Bettina Reiter - Weil wir die Wahrheit kennen

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Frankreich, 1743: Henriettes Ehe wird von der ständigen Angst vor ihrem Mann Philippe bestimmt, gleichzeitig kann sie ihre große Liebe Luc nicht vergessen. Als sie schließlich hinter das fatale Familiengeheimnis kommt, ändert die Wahrheit jedoch alles und stürzt sie in tiefe Verzweiflung, denn Luc hat längst ein neues Leben begonnen. Eines, in dem Henriette keine Rolle mehr spielt …

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Seufzend trocknete er sich das Gesicht mit dem Tuch – das er anschließend neben die Waschschüssel legte – und blickte aus dem Fenster. Am Horizont zeigte sich ein zarter heller Streifen, es schneite ohne Unterlass. Im Haus war es still. Vermutlich hatten es Hermanns Mündel wie immer zeitig verlassen und sein Freund schlief ohnehin jeden Tag beinahe bis Mittag, da er bis in die frühen Morgenstunden arbeitete.

Luc beschloss nach unten zu gehen und zog sich in Windeseile an. Bevor er das Zimmer verließ, blies er die Kerze aus. Die Treppe knarrte bei jedem Schritt. Die Tür zum Salon stand einen Spalt offen. Licht drang heraus. Leise schlich er sich hinein. Cassandra saß in eine graue Decke gehüllt vor dem Kamin und schlief. Ihr Kopf neigte sich zur Seite. Zum ersten Mal sah er sie ohne ihre dicke Maskerade. Zart und zerbrechlich wirkte sie. Das kastanienbraune glatte Haar fiel seidig über die Schultern und berührte die schmalen Hände auf ihrem Schoß. Ihr Mund war leicht geöffnet.

Luc hatte keine Ahnung, wie lange er dagestanden hatte, als sie plötzlich die Augen aufschlug. Klar und blank funkelten sie ihn an. Hohe Wangenknochen, eine schöne Haut und dieser Unschuldsblick verliehen ihr etwas Madonnenhaftes.

„Habt Ihr mich etwa im Schlaf beobachtet, Luc?“ Sie wirkte verlegen.

„Nein, ich bin gerade erst hereingekommen“, griff er zu einer Notlüge, weil er sich selbst nicht erklären konnte, warum er sie angestarrt hatte. „Vermutlich habe ich Euch geweckt. Entschuldigt bitte.“

„Schon gut. Wollt Ihr Euch zu mir setzen?“

„Wenn ich nicht störe.“

„Das tut Ihr nicht“, versicherte sie. Luc setzte sich ihr gegenüber. Eine Weile herrschte peinliches Schweigen. Verstohlen musterten sie sich gegenseitig.

„Habt Ihr gut geschlafen?“ Cassandra drapierte ihr Haar auf die rechte Seite und begann damit, es zu einem Zopf zu flechten.

„Nicht unbedingt.“ Luc schaute auf die brennenden Julscheite. Wie vergänglich alles war.

„Was beschäftigt Euch?“ Das Feuer flackerte in ihren Augen. Sie hatte schöne lange Wimpern und vollendet geschwungene Brauen.

„Dies und das. Nichts Konkretes. Wieso seid Ihr eigentlich da? Sonst verlasst Ihr das Haus immer im Dunkeln.“

„Es ist Sonntag. Angelina und ich haben nichts auf dem Markt zu tun.“

„Ihr arbeitet auf dem Markt? Was verkauft Ihr denn?“

„Dies und das. Nichts Konkretes“, kam es postwendend zurück.

„Geht es etwas genauer?“ Luc lächelte über diese kleine Retourkutsche.

„Leider nein. Ihr seid ja auch ziemlich einsilbig, wenn es um Euch geht“, diagnostizierte sie wie ein Arzt, der einem Patienten den baldigen Tod mitteilte.

„Was man von Euch keinesfalls behaupten kann. Jede Frage beantwortet Ihr bereitwillig, was übrigens für alle in diesem Haus gilt.“

„Habt Ihr Hunger?“, zeigte sie sich von seiner Anspielung unbeeindruckt, nahm das dunkelgrüne Haarband vom Tisch und wickelte es um das Ende des Zopfes.

„Nein. Aber einige Fragen.“

„Ihr lasst wohl gar nicht locker, was?“ Sieh an, sie wurde wieder kratzbürstig. „Nun gut. Was wollt Ihr wissen?“

Am besten war es, die Sache harmlos anzufangen. „Womit beschäftigt Ihr Euch gern?“

„Ich bin eine einundzwanzigjährige Frau. Was glaubt Ihr wohl?“

„Ihr wascht und kocht?“

„Hermann hat mit keinem Wort erwähnt, dass Ihr so altmodisch seid.“

Luc musste lachen, wodurch die Anspannung verschwand. „Ihr habt Witz, wie es aussieht.“ Er entledigte sich seiner grauen Weste, da ihm heiß wurde. Der Kamin gab enorme Hitze ab.

„Eine Frau hat mehr Rechte, als ihr im Allgemeinen eingeräumt wird“, sie blickte ihm tief in die Augen. Er hatte das Gefühl, dass sie bis in sein Innerstes vordrang. „Ich für meinen Teil lese sehr gerne.“ Ihr zauberhaftes Lächeln wärmte sein Herz.

„Was sehr lobenswert ist. Und bevor Ihr einen falschen Eindruck bekommt: Ich bin kein Mann, der Frauen ihre Rechte abspricht. Trotzdem gibt es einige Dinge, die man uns Männern überlassen sollte. Dazu gehört, dass man eine Frau beschützen muss.“ Warum sagte er das?

„So einen Mann brauche ich nicht. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen.“ In diesem Moment erinnerte sie ihn auf frappierende Weise an Henriette. „Übrigens reite ich für mein Leben gern“, sprudelte es auf einmal freimütig aus ihr heraus. „Bin gerne im Wald, am Wasser oder streune oft durch blühende Sommerwiesen. Meine Kleider nähe ich auch selbst.“ Sie zupfte am Ärmel ihres weidengrünen Musselinkleides in der Farbe einer tiefblauen See. „Solche wie dieses kann ich mir nicht leisten, aber derzeit propagiert man den griechischen Stil, der mir sehr gut gefällt.“ War ihr noch bewusst, dass er vor ihr saß oder hatte sie ihre Schwester vor Augen? Ohne sein Zutun musste Luc schmunzeln. Cassandras Frische brachte etwas Farbe in seinen grauen Alltag. „Obwohl ich die Kleider eher züchtig nähe. Schließlich will ich nicht an der Musselinkrankheit leiden.“

„Was über kurz oder lang passieren wird. Wir haben Winter. Dafür ist der Stoff zu dünn.“ Nun gab er schon besorgte Äußerungen von sich, als wäre er tatsächlich ihre Schwester!

„Ich habe eine robuste Natur“, plapperte sie munter weiter.

„Und ich wähnte Euch einsilbiger“, bemerkte Luc, als sie Luft holte.

„Rede ich zu viel?“ Sie hielt sich erschrocken die Hand vor dem Mund.

„Wo denkt Ihr hin? Ich freue mich darüber, dass unser Gespräch endlich mehr als nur ein zwei Worte beinhaltet.“ Luc lächelte. „Welche Bücher lest Ihr gerne?“

„Gedichtbänder.“ Sie spielte mit ihrem Zopf. „Versprecht mir nicht zu lachen.“

„Weshalb sollte ich?“

„Weil ich trotz meines Alters nach wie vor die Fabeln von Jean de La Fontaine liebe und natürlich Perrault.“ Als hätte ihm jemand eiskaltes Wasser über den Kopf gekippt, verflog Lucs Lächeln sofort. „Ihr findet mich kindisch“, legte sie seine Reaktion falsch aus.

„Keineswegs“, wand er sich. „Perrault erinnert mich nur an jemanden.“

„Wie heißt sie?“, bohrte sie leise nach. Luc wich ihrem Blick aus und starrte ins Feuer. Diesmal war das Schweigen zwar nicht peinlich, aber auch nicht angenehmer.

Schwere Schritte polterten über die Stufen herunter.

„Guten Morgen, ihr zwei.“ Hermann setzte sich mit zerzaustem Haar neben Luc.

„Dir ist schon klar, dass der Tag erst angebrochen ist?“ Luc vermied es, Cassandra anzusehen.

„Normalerweise schlafe ich wie ein Murmeltier, aber du Trottel bist über die Treppe gejagt wie ein Munitionswagen. Wer soll da weiterschlafen können?“

Luc wusste, dass es eine Lüge war. Etwas hatte Hermann früher als gewöhnlich aus dem Bett geholt. Wieder dachte er an den Davidstern.

„Ich denke, wir sollten uns unterhalten. Egal, ob André damit einverstanden ist oder nicht“, sagte Hermann mit Blick auf Cassandra, die zögernd nickte. „Angelina und ihre Schwester sind die Töchter meines besten Freundes“, verlor er keine Zeit und klang angespannt. „Leider wurde Samuel schwer krank und starb ein paar Tage nach Andrés und Angelinas Hochzeit. Ich versprach ihm am Totenbett, auf die Kinder aufzupassen, die mir wie du ans Herz gewachsen sind.“

Mit Tränen in den Augen erhob sich Cassandra. „Ich bereite das Frühstück vor“, verkündete sie, faltete die Decke zusammen und legte sie auf die Sitzfläche.

„Mach das, mein Mädchen.“ Hermann blickte ihr wie ein liebender Vater hinterher. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, musterte er Luc mit derselben Güte und Liebe. „Seit langem versuche ich André zu überreden, mit Angelina und Cassandra auf mein Schloss zu ziehen. Doch an seinem verdammten Stolz beiße ich mir alle Zähne aus. Dabei ist es lebenswichtig, sie aus diesem Wespennest herauszuholen, denn sie sind Juden.“ Lucs Befürchtung hatte sich bestätigt. Angesichts dessen, was sie ihm erzählt hatten, jedoch eine brenzlige Situation für jeden in diesem Haus. „Allerdings will André nicht mehr darüber sprechen, weil er von meinen Plänen nichts hält. Deswegen mein hartnäckiges Schweigen. Es war zu befürchten, dass er mit den Mädchen sonst untertauchen würde.“

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