Nik Morgen - Animus oder Die Seele eines Stärkeren

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Animus oder Die Seele eines Stärkeren: краткое содержание, описание и аннотация

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Durch die 153 Kurztexte, die aus Werken verschiedener Gattungen oder Genres in einer einzigartigen, fragmentarischen Komposition zusammengestellt sind, zieht sich die Hauptthematik wie ein roter Faden: die Suche eines sensiblen Jungen nach der eigenen, inneren Kraft im männlichen Gegenüber. Diese Suche kennt viele Rückschläge, folgt aber unbeirrt der mystischen und erotischen Spur auf der Gratwanderung der eigenen Selbstwerdung. Zusammen mit den Abbildungen, welche aus verschiedenen Kulturepochen stammen und bis in die jüngste Gegenwart reichen, machen Bild und Text das Werk zu einem eindrücklichen Zeitgemälde seelischer Empfindung, religiöser Sinnsuche und tiefer Liebessehnsucht.

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DIV.: Nein, bleib noch hier. Der Zeitpunkt ist nicht günstig.

DIV.: Man darf ihn nicht stören, wenn er auf sein Zimmer geht. Wir stören ihn jedenfalls nie.

DIV.: Er wird müde sein. Sonst wäre er bestimmt von sich aus hergekommen.

DIV.: Bestimmt hätte er sich dir vorgestellt. Er freut sich immer über neue Gesichter.

DIV.: Aber jetzt braucht er Ruhe.

DIV.: Er geht jetzt in seinen Tisch.

DIV.: Warte, bis er eingeschlafen ist.

DIV.: Dann kannst du in sein Zimmer.

DIV.: Er schliesst die Tür nicht ab.

DIV.: Ausser wenn er schnarcht. Dann hängt er das Schild hinaus, weil er niemanden stören will.

DIV.: Das tönt nämlich besonders laut im Tisch.

DIV.: Es klingt, als würde er Holz sägen.

FREMDER: Das macht er ja vielleicht wirklich.

DIV.: Wie meinst du das denn wieder?

FREMDER: Ja, heisst er nicht „Hans Tischhauser“? Wenn er nachts in Tischen haust, dann zersägt er doch womöglich im Schnarchen das Holz, um den Tisch in ein kleines Haus umzubauen. Das würde doch irgendwie passen. Und dann will er nicht, dass man ihn bei der Arbeit stört. Ja, sagt: Habt ihr denn diese Tische niemals angeschaut, in denen er gewohnt hat?

DIV.: Nein, auf die Idee bin ich nicht gekommen.

FREMDER: Aber warum? Das wäre doch das Naheliegendste. Das verstehe ich nicht. Das müsst ihr mir erklären.

DIV.: Natürlich. Du weißt ja immer noch recht wenig.

DIV.: Du weißt ja nicht, wo er für gewöhnlich schläft.

FREMDER: Ja, offenbar hier im Hotel. Mich hat einzig überrascht, dass ihr mir das nicht angekündigt habt.

DIV.: Woher sollten wir es denn wissen? Nicht einmal der Wirt hat es gewusst.

FREMDER: Ach, wo! So selbstverständlich, wie er ihm die Schlüssel ausgehändigt hat.

DIV.: Hans Tischhauser schläft in jedem Haus, wo ein Zimmer mit einem Tisch für ihn bereit steht. Und das gibt es praktisch in allen Häusern dieser Stadt.

DIV.: Du weißt wie gesagt noch wenig von unserem Geheimnis. Wie auch sehr wenig noch von deinem Glück.

DIV.: Ja. Du weißt ja nicht, wie du dir das Glück bescherst durch seinen Besuch.

FREMDER: Das war also kein Witz, als ich sagte, ich müsse nach hause um zu sehen, ob Hans im Tisch ist.

DIV.: Nicht unbedingt. Aber es braucht gewisse Voraussetzungen, dass dieser Wunsch wahr wird.

DIV.: Ja, sonst ist die Wahrscheinlichkeit allerdings sehr gering.

DIV.: Er hat ja wirklich keine geringe Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten.

DIV.: Er bleibt dort, wohin ihn die Füsse den Tag durch und durch die Stadt getragen haben.

DIV.: Danach ist er meist kurz entschlossen.

DIV.: Du hast ja halbwegs mitgekriegt, wie schnell er auf sein Zimmer ging.

FREMDER: Also. Erläutert mir, wie man sich eventuell das Glück seines Besuches verschafft, und schliesslich worin dieses Glück besteht.

DIV.: Ach, um das zu erfahren, brauchst du nicht sehr viel Geduld.

DIV.: Genau. Er wird sich mittlerweilen eingenistet haben.

DIV.: Wir werden ihm bald einen Besuch abstatten.

DIV.: Bald wirst du dein Glück umarmen.

FREMDER: Umarmen? Das ist doch hoffentlich bildhaft und nicht etwa wörtlich gemeint?

DIV.: Doch. Das liegt nämlich im Bett. Im Bett vom Zimmer von Hans Tischhauser.

DIV.: Dadurch dass er im Tisch übernachtet, bleibt das Bett nämlich frei. Und jeder ist eingeladen, sein Glück in diesem Bett zu finden.

FREMDER: Eure Anwandlungen werden ja immer bizarrer.

DIV.: Nun stell dir aber nichts Zweideutiges oder Verbotenes vor! Es handelt sich um ein ganz öffentliches Geschehen.

FREMDER: Wie, in welcher Form, findet man sein Glück im Bett?

DIV.: Ganz einfach, indem man sich hineinlegt.

FREMDER: Das kann man auch zuhause tun.

DIV.: Natürlich kannst du das. Aber es hat nicht den gleichen Effekt.

FREMDER: Und worin besteht der Unterschied?

DIV.: Im Bett im Zimmer von Hans Tischhauser liegt es sich hundertfach bequemer, und es ist dir tausendmal wohler. Nach zirka fünf Minuten bist du vollkommen selig. Man springt förmlich aus den Federn und geht restlos zufrieden mit sich und der Welt nach hause.

FREMDER: Was ihr nicht sagt! Und das obwohl es immer wieder andere Betten sind.

DIV.: Ja, wirklich. Es liegt nicht am Bett. Es liegt im Bett. Kurzum: Es ist ein Phänomen.

FREMDER: Und wie erklärt sich dieses Phänomen?

DIV.: Nun, ganz lässt sich das Geheimnis nicht auflösen.

DIV.: Das lässt sich nur erahnen oder darüber nachdenken.

DIV.: Die Philosophen der Stadt haben Theorien aufgestellt.

DIV.: Geistliche haben in der Bibel geblättert.

DIV.: Beide Sichtweisen ergänzen sich irgendwo.

DIV.: Der Grund ist selbstverständlich religiös.

DIV.: Deshalb durften wir ihn nicht stören.

DIV.: Sein Abendritual schliesst ziemlich lange Gebete ein.

DIV.: Der Tisch, in dem er nachtsüber haust, ist für ihn eine Art Kapelle. Möglicherweise stellt er Heiligenbildchen und Reliquien auf, die er in seiner Tasche mitführt.

DIV.: Das glaube ich nicht. Unsere Stadt ist immer protestantisch gewesen. Und Hans ist selber auch Protestant.

DIV.: Ja. Da hast du recht. Vielleicht richtet er auch nur Brot und Wein her.

FREMDER: Ich habe euch doch gesagt, es würde sich lohnen, sich diese Tische einmal anzuschauen.

DIV.: Kommt nicht in Frage. Diese Tische sind sein Dach. Noch niemandem wäre es in den Sinn gekommen, den Hausfrieden zu stören und die Tische abzudecken.

DIV.: Das kommt nicht eher in Frage als er gestorben ist.

DIV.: Und davor soll Gott uns noch lange Zeit bewahren.

DIV.: Es wäre ein billiger Trost, selbst wenn in diese Tische Juwelen eingearbeitet wären oder kostbare Schnitzereien enthielten.

DIV.: Sein zufriedenes Gesicht nicht mehr zu sehen, das wär ein Grund für Staatstrauer.

FREMDER: Staats- oder Stadttrauer?

DIV.: Die Tränen dieser Stadt würden nicht ausreichen, um die Trauer aufzuwiegen.

DIV.: Aber reden wir nicht davon. Hans ist Gott sei dank quicklebendig.

DIV.: Und das noch über viele Jahrzehnte hinweg.

DIV.: So Gott will.

DIV.: Und ob Er will! - So Gott will.

DIV.: Genau.

DIV.: Also. Gehen wir ihn besuchen? Und wecken wir nicht ihn, sondern sein Glück.

DIV.: Ich glaube, unser Gast ist soweit. Was meint ihr?

DIV.: Ich denke, wir können es wagen.

DIV.: Also. Auf geht’s. (Sie stehen auf.)

DIV.: Aber leise, wenn ich bitten darf.

WIRT: Ihr geht zu ihm hoch? Dann bringt mir auch seinen Segen mit, ja?

WIRTIN: Und lasst den lieben Mann um Himmels willen friedlich schlafen.

DIV.: Keine Angst.

DIV.: Das ist unser eigenes Interesse.

DIV.: Du kennst uns doch.

(Schnitt. Leises Schnarchen. Die STIMMEN flüstern.)

DIV.: Da. Die Tür steht offen wie immer.

FREMDER: Gehen wir rein?

DIV.: Du gehst rein. Wir warten an der Schwelle. Und denk daran. Du

betrittst ein Heiligtum!

(Der FREMDE tritt leise über die Holzdiele. Als er beim Tisch vorbeikommt, wird das Schnarchen lauter. Der FREMDE bleibt einen Moment lang stehen. Dann geht er weiter zum Bett. Er deckt es auf und tastet die Madraze ab. Dann legt er Decke und Kissen zurecht, zieht die Schuhe aus und legt sich auf die Madraze. Er kuschelt sich im Bett zurecht. Dann Stille ausser dem leisen Schnarchen. Schliesslich stösst der FREMDE einen erlösenden Seufzer aus. Wieder Stille ausser dem leisen Schnarchen, zu dem sich bald ein zweites gesellt. Die Hörsituation wechselt wieder zurück zur Zimmerschwelle. Flüstern.)

DIV.: Hört ihr? Er ist eingeschlafen.

DIV.: Ich denke, der bleibt die Nacht hier.

DIV.: Er war vollkommen ausgelaugt.

DIV.: Gut, dass Hans heute gekommen ist.

DIV.: Er weiss immer, wo er auftauchen muss.

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