Burkhard Simon - Der Kruse
Здесь есть возможность читать онлайн «Burkhard Simon - Der Kruse» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Der Kruse
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Der Kruse: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Kruse»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Der Kruse — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Kruse», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Ja, ich rede von einer Karibik-Kreuzfahrt. Und es war beileibe nicht die popeligste Karibik-Kreuzfahrt der Geschichte, denn wenn Herr Kruse Urlaub macht, dann auch richtig! Der Kruse hatte das Geld verdient, der Kruse hatte entschieden, der Kruse hatte gebucht. Punkt.
Ich war eben sauer.
Im Nachhinein betrachtet, war meine Entscheidung vielleicht tatsächlich ein wenig eigenmächtig, um nicht zu sagen arrogant, aber in der Situation fühlte es sich richtig an, so zu handeln. Ich hatte mich in einigen Prospekten umgeschaut, machte ein paar Telefonate, redete mit einem Kollegen, der Ahnung von all dem Internet-Kram hatte, ließ mir ein paar Angebote ausdrucken und buchte schließlich einen Wahnsinnsurlaub für Karin und mich.
Was war schon dabei? Ich hatte das viele Geld schließlich nicht für mich, sondern für uns ausgegeben! Egoismus würde sie mir jedenfalls nicht vorwerfen können. Es war eine Reise, die wir gemeinsam antreten würden, als Mann und Frau. Auf diese Art war für ihre Erholung gesorgt, war für meine Erholung gesorgt, und wir würden gemeinsam eine schlichtweg wundervolle Zeit unter der karibischen Sonne verbringen.
Ich war mir sicher, dass es nach diesem Urlaub nie wieder zu Diskussionen kommen würde, was Urlaubsplanungen anging. Und ich war fest davon überzeugt, dass Karin mir nie wieder mit einer Schnapsidee wie dem Sparen meines Urlaubsgelds käme, wenn ich ihr schließlich die Tickets unter die Nase gehalten hatte.
Ich meine, was ist mit Sprüchen, wie Leben und Lernen? Was ist mit Weisheiten, wie Erfahrungen kann man nicht sammeln, Erfahrungen muss man erfahren? Lag ich damit so schrecklich falsch? Erfahrungen sammelte man nicht in Bonn am Rhein, sondern unter der glühenden Sonne der Karibik! Das war eine Erfahrung! Und diese Erfahrung war nun gebucht, bestätigt und besiegelt.
Abends lag ich im Bett und hing meinen Gedanken nach. Das Licht schon längst gelöscht, aber in meinem Kopf schien die Sonne auf weiße Sandstrände herab. Sie schien auf die Planken des Sonnendecks und auf Stewards in blendend weißen Uniformen. Sie schien auf einen erfahrenen Kapitän, der durch seinen ersten Offizier ausgewählte Passagiere zum Dinner an seinen Tisch bitten lässt, sie schien auf exotische Bars und bunte Drinks mit Schirmchen und allem erdenklichen Pipapo.
Eine Kreuzfahrt in die Karibik.
Wahnsinn.
Vor meinem geistigen Auge erschienen immer neue Momentaufnahmen: Herr Kruse und Gemahlin beim Shuffleboard („Bitte recht freundlich... KLICK... Danke!“), Herr und Frau Kruse auf dem Sonnendeck, während im Hintergrund blutrot die Sonne im endlosen, kristallklaren Meer versinkt („Entschuldigen Sie... würde es Ihnen etwas ausmachen? Nein? Oh, vielen Dank! Sehr freundlich von Ihnen... ja, einfach auf den Knopf drücken... KLICK... nochmals vielen Dank!“)
Ich konnte kaum erwarten, ihr Gesicht zu sehen, wenn ich sie in mein kleines Geheimnis einweihen würde. Sicherlich rechnete Karin damit, dass ich klein beigegeben hatte, vor allem, da in den Tagen nach unserem Streit nicht mehr über das Thema geredet worden war. Vielleicht hatte sie damit gerechnet, dass ich – quasi um mein Gesicht zu wahren – ohne ihr Einverständnis eine Woche in Klein-Kleckersdorf bei einem dieser Busreiseunternehmen buchen würde oder vielleicht mit einem langen Wochenende auf Mallorca mit Billig-Air, aber eine Karibik-Kreuzfahrt hatte sie garantiert nicht erwartet.
Ich hatte wirklich das volle Paket gebucht. Es hatte sogar einen Namen, der mir aber im Moment nicht einfallen will. Irgend etwas Englisch-Neudeutsches. So etwas wie „Comfort Class Convenient Cruise“ oder so ähnlich. Jedenfalls eine Menge Wörter, die mit „C“ anfingen, und die alle irgend etwas Gutes zu bedeuten hatten. Ich war mir sicher, dass Karin, würde sie die Tickets erst mal in Händen halten, ihre Meinung ändern würde. Ihre Meinung im Bezug auf unsere Beziehung, im Bezug auf meine Qualitäten als Familienvorstand, meine Qualitäten als Urlaubsplaner, meine Qualitäten als Mensch im Allgemeinen. Und das überzeugende Argument, das für eine Änderung ihrer Einstellung sorgen würde, lag gerade in einem Briefumschlag in der Innentasche meines Mantels. Ich schlief lächelnd ein und wusste, dass der morgige Abend ein wichtiger Moment in unserer Ehe sein würde.
Und ich sollte Recht behalten.
Irgendwie schon.
Zweites Kapitel
- - - -
„Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen.
Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen, wie zum Beispiel der Relativitätstheorie.“
(Albert Einstein)
Der Abend war schön.
Wirklich schön.
Es war der Abend des Tages, an dem es mir gelungen war, aus der Firma zu verschwinden, ohne offiziell vom Pech meines Vorgesetzten zu erfahren, so dass meinem Urlaubsantritt nun nichts mehr im Wege stand. Nichts mehr, außer der Tatsache, dass Karin noch nichts von ihrem baldigen Glück unter der karibischen Sonne wusste. Den ganzen Abend lang herrschte zwischen uns gelöste Stimmung und gute Laune, was ich in erster Linie auf Karins Vorfreude zurückführte. Sie war völlig aus dem Häuschen, weil ich nun endlich Urlaub hatte und so endlich dazu käme, das rissige und trockene Holz des Garagentores abzuschleifen und mit guter Holzschutzlasur auf Vordermann zu bringen. Ein Projekt, vor dem ich mich seit geraumer Zeit mit einigem Erfolg gedrückt hatte.
Wir saßen am Esstisch, und ich genoss den Abend in vollen Zügen. Wir redeten während des Essens miteinander, was selten vorkam. Meistens war es zwischen uns eher so, dass man sich nur gegenüber saß und auf seinen Kartoffeln herumkaute. Das waren die Momente, in denen ich mir wirklich vorkam, wie ein Teil eines alten Ehepaares, ein Bild, das nach dreißig Jahren Ehe sicherlich auch nicht ganz falsch war. Trotzdem kam es mir falsch vor, so am Tisch zu verschimmeln, kauend und schweigend, wie fremde Tischnachbarn im Seniorenstift. Dafür waren wir selbst nach all den Jahren noch viel zu jung. Es gibt Dinge, die macht das Leben einfach mit dir, ohne sich vorher mit dir abzusprechen. Die langen schweigenden Abendessen gehörten zu diesen Dingen. Und ich hasste sie.
Dieser Abend jedoch schien unter einem anderen Stern zu stehen. Wir sprachen über unseren jeweiligen Tag und machten uns ausgiebig über die neuesten Entwicklungen in der Carola Reimann Problematik lustig. Das Ehepaar Reimann wohnte zwei Häuser weiter und was ihre Ehe anging, könnte man behaupten, dass der Haussegen in letzter Zeit nicht nur schief hing, sondern derartig am Nagel rotierte, dass die Tapete in Fetzen von der Wand flog. Carola Reimann genoss innerhalb der Spießerfraktion unserer gutbürgerlichen Nachbarschaft aufgrund ihres eher freizügigen Kleidungsstils den Ruf einer Vorstadtschlampe reinsten Wassers.
Die alte Frau Kampnagel, die das Haus zwischen uns und den Reimanns bewohnte, hatte Karin hinter vorgehaltener Hand über den Gartenzaun hinweg berichtet, dass es bei „dem Reimann und seinem Flittchen“ am vergangenen Abend wieder zu Geschrei und zugeschlagenen Türen gekommen sei. Sie erzählte, dass es im Zuge der Streitereien auch zum Gebrauch von Schimpfwörtern der übelsten Art gekommen sei, Schimpfwörter, die Frau Kampnagel nicht wiederholen wolle, da sie ja schließlich eine Dame sei, nicht so wie die Reimann, bei der die Röcke eher aussähen, wie breite Gürtel, aber „Arschloch“ sei auch dabei gewesen, dass müsse man sich nur mal vorstellen. Es sei einfach nicht zu fassen, gleich nebenan, hier in unserer Straße, was es ja früher niemals gegeben hätte, aber schließlich ging ja die komplette Gesellschaft gerade geschlossen vor die Hunde, weswegen man sich ja eigentlich nicht zu wundern bräuchte, vor allem jetzt, wo so viele Ausländer nach Deutschland kämen, und man den ganzen Juden überall türkische Teehäuser hinsetzen würde, damit die da in Ruhe in ihren Burkas ihre Korangürtel bauen könnten, aber wie die Reimann rumlief, dass wäre ja auch nicht in Ordnung, man könne ja auch irgendwo dazwischen was finden, also nicht mit der Burka aber auch nicht, wie die Reimann herumliefe, das wäre doch richtig ekelhaft, wie sie die Straße runterstöckelte, mit ihren Röcken.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Der Kruse»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Kruse» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Der Kruse» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.