Nik Morgen - Animus oder Die Seele eines Stärkeren

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Animus oder Die Seele eines Stärkeren: краткое содержание, описание и аннотация

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Durch die 153 Kurztexte, die aus Werken verschiedener Gattungen oder Genres in einer einzigartigen, fragmentarischen Komposition zusammengestellt sind, zieht sich die Hauptthematik wie ein roter Faden: die Suche eines sensiblen Jungen nach der eigenen, inneren Kraft im männlichen Gegenüber. Diese Suche kennt viele Rückschläge, folgt aber unbeirrt der mystischen und erotischen Spur auf der Gratwanderung der eigenen Selbstwerdung. Zusammen mit den Abbildungen, welche aus verschiedenen Kulturepochen stammen und bis in die jüngste Gegenwart reichen, machen Bild und Text das Werk zu einem eindrücklichen Zeitgemälde seelischer Empfindung, religiöser Sinnsuche und tiefer Liebessehnsucht.

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So wär’s geschehen. (So schreibst du, erst 31jährig, im Heiligenstädter Testament.) – Mit Freuden eil‘ ich dem Tode entgegen.– Komm, wann du willst, ich gehe dir mutig entgegen.

Lebt wohl und vergesst mich nicht ganz im Tode! Ich habe es um euch verdient, indem ich in meinem Leben oft an euch gedacht, euch glücklich zu machen. Seid es!

Beethoven, bitte für uns!

Broccione

ERZÄHLER: Waschbär hatte die Eigenschaft, dass, wenn er gut gelaunt war, die Hände hinter dem Rücken verschränkte, sich auf die Zehenspitzen stellte und jederman mit hochgezogenen Augenbrauen und geschlossenen Augen mit den Haarspitzen seines Schnauzes zärtlich küsste.

(Kusslaute.)

Manchmal wiederholte er das bei der gleichen Person so viele Male, dass es ihr zuviel wurde und man weglaufen musste.

FRAU: (Lacht.)Lassen Sie das, Broccione. Schluss jetzt.

ERZÄHLER: Aber auch dann kitzelte die Berührung durch die Schnauzhaare noch eine ganze Weile nach. Man konnte nicht anders als den Waschbär gern haben, denn seine Küsse waren auch bei schlechtem Wetter wie Sonnenstrahlen.

Brust

ERZÄHLER: Der Bus stoppt so ruckartig, dass EINER unsaft gegen den BRUSTKASTEN stösst. Er verzieht wegen dem Schmerz für einen Moment das Gesicht. Der BRUSTKASTEN hält sich verlegen die Front. Sie steigen aus.

BRUST: Entschuldige. Habe ich dir weh getan?

EINER: Nicht die Rede. Ich bin gegen dich gestossen. – (Zu sich.)Diese Brust enthält tausend spitze Magnete.

BRUST: Ich hab an dieser Stelle eine harte Lädierung. Ich bin nämlich beim Hilfskorps.

EINER: Komm rein!

BRUST: Ah, diese Aussenwand ist aus Metall. Da fühlt man sich sicher. Hier darf ich das Hemd öffnen.

EINER: (Zu sich.)Ich fühl mich auf einmal so glücklich. Ich verzichte auf all meine Körperteile, wenn ich diese Brust bekomme.

BRUST: Habe ich es mir gedacht. Da waren doch Splitter in dem Stein, den ich wegstossen musste.

EINER: Du allein?

BRUST: Die andern zogen an Stricken. Aber mich setzten sie an die Front. Du musst dir vorstellen: Der Stein schleift auf dir, wenn du ihn wegstösst. Ich traute mir aber trotzdem zu, ihn zu umarmen und mit ihm zu kämpfen. Erst jetzt stelle ich fest, der Geliebte hatte Splitter.

EINER: Lass mich sehen! Ah, wie das blendet. Als wäre die Wunde aus Kristall. (Zu sich.)Wie teuer ist wohl dieser Schrein? (Zum Brustkasten.)Deine Arbeit kommt dich teuer zu stehen. Wenn jedesmal Metall da hineingeht.

BRUST: Ja, sie mussten mir den ganzen Korb versilbern und vernieten. Kannst du mir die Steine entfernen?

EINER: Ja. Ich halte die Pincette von blosser Hand. Diese Kristalle sind wie Reliquien.

BRUST: Jeder Stein, den du wegnimmst, nimmt mir wie durch einen Nadelstich den Schmerz.

EINER: (Zu sich.)Ich bin wie benommen. Mir scheint, als tue ich zum ersten Mal etwas Sinnerfülltes. Noch nie bin ich der Quelle so nahe gestanden. (Zum Brustkasten.)So. Das war der letzte.

BRUST: Da, ich schenke dir den Schrein.

ERZÄHLER: Er fasst seinen Brustkorb an den Seiten und stösst ihn ruckartig von sich ab und gibt ihm den schweren Kasten.

EINER: Der Tresor wiegt Tonnen. Ich stell ihn hier mitten aufs Pult. Was soll ich sagen, wenn jemand fragt, wem er gehört.

BRUST: Sag, es sei deiner.

EINER: Ich war in meinem Leben noch nie so zerrissen. Die Flammen aus deiner Brust stieben auch aus mir.

BRUST: Denke daran: Unten wird der Feuerstrauss gebündelt. Und die Dornen schützten die Schönheit der Rosen. Du wirst an deiner Liebe gesund werden.

EINER: Ich werde jeden Tag deinen Korb öffnen. Gott behüte dich!

Brustöffnung

Ich fing daher an, Fensterchen zu öffnen, um den Erfolgreichen und Mächtigen und zwar den Sympathischen unter ihnen, denn das war die Voraussetzung, mit ein wenig Mystik Tief-, bzw. Wellen hoch gang beizubringen. Das Leben ist doch keine Schnur!

Jedem, der den Anschein machte, er könnte es verkraften (und eine besondere Begabung zu haben schien) öffnete ich auf der linken Brusthäfte das Fensterchen. Im Tram, auf Plätzen oder an Haltestellen, wo ich die Menschen beobachten konnte, ging ich als Art Taschendieb und Strassenkünstler durch die Reihen und schob das kleine Scharnier, dessen Stelle ich mikrobiologisch genau kannte, einen Fingerbreit zurück und täuschte dabei vor, ich hätte eine kleine Münze aus der Brusttasche des Betroffenen gezogen, was gar nicht gelogen war. Die meisten nahmen mir den Spass willig, ein paar auch unwillig ab, denn ich war offensichtlich harmlos.

Die Konsequenz meiner Handlung entdeckten sie erst, wenn sie sich auf dem Bett liegend wieder einmal richtig wahrnahmen. Ihr Atem hatte jetzt etwas Existentielles. Sie griffen sich an die Brust und sahen mit inneren Augen, dass ihr Zeigefinger wie über eine kleine Bildschirmfläche fuhr, über ein touch-pad sozusagen, der aber empfindliche Hautoberfläche war, und unter der sich Dinge bewegten.

cancer

ein bulliger Grossvater aus dem Ostblock wurde

aufgrund mangelnden Benehmens

zur Adoption freigegeben

und weil ich mit 46 endlich ein Kind haben wollte

nahm ich den Kleinen auf

er war Kettenraucher, spuckte in alle Ecken

und hatte einen Ausschlag im Gesicht

den ich mit der Zeit zum Teil behandeln konnte

die Zigaretten stellte ich ihm ab

er konnte nämlich noch nicht Treppen laufen

und sich welche kaufen gehen

weil er dann so tobte

musste ich eine Zimmerecke ganz weich einrichten

und ihn ein paar Mal auf den Boden werfen

bis er wieder friedlich war

es gab auch einen Abfluss in der Ecke und eine demontierbare Schüssel

manchmal urinierte er aus Protest

sowie eine Gitterschranke mit farbigem Schaumgummi

über diese Freiheitsentzugsmassnahmen

war ich gar nicht glücklich

und ich freute mich, wenn ich ihm seinen kleinen roten Krebs aus der Badewanne bringen konnte

dann strahlte er mich an, dass mir die Tränen kamen

ich scheute mich vor dem Krebs, weil er mir am ersten Tag

in die Nase gebissen hat

und ein Nasenflügel seitdem gespalten war

aber das war mein Fehler: ich hatte gemeint er sei aus Plastik

nach dem Entzug sass er bei schönem Wetter auf dem Balkon

und spukte über das Geländer

das war erlaubt

auch wenn sie seinetwegen die Autos von der Garage

umparkieren mussten

bei schlechtem Wetter sass er beim Fenster im Korridor

und schaukelte hin und her

ich hatte ihm eine grosse Zielscheibe mit bunten Kreisen unmittelbar vor das Stuhlbein gestellt

er traf in den meisten Fällen, denn er sah gern

wie die Spuke durch die Farben lief

ich lernte einige Brocken Yugoslavisch

und brachte ihm dann die erlernten Sätze bei

denn selber brummelte er nur “dobro”

was ein angenehmes Wort war, denn es bedeutete “gut”

einmal polterte er solang an die Wohnungstür, dass ich sie aufschloss und ihn zur Treppe führte

er wollte, dass ich ihn hinuntertrage

aber er war doppelt so schwer

da setze er sich protestiv auf den Hintern

und begann hinunterzurutschen

eilends brachte ich ihm ein Kissen

denn ich dachte an seine alten Knochen

inzwischen alarmierte ich die Zügelfirma für einen Flaschenzug

mit dem er damals bei mir eingezogen war

ein Treppenlift gestattete die Verwaltung nicht

der Kleine solle Treppen gehen lernen

als er draussen angelangt war

steuerte er direkt zum Spar

wo er Bierkannen in den Einkaufswagen legte

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