Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnet sich leise die Tür. Ein fahler Lichtstrahl beleuchtet das Zimmer, bis die Tür geschlossen wird und der Raum wieder in Dunkelheit versinkt. Nach nur wenigen Sekunden fühle ich seine Wärme hinter mir. Er hat sich so lautlos bewegt, dass ich gar nicht bemerkt habe, wie er sich von seinen Kleidern befreit hat. Sein nackter Körper umschlingt meinen, aber ich mache keine Anstalten mich zu rühren.
„Ich weiss, dass du noch wach bist.“ flüstert er zärtlich in mein Ohr. „Wir müssen reden.“
„Ich bin müde, Damian. Lass uns bitte schlafen.“ Auf keinen Fall möchte ich mich jetzt mit ihm unterhalten. Zu viele Fragen stürmen durch meinen Kopf, vor dessen Antworten ich viel zu viel Angst habe. Ich bemühe mich ruhig zu atmen, auch wenn ich innerlich vor Anspannung und Unsicherheit zittere.
„Ich möchte, dass du eines weisst, bevor du einschläfst. Du bist mir wichtig. Vergiss das nicht.“
Ich wage es kaum zu atmen. Ich bin ihm wichtig . Das hat er mir nun zum zweiten Mal gesagt, aber er hat noch nie erwähnt, dass er mich mag oder sogar noch mehr. Doch dass er jemals solche Gefühle für mich entwickeln könnte, wird wohl immer ein Traum sein. Aber das ändert nichts daran, dass er mein Herz bereits erobert hat. Eine Träne stiehlt sich aus meinen Augen und rollt über die Wange. Ich bete, dass er nicht bemerkt wie aufgewühlt ich bin und verkrieche mich weiter unter der Decke.
Er küsst mich zärtlich auf die Wange, bevor er mich fest von hinten umschlingt und mich bis zum nächsten Morgengrauen nicht mehr loslässt.
Obwohl mich verstörende Gedanken geplagt haben, bevor ich in den Schlaf versank, habe ich erstaunlich gut geschlafen. Ich kann mich noch an einen wunderschönen Traum erinnern. Damian und ich gingen an einem See spazieren. Er hielt einen Arm um meine Taille und lächelte mich ständig an. Manchmal blieben wir stehen und küssten uns.
Später liefen wir ins Forestlake zurück, das mittlerweile zu unserem Stammlokal gehört und als die Tür vor uns aufging, riefen uns Menschen ihre Glückwünsche zu. Mein Vater, Rose, Mira und sogar Sandy standen da und strahlten uns mit einem breiten Grinsen an. Erst da bemerkte ich, dass ich in ein weisses, traumhaftes Hochzeitskleid gekleidet war. Plötzlich hob mich Damian hoch, trug mich über die Türschwelle und ich fand mich nackt in seinen Armen wieder, gebettet auf Rosenblätter. Bis der Wecker anfing Musik zu spielen.
Damians Hände fahren über meinen Oberkörper, verwöhnen ihn mit feinen Streicheleinheiten, während seine Zunge erst um die eine Brust kreist, dann über die andere. Ich keuche und beuge meinen Rücken vor Erregung durch, als er zart an meiner Knospe knabbert.
„Wir müssen zur Arbeit.“ versuche ich ihn von seinem Tun abzuhalten.
„Wir haben noch ein wenig Zeit.“ knurrt er an meiner Brustwarze. „Ich brauche dich.“ Er verlagert ein wenig sein Gewicht und mir bleibt nicht verborgen, wie erregt er ist und wie sehr er nach mir verlangt.
„Oh Gott, Damian.“ stöhne ich auf, als er seine harte Versteifung an meinem Schenkel reibt.
Ein schelmisches Lächeln stiehlt sich auf sein Gesicht. „Siehst du, was du mit mir anstellst? Du ziehst mich völlig in deinen Bann. Ich kann nichts dagegen tun.“
Ich bin schon wieder feucht und mein Atem geht nur noch abgehackt. „Ich wüsste da etwas, was wir gegen dein Verlangen tun könnten.“ stöhne ich auf, als seine Hände zwischen meine Beine wandern, sie spreizen und sein Daumen meine Klitoris anfängt zu massieren.
„Und was wäre das?“ keucht er genauso erregt.
„Ich möchte, dass du ganz langsam in mich eindringst. So dass ich jeden Zentimeter von dir spüren kann. Dann ficke mich hart durch und bohre ihn jedes Mal bis zum Anschlag in mich. Reibe meine Klit und knete meine Brüste, während du mich mit deinem Schwanz ausfüllst. Ich will, dass du deinen Samen in mich spritzt und dich in mir verlierst.“ hauche ich in sein Ohr.
„Aah, Jessica. Wenn du so weiter sprichst, komme ich noch bevor ich in dir bin.“ Seine Spitze berührt meine Schamlippen, aber erstaunlicherweise dringt er nicht in mich ein, obwohl er gewaltig steif und gross ist, sondern wartet. Aber auf was? Ein Schweisstropfen tritt auf Damians Stirn. „Du bist wunderschön, verdammt sexy und unheimlich klug. Und du bist mein.“ Er dringt mit seinem Schwanz geradezu sacht in mich, wie ich ihn gebeten habe. Wir stöhnen beide miteinander auf, als er vollständig in mir ist. Wir küssen uns, dann bewegt er sich wieder zurück. Die nächsten Stösse sind hart und bewirken, dass wir über das Bett nach oben gleiten. Ich umklammere seinen Hintern mit meinen Beinen und stütze die Hände gegen das Kopfteil, um Damians Stössen entgegenzukommen. Der Rahmen klatscht gegen die Wand, wir keuchen und stöhnen laut und lassen unserer Leidenschaft freien Lauf, bis wir beide schwer atmend auf den Gipfel der Erlösung steigen und uns zuckend unseren Gefühlen überlassen.
Wir bleiben eng umschlungen liegen und er ist immer noch in mir. Unsere Körper sind feucht von dem wilden Sex und erschöpft von dem unglaublichen Höhepunkt, der uns mit voller Macht überrollt hat.
Er streicht mir einzelne Haare aus dem Gesicht und sieht mich an. „Ich weiss nicht, wie ich dich verdient habe.“ meint er, immer noch nach Atem ringend.
Ich lächle ihn an und noch bevor ich mich stoppen kann, kommen mir die Worte schon über die Lippen. „Ich bin dabei mich in dich zu verlieben.“
Sein Körper verkrampft sich augenblicklich. Alle Muskel sind angespannt und er sieht mich mit dunklen Augen an. Erst jetzt wird mir bewusst, was ich soeben gesagt habe.
„Tut... tut mir leid.“ stammle ich. „Das hätte ich nicht sagen sollen.“ und wünsche mir, die Worte wären nicht aus meinem Unterbewusstsein geschlichen, um sie dann laut auszusprechen.
Er bewegt leicht seinen Kopf hin und her. Dann küsst er mich. Doch bevor er seine Lider senkt und seine Lippen auf meine legt, bleibt mir der schmerzhafte Ausdruck in seinen Augen nicht verborgen. Irgendwas quälte ihn. Aber was? Und warum spricht er nicht mit mir darüber? Oder wollte er eben genau das letzte Nacht und ich war diejenige, die dicht gemacht hat?
Nachdem wir schnell eine Dusche genommen und uns für die Arbeit fertig gemacht haben, stehen wir nun in der Küche und trinken einen Kaffee. Damian ist in seine Morgenzeitung vertieft, während ich darauf hoffe, Susanne nicht zu begegnen. Ich kann ihre Feindseligkeit nicht mehr ertragen. Als ich Schritte höre, zucke ich zusammen. Mit nervösen Blicken sehe ich mich um und als Angelica in der Küche erscheint, fällt alle Anspannung von mir ab und lächle Damians Angestellte an.
Wir begrüssen uns, ehe sie uns fragt, ob wir noch etwas wünschen.
„Nein danke, Angelica. Wir müssen gleich los.“
Ich sehe, wie Angelica etwas auf der Zunge liegt, es aber für sich behält. Stattdessen fragt sie mich, wie ich geschlafen habe.
„Gut. Sehr gut.“ und lächle verlegen.
„Das ist wunderbar. Darf ich heute Abend für Sie beide kochen?“
Damian sieht mich über den Rand der Zeitung hinweg an, um dann Angelicas Frage zu beantworten. „Gerne. Vergessen Sie den Lunch nicht. Ich werde heute Mittag nach Hause kommen, um mich von Susanne zu verabschieden.“
„Natürlich.“ höre ich die Haushälterin leise durch meine Gedankenwolke sagen.
Susanne ist also noch hier. Gleichzeitig bin ich bedrückt, dass sie noch immer Damians Gastfreundschaft in Anspruch nimmt, aber auch erleichtert, dass sie heute abreist. Wenigstens ist sie bald weit genug weg, um nicht mehr mit ihren Krallen nach mir greifen zu können. Dieser Gedanke lässt mich freier und leichter atmen.
Seit drei Stunden sitze ich bei der Arbeit und erledige eine Akte nach der anderen. Mira, die heute aussergewöhnlich gut gelaunt ist, vertreibt meine Gedanken, die ständig zu einer Frage abtauchen. Wer ist Helen? Diese Sache lässt mich einfach nicht in Ruhe und ich weiss, dass ich früher oder später Damian damit konfrontieren muss.
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