Natürlich habe ich auch Artis geistphysisch gefragt, ob seine Zivilisation oder andere Lebensformen schon einmal und wenn ja, wann und mit welchen Fluggeräten unseren Planeten besucht haben. Darauf hat er mir auch eine sehr überraschende Antwort gegeben, auf die ich gern ausführlich später in diesem Buch eingehen werde. Mit seiner Beschreibung führt dann auch die eigentliche Frage: „Sind wir noch nicht reif für den einen ersten echten Kontakt?“ nicht in Erklärungsnot. Zuvor muss ich noch auf viele andere Dinge zu sprechen kommen. Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit wirklich ernsthaft damit, fremdes Leben im All zu finden. Wir beschränken uns für den Moment natürlich nur auf unser Sonnensystem, um quasi vor Ort nach Möglichkeiten zu suchen, die Leben, so wie wir es kennen, erst möglich machen. Diverse Raumsonden und Teleskope beobachten in der Unendlichkeit des Weltalls Sonnen, Sterne und Planeten und fokussieren optische Möglichkeiten, um nach erdähnlichen Planeten Ausschau zu halten. Immer wieder kommt es in jüngster Zeit auch vor, dass wir den einen oder anderen Planeten entdecken, auf dem es wahrscheinlich sein könnte, dass sich dort Leben entwickelt haben könnte. Ob das wirklich auch so ist, wissen wir aber nicht genau – und was der Mensch nicht wirklich sieht, glaubt er oftmals nicht. Betrachten wir die Dinge von unserer Erde aus, dann ist der Mond unser nächster Verwandter. Auf ihm waren wir ja auch schon einmal und haben ein paar Mondsteine mitgebracht. Immerhin für die damalige Zeit eine achtenswerte Leistung. Jetzt schauen wir auf den Mars und suchen dort nach Leben.
Der Mars scheint der ideale Planet dafür zu sein, den Beweis für außerirdische Lebensformen zu liefern. Dieser geheimnisvolle Planet könnte vor Millionen von Jahren tatsächlich Leben beherbergt haben, und noch heute könnten Spuren davon auf ihm zu finden sein. Aber welche Lebensformen könnten das gewesen sein? Stammen wir von den Lebewesen, welche auf dem Mars lebten, ab? War der Mars überhaupt zu Urzeiten einmal besiedelt? Wir wissen, dass alles auf unserem Planeten vergänglich und, gemessen am Universum, nicht von langer Dauer ist. Zum Beispiel würde New York in wenigen Jahrzehnten bis zur Unkenntlichkeit verfallen, wenn die Menschen die Stadt, die niemals schläft, über Nacht verlassen würden und auch sonst niemand Sorge dazu tragen würde, dass die Stadt, in ihrer ursprünglichen Form, erhalten bleibt. Wie schnell die Natur sich ihr Refugium wieder zurückholt, kann man am Beispiel von Tschernobyl sehen. Die Atomkatastrophe hat dort alles verändert. In einigen Jahrzehnten werden die Betonklötze in sich zusammenfallen und ein ganz anderes, neues Landschaftsbild prägen. Beton ist kein Produkt für die Ewigkeit. Holz in verarbeiteter Form verwittert, wenn es nicht gepflegt wird. Autos verrosten. Straßen und Wege werden vom Erdboden bei ungenügender Pflege einfach zerstört. Gesellt sich zu diesem Szenario noch eine Naturkatastrophe, verliert sich das Gesicht einer jeden Stadt noch deutlich schneller. Die Ressourcen der Erde reichen nicht bis in alle Ewigkeit. Es braucht keinen Hellseher, um dies festzustellen. Schon bald wird uns das Erdöl ausgehen. Die Atemluft wird mit jedem Tag schmutziger, obwohl wir dagegen ankämpfen und versuchen die Emissionswerte in den Griff zu bekommen. Wir saugen dem Planeten das Leben einfach ab, weil wir kurzfristig denkende Spätentwickler sind, die zu lange nach Alternativen suchen. Wir leerten und leeren weiter ungeniert die Lebensvorräte unserer Erde, die bei geschickter und nachhaltiger Förderung deutlich länger gereicht hätten, um dann entspannter nach anderen Möglichkeiten zu forschen. Nun stehen wir unter einem unerbittlichen Druck, Lösungen zu finden. Wir müssen diese jedoch für die Zukunft finden, um eigenständig zu überleben.
Um es in wenigen Worten auf den Punkt zu bringen: Wir müssen die Weltbevölkerung reduzieren, und zwar indem wir neue Lebensmöglichkeiten auf anderen Planeten schaffen respektive die Voraussetzung dafür schaffen, dass die Menschheit auf anderen Planeten weiterexistieren kann. Für mich ist völlig klar, dass wir in den nächsten Jahrhunderten bereits in ersten Siedlungen auf anderen Planeten wohnen werden. Im Laufe der Jahrtausende werden immer mehr Menschen die Erde verlassen müssen, weil die Ressourcen zunächst nur noch für die Hälfte der jetzt auf der Erde lebenden Menschen vorhanden sein werden. Bereits vor uns hatten fremde Zivilisationen ähnliche Probleme. Sie konnten beeindruckende Lösungswege finden. Wir sollten es ihnen gleichtun und mit der Umsetzung nicht zu lange warten. Besser, wir müssen es schnell realisieren, weil wir uns sonst, ohne jeden Zweifel, selbst vernichten, ohne eine Waffe zu benutzen. Die Menschheit ist sich ihrer Überlegenheit zu sicher – und zu viel Sicherheit hat noch niemandem viel Schutz eingebracht ...
Ich kann mich noch sehr genau an die erste Nacht erinnern, als ich mit einem für mich völlig neuen Phänomen konfrontiert wurde. Müde ging ich an diesem Tag zu Bett, ich wollte einfach nur noch schlafen. Der Tag hatte viel von mir gefordert, und jetzt wollte ich meinem Körper einfach nur Erholung gönnen, um frisch und ausgeruht in den neuen Tag zu starten. Das Fernsehgerät blieb aus. Ich legte mich auf meine bequeme Matratze auf die rechte Seite und entspannte mich schneller als sonst. Dann muss ich schnell in einen tiefen Schlaf gefallen sein. Es wurde eine unruhige Nacht. Immer wieder setzte ich mich, noch im Halbschlaf, auf und legte mich wieder hin. Mir war mal warm, dann wieder fröstelte ich. Die Temperatur draußen muss wohl so um die 17 Grad betragen haben.
Am nächsten Morgen konnte ich mich aber sehr genau daran erinnern, dass mir in der Nacht bitter kalt gewesen war. Ich ging davon aus, mir keine Erkältung eingefangen zu haben, weil meine Frau die Angewohnheit hat, immer bei offenen Fenstern, sogar im Winter, zu schlafen. Und das kann manchmal, auch im Sommer, schon unangenehm kalt werden. In mir spürte ich an diesem etwas kühlen Morgen etwas Ungewöhnliches, erklären konnte ich es mir noch nicht. Noch etwas verträumt bewegte ich mich auf das Bad zu, um mir einen Spritzer kaltes Wasser ins Gesicht zu schleudern. Das mache ich jeden Morgen so. Mehrfach kaltes Wasser ins Gesicht hochwirbeln soll für das Hautbild und damit die Hautalterung besser sein als alle Cremes, die es für Geld zu kaufen gibt. Dies habe ich mal irgendwann und irgendwo gehört und seitdem mache ich das auch so. Mir geht es gut dabei. Dieser Morgen sollte anders werden, ich sollte eine Erfahrung aus der Nacht mitgenommen haben, die mich fortan nicht mehr losließ. An diesem Morgen hatte ich das erste Mal – ich versuche es so einfach wie möglich zu beschreiben – ein prächtiges farbiges Bild in meinem Kopf. Noch etwas benommen, trotz kalter Wasserdusche ins Gesicht, verließ ich das Bad, um mir einen frischen Kaffee zu brühen. Da fiel mir das erste Mal effektiv auf, dass ich ein ungewöhnliches Bild in meinen Gedanken hatte, ein Bild, welches ich vor meinen geistigen Augen sah. Ich schaute in die Küche und klick, ich sah es wieder. Ich blinzelte, um es zu verwerfen, einfach wegzuwischen. Das klappte, doch nach wenigen Sekunden war es wieder da. „Verdammt“, dachte ich mir, „was soll das? Spielt mir mein Körper etwa einen Streich?!“ Ich wischte mir erneut über die Augen, und es war weg. Als ich etwas gedankenverloren unsere Kaffeemaschine erreichte, die unter einem Hängeschrank in der Küche ihren Stammplatz hat, und den Schalter für eine Tasse Kaffee betätigte, war das Bild wieder vor meinen Augen. Jetzt ist es aber mal gut, dachte ich ganz für mich alleine. Ein lautes, monotones Piepsen holte mich in die Wirklichkeit zurück: Es war die Kaffeemaschine. Schon längst wollte ich den Signalton ändern. Jedenfalls dachte ich jeden Tag daran, um es anschließend wieder zu vergessen.
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