anfang stellt mir jemand eine Frage. »Und woher kommst du?« Aber schon meine Antwort langweilt. Vielleicht will dann noch jemand wissen, in welchem Stadtteil von Berlin ich wohne. Genauso wie jedoch Brandenburg nicht Portugal, Pakistan oder Panama ist, ist Moabit weder Prenzlauer Berg noch Friedrichshain noch Kreuzberg. Entsprechend macht auch meine zweite Antwort mich nicht interessanter. Spätestens da bekomme ich als Antwort ein oberflächliches »Oh, ich mag Moabit. Ich war mal da und hab’ in einem türkischen Supermarkt eingekauft. Das Gemüse da war echt billig.« Und dann sagt jemand anderes: »Aber ich bin nicht sicher, dass das da alles Bio ist.« Und dann kehren sie zu ihnen vertrauten Themen zurück. Fröhlich und unbeschwert wird im Marketing-Team über Klimawandel oder Nachhaltigkeit diskutiert. Oder Mode. Oder Werbekampagnen, die diese Themen raffiniert im Namen Fair^Mades verbinden. Oder das neue iPhone.

Im Finance-Team redet man auch über das iPhone, jedoch weniger über Mode und stattdessen mehr über Aktien. Amazon und Apple werden gern genannt. Wenn man sich von denen vor ein paar Jahren nur tausend oder so zugelegt hätte, dann könnte man jetzt sein Geld fast nicht mehr zählen. Zumindest nicht ohne Microsoft Excel.

Gern wird auch von einer coolen Urlaubsreise berichtet. Nepal oder Neuseeland oder so. Wie das zu Nachhaltigkeit passt, erschließt sich mir nicht. Da bin ich wahrscheinlich vorbildlicher, wenn ich am kommenden Wochenende mit dem Zug nach Nordbrandenburg fahre, um dort die Kinder bei meiner Mutter abzuliefern. Doch ich schweige. Und je länger ich schweige, desto weniger scheine ich für mein Umfeld zu existieren. Eigentlich ist es mir ganz recht. Wovon soll ich auch berichten? Von der Angst, krank zu werden und so nicht putzen zu können, obwohl man doch das Geld dringend braucht? Oder schlimmer noch: Wenn eines der Kinder krank ist, zu Hause bleiben muss, was es erst recht unmöglich macht, putzen zu gehen? Denn wenn man selbst krank ist, dann putzt man eben mit Fieber. Aber einen Fünfjährigen mit Fieber lässt keine halbwegs vernünftige Mutter mehr als vier Stunden am Stück allein zu Hause. Und zu den Eichners, den Bauers, den Kramers und so weiter schleppt man den auch nicht mit.

Trotz der allgemeinen Nettigkeit fast aller, weiß ich also schon nach der ersten Woche, dass es mir schwerfallen wird, bei Fair^Made soziale Kontakte zu knüpfen. Zum Glück gibt es zwei Ausnahmen: Oli, den echten Berliner IT-Kollegen, – und Anna. Anna scheint sehr froh, mich an Bord zu haben. Wir essen zusammen, sie erklärt mir ein paar Besonderheiten des Unternehmens. Vor allem arbeitet sie mich in alle möglichen Tools ein, die die Arbeit einer ExAs, wie sie uns hier nennen, enorm erleichtern. Anna beweist viel Geduld mit mir und fragt immer wieder, wie ich mich fühle, wie sie mir helfen kann und wie’s mit Viktoria läuft.

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