Jacques Varicourt - Die Villa
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Die Geschichte meiner Familie, mit allen politischen Irrungen und Wirrungen, ebenso im sexuellen und im Drogenbereich wird hier schonungslos, am Rande des Wahnsinns, dargestellt.
Ein vermögender Mitläufer des Dritten Reiches heiratet eine Jüdin, um sie vor dem Konzentrationslager zu bewahren. Im Rausch des Glückes verliert er seine zwei jüngsten Kinder; Alkohol, Drogen und ein dubioser Freundeskreis bestimmen seinen Alltag.
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Und dann, mit lauter, fester, sowie kraftvoller Stimme fügte er hinzu: „Es wird überhaupt keine Kriege mehr geben, wenn sie nicht notwendig sind – Heil Hitler.“ Tja, und wie er das so daher sagte, nun, das klang schon fast nach dem Führer selbst, welchen Ludwig Rösser nur allzu gerne einmal, zum Tee, zu sich nach Hause eingeladen hätte, um „ihn“ dann in „seinen“ radikalen Ansichten zu bestärken, schließlich hatten beide im ersten Weltkrieg für „ein und dieselbe“ Sache gekämpft. Doktor Feldermann, seine liebreizende, spröde Gattin Ivonne, Frau Rösser, dann der etwas irre Frank Zaböhl, welcher immer noch in Diensten von Rösser sowie Doktor Feldermann stand, alle glaubten, ich übrigens auch, dass von deutschem Boden aus, nie wieder Krieg entstehen würde. Hitler, und seine Politik waren die Garanten für einen dauerhaften Frieden in Europa und der Welt, da waren wir uns alle einig. Warum meine Mutter so verdüsterte Gedanken mit sich herumtrug? Konnte ich mir nicht erklären, aber sie war anscheinend der amerikanischen und der britischen Propaganda gegen die Deutschen aufgesessen; irgendwie tat sie mir leid, es war wohl das Alter welches sie zu allerlei Befürchtungen veranlasste, so- und nicht anders, sah ich das damals.
Und nachdem Lukas, von unserem Besuch aus Übersee, zwei Wochen lang verwöhnt und abgeschleckt worden war, sowie einen weiteren Teddybären erhielt, ja, da kam wieder die Zeit des Aufbruchs. Wie schon so oft verließen uns unsere lieben Verwandten - Richtung Venedig, um dort dann, wie immer, eine Ansichtskarte mit freundlichen Grüßen zu versehen, sowie mit einer Marke zu bekleben, damit die Post sie weiter befördern konnte, um dann nach einer Woche endlich im Briefkasten unserer Villa zu landen. Britta fand das ganz zauberhaft und hinreißend und irgendwie auch süß, sie schwärmte von ihrer Schwiegermutter in den höchsten Tönen, besonders seit der Schlüsselübergabe; und auch Melanie war für sie eine Freundin „wie man sie sich nur wünschen kann,“ verkündete sie mir eines Morgens, als die Karte aus Italien uns erreichte, und sie mir die Grüße mehrfach vorgelesen hatte, bis ich sie darum bat, jetzt, bitte, „endlich“ aufzuhören und Britta gehorchte. Britta war dennoch hellauf begeistert, sie wollte auch nach Venedig, sie wollte Italien einmal so erleben wie es auch in Filmen gezeigt wurde - nämlich als die Stadt der Liebenden und der Verzauberten, Britta drängelte und liebkoste mich immer wieder mit der dringenden und immer wiederkehrenden Bitte: Den nächsten Urlaub in Bella Italia zu verbringen, weil des Führers Geliebte – Eva Braun, dort auch die schönsten Wochen des Jahres, unter blauem Himmel genoss, und nicht nur sie allein... In der Tat hatten unsere nationalsozialistischen Führer, von Goebbels bis Hitler, sowie deren Anhang, an Italien einen Narren gefressen, und solche Dinge stärkten die Freundschaft sowie die Bündnistreue zwischen dem germanischen Norden und dem südlichen Italien. Ja, als ich es mir so recht überlegte ob ich denn dem Gedränge meiner Frau nachgeben sollte, da erlag auch ich plötzlich der Vorstellung: an der Adria im blauen Meer zu baden, Spaghetti zu essen, Rotwein zu trinken und die sommerliche Exotik auf mich wirken zu lassen. Es war wohl darüber hinaus auch meine persönliche Sehnsucht nach Abwechslung des teilweise zu grauen Alltags in Hamburg, der manchmal, einem, wie dem anderen glich, und auf das Gemüt drückte. Aus dieser gedanklichen Poetik heraus entschloss ich mich, aufgrund meiner hanseatischen Verwurzelung, mit der ich auch Weltoffenheit und Korrektheit verknüpfte, dem sonnigen und faszinierenden Italien meine Aufwartung zu machen. Und als ich meine Absichten in einem langen Brief meiner Familie in Amerika mitteilte, wurde dieser „Schritt“ – so wie man sich ausdrückte, kurze Zeit später im Antwortbrief, begrüßend und als „richtig“ formuliert, denn gerade Venedig war, durch die regelmäßigen Besuche meiner Mutter und deren Ja-Sagern, fast schon zu einem Fixpunkt geworden.
Meine Mutter liebte das italienische Europa mehr als das übrige, und wahrscheinlich rührte die Liebe zu dem Land von meinem Vater her, der meine Mutter dort einst, vor ewigen Zeiten, geheiratet hatte. Meine Kindheitserinnerungen waren sehr dünn an Italien, deshalb hielt ich es auch für besser, jetzt, als gestandener Mann, mit einer goldenen Nadel der Partei an der Anzugjacke, auch dort hinzufahren, wo die Zitronen blühen. Und es war, familiär gesehen, somit beschlossene Sache, dass wir den nächsten Sommerurlaub in Italien verbringen würden. Als ich Rösser, an einem bewölkten Samstag, auf der Elbbank sitzen sah und mich zu ihm gesellte, um ihm von meiner Italienreise zu erzählen da sagte er mir nur: „Italien? Na, ja. Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall genügend Medikamente mitnehmen, lass dir von Feldermann so eine Art von Apothekenkoffer zusammen stellen, denn da unten, bei den Makkaroni, ich meine, man weiß ja nie.“ Hier stellte ich mal wieder fest, dass Rösser ein pedantischer Volksdeutscher, durch und durch, war. Andere Völker oder Kulturen waren für ihn einfach nur überflüssige, dreckige Krankheitsherde, auf denen sich bereits die verschiedensten Bakterien tummelten; dass es woanders auch ganz schön sein könnte, nein, diesen Fakt ließ er von vornherein gar nicht erst zu. Rösser konnte nicht einmal die eigenen Verbündeten ab, sie waren ihm nicht gut genug. „Wer, was Rechtes lernen will, wer aus seinem Leben etwas Gescheites machen will, wer stolz auf das Land seiner Väter sein will, der kann und muss einfach nur in die deutschen Geschichtsbücher sehen. In den Büchern, die von den wirklich großen Deutschen handeln, wird er die Antwort auf das finden, welches er im Leben sucht. Alles, was fernab eines Staates, wie dem unseren ist, ist anfällig.“ „Anfällig?“ Ich verstand nicht. Doch Rösser redete, energisch, mit geradezu, fester Entschlossenheit weiter, er ergänzte: „Darum sollte er, der Unorientierte, der Suchende, die deutschen Werte hochhalten, und nicht in den vielen Mittelmäßigkeiten seiner verweichlichten Nachbarn herumschmökern, denn die meisten so genannten Verfechter der Freiheit sind nur nutzlos und idiotisch, sie stellen sich am Ende sogar gegen die eigenen Leute, wenn sie die Führung übernehmen, um alles wieder ganz anders zu machen, und somit verkehrt und unakzeptabel sind.“ Rösser hatte zwar überhört und vermutlich auch übersehen, dass man Freiheit nicht mit Gegnerschaft verwechseln sollte, aber seine nationalen Gedanken deckten sich, im Ansatz zumindest, durchaus, mit den meinigen. Und Rösser setzte, ermutigt durch meine Zustimmung, noch einen drauf, er sagte: „Die Welt hat letzten Endes die wichtigsten Errungenschaften den Deutschen zu verdanken, sie, die Welt, wäre „nichts“, rein gar nichts, ohne die Deutschen. Und weil wir - die Deutschen, eben mehrere Ellenlängen besser sind als jenes Pack welches uns nur ausnutzen will, deshalb dürfen wir uns auch etwas „mehr“ herausnehmen, im Umgang mit unseren Nachbarn und sogar mit den Verbündeten, da sie ständig versuchen uns zu übervölkern.“ „Aber die meisten Juden sind doch genauso wie wir,“ warf ich ein, „wenn man es auf das rein Äußere beschränkt,“ sagte ich mit einem Stück von Sarkasmus, „warum geht man also derartig hart mit ihnen ins Gericht? Wäre es nicht besser die Kirche im Dorf zu lassen?“ „Mensch, Mensch, Mensch, das führt doch zu nichts,“ entgegnete mir Rösser heftigst erregt, „irgendwann hat man als Deutscher die Schnauze voll, darum war und ist es richtig, dass Hitler die Juden, die Zigeuner, die Kommunisten, die viel zu vielen Parteien, die Polen und all die anderen, die gerne alles in Anspruch nahmen, aber ungern etwas abgeben, dass er die alle rausgeschmissen hat. Der wahre Deutsche verträgt nun mal keine Demokratie und keine Ausländer.“
Rösser, war und blieb, unbeeindruckt, als ich ihm nochmals zu verstehen gab, dass ich das gesamte Verhalten gegen die Juden als zu übertrieben empfinde, und meine Argumente schlossen hierbei den Kriegsdienst der Juden im ersten Weltkrieg, voll und ganz, mit ein. „Die sind doch genauso für Kaiser und Vaterland gestorben, ich meine, so wie all die anderen die für das Deutsche Reich gekämpft haben?“ Sagte ich so ruhig wie es mir möglich war. Aber, der verbitterte und boshafte Ludwig Rösser, wie übrigens auch Doktor Feldermann, der im Verlauf des Gesprächs zu uns gestoßen war, sie waren zu Judenhassern und zu einseitigen, unbelehrbaren, extrem fanatischen „Führer und Parteigetreuen“ geworden, sie waren blind vor Zorneswut auf etwas, was mir im tiefsten Innern als lächerlich und schwachsinnig vorkam je mehr ich darüber nachdachte. Ich muss in diesem Zusammenhang sagen, dass ich immer schon vermutete, dass Ivonne Feldermann eine Jüdin war, denn sie passte durch ihr Aussehen genau in das Schema, welches in der deutschen Öffentlichkeit propagiert wurde. Nur ihrem Ehemann schien das noch nicht aufgefallen zu sein. Aber, ob nun Jüdin hin oder her, vor mir hatte sie nichts zu befürchten, denn Melissa war ebenfalls Halbjüdin gewesen, und dadurch auch kein schlechterer Mensch als andere. Ja, und es war alles, außerdem, doch sehr undurchsichtig, wenn man es auf die Familie Feldermann bezog. Die Frage war nämlich: Verdeckte er mit ihr, also durch seine Ehe mit ihr, seine anderen Neigungen, oder versteckte sie sich, recht geschickt, hinter seiner Parteizugehörigkeit? Um nicht im KZ zu landen, denn, dass Juden abtransportiert wurden, diese Tatsache war nicht mehr wegzuleugnen, sie war un-ü-ber-seh-bargeworden. Demzufolge kursierten über die verschwundenen Juden die abenteuerlichsten Gerüchte, zum Beispiel: Man würde sie so ganz langsam nach Madagaskar schaffen... einen nach dem anderen, oder, man würde aus ihrem Blut, welches sich von dem Blut eines Ariers deutlich unterscheidet, Lakritze machen, lautete eine andere Vermutung aus irgendwelchen Kneipen. Richtig nachgefragt aber hatte niemand, die Angst schnürte einem fast den gesamten Atem ab, auch mir, trotz meiner Parteizugehörigkeit, wenn man daran dachte – „selbst“ eines nachts von der Gestapo aus dem Schlaf gerissen zu werden, um dann für immer und ewig zu verschwinden, in einem KZ, ohne Hoffnung auf Wiederkehr. Doch trotz all dieser unangenehmen Dinge die sich tagtäglich ereigneten, aller Vermutungen sowie Erkenntnisse und Offenbarungen – von so manchem, verlief der Rest des Jahres harmonisch, ich hatte auch keine Lust mehr, mir zu viele Gedanken zu machen, das hing auch mit dem Haus in England und mit diesem ominösen Schlüssel samt Gravur zusammen, den mir meine Mutter so sehr ans Herz gelegt hatte.
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