Jacques Varicourt - Die Villa

Здесь есть возможность читать онлайн «Jacques Varicourt - Die Villa» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Villa: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Villa»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Villa: Erster Teil meiner Gesellschaftssatiren.
Die Geschichte meiner Familie, mit allen politischen Irrungen und Wirrungen, ebenso im sexuellen und im Drogenbereich wird hier schonungslos, am Rande des Wahnsinns, dargestellt.
Ein vermögender Mitläufer des Dritten Reiches heiratet eine Jüdin, um sie vor dem Konzentrationslager zu bewahren. Im Rausch des Glückes verliert er seine zwei jüngsten Kinder; Alkohol, Drogen und ein dubioser Freundeskreis bestimmen seinen Alltag.

Die Villa — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Villa», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Britta war im vierten Monat, als sie plötzlich, am Dienstag den 19.10.1937, mit heftigsten Unterleibsschmerzen nach Dr. Feldermann verlangte, der, als er kam, sie sofort ins Hafenkrankenhaus einliefern ließ. Doch die dortigen Ärzte mussten uns die traurige Mitteilung machen, dass die Schmerzen die Britta so sehr in panische Angst versetzten zu einer Totgeburt geführt hatten. „Es wäre ein kleines Mädchen gewesen,“ hatte mir der Oberarzt gesagt, „Ihre Frau braucht jetzt mehr Liebe als jemals zuvor, kümmern Sie sich um sie, das ist die beste Medizin, denn, auch der Ärzteschaft sind Grenzen gesetzt,“ fügte er sehr besorgt hinzu. Britta weinte den gesamten Tag, als ihr bewusst geworden war, was geschehen ist. Sie wirkte so traurig und so hilflos, so allein gelassen, ich nahm sie immer wieder in den Arm, und ich versuchte ihr Kraft zu geben, denn Kraft, hatte sie nach all dem seelischen, wie auch dem körperlichen Schmerz, am nötigsten. Und während ich mit der Situation etwas rascher, und ich würde sagen: Einsichtiger umging, hatte Britta lange mit dem Verlust ihres ersten Babys zu kämpfen. Sie konnte es nicht begreifen, dass eine so junge Frau wie sie keinem gesunden Kind das Leben schenken durfte; doch nach weiteren endlosen Liebesnächten, nach einer Stabilisierung ihrer Psyche, und nachdem sie wieder lachen konnte, da wurde sie erneut schwanger und dieses Mal mit Erfolg.

Am Donnerstag den 14.07.1938, dem allseits bekannten französischen Nationalfeiertag, obwohl das wohl eher unwichtig ist in diesem Zusammenhang, gebar mir „meine“ Britta-Mausi einen gesunden Jungen – Lukas. Lukas machte sich von der ersten Stunde seines Lebens an dadurch beliebt, dass er wenig schrie, seinen Brei nicht gleich wieder ausspuckte, dass er das Stethoskop des für ihn zuständigen Arztes, mit beiden Händen festhielt und auch offenbar nicht mehr loslassen wollte, weil ihn das Abhorchen seiner Brust so gefiel; Lukas war verspielt und dermaßen drollig, dass ihn die Schwestern und die Ärzte im Krankenhaus voll und ganz in ihr Herz geschlossen hatten. Als Doktor Feldermann von diesen Dingen erfuhr, sagte er zu mir und Britta: „Dem Kind sei der Beruf des Arztes, wahrscheinlich durch schicksalhafte Fügung, und durch die hervorragende medizinische Betreuung im Hafenkrankenhaus, quasi in die Wiege gelegt worden. Anders seien solche frühen Aktivitäten nicht zu erklären, und wohl auch nicht zu deuten.“ Auch meine Mutter und meine Schwester, sowie deren Ehemänner, die einen Monat später aus den USA angereist kamen, waren im höchsten Maße erfreut über den Neuzuwachs in unserer Villa. Mutter und Schwester sahen in Lukas den „wahren“ Nachkommen der Dynastie „Handke“, denn die ewigen Streitereien mit Carina, in all den vorhergegangenen Jahren, nicht zu vergessen das so typisch preußisch/deutsche/nationale Auftreten, welches von meinem ältesten Sohn – Jochen, und natürlich auch von meiner ältesten Tochter - Birgit, so „typisch“ eben, verkörpert wurde, aufgrund ihrer selbstgewählten Zugehörigkeit in verschiedenen nationalsozialistischen Organisationen, in denen ihnen Zucht und Ordnung beigebracht wurde, all das zusammen gewürfelt, hatte, besonders bei meiner Mutter, stets, Ablehnung hervorgerufen. Sie hegte keinen böswilligen Argwohn gegen ihre so genannten ersten Enkelkinder, aber, den Lukas hätte sie am liebsten, mit Haut und Haaren, aufgegessen, so süß und so wonnepoppig fand sie ihn. Ja, selbst Melanie konnte nicht von ihm lassen, vielleicht, weil sie Britta, die ihr vom Wesen her ähnlich war, so sehr mochte. Und auch Britta hatte starke Gefühle der Sympathie für meine Mutter und für meine Schwester Melanie entwickelt. Ich vermute, dass die Chemie zwischen ihnen mehr stimmte, als seinerzeit zwischen Mutter/Melanie auf der einen Seite, und Carina auf der anderen Seite. Carina die im Übrigen von sich, von Albert und von meinen beiden anderen Kindern gar nichts mehr hören ließ, wurde bei Tischgesprächen völlig ausgeklammert, man schwieg sie „vorerst“ tot, weil sie es von sich aus, auch nicht für nötig hielt, anzurufen, oder wenigstens einen Brief zu schreiben. Sie kam, mit oder auch ohne Albert, wenn sie mal kam, immer nur in den Sommerferien, und lud dann die beiden Kleinen bei uns ab. Selbst Weihnachten (das Fest der Familie) spielte sich vorwiegend in Berlin ab, obwohl ich alle gerne unter einem Dach gehabt hätte, aber das war wohl nicht mehr möglich, Carina und Albert zogen Berlin in vielerlei Hinsicht vor. Carina war anscheinend glücklich in Berlin, und sie hatte Hamburg, sowie deren Bewohnern, und vor allem mich, der sie immer noch so ein bisschen liebte, fast schon vergessen. Ich dachte, trotz Britta, trotz Lukas, trotz allem, was sonst so um mich herum geschah - häufig an sie. Und obwohl meine Briefe immer seltener beantwortet wurden von ihr, war da etwas, was ich nicht erklären konnte, es war so eine innere Verbindung, die über jede Distanz hinweg aufrecht erhalten blieb. Britta machte das offensichtlich und ganz ehrlich keine Sorgen, ich meine damit: Britta war nicht eifersüchtig, nein, sie hatte nämlich die Jugend, welcher ein großer Teil ihrer Schönheit, sowie ihrer Attraktivität bildete, auf ihrer Seite, es war ihr großer Trumpf und sie wusste, dass mich das an sie binden würde, weil der Zahn der Zeit, sowie das ausschweifende Leben, welches Carina mit Albert in Berlin führte, deutliche Spuren hinterlassen haben müsste, und damit hatte sie wohl auch recht. Sie sprach nicht mit mir darüber, oh nein, aber sie wusste, dass ich auf so etwas wie Optik Wert legte, vielleicht, weil Carina für mich lange Zeit die schönste Frau auf der Welt war, und weil Carina es war, die mich einst für sich erobert hatte.

Britta brauchte in der Tat keine Angst zu haben, dass irgendwelche alten Feuer sich wieder entzünden könnten, denn dafür war meine Liebe zu ihr wesentlich stärker, von der Substanz her, als die zu Carina, die von sich aus gesehen, das Interesse an mir sehr deutlich verloren hatte. Albert traf natürlich auch eine Mitschuld, aber er stand unter den schützenden Schwingen von Carina; er war, durch die Heirat mit ihr, der Stiefvater meiner Kinder geworden, er lebte aber auch von Carinas Geld, welches eigentlich von mir und meinem verblichenen Vater stammte, aber man war zufrieden mit sich und mit der Tatsache, dass man mich irgendwie ausgetrickst hatte, um sorglos zu leben. Albert und Carina hatten ihr (mein) Geld unter anderem, in einer altehrwürdigen Berliner Limonadenfabrik angelegt, und waren somit in die Lage versetzt worden, keinen Finger mehr krumm machen zu müssen, um für den täglichen Lebensunterhalt „selbst“ zu arbeiten. Ich empfand das als „erstaunlich“ und „lobenswert“, wenn ich mal, von gewissen Nachbarn, nur mal so als Beispiel, darauf angesprochen wurde – „was Carina, Albert und die beiden Kleinen denn so machen würden in Berlin?“ Insbesondere Dr. Feldermann heuchelte mitleidiges Interesse vor, obwohl ich das von ihm am allerwenigsten erwartet hätte, Rösser fragte zwar auch ab und zu, aber er war zu sehr mit deutsch nationalen Fragen beschäftigt, als dass er sich mit Carina und Albert ernsthaft auseinander setzte. Beide (Carina und Albert) hatten es geschafft, nicht zuletzt mit Hilfe ihrer Parteizugehörigkeit, sich in die oberen Berliner Kreise einzunisten, denn ihren Hamburger Dialekt konnten sie nicht so einfach, von heut` auf morgen ablegen, er war zu eingeprägt, und er wirkte stellenweise, wenn man sich mit der Berliner Oberschicht traf, doch sehr steif und vornehm zurückhaltend, was für „einen“ oder „eine“ Berlinerin, durchaus, eine Herausforderung bedeutete. Der Berliner, welcher sich häufig auf seine Berliner Schnauze beruft, war und ist, verglichen mit einem Hanseaten, doch eher etwas sehr „gewöhnlich“, unter anderem auch in seinem Ess- und in seinem Trinkverhalten.

Meine Schwester Melanie bemerkte frei, und wie immer, aus dem Stegreif heraus: „Carina und Albert haben eine gute Wahl getroffen sich ausgerechnet in Berlin niederzulassen, sie passen auch besser, und das gilt für beide, natürlich mit Ausnahme der beiden Kinder, sie passen schon in eine Umgebung in der Anstand und Tugendhaftigkeit erst an zweiter Stelle kommen. Und im Grunde genommen kann man „ihr“, ich meine, vor allem „ihr“, nur das Beste wünschen.“ Natürlich war das mit dem „Wünschen“ gelogen, aber Melanie konnte anscheinend nicht anders als ständig irgendwelche kleinen Gemeinheiten austeilen. Auch meine weltbürgerliche Mutter kommentierte, mit leicht vorgeschobener Brust, in ähnlicher Art und Weise wie Melanie; die sich währenddessen, während meine Mutter ihren Vortrag hielt, an der, frisch vom Konditor gelieferten Schwarzwälderkirschtorte labte, und meine Mutter die Ansichten ihrer Tochter verteidigte bzw. noch zusätzlich ergänzte, damit auch dem Letzten an unserem Kaffeetisch klar war: Wie glücklich sich Mutter und Tochter fühlten, dass meine Ex-Frau, samt des Hauses ehemaligen Chauffeurs - Albert, „endlich“ nicht mehr Bestandteil dieser Familie waren. Die Ehemänner von Mutter und Schwester kümmerten sich „nicht“ um derartige Probleme, sie hielten sich wieder in harmlosen Gesprächen auf, so wie eigentlich immer, wenn sie über den großen Teich zu uns herüber kamen. Meine Mutter nahm mich eines Abends, leicht angesäuselt, zur Seite und steckte mir einen Haustürschlüssel zu, es war ein stinknormaler Schlüssel so wie man ihn in aller Welt benutzt, um das Haus zu betreten, nur mit dem feinen Unterschied, dass dieser mit einer Gravur versehen war – einer Adresse in London. Ich sah meine Mutter verdutzt an und fragte sie wörtlich: „Was soll das denn bedeuten?“ „Es ist für den Fall, dass Hitler Krieg macht, deshalb habe ich in London, außerhalb der City, ein kleines Häuschen gekauft.“ „Für mich?“ „Für dich und deine Liebsten, wenn, was Gott verhüten möge, der Ernstfall eintritt.“ Im ersten Moment war ich fassungslos wie bescheuert meine eigene Mutter war, warum sollte Hitler Krieg führen in absehbarer Zeit? Und vor allem gegen wen? Doch meine Mutter bestand darauf, dass ich den Schlüssel immer bei mir tragen sollte. „Dein Name steht bereits an der Tür des Hauses, außerdem wird das Haus von einem meiner Bekannten in Schuss gehalten, ihr müsst auf nichts verzichten, solltet ihr irgendwann einmal dort hinziehen,“ fügte meine Mutter besorgt hinzu. So wie in diesem Moment hatte ich meine Mama noch nicht erlebt, vielleicht wusste sie mehr als wir in Deutschland. Dennoch, mir war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass meine Mutter eventuell doch recht haben könnte, also klinkte ich den Schlüssel an mein Schlüsselbund, zeigte ihr jenes, als Beweis, und schob die fürchterlichen Themen Krieg, Konzentrationslager und das Verunstalten von jüdischen Einrichtungen sowie Geschäften in Deutschland bewusst zur Seite. Weder Dave, Roger und, - Melanie schon mal gar nicht, keiner hatte jemals in den vergangenen Jahren auch nur den geringsten Zweifel an der deutschen Politik geäußert. Roger und Dave gaben sich sehr lässig, sehr entspannt, wenn es sich um „Nazi Deutschland“ drehte, so wie sie sich ausdrückten, also, wenn sie von Deutschland und von Adolf Hitler sprachen, was sie sehr höflich, aber auch mit leisen Andeutungen taten, die nicht zu überhören waren. Es schien, als ob beide überhaupt keine klare Meinung zum Thema Deutschland hätten, aber dem war natürlich nicht so, dennoch vermieden sie es mir gegenüber auf Konfrontationskurs zu gehen. Ab und zu verteilte jeder mal seine Ansicht über den Faschismus, auch über den Faschismus in Italien; natürlich waren Hitler und Mussolini Gegenstand der Weltpolitik, welche besonders von den Emigranten in den USA mit Unbehagen beobachtet wurde, aber dass uns ein Krieg bevorstand, nein, das hätte ich nicht erwartet, ich meine, dass man so von den Deutschen dachte, denn der erste Weltkrieg war noch nicht so lange vorbei, als dass man an einen neuen denken sollte. Selbst so jähzornige und aggressive Zeitgeister wie Ludwig Rösser, hielten eine unmittelbare militärische Auseinandersetzung, ausgehend von Deutschland, für undenkbar. Rösser sagte damals zu mir, als ich ihn auf einen kommenden Krieg ansprach den meine Mutter befürchtete: „So ein Quatsch, und vor allem gegen wen denn? Europas Regierungen bestehen doch nur aus Waschlappen und feigen Demokraten, die sich von irgendwelchen dahergelaufenen Juden herumkommandieren lassen, jedoch, wer sich mit Deutschland anlegt, der hat selber Schuld.“ - Das war die Meinung von Ludwig Rösser, er, der ehemalige Bürgerkriegsveteran, der es ja wissen musste...

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Villa»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Villa» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Ulrich Hermann Trolle - Die Villa in der Oskarstraße
Ulrich Hermann Trolle
Jacques Varicourt - Treffpunkt Brunnen
Jacques Varicourt
Jacques Varicourt - Die Stippvisite
Jacques Varicourt
Jacques Varicourt - REVOLUTIONÄRE
Jacques Varicourt
Jacques Varicourt - Die Delphin Therapie
Jacques Varicourt
Jacques Perrier - Die Bürohure
Jacques Perrier
Jacques Varicourt - Parcours d`amour
Jacques Varicourt
Hans Sachs - Die Villa
Hans Sachs
Andreas Stinsky - Die Villa von Reinheim
Andreas Stinsky
Jacques Derrida - Die Todesstrafe I
Jacques Derrida
Jacques Derrida - Die Todesstrafe II
Jacques Derrida
Отзывы о книге «Die Villa»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Villa» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x