Dafür musst du den Kontinent nicht überqueren, doch das Elend mit dem Hunger gibt es hier genug. Kleine Kinder tragen aufgeschwemmte Bäuche auf spindeldürren Beinen. Sie sind schwach.
Ich sag es dir du Spätheimkehrer: Der Regen ist ausgeblieben, und der Boden ist hart. Eine Ernte wird es nicht geben.
Die Verkarstung schreitet fort.
Der Wind fegt durch den Spalt, und der Regen wäscht das Innere aus. Die letzten Reste, die einige Leben mit Mühe aufbewahrt haben, wie das weiße Kleid, sie werden weggeschwemmt.
Von der alten Palme steht nur noch der Stamm, längst sind ihm die Blätterarme abgeschlagen. So steht der Stamm stumm und stumpf, der Tod hat ihn erschrocken und erstarrt.
Zu den Klippen: Sie kennen viele Geschichten von den Kindesbeinen an bis zum letzten Sturz. Dazwischen haben Stürme alte Bäume weggebrochen, und die Jahreszeiten ziehen schweigend vorbei.
Nun frag ich euch: Wo sind die jungen Palmen? Die alten sterben aus. Wo sind die jungen Hände, die Tradition zu pflegen und das alte Haus? Die Verkarstung schreitet fort, dass einem angst und bange wird.
Schwach knietest du vor der Nacht.
Keulen und Stöcke wirbeln durch die Luft, das Gewesene zu vergessen und Neues zu formen. Frühlingsfarben vermischen sich mit herbstlichen Gerüchen.
Da kommt es zum Kurzschluss, wenn sich der Jahreslauf auf den Tag verkürzt. Die Dielenbretter knarrten, und eine Stimme brummte “voran!”. Schritte waren auf dem Dach zu hören, und mit einem Mal schlug hart unten etwas auf.
Die Nacht war noch nicht vorüber, als die Stiegenbretter wieder knarrten. Eine Stimme war nicht zu hören, doch der Aufschlag mit dem kurzen Stöhnen.
Auch die Schriftzeichen der Neuzeit werden ins große Gedächtnis eingemeißelt. Sie liegen einige Schichten über dem Altertum mit seinen Erzählungen in Keil-, Steil- und Schrägschrift.
Schwach knietest du vor der Nacht. O Jahre, in denen es deine Liebe gab!
Aus dem Rascheln steigen symphonische Klänge empor.
Komm, du verspätetes raunendes Ding, das einst der Liebe angehörte. Komm heraus aus dem Waldboden und stell dich der Erinnerung.
Dir entsprechen die Klangschichten im hebenden und senkenden, im sich drehenden Darüberschweben mit dem ständigen Herbei- und Fortschweben.
Wolkenfäden fasern auf. Nun bricht der Lichtstrahl mächtig durch. Im Schatten liegt da noch ein Rest, ich heb ihn auf fürs nächste Jahresfest.
Im Herbstlaub liegen Gedanken und Wünsche durch- und nebeneinander. Sanft wiegen darüber die Nebelbänke aus Sehnsucht, Hoffnung und Schmerz.
Aus dem Rascheln steigen symphonische Klänge empor und mit ihnen die ungestillten Jugendwünsche. Was entstehen mag, ist doch die Wiederverzauberung.
Auf dem schwarzen Kontinent brennt die Sonne.
Wo im Himmel gibt es denn Gerechtigkeit? Die Wüste schweigt sich aus mit Sand und Steinen. In der brennenden Hitze vergeht das Weinen, schnell lässt die Träne die harte Salzkruste zurück.
Die Wege werden weiter ausgefahren, Eisenfelgen knirschen tiefer durch den Sand. In gewohnter Himmelsrichtung geht es weiter mit vollen Wassereimern auf den Köpfen.
Fern schlägt die Buschtrommel die Nachricht, dass der Buschdoktor auf dem Wege ist. Die zweite Trommel gibt die Nachricht weiter, weit im Hinterland schlägt die dritte Trommel.
Im Baumschiff sitzen dunkle Menschen, sie stoßen das Schiff mit langen Stöcken vorwärts. Die Sonne gleißt über das langsam fließende Wasser, weit reißen Flusspferde ihre Mäuler auf.
Auf dem schwarzen Kontinent brennt die Sonne nicht nur ins Gesicht. Sie brennt trocknes Buschwerk auf riesigen Flächen ab.
Wenn die Risse zwischen den Schwielen
Tore und Türen fliegen durch die Luft. Ein Verkehr, wie er dichter nicht sein kann. Gedichte, die davon handeln, lassen sich nicht zählen der unzählig fliegenden Tore und Türen wegen.
Ein hängengebliebenes Wort schaukelt am Türspalt als verlorenes Pendel, das die Nacht zurückgelassen hat. Tage, der nächste und der übernächste. Wann verblüht der weiße Kelch der Königin der Nacht?
Der Sinn, wie du es sagst, steht mit dem Uhrzeigersinn dir immer noch offen. So sind die abgelaufenen Schuhe weiter auf Wanderschaft, auch wenn die Risse zwischen den Schwielen nach einer Pause verlangen, die weder in Sicht ist noch zu begreifen wäre.
Lang ists her, dass ein Stiel die Blüte trug. Es war zu einer Zeit, als im Wald die Bäume standen, sich die Speichen in den Rädern drehten und der Wind über den Steinen die Blumenlieder sang.
Nun gaffen Steine ins flutende Licht, wo Nacktheit mit der vollgepackten Leere zwischen versandeten Uhren lacht.
Baumstümpfe staksen durch die Landschaft vorbei an eingesunkenen Rädern mit gebrochenen Speichen. Da lässt sich nichts drücken und nichts ziehen.
Das erzähle mal dem Fremden, was dir zusteht und was nicht im zerrissenen Hemd und der eng zugeschnürten Hose.
Doch das, was kam, geht weiter.
Jahre des Sozialismus haben es versucht und nicht geschafft. Die Tellerportionen wurden kleiner, dass der Hunger endemisch wurde. Weil es mit der Verteilung nicht klappte, fehlte von der Gerechtigkeit die erste Spur.
Nun versucht es die Globalisierung, und gleich gehen die Pleiten und Flächenbrände durch die Länder rund ums Mittelmeer, wo doch die Wiege der abendländischen Philosophie und Kultur zu suchen ist.
Ja, dort sind die großen Ölreserven, die die Geldmagnaten unter ihre Kontrolle bringen, soweit sie diese nicht schon haben. Doch gehen mit den Bränden alte Kulturen zugrunde, und millionen Menschen verlieren ihr Leben.
Die Aussicht reicht von trüb zu dunkel. Die Armut nimmt nicht nur ihren Lauf, sie steigt, dass mehr Völker in Not und Elend versinken und In den Dürren ausgetrockneter Brunnen verhungern.
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