Alina Döring - Die Sonne ist hier anders

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Alma ist jung, klug und unsicher. Sie denkt, fühlt, aber handelt nicht. Schon mit 24 steckt sie fest in der zermürbenden Routine ihres Alltags. Als die Situation unaushaltbar für sie wird, bricht sie aus, kündigt ihren Job und reist nach Köln. Auf der Zugfahrt trifft sie den Journalisten Daniel. Der unerwartete Ausgang der Begegnung eröffnet ihr Möglichkeiten, die ihr bis dahin unerreichbar erschienen. Für Alma beginnt eine aufreibende Zeit, die tiefe Einblicke in ihre von Selbstzweifeln und blühender Fantasie geprägte Persönlichkeit gewährt. Sie lässt sich ein auf tiefe Freundschaften, erotische Abenteuer, eine neue Auf-gabe und die große Liebe.
Ein tragisches Ereignis reißt sie aus ihrem Hochgefühl und wirft einen Schatten auf ihr neues Leben. Wieder geht sie auf eine Reise und kann im flirrenden Licht der afrikanischen Savanne diesen Schatten abschütteln.

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«Erstaunlich, Ihre gestrige Unentschlossenheit scheint bei diesem Thema geradezu verflogen. Ich möchte auch etwas dazu sagen, aber können wir bitte erst das Gebäude verlassen? Hier ist es für mich viel zu heiß.»

Mit spitzen Fingern zieht er sein klebendes T-Shirt von der Brust ab. An der frischen Luft setzt er erneut an.

«Folgendes Szenario: ein Wasserloch in Afrika. Trinken ist Lebensgefahr. Aber die Tiere kommen nicht darum herum. Wenn das Zebra seine Schnauze ins Wasser taucht, ist es jedoch dem Tod näher als dem Überleben. Es ist bloßer Zufall, dass das Krokodil, dicht unter der Wasseroberfläche ruhend, gerade gesättigt ist und sich nicht in seinem Kopf verbeißt … oder den des Nachbarn wählt. Glauben Sie, stünde das Zebra vor der Wahl, Freiheit und Überlebenskampf oder tägliche Wiederholungsschleife in fremdem Klima und Zwangsgemeinschaft auf begrenzter Fläche – bzw. kurz: 5 Jahre Grenzerfahrung oder 20 Jahre Langeweile. Wofür würde es sich entscheide?»

Ich lache siegessicher.

«Als Mensch kann ich natürlich nur aus menschlicher Perspektive antworten: Variante zwei. Oder wie oft sind Sie schon dem Tod von der Schippe gesprungen und haben sich danach aufs nächste Mal gefreut? » Mein Gesicht glüht.

Er sieht mich fasziniert an. «Sie machen das wirklich gut. Aber ...»

«Entschuldigung, dass ich Sie unterbreche, aber angesichts unseres Alters sollte ich eigentlich Ihre Position vertreten und Sie meine, richtig?»

«Richtig. Vielleicht können wir uns auf Folgendes einigen: Freiheit ist auch nur ein abstrakter Begriff, ein theoretisches Ideal. Trotzdem, wagen Sie sich mal ans Wasserloch.»

«Ich soll also meinen Kopf in einen Raubtierschlund halten? Wie ich sehe, liegt Ihnen mein Wohl am Herzen.» Ich lache laut, bereue meine herausfordernde Albernheit sogleich wieder.

«Das tut es tatsächlich. Deshalb wünsche ich mir für Sie, dass Sie sich die stinkenden Vögel, die Ihnen offenbar am Herzen liegen, mal da anschauen, wo sie hingehören, nämlich in Afrika.»

Bis zum Freitag vergehen meine Tage immer nach demselben Prinzip. Hausarbeit, gemeinsames Mittagessen, Zoo. Meine einzigen sozialen Kontakte sind morgens und mittags Martha und der alte Mann.

Von Daniel kommt nichts. Ich dachte, er würde mich finden. Ein törichter Gedanke. Was uns verbindet, ist eine kurze Begegnung im Zug, weiter nichts. Wahrscheinlich hat er mich längst vergessen, würde mich nicht mal wiedererkennen, wenn wir uns tatsächlich nochmal über den Weg liefen.

Ich sollte froh darüber sein. So muss ich nichts erklären, bleibe die interessante, etwas seltsame Frau mit dem guten Strich. Mehr weiß er nicht von mir und mehr ist auch nicht wissenswert.

Im Grunde fürchterlich, der Gedanke, wir könnten uns nochmal begegnen. Beim Bäcker vielleicht, oder in der U-Bahn. Irgendwann würde er wissen wollen, warum ich mich auf sein Angebot hin nicht gemeldet habe, was ich eigentlich beruflich machen würde. Nichts, müsste ich ihm antworten. Stirnrunzelnd stünde er dann vor mir, würde eine Erklärung erwarten, nicht aus Boshaftigkeit oder Überheblichkeit, sondern weil es ausschlaggebend dafür wäre, ob ich wirklich interessant bin, ob das Bild, das er sich von mir gemacht hat, nicht nur ein Bild ist, reine Dekoration, sondern dreidimensional meine Persönlichkeit durchzieht.

Schamhaft würde ich den einen Fuß über Kreuz neben den anderen stellen, so, als müsste ich dringend auf die Toilette, würde stammelnd ein paar Schlagworte von mir geben, denn in ganzen Sätzen klingt es noch schlimmer: Bankkauffrau, Kreditabteilung, ewige Wiederholung, Holzimitat für die Schreibtische, Sodbrennen durch Filterkaffee, Pause um zwölf, Langeweile, montags die Reste vom Sonntag in der Tupperware aufwärmen, dienstags zum Yoga, mittwochs Lebensmittel einkaufen, Serien gucken, freitags erschöpft sein vom ewig Gleichen, irgendwann Kopfschmerzen vom ewig Gleichen und als Steigerung davon, Kranksein vom ewig Gleichen und schließlich Kündigung wegen ewig Gleichem.

Daraufhin würde unangenehmes Schweigen folgen und dann müsste er dringend weiter, sich knapp verabschieden, um für immer zu verschwinden.

Ich kann das nicht erklären, dass es einfach nicht mehr auszuhalten war, und ich kann auch nicht erklären, warum ich überhaupt erst damit angefangen hatte.

Aber was denn, in Gottes Namen? Was war denn so schlimm?, fragen die einen, die es für töricht halten, einen gut bezahlten, sicheren Job zu kündigen.

Alles. Einfach alles. Und während man das sagt, laufen im Hintergrund die Nachrichten im Fernsehen und zeigen Bilder von verstümmelten Kriegsopfern, die mit schmutzigen Plastikflaschen Wasser aus einer braunen Pfütze schöpfen. Da muss man die Belanglosigkeiten, die man von sich gibt, schnell selbst unterbrechen, um nicht in Selbsthass zu verfallen ... Sodbrennen vom Filterkaffee.

Die andere Seite hingegen hält eine kaufmännische Lehre nicht für eine Ausbildung, sondern für eine Krankheit. Denn Banken sind böse und die eigene Horizontweite sollte es einem verbieten, Vorgaben einzuhalten, die die Reichen nur noch reicher machten und die Mittellosen klein hielten.

Mein Kopf dröhnt. Zu oft haben sich meine Gedanken schon ohne Ergebnis hierum gedreht.

Ihr wäre das nicht passiert. Falsch, ihr ist das nicht passiert. Martha ist anders, eine Ausnahmeerscheinung. Die Mutter hatte nach dem Tod des Vaters einfach still und heimlich den Hof verkauft, weil sie in die Stadt wollte, um sich die Hände nicht mehr schmutzig machen zu müssen. Innerhalb einer Woche musste Martha ihre Sachen packen, ein neues Leben in der Stadt beginnen. Ihre Pläne von einer eigenen Pferdezucht waren damit hinfällig. Aber eine wie sie wirft das nicht aus der Bahn. Zwei Tage ist sie unausstehlich, dann schüttelt sie ein neues Ziel aus dem Ärmel. Und wird erfolgreich damit. Verstaubt nicht hinter einem Berg zu langer Hosen und zu enger Röcke in einem schlecht beleuchteten Hinterzimmer, sondern schneidet, pardon, schneidert sich mit gewagten Kreationen in die Herzen der High Society von Köln.

Einmal, bei einem Grillfest im Garten meiner Eltern, da hat sie es ganz leise vor sich hin geflüstert, so, dass es nur die hören konnten, die es hören wollten: «Ein bisschen Kälte und Hunger hätten eurer Generation auch nicht geschadet.»

Wahrscheinlich hatte sie damit sogar recht.

Auf den letzten Metern zum Ausgang beschleunige ich den Schritt. Heute Abend findet die Vernissage statt. Ein Abend unter Leuten ist in jedem Fall erbaulicher, als erneut allein vor dem Fernseher zu enden. Rede jetzt schon vorwiegend mit mir selbst, manchmal sogar laut, wälze mich in verschütteten Lebensmitteln, vermute Tiere in meinem Zimmer und masturbiere auf ein Facebook-Profilfoto.

Marabu

Eine ältere Frau nähert sich mit ihrem Gehstock langsam dem Geländer bei den Marabus. In der Nähe steht eines der Tiere und putzt sein Gefieder. Die Frau beugt sich ein wenig unbeholfen hinüber zu dem Tier, zieht sich ihren Sommerschal vom Hals und beginnt damit, nach dem Vogel zu schlagen. Mehr überrascht als erschrocken springt dieser einige Schritte zur Seite und widmet sich dann weiter der Körperreinigung. Von der Besucherbank hört man die Enkelin rufen «Oma, mach das nicht», dann fügt sie noch hinzu, «die können beißen.»

Wie wird man so dumpf?

Ich gehe hinüber zum Geländer, dorthin, wo die alte Frau stand. «Komm her, ich tröste dich», flüstere ich dem Tier zu, damit es keinen weiteren Angriff befürchtet.

Der Vogel unterbricht sein Putzen, sieht mich an.

«Danke, nicht nötig. Lieber wäre mir, du hättest der Alten den Krückstock weggetreten.»

Er lacht. «Denk gar nicht drüber nach, das war nur ein Scherz.» Der Vogel kommt näher zu mir an den Zaun.

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