Jacques Varicourt - Die Villa
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Die Geschichte meiner Familie, mit allen politischen Irrungen und Wirrungen, ebenso im sexuellen und im Drogenbereich wird hier schonungslos, am Rande des Wahnsinns, dargestellt.
Ein vermögender Mitläufer des Dritten Reiches heiratet eine Jüdin, um sie vor dem Konzentrationslager zu bewahren. Im Rausch des Glückes verliert er seine zwei jüngsten Kinder; Alkohol, Drogen und ein dubioser Freundeskreis bestimmen seinen Alltag.
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Wir, die Geschlagenen, die Weltverbrecher, wir, wir alle brauchten eine Neuordnung, die politisch, besonders auf Deutschland bezogen funktionieren sollte. Ja, wir brauchten einen eigenen Weg, ohne Vorbehalte, der trotz der Schuld, trotz der Blindheit, trotz des Mangels an Bewältigung, trotz der bürgerlichen Entziehung ihrer Verantwortung, sich zu einem System entwickelte, welches aus dem Vergangenen gelernt hatte. Denn die Machtentfaltung war nur der Anfang einer längst überfälligen Zwistigkeit zwischen den Europäischen Staaten gewesen, die sich abreagieren wollten. Es war nichts weiter als simple Kraftmeierei gewesen, die allerdings Millionen Tote forderte und zu verantworten hatte. Durch Hitler schien diese Zeit in Vergessenheit geraten zu sein, weil er anders argumentierte, weil er andere Mittel anwendete, weil er moderner an die aktuellen Probleme heran trat. Er ließ die Aktualität für sich selber sprechen, ohne auf deren Veteranen ein schlechtes Wort kommen zu lassen, denn sie brauchten keine Hinweise, sie brauchten ein neues, aggressives Sprachrohr, welches sie für sich nutzten, wenn nicht sogar einzubeziehen wussten, so war mein Eindruck, als ich Adolf Hitler in Berlin zum ersten Mal sprechen hörte. Ich verstand nicht, was er sagte, aber ich spürte die Kraft, die Entschlossenheit, die erregende Leidenschaft für die große Sache die er zu formulieren gefunden hatte. Ich war begeistert, ich war hypnotisiert und ich war fasziniert, mit welcher Überzeugung dieser Mann die Massen mobilisierte und auf seine Seite zog, ohne jemanden zu zwingen. Er war es der die Befehle gab, die uns alle mit auf eine Reise durch die Vergangenheit und der gerade erst gebildeten Zukunft nahmen, die die Deutschen, und mich auch, zu einem Übermenschen erhoben. Ich, Carina, ja selbst der gelegentlich verunsicherte Albert, der sich zwischen den Kommunisten und den Nationalsozialisten anfangs nur schwer entscheiden konnte, wir wurden allesamt stolze Parteimitglieder der NSDAP. Dass Hitlers großartige Thesen die Juden ausgrenzte, das wurde, auch von mir, mit etwas Sorge getragen, aber dann doch für richtig und notwendig empfunden, schließlich drehte es sich um unser Vaterland. Meine Geliebte Melissa, eine Halbjüdin, sah „mich“ so um 1930 mehrfach mit den kritischen Augen einer Vordenkerin an. Sie verstand nicht warum ich Parteimitglied wurde, warum ich für die Nazis spendete, warum ich in Hitler den Heilsbringer sah, Melissa liebte mich zwar, aber sie begann sich so ganz allmählich von mir abzuwenden. Ich für meinen Teil verstand selber auch nicht so ganz: Warum es plötzlich gerne gesehen wurde, dass man jüdische Geschäfte meiden sollte. Unser Schuster und Freund Herr Goldmann war auch nicht anders als wir, obwohl er Jude war, er war ein sehr fleißiger, freundlicher Mensch, der niemanden etwas zu leide getan hatte, dennoch galt er, aufgrund der politischen Entwicklung, von heut auf morgen als „Feind“, der die saubere deutsche Rasse, durch Vermischung mit seinem Blut - entweihen könnte. Häuser in denen Juden wohnten wurden mit dem Davidstern verunstaltet, Kaufhäuser wurden demoliert, all das passte mir eigentlich nicht, auch Carina fand das übertrieben und zum Davonlaufen. Wir behielten also unsere jüdischen Freunde - trotzdem, auch wenn der Blockwart uns immer wieder vor solchen Menschen, mit ihren blutschänderischen Absichten und eigentlichen Zielen warnte. Der Jude war plötzlich an allem Übel schuld, er wurde karikiert, geschlagen, gedemütigt und es lag die Vermutung nahe, dass man das Judentum gänzlich beseitigen wollte, eben aus den genannten Gründen. Ich muss zugeben, dass ich mehr als häufig die Augen verschloss, denn ich wollte der Wahrheit nicht ins Auge sehen, meine damalige Naivität ließ mir keinen Raum für eine objektive Einschätzung der Verhältnisse. Mir war es wichtiger, dass nun ein Mann wie Hitler endlich, und ein für alle Mal, zu Methoden griff die von Dauer waren, die Absicherung und einen Neubeginn verheißen sollten. Leni Riefenstahls Film, „Triumph des Willens“, welcher nach Hitlers Machtergreifung in ganz Deutschland gezeigt wurde, dieser Parteifilm brachte mich zu der Entscheidung, dass nun alles so war, wie es sein sollte. Deutschland befand sich in einem Aufbau, in einem radikalen Umbruch, man konnte die neue Zeit hautnah miterleben. Und wir, die so ziemlich von Anfang an dabei waren, wir jubelten begeistert mit, wann auch immer jemand von der Parteispitze in Hamburg sprach. Insbesondere Carina hatte sich zu einer fanatischen Faschistin entwickelt, unsere Kinder, allen voran Jochen, dienten in der zackigen Hitlerjugend. Birgit nahm begeistert an einem Pflichtjahr für Mädchen auf einem Bauernhof teil, all das geschah so um 1936 herum. Die Olympischen Sommerspiele genossen wir, also alle die zu unserer Familie dazugehörten, in Berlin. Es war unsagbar schön, ich filmte mit einer Handkamera so viel es mir möglich war, ich war wie losgelöst, ich jubelte, ich konnte einmal, durch ein Fernglas den Führer sehen, wie er dem Geschehen der Wettkämpfe beiwohnte, er war ebenfalls von der Leistung der deutschen Sportler sichtlich angetan. Seine blauen Augen verrieten den Stolz den er fühlte, der mit jeder Medaille an einen Deutschen verliehen wurde, noch dazu wenn unsere Nationalhymne erklang, sie war mir noch Jahre später, im Gedächtnis haften geblieben, denn ich finde - damals, da hörte sie sich noch gewaltiger und eindringender an, als bei anderen Anlässen, nach dem zweiten Weltkrieg. Ja, all das empfand ich als richtig, als einen fast perfekten Staat, der zudem gut funktionierte; dass hinter der Kulisse Verbrechen geschahen, nun, man hörte so etwas, man nahm es so hin, man schob es aber auch sofort wieder beiseite, um sich damit gar nicht erst großartig zu beschäftigen. Jeder hatte seine Aufgabe gefunden, jeder war endlich vom Spuk der Vergangenheit, die soviel Enttäuschung und Armut gebracht hatte, befreit. Und um ganz ehrlich zu sein: „Wir waren alle glücklich, wir liebten Volk und Vaterland inbrünstig, denn es ging ja „fast“ allen, endlich wieder so gut, dass niemand hungern musste.“
Dass Hitler die Spitze der „SA“ beseitigen ließ, na ja, auch das wurde im Nachhinein als legitim und notwendig angesehen. Röhm, der Führer der SA war eine Un-Person geworden, nicht zuletzt aufgrund seiner Vorliebe für junge Männer, die er sich aus Schulen und Universitäten zukommen ließ, um sich an ihnen zu vergehen. Im Volke war man froh, dass dieses Schwein endlich weg war, aber auch im kleinen Kreis fiel sein Name, der mit so viel Schmutz behaftet war, überhaupt nicht mehr. Deutschland brauchte nur einen Führer und der hieß „Adolf Hitler“, er tat das Richtige, er wollte uns wieder als Sieger und nicht als Besiegte sehen. Dafür waren wir ihm, ausnahmslos alle, dankbar, und ich spendete eine weitere, beachtliche Summe in die Parteikasse der NSDAP, worauf ich einen langen Brief, sowie eine goldene Anstecknadel der Parteiführung von Hamburg erhielt, ich hätte vor Stolz platzen können. „Nun hast du es offensichtlich geschafft,“ sagte Carina zu mir, „nun bist du einer von ihnen, und nun darfst du die Freiheiten genießen, nach denen du dich immer so sehr gesehnt hast.“ Das war zwar nicht ganz richtig, weil mir die Parteiführung es immer noch übel nahm, dass ich einmal mit einer Jüdin ein Techtelmechtel gehabt hatte, aber die anerkennende Bewunderung von Carina sprach eine Sprache, die mir durchaus gefallen hatte. Und auch Herr Rösser, der mich für viele Jahre eher ignorierte, als dass er mich wahrnahm, grüßte mich von nun an mit einer wohlkalkulierten, bis ins Überschwängliche gehenden Genugtuung, angesichts meiner Anstecknadel, wenn wir uns am Samstagvormittag, auf den Weg zur Sitzbank an der Elbe begegneten. Rösser, mittlerweile leicht angegraut und boshafter denn je, erklärte mir häufig, in all den Jahren in denen wir uns anfreundeten, die Wichtigkeit von Zeitabläufen, besonders von dem, was man daraus lernen könnte, um späteren Generationen die Last der Erkundung ihrer vergangenen Fehler grundlegend zu erleichtern. Seine Meinung deckte sich mit der allgemeinen Auffassung, dass man selbst etwas schaffen muss und nicht geschenkt bekommt; dass ich selbständig war, dass ich von eigenen Einkünften den Lebensunterhalt meiner Familie bestritt, war ihm anscheinend völlig entgangen. Wahrscheinlich lag es daran, dass er seine Söhne, wohlbehütet in die Hände einer nationalsozialistischen Organisationen gegeben hatte, und er nun der Auffassung war: Seine beiden zukünftigen Generäle, gehören nun zu einer Elite, zu der nicht jeder Zugang haben würde.
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