Reto Andrea Savoldelli - HIERONYMUS

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Hieronymus Halbeisen, in jungen Jahren Filmemacher, hat sich ganz von Kino und Fernsehen abgewendet, und er weiss auch warum. Trotzdem nimmt er an einem Wendepunkt seines Lebens, der sich
in Unterströmungen seiner Seele und durch Begegnungen mit Menschen anbahnt, an einer experimentellen Filmvorführung teil. Deren Gerätschaften, also Projektor und Leinwand, wie auch die Bilder sind geschaffen worden von Menschen, die in und um Dr. Attila Haugs «Burggesellschaft» forschen und arbeiten und denen Halbeisens Kritik am gegenwärtigen Kino wie auch seine Fragen nach einem geistorientierten Film der Zukunft existentielles Anliegen sind. Doch die Dinge laufen aus dem Ruder. Das Filmerlebnis löst bei Halbeisen einen komatösen Zustand aus, innerlich einen Bilderstrom aus seiner Verkörperung in Südfrankreich zur Zeit der Katharervernichtung. Dank der Hilfe von Attila Haug, einem Eingeweihten, beim Umgang mit der gefährlichen Erfahrung, gelingt es Halbeisen, diese zu integrieren. Er erkennt in seiner Umgebung wiederverkörperte Menschen aus jener Zeit, und er stürzt sich aus eigenem Impuls in das Abenteuer,
an die damaligen Verhältnisse anzuknüpfen. // Der Roman entstand aus dem gleichnamigen, nicht realisierten Filmdrehbuch. Wim Wenders über einen Film Savoldellis: «Er hat bekannte Mittel außerhalb der ihnen zuerkannten Möglichkeiten angewandt. Er hat einen Hollywoodfilm mit Überlänge auf 16mm in 45 Minuten gemacht. In „Lydia“ kommt es dadurch zu ganz unglaublich schönen Momenten.» (Filmkritik 1969). Jean-Marie Straub in der englischen Zeitschrift Cinemantics: «Neulich sah ich in der Schweiz einen Film eines jungen Mannes, sein Name ist Savoldelli, er nennt sich den Fremdarbeiter des Schweizer Kinos…Er ist wirklich ein Poet auf dem Gebiet des Kinos. Dann lasse ich mich überzeugen, daß es nicht die Techniken sind, die er zu Beginn anwendet, die falsch sind. Dann kannst du dich davon überzeugen, daß du falsch bist und daß alles möglich ist…» (Jan.

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Und dann sprach Nathan vom "Sohn eines Falken". Santi solle ihn nur am Rande erwähnen, ihn auf keinen Fall als Sympathisanten des Putsches oder gar als seinen Drahtzieher zur Sprache bringen. Sonst hätte sein Film überhaupt keine Chance, von irgend einem Sender ausgestrahlt zu werden. Er müsse ihn wohl nicht an seine Dokumentation über den Flugzeugabsturz des UNO-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld erinnern und was er damals erreicht habe. Nämlich rein gar nichts!

Einmal mehr staunte Santi über Nathan. Wie konnte er wissen, dass der georgische Name von Schewardnadse, den man in seinem Lande "Tetri Melia", weisser Fuchs, nannte, eigentlich "Sohn eines Falken" bedeutet!

Er brauche Schewardnadse nicht anzugreifen, fuhr Nathan fort. Dieser werde ohnehin bald einmal vom Rad der Geschichte, das die Stimmungen der Massen bewege, auf ein Nebengeleise geschoben werden. Vieles von dem, was er im Hintergrund betrieben habe, werde später ohnehin ans Tageslicht kommen. Aber dazu könne ein unabhängiger und damit machtloser Fernsehjournalist aus der Schweiz keinen entscheidenden Beitrag leisten. Hingegen sei es wichtig, dass das Interesse an Gamsachurdia wach gehalten werde. Denn Gamsachurdia sei ein Baumfreund gewesen.

Der Film war zu Ende. Die Leinwand leuchtete weiss im Geäst. In eine Wolldecke eingeschlagen sann Professor Santi nochmals den Bildeindrücken nach. Ohne zu zögern entschied er, welche Gesamttendenz der Schnitt seiner Georgienaufnahmen haben würde. Die Redaktionen konnten das Ergebnis akzeptieren oder es bleiben lassen. Andere Bilder oder einen anderen Kommentar würde er nicht zur Verfügung stellen. Denn diesmal lagen die Rechte bei ihm. Auf exklusive Aufnahmen wie die seinen würden sie alle scharf sein. Als Kommentar kämen nur die offiziellen Verlautbarungen in Frage, die in den Feuilletons als allgemein akzeptierter Interpretationscode für das georgische Schlamassel angeboten wurden. Er hatte schon genügend davon gesammelt: Aus dem russischen Fernsehen, aus BBC und CNN, den Printmedien, FAZ, Neue Zürcher, Süddeutsche. Diese verschwommenen Halbwahrheiten würde er über seine Putschistenbilder legen, und sie allein durch dazwischen geschnittene Interviews mit russischen und georgischen Kriminellen ergänzen. Angesichts sich grundlegend widersprechender Aussagen würde dies die Fassungslosigkeit beim Zuschauer auslösen, die sich Santi für diesmal erhoffte.

Hunderte von russischen Gefängnisinsassen waren vorzeitig entlassen worden, um strafmildernd an der Rebellion gegen jenen "verrückt gewordenen Diktator" teilzunehmen. Die Interviews, in denen sie alles haarklein erläuterten, waren ihm gelungen, weil er sich als Journalist der englischen Kreml-News ausgegeben hatte. Diesen Blödsinn hatte ein Trupp schwadronierender Kämpfer tatsächlich geschluckt! Er musste nur schnell einen guten Übersetzer finden.

Dann vor allem Nahaufnahmen! Mienen, Blicke, - "Die Menschen sind nicht blöd!", war eine von Santis Selbstbeschwörungsformeln. Von Gamsachurdia, von Schewardnadse, vom amerikanischen Aussenminister Baker und vom amerikanischen Präsidenten. Die Kollegen von CNN hatten ihm bereits die benötigten fünfundvierzig Sekunden aus ihrem Interview mit Bush senior schriftlich zugebilligt, nachdem er ihnen in ihrem Hotel in Tiflis eine seiner Aufnahmen, die ihnen fehlte, in ihr Gerät überspielt hatte. Mehr brauchte er nicht. Die Redaktionen mussten nur noch den Bürokram erledigen und die gegenseitigen Nutzungsrechte abgelten.

Man sieht den amerikanischen Präsidenten im Fernsehstudio. Der servile Gesprächspartner kommt auf das kaukasische Problem zu sprechen. Bush hat sich informiert. Am Nachmittag bekam er wie üblich die Unterlagen vom Auswärtigen Amt zugestellt. Er kennt nun den Unterschied zwischen Ossetien und Abchasien, er weiss, worum es im Krieg zwischen Armenien und Aserbeidschan so ungefähr geht. Auf jeden Fall weiss er, worum es Amerika in diesem Krieg geht. Und dann kommt das Gespräch auf Georgien und auf Gamsachurdia. Der Präsident: «Dieser Mann muss noch lernen, wie man seine politischen Äusserungen formuliert. Ich habe ohnehin den Eindruck, dass er gegen den Strom schwimmt.» - Der Witz der 68-er, dass nur tote Fische mit dem Strom schwimmen, war im Oval Office inzwischen in Vergessenheit geraten. Damals hatte ein sehr lebendiger Präsident der USA als letzter versucht, gegen den Strom der hohen Politik zu schwimmen. Auch er hat mit seinem Leben dafür bezahlt.

Professor Santi schaute über seinen Nussbaum hinweg zur Burg hinauf. Noch immer war ein Fenster erleuchtet. Es war das Arbeitszimmer von Doktor Attila Haug, der wie so oft auch nachts arbeitete. Nachdem er alles zusammengepackt hatte, deckte er mit einer Plane die Geräte ab und zurrte das Ganze über die gelbe Schaumgummimatratze fest, die er immer auf dem Pickup mitführte. Er knöpfte sich die Lederjacke bis unter das Kinn zu und hauchte in seine eiskalten Hände, bevor er sie in die Handschuhe schob. Schon bald schweiften die beiden Scheinwerfer seines Jeeps über die Wiesen hinunter ins Biederthal.

So hat Nathan, der Baumhirte, wieder einmal Professor Santi dazu verholfen, sein inneres Gleichgewicht zu finden. Das soeben angebrochene neue Jahr fühlte sich verhalten hoffnungsvoll an. Noch war ihm verborgen, dass bald schon weitere Enttäuschungen auf ihn warteten. Im Sommer wird er sich eingestehen müssen, einmal mehr auf einem Berg Schul-den zu sitzen, nachdem er keinen der bedeutenden Sender dazu wird bewegen können, seine Georgienreportage zu übernehmen. Einzig einem österreichischen Sender wird die Ausstrahlung lächerliche achttausend Schillinge wert sein.

Auf ein in versteckten Kanälen weitergereichtes Zeichen hin blieb die westliche Presse den Vorgängen in Tiflis gegenüber abwartend desinteressiert. "Zu weit weg! So wie man dort recherchieren kann: Wer weiss da schon genau, was wirklich abläuft!" - So klangen die Antworten und: "Mal sehen, wie sich das entwickelt." - Santis Dokumentation war in seinem wenn auch unartikulierten Unterton zu anklägerisch. Sie forderte von den westlichen Missionaren für Demokratie und Marktwirtschaft eine Untersuchung des Putsches und als Konsequenz die Anklage vor dem Internationalen Gerichtshof förmlich heraus. Doch vernahm Santi aus den Chefetagen nur abwiegelnde Äusserungen. Der Gang der grossen Geschichte lief in eine andere Richtung.

Dafür erzwangen in den kommenden Jahren die Jugoslawienkriege, die soeben angezettelt wurden, die Hauptaufmerksamkeit. Bereits das übernächste Weihnachtsfest würde Professor Santi in Sarajewo feiern müssen. In den Gesellschaftsräumen einer Kaserne der UN-Schutztruppen, zusammen mit norwegischen und holländischen Soldaten.

Bei diesem seinem nächsten Auslandsaufenthalt wird er gut bezahlt werden. Eingebettet als Kameramann in ein Viererteam, das im Auftrag des deutschen ZDF unterwegs sein wird. Den Einsatz, der zwei Monate länger als geplant dauern wird - der Flughafen Sarajewos wird von den bosnischen Serben besetzt sein - wird er der Auslandkorrespondentin und Redaktionsleiterin Sybille Helmstedt zu verdanken haben. Santi kennt Frau Helmstedt aus seiner Berliner Zeit, in der sie ihn wiederholt zur Durchführung von Kursen für in Ausbildung stehende Kriegsreporter über-redet hatte. Wie er in Erfahrung bringen konnte, ist sie nach ihrer Heirat vor einigen Jahren in die Schweiz umgezogen. Dennoch vermochte sie sich im Vorstand des 1989 neu begründeten deutschen Presseverbandes zu halten. Eine Powerfrau eben, die von Santi im Stillen bewundert wurde.

Das Zweite

Wir schreiben den Juni 2002 und die Welt steht in Aufruhr. Seit jenem denkwürdigen Januartag hat die Erde zehn weitere Male die Sonne umrundet. Der mit missionarischem Inbrunst geführte Krieg gegen den internationalen Terrorismus, wie er auf der einen Seite heisst, oder gegen den amerikanischen Kolonialismus und die Zerstörung der religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit in islamischen Gesellschaften ist bereits voll im Gang. Die strategischen Eckpfeiler waren lange vor der Jahrtausendwende durch die Hintermänner der hohen Politik beschlossen worden und wurden nach der mysteriösen Zerstörung der Zwillingstürme in New York von den Kongressabgeordneten in kollektiv getrübter Bewusstseinsverfassung demokratisch abgesegnet.

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